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Die Judische Gemeinde Honnef heute Bad Honnef einer Stadt im nordrhein westfalischen Rhein Sieg Kreis entstand 1887 und wurde durch die nationalsozialistische Verfolgung ausgeloscht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Synagoge 3 Nationalsozialistische Verfolgung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Synagoge HonnefIn der zu Honnef gehorigen einstigen Honschaft Rhondorf sind Juden erstmals fur das Jahr 1594 in einer bergischen Steuerliste nachweisbar 1 509 2 118 sie wurden vermutlich kurze Zeit spater aufgrund von drei Niederlassungsverboten in den Jahren 1595 bis 1597 nach Rheinbreitbach vertrieben und lebten dort bei ihren Glaubensbrudern zur Miete 3 Demnach hat seit Ende des 16 Jahrhunderts eine Synagogengemeinschaft von Honnef und Rheinbreitbach bestanden 2 119 Sie verfugte uber eine gemeinsame Betstube in Rheinbreitbach die zumindest zuletzt in einem Hintergebaude des Hauses Hauptstrasse 20 beheimatet war 2 121 Ein judischer Friedhof in der Honschaft Selhof wurde ab 1666 belegt 1683 waren in Honnef drei judische Familien ansassig die sich auf die Honschaften Mulheim und Bondorf verteilten Gemass Erhebungen aus den Jahren 1744 1749 1770 1774 und 1806 pendelte die Anzahl der judischen Familien in Honnef zwischen zwei und vier 1853 wurde die Synagogengemeinschaft zwischen Honnef und Rheinbreitbach auf Grund der Neuorganisation des Judenwesens innerhalb der Kreis und Regierungsbezirksgrenzen aufgelost 2 32 f und Honnef der Spezialsynagogengemeinde Konigswinter ab 1863 64 der Synagogengemeinde des Siegkreises angegliedert 4 2 33 Zum Zeitpunkt des Deutsch Franzosischen Krieges 1871 umfasste die judische Gemeinde in Honnef 31 Personen Bei der Volkszahlung 1885 verzeichnete die Stadt bereits 58 Einwohner mit judischem Religionsbekenntnis 5 1887 wurde in Folge des deutlichen Anstiegs der judischen Bevolkerung in Honnef und einer Abnahme derselben in Konigswinter eine eigenstandige judische Spezialsynagogengemeinde Honnef gegrundet 4 Den Religionsunterricht fur die judischen Kinder organisierte und finanzierte sie zuletzt mindestens ab 1922 gemeinsam mit der Synagogengemeinde Oberdollendorf abgehalten wurde er in Honnef 6 Judische Bevolkerung in HonnefJahr Anzahl1817 2 31 131834 2 31 181846 2 31 261861 2 27 291871 311885 5 581928 2 71 56Synagoge Bearbeiten Hauptartikel Synagoge Honnef Die judische Gemeinde verfugte zunachst uber einen Gebetsraum an der Rommersdorfer Strasse Mit dem Wachstum der Gemeinde ergab sich die Notwendigkeit fur die Einrichtung eines eigenen Gotteshauses Die Wahl fiel auf die vormalige evangelische Kapelle an der Linzer Strasse aus den Jahren 1870 71 die 1900 fur 8000 Mark in den Besitz der judischen Gemeinde uberging und nach einem Entwurf des und bei Ausfuhrung durch den Honnefer Architekten Ottomar Stein zur Synagoge umgebaut wurde Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenZu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im Jahre 1933 lebten in Honnef 60 Juden 1 507 es gab in der Stadt eine Mobelfabrik eine Glasgrosshandlung eine Metzgerei mit zwei Verkaufsstellen 1 514 und drei Viehhandlungen die von judischen Einwohnern betrieben wurden 1 503 Repressalien war unmittelbar nach der Machtubernahme im Marz 1933 zum wiederholten Male die ortliche Ehape Filiale ausgesetzt 1 507 Die Metzgerei wurde im April 1935 wegen angeblicher Unsauberkeit geschlossen und die