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Der Insulinrezeptor IR Gen INSR ist dasjenige Membranprotein an welches ausgeschuttetes Insulin bindet und wodurch es seine Wirkung entfaltet Der IR wird in allen Chordatieren produziert und von nahezu allen Zellen in unterschiedlicher Anzahl exprimiert Die roten Blutkorperchen exprimieren beispielsweise nur wenige hundert Rezeptoren Leberzellen und Fettzellen dagegen mehrere Hunderttausend Mutationen im INSR Gen sind verantwortlich fur die vererbbare Insulinresistenz das Rabson Mendenhall Syndrom das Donahue Syndrom insulinunabhangiger Diabetes mellitus familiare Hypoglykamie und Diabetes mellitus mit Acanthosis nigricans 1 InsulinrezeptorVorhandene Strukturdaten s UniProtEigenschaften des menschlichen ProteinsMasse Lange Primarstruktur 2702 2 731 2 620 AminosaurenSekundar bis Quartarstruktur 2a 2b single pass RezeptorPrakursor a bIsoformen Long ShortBezeichnerGen Namen INSR CD220Externe IDs OMIM 147670 UniProt P06213EnzymklassifikationEC Kategorie 2 7 10 1 TyrosinkinaseReaktionsart PhosphorylierungSubstrat ATP Protein L TyrProdukte ADP Protein L Tyr PhosphatVorkommenHomologie Familie InsulinrezeptorUbergeordnetes Taxon ChordatiereOrthologeMensch HausmausEntrez 3643 16337Ensembl ENSG00000171105 ENSMUSG00000005534UniProt P06213 P15208Refseq mRNA NM 000208 NM 010568Refseq Protein NP 00019 NP 034698Genlocus Chr 19 7 11 7 29 Mb Chr 8 3 15 3 28 MbPubMed Suche 3643 16337Inhaltsverzeichnis 1 Struktur 2 Insulinbindung und Autophosphorylierung 3 Aktivierte Signalwege 3 1 MAP Kinasekaskade 3 2 Insulinrezeptor Substrat Kaskade 3 3 SH2 Adapterprotein Kaskade 4 Recycling des internalisierten Rezeptors 5 EinzelnachweiseStruktur BearbeitenDie Insulinrezeptoren sind innerhalb der Zellmembran lokalisiert und gehoren somit zur Gruppe der Transmembranrezeptoren bzw integralen Membranproteine Es handelt sich um ein Heterotetramer welches aus je 2 a und b Untereinheiten zusammengesetzt ist einer extrazellularen a Untereinheit und einer die Zellmembran durchspannenden b Untereinheit von der sich ein grosser Teil im Zellinneren befindet Die a und b Untereinheiten sind jeweils durch Disulfidbrucken kovalent miteinander verbunden Die b Untereinheiten besitzen eine sogenannte Tyrosinkinase Aktivitat Das heisst dass sie in der Lage sind Tyrosinreste zu phosphorylieren Die Phosphatgruppe stammt dabei von einem ATP Molekul 2 Insulinbindung und Autophosphorylierung Bearbeiten nbsp Schema der Aktivierung des InsulinrezeptorsWenn ein Insulinmolekul von den beiden a Untereinheiten gebunden wird kommt es zu einer Konformationsanderung Die beiden b Untereinheiten nahern sich einander an und phosphorylieren sich gegenseitig Daher handelt es sich um eine trans Autophosphorylierung Die Kinase Domanen der b Untereinheiten erfahren durch die Phosphorylierung eine Konformationsanderung und werden dadurch aktiviert 2 Hat die Tyrosinkinase des Insulin Rezeptors nach Insulinbindung und Aktivierung ihren aktiven Zustand eingenommen werden mehrere Rezeptoruntereinheiten nahe der Kinasedomane phosphoryliert und stellen nun Bindungsstellen fur intrazellulare Substrate z B Insulinrezeptorsubstrate IRS dar IRS sind sog Adapterproteine zwischen dem Insulinrezeptor und dem Protein das die Signalkaskade weiterleitet z B Phosphoinosidkinase 3 2 Weiterhin findet innerhalb weniger Minuten eine Endozytose des gesamten Bereichs statt wodurch die Kinaseaktivitat des Rezeptors ins Zytosol getragen wird Nach getaner Wirkung wird der Rezeptor recycliert 3 4 Letztlich lost die Bindung von Insulin an seinen Rezeptor mehrere Kinase Kaskaden Kaskade von Phosphorylierungsreaktionen aus die durch Signalwege beschrieben werden konnen 2 Aktivierte Signalwege BearbeitenDas Insulinsignal wird durch die Bildung von Signalkomplexen an verschiedene intrazellulare Signalkaskaden gekoppelt Diese Signalwege stossen vielfaltige Prozesse in der Zelle an wie beispielsweise die rasche Glucoseverarbeitung die Lipid und Protein Verstoffwechselung wie auch die dazu notwendige Genexpression 5 MAP Kinasekaskade Bearbeiten Dieser Weg aktiviert die Proteinsynthese uber die Phosphorylierung des SHC transforming Protein SOS GRB2 modulierte Aktivierung von Ras und nachfolgend Raf und anschliessender MAP Kinase Kaskade 6 7 8 Insulinrezeptor Substrat Kaskade Bearbeiten nbsp Insulinrezeptor Substrat Kaskade bitte Text beachten Uber oben genannte IRS Adapterproteine wird die Phosphoinositid 3 Kinase aktiviert was wiederum zur PI3 Kaskade mit Aktivierung von Proteinkinase B PKB fuhrt welches mehrere Zielproteine phosphoryliert Phosphorylierung der Glykogensynthase Kinase 3 deaktiviert sie wodurch laufende Phosphorylierung der UDP Glykogensynthase unterbleibt wodurch diese aktiviert wird Mogliche Phosphorylierung der Insulin stimulierte Proteinkinase ISPK RSK2 phosphoryliert und aktiviert die Proteinphosphatase PP1G PP1G dephosphoryliert Glykogenphosphorylase die hierdurch wiederum deaktiviert wird Durch diesen Vorgang wird Glucose bei hoher Energieladung dem Glykogenspeicher zugefuhrt 8 9 PKB bewirkt ausserdem dass Vesikel mit dem sonst auf der Zelloