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Itaconsaure C5H6O4 ist eine organische Dicarbonsaure Sie entsteht als eines von drei Produkten bei der Destillation von Citronensaure Itaconsaure ist in Wasser Ethanol und Aceton loslich StrukturformelAllgemeinesName ItaconsaureAndere Namen Methylidenbernsteinsaure Methylidenbutandisaure Itakonsaure ITACONIC ACID INCI 1 Summenformel C5H6O4Kurzbeschreibung weisses brennbares hygroskopisches geruchloses Pulver 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 97 65 4EG Nummer 202 599 6ECHA InfoCard 100 002 364PubChem 811Wikidata Q903311EigenschaftenMolare Masse 130 10 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 63 g cm 3 2 Schmelzpunkt 162 167 C 2 Siedepunkt Zersetzung ab 268 C 2 pKS Wert 3 84 und 5 55 3 Loslichkeit massig in Wasser 83 g l 1 bei 20 C 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 GefahrH und P Satze H 318P 280 305 351 338 313 2 Toxikologische Daten 2969 mg kg 1 LD50 Ratte oral 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Gewinnung und Darstellung 3 Verwendung 4 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenItaconsaure tritt bei Normaltemperatur im festen Aggregatzustand als ein weisses und fast geruchloses Pulver auf Die molare Masse betragt 130 10 g mol 1 bei einer Dichte von 1 63 g cm 3 Es ist brennbar und hygroskopisch sowie massig in Wasser losbar 77 4 g l 1 bei 20 C 2 Gewinnung und Darstellung BearbeitenDie technische Produktion von Itaconsaure erfolgt biotechnologisch durch die Submersfermentation von Melasse und anderen Substraten mit Stammen der Pilze Aspergillus itaconicus oder Aspergillus terreus Dabei erfolgt theoretisch bei Nutzung einer 15 igen Saccharoselosung eine Umsetzung von 78 zu Itaconsaure 5 Die Produktionsmenge auf Zuckerbasis betragt mehr als 80 g l 6 Der Stoffwechselweg wurde 1931 erstmals fur Aspergillus niger heute Aspergillus itaconicus und kurz danach auch fur Aspergillus terreus nachgewiesen Die Itaconsaure bildet sich als Nebenprodukt des Citratcyclus bei der Umsetzung von Citronensaure Citrat zu Isocitronensaure Isocitrat uber die cis Aconitsaure Die cis Aconitsaure wird zur Produktion der Itaconsaure decarboxyliert es wird also CO2 entzogen anstatt durch die Anlagerung von Wasser zu Isocitronensaure hydratisiert zu werden Als Enzym fur die Umsetzung zu Itaconsaure wird die cis Aconitsaure Decarboxylase genutzt Der Maisbeulenbrand Ustilago maydis nutzt einen alternativen Biosyntheseweg cis Aconitsaure wird mit Hilfe der Aconitat D Isomerase Adi1 zur thermodynamisch favorisierten trans Aconitsaure umgewandelt Die trans Aconitsaure wird analog zu Aspergillus durch die trans Aconitate Decarboxylase Tad1 zu Itakonsaure decarboxyliert 7 Ein weiterer alternativer Biosyntheseweg verlauft von der Brenztraubensaure Pyruvat uber Citratapfelsaure Citraconsaure und Itaweinsaure zur Itaconsaure 5 Als Nebenprodukte entstehen Bernsteinsaure und Itaweinsaure die im technischen Prozess unerwunscht sind Die Bildung kann durch die Zugabe von Calcium das die Itaconsaureoxidase hemmt verhindert werden 5 Verwendung BearbeitenDie Gesamtmenge der weltweiten Produktion von Itaconsaure belauft sich auf mehr als 80 000 Tonnen pro Jahr bei einem Marktpreis von etwa 2 US kg Stand 2009 6 Itaconsaure wird als Comonomer fur die Synthese von Polyacrylaten und Gummi verwendet 4 Weiterhin wird sie bei der Herstellung von Farben und Lacken als Verdickungsmittel fur Fette fur Pharmazeutika als Herbizid und fur biologisch abbaubare Polymere in der Verpackungsindustrie eingesetzt Gemeinsam mit weiteren biotechnologisch relevanten Chemikalien wurde Itaconsaure im Jahr 2004 durch das Department of Energy der USA als eine von zwolf Plattformchemikalien mit besonderem biotechnologischen Herstellungspotenzial identifiziert 8 Nach einer erneuten Bewertung wurde sie 2010 jedoch aufgrund verschiedener Kriterien aus der Liste der Hoffnungstrager gestrichen 9 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu ITACONIC ACID in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 13 November 2021 a b c d e f g h Eintrag zu Propen 2 3 dicarbonsaure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 9 Januar 2019 JavaScript erforderlich T Willke K D Vorlop Biotechnological production of itaconic acid In Applied Microbiology and Biotechnology 56 3 Aug 2001 S 289 295 doi 10 1007 s002530100685 a b OECD Datenblatt Butanedioic acid methylene englisch a b c Garabed Antranikian Angewandte Mikrobiologie Springer Verlag Berlin Heidelberg 2006 ISBN 3 540 24083 7 S 351 352 a b M Okabe D Lies S Kanamasa E Y Park Biotechnological Production of Itaconic Acid and its Biosynthesis from Aspergillus terreus In Applied Microbiology and Biotechnology 84 4 September 2009 S 597 606 Elena Geiser Sandra K Przybilla Alexandra Friedrich Wolfgang Buckel Nick Wierckx Lars M Blank Michael Bolker Ustilago maydis produces itaconic acid via the unusual intermediate trans aconitate In Microbial Biotechnology Band 9 Nr 1 1 Januar 2016 S 116 126 doi 10 1111 1751 7915 12329 PMID 26639528 PMC 4720413 freier Volltext T Werpy G Petersen Top Value Added Chemicals from Biomass Volume I Results of Screening for Potential Candidates from Sugars and Synthesis Gas Produced by the Staff at Pacific Northwest National Laboratory PNNL National Renewable Energy Laboratory NREL Office of Biomass Program EERE 2004 PDF Joseph J Bozell Gene R Petersen Technology development for the production of biobased products from biorefinery carbohydrates the US Department of Energy s Top 10 revisited In Green Chemistry 12 2010 S 539 554 Normdaten Sachbegriff GND 4338677 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Itaconsaure amp oldid 231786587