Eignerfamilie einen Monat darauf wegen fortgesetzter Angriffe gegen sie in Schutzhaft genommen 1 514 f Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge am Nachmittag des 10 Novembers zerstort Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 lebten noch 15 Juden in der Stadt Sie wurden bis Mai 1941 in den sog Judenhausern Bergstrasse 5 und Rommersdorfer Strasse 22 zusammengelegt und mindestens sechs Personen im Juni 1941 in das Arbeitsdienstlager Much umgesiedelt 2 92 f Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 24 in Honnef geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 7 Auf dem bis heute vorhandenen judischen Friedhof im Ortsteil Selhof wurde 1968 von der Stadt Bad Honnef eine Gedenkstele aufgestellt 1979 an der Kirchstrasse eine Gedenktafel zur Erinnerung an die zerstorte Synagoge Seit dem 28 Oktober 2005 erinnern die ersten Stolpersteine des Kunstlers Gunter Demnig in Bad Honnef an der Linzer Strasse Ecke Am Saynschen Hof an das Schicksal der 1942 in den Osten deportierten judischen Familie Levy 8 deren Haus im Zuge des Durchbruchs der Strasse Am Saynschen Hof abgebrochen wurde 9 Siehe auch Liste der Stolpersteine in Bad Honnef nbsp Stolpersteine fur die Familie Levy an der Linzer StrasseLiteratur BearbeitenAdolf Nekum Honnefs Kinder Israels Spuren und Zeugnisse judischen Lebens in und um Bad Honnef Eine familien gesellschafts sozial und religionsgeschichtliche Dokumentation Heimat und Geschichtsverein Herrschaft Lowenburg Bad Honnef e V Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein Heft 7 Bad Honnef 1988 Ursula Reuter Judische Gemeinden vom fruhen 19 bis zum Beginn des 21 Jahrhunderts In Geschichtlicher Atlas der Rheinlande VIII 8 Bonn 2007 S 25 26 August Haag Die judische Gemeinde In Ders Hrsg Bad Honnef am Rhein Beitrage zur Geschichte unserer Heimatgemeinde anlasslich ihrer Stadterhebung vor 100 Jahren Verlag der Honnefer Volkszeitung Bad Honnef 1962 S 174 175 Weblinks BearbeitenEintrag zu Judischer Friedhof Selhof in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands RheinlandEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ansgar Sebastian Klein Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge 1 Auflage Klartext Verlag Essen 2008 ISBN 978 3 89861 915 8 zugleich Dissertation Universitat Bonn 2007 a b c d e f g h i j k Adolf Nekum Honnefs Kinder Israels Spuren und Zeugnisse judischen Lebens in und um Bad Honnef Eine familien gesellschafts sozial und religionsgeschichtliche Dokumentation Elfi Pracht Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Teil I Regierungsbezirk Koln Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Bd 34 1 Koln 1997 ISBN 3 7616 1322 9 S 511 a b Ursula Reuter Judische Gemeinden vom fruhen 19 bis zum Beginn des 21 Jahrhunderts a b Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen PDF 1 5 MB Band XII Provinz Rheinland Verlag des Koniglich statistischen Bureaus Hrsg 1888 Seiten 114 115 Manfred van Rey Leben und Sterben unserer judischen Mitburger in Konigswinter Ein Buch des Gedenkens Stadt Konigswinter Der Stadtdirektor Konigswinter in Geschichte und Gegenwart Heft 1 1985 S 89 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 13 Dezember 2012 Vier Stolpersteine verlegt Kolnische Rundschau Bonner Rundschau 29 Oktober 2005 Karl Gunter Werber Zeitsprunge Bad Honnef Sutton Verlag Erfurt 2009 ISBN 978 3 86680 560 6 S 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Honnef amp oldid 239078552