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Ivar Karl Ugi 5 September 1930 in Arensburg auf der Insel Saaremaa in Estland 29 September 2005 in Munchen war ein deutsch estnischer Chemiker der wichtige Beitrage zur organischen Chemie lieferte insbesondere zu den Mehrkomponentenreaktionen Eine derartige Reaktion wurde nach ihm Ugi Reaktion benannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Auszeichnungen 4 Schriften 5 Quellen Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenIvar Ugi wuchs in Estland auf und kam 1941 nach Deutschland wo er 1949 das Studium der Chemie an der Universitat Tubingen begann Dort schloss er sich 1950 der Tubinger Burschenschaft Derendingia an 1 Von 1951 bis 1954 studierte er bis zum Abschluss als Dr rer nat an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen sein Doktorvater war Rolf Huisgen 2 Ugi habilitierte sich 1960 in Munchen Zwei Jahre spater arbeitete er mit einigem Erfolg bei der Bayer AG in Leverkusen 1962 bis 1968 und stieg dort bis zum Direktor der Zentralen Forschung und Vorsitzenden der Kommission fur Grundlagenforschung auf wandte sich dann aber wieder der akademischen Forschung zu So verbrachte Ugi drei Jahre an der University of Southern California in Los Angeles als Professor fur Chemie 1968 bis 1971 wonach er an der Technischen Universitat Munchen den Lehrstuhl I fur Organische Chemie von Friedrich Weygand ubernahm Ugi war Vorsitzender der ersten internationalen Konferenz fur Computer in der chemischen Forschung und Lehre International Conference on Computers in Chemical Research and Education ICCCRE in Garmisch Partenkirchen 1985 Im Oktober 2000 trat er als Mitorganisator der ersten Konferenz fur Multikomponentenreaktion First International Conference on MultiComponent Reactions MCR 2000 auf Im Jahr 1987 wurde Ugi in die Koniglich Schwedische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 1990 in die Estnische Akademie der Wissenschaften und 1994 als Ehrenmitglied in die New York Academy of Sciences Auch als Emeritus blieb er der TU Munchen von 1999 bis zu seinem Tod 2005 verbunden Forschung BearbeitenMit uber 400 Publikationen war Ugi ein ausserst produktiver Forscher wobei besonders die Arbeiten zur Ugi Reaktion herausragen Bei dieser Multikomponentenreaktion der sogenannten Eintopfreaktion eines Ketons oder Aldehyds eines Amins eines Isocyanids und einer Carbonsaure bilden sich Bis Amide was fur vielerlei Synthesen genutzt werden kann 3 Zuweilen wird die Erweiterung der Ugi Reaktion in Fachkreisen auch als Ugi Chemie bezeichnet Die grundlegenden Arbeiten zur Multikomponentenreaktion dienten als Ausgangspunkt fur weiterfuhrende Arbeiten So entwickelten Ben List MPI Muhlheim und Jurgen Martens Universitat Oldenburg weiterfuhrende Varianten der Ugi Reaktion Des Weiteren erforschte er die Arylpentazole chemische Bibliotheken chirale Ferrocene Reaktionsmechanismen und Praparation organischer Phosphorverbindungen Ester von Fluorocarbonsauren Kinetik von Reaktionen mathematische Theorien der Stereochemie und mathematische Modelle der Chemie mit Hilfe der Computerchemie Hierfur entwickelte Ugi mit dem befreundeten Mathematiker James Dugundji 1919 1985 die Idee einer algebraischen Chemie die chemische Startmaterialien in einer Reaktion wie Zahlen in einer algebraischen Gleichung verwendet Auszeichnungen BearbeitenFur die Entdeckung seiner Vierkomponentenreaktion und die Entwicklung mathematischer Modelle fur die Chemie wurde Ugi 1964 mit dem Chemiepreis der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen ausgezeichnet Im Jahr 1988 erhielt er den Philip Morris Forschungspreis Challenge Future Prize und 1992 die Emil Fischer Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker fur die Weiterentwicklung der Computerchemie und der Mehrkomponentenreaktionen Die erste Ugi Dugundji Medaille wurde ihm 1995 fur die grundlegenden Arbeiten zur Anwendung der Mathematik in der Chemie vom Second International Symposium on Knowledge Acquisition in Auburn Alabama USA verliehen Im Oktober 1999 erhielt er fur die Forderung der peptidchemischen Forschung die Max Bergmann Medaille Schriften BearbeitenThe a Addition of Immonium Ions and Anions to Isonitriles Accompanied by Secondary Reactions In Angew Chem Int Ed Engl 1 1 1962 S 8 21 Quellen Literatur BearbeitenPressemitteilung zum 75 Geburtstag von Ivar Ugi Lebenslauf TUM englisch Peter Lemmen Eric Fontain Johannes Bauer Ivar K Ugi 1930 2005 Multicomponent Reactions Computer and Phosphorus Chemistry In Angewandte Chemie International Edition 45 2 2005 S 193 Claus Priesner Ugi Ivar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 529 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Mitglieder Verzeichnis der Burschenschaft Derendingia zu Tubingen 1967 Stammrollen Nr 961 Louis Fieser Mary Fieser Organische Chemie Verlag Chemie Weinheim 2 Auflage 1972 S 1437 ISBN 3 527 25075 1 Alexander Domling Recent Developments in Isocyanide Based Multicomponent Reactions in Applied Chemistry Chemical Reviews 106 2006 17 89 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ivar Karl Ugi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationsliste von Ivar Ugi Informationen zu und akademischer Stammbaum von Ivar Karl Ugi bei academictree orgNormdaten Person GND 122531574 lobid OGND AKS LCCN n84033699 VIAF 112880298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ugi Ivar KarlKURZBESCHREIBUNG deutsch estnischer ChemikerGEBURTSDATUM 5 September 1930GEBURTSORT Arensburg auf der Insel Saaremaa in EstlandSTERBEDATUM 29 September 2005STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ivar Karl Ugi amp oldid 232156280