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Die Israelitische Kultusgemeinde Ganserndorf bestand aus den Gerichtsbezirken Marchegg und Matzen des Verwaltungsbezirks Ganserndorf sowie den Gemeinden Aderklaa Bockfliess Deutsch Wagram Gerasdorf bei Wien Gross Engersdorf und Sussenbrunn des Gerichtsbezirks Wolkersdorf im Weinviertel in Niederosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Ganserndorf 2 Ehemalige Synagoge Ganserndorf 3 Bezirk Ganserndorf 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGanserndorf BearbeitenDie judische Zuwanderung ins Gebiet der spateren IKG Ganserndorf begann in der Mitte des 19 Jahrhunderts Laut Volkszahlung 1934 lebten hier 52 Personen die sich zum Judentum bekannten Der Vorstand des Ganserndorfer Bethauses ersuchte 1866 die judische Gemeinde in Wien um die Uberlassung einer Torarolle Ein Minjan wurde von den Ganserndorfer Juden im Mai 1884 gegrundet Dieser suchte im Februar 1889 bei der Bezirkshauptmannschaft Gross Enzersdorf um die Bewilligung zur Errichtung eines neuen Bethauses an 1890 wurde es in der Bahngasse errichtet 1907 wurde die eigenstandige Israelitische Kultusgemeinde Ganserndorf gegrundet Der Minjan loste sich im selben Jahr auf und uberschrieb sein Vermogen der IKG Ganserndorf 1908 wurde die Chewra Kadischa gegrundet ein eigenes Wohnhaus fur den Rabbiner errichtet und Doktor Moses Rosenmann zum Rabbiner bestellt Ein judischer Friedhof wurde ebenfalls 1908 in Ganserndorf errichtet Unmittelbar nach dem Anschluss und dem Einmarsch der Wehrmacht in Osterreich wurden die judischen Einwohner demonstrativ und zum Gaudium des Grossteils der Bewohner offentlich misshandelt drangsaliert und gedemutigt Spater trat zwar eine nach aussen hin ruhigere Phase ein doch die verschiedenen NS Dienststellen schikanierten die judischen Einwohner weiterhin und raubten sie gedeckt durch NS Gesetze legal aus Der nachste offene Gewaltausbruch gegen Juden und judische Geschafte und Einrichtungen erfolgte wahrend der Novemberpogrome 1938 Am 2 September 1938 wurden die Matriken der IKG der Bezirkshauptmannschaft und die Schlussel zur Synagoge sowie der angeschlossenen Wohnraume der Gendarmerie ubergeben Die Kultgegenstande und liturgischen Gerate wurden der IKG Wien ubergeben Noch 1938 wurden die Davidsterne von der Synagoge entfernt Bis zum 15 September 1938 hatte die judische Bevolkerung den Bezirk Ganserndorf zu verlassen am 15 Oktober wurde die IKG Ganserndorf formell in die IKG Wien eingegliedert Am 24 Oktober 1938 wurde der Landeshauptmannschaft von der Bezirkshauptmannschaft Ganserndorf mitgeteilt dass alle Juden und Mischlinge aus dem Grenzbezirk entfernt waren Ehemalige Synagoge Ganserndorf Bearbeiten nbsp Ehemalige Synagoge in Ganserndorf 2018 Die ehemalige Synagoge Ganserndorf in der Bahngasse 60 nach Planen des Architekten Jakob Modern stand von 1889 bis 1938 als Synagoge in Verwendung Mit dem Anschluss Osterreichs wurde die Synagoge enteignet und gelangte in weiterer Folge in das Eigentum der Stadtgemeinde Ganserndorf Es erfolgten Nutzungen als gewerbliche Berufsschule und nach einem Umbau Nutzungen als Musikschule und zuletzt als Jugendzentrum Nach einem Stadtratsbeschluss vom Janner 2014 welcher 2018 erneuert wurde war im Sommer 2018 der Abriss des Gebaudes fur die Errichtung von Parkplatzen geplant 1 Nach einem vorlaufigen Bescheid des Bundesdenkmalamtes wurde der Abriss aufgeschoben 2 Im November 2018 wurde der Denkmalschutz vom Bundesdenkmalamt bestatigt 3 Der Schutz wurde vom Bundesverwaltungsgericht wieder aufgehoben 4 Bezirk Ganserndorf BearbeitenIn Angern an der March lebten 1934 laut Volkszahlung 63 Personen die sich zum Judentum bekannten Der ortliche judische Friedhof von Bad Pirawarth ist Teil des Gemeindefriedhofs Seit 1913 war der judische Friedhof Deutsch Wagram im Besitz der IKG Wien Die letzte Belegung fand 1895 statt Wahrend der NS Zeit wurde der Friedhof zerstort In Lassee bestanden ein Bethaus und zwischen 20 Janner 1911 und dem 30 November 1939 ein Minjan Verein 44 Personen bekannten sich 1934 zum judischen Glauben Der judische Friedhof Marchegg bestand bis 1938 1934 bekannten sich 35 Personen zum judischen Glauben Siehe auch BearbeitenListe von Synagogen in OsterreichLiteratur BearbeitenChristoph Lind Der letzte Jude hat den Tempel verlassen Juden in Niederosterreich 1938 1945 Verlag Mandelbaum ISBN 3 85476 141 4Weblinks BearbeitenDie Israelitischen Kultusgemeinden Niederosterreichs bis 1938 Information und Bild der Synagoge vor dem Umbau Virtuelle Rekonstruktion der Synagogen in Ganserndorf und Bohumin Diplomarbeit an der TU Wien von Danijela RatkovicEinzelnachweise Bearbeiten Ganserndorf Kritik an geplantem Abriss einer ehemaligen Synagoge Erzdiozese Wien 26 Juni 2018 Fruhere Synagoge in Ganserndorf unter Schutz gestellt im Standard vom 3 Juli 2018 abgerufen am 3 Juli 2018 orf at Denkmalschutz fur ehemalige Synagoge bestatigt Artikel vom 12 November 2018 abgerufen am 12 November 2018 orf at Doch kein Schutz fur Synagoge Ganserndorf Artikel vom 13 April 2019 abgerufen am 13 April 2019 Normdaten Korperschaft GND 10117364 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Israelitische Kultusgemeinde Ganserndorf amp oldid 236859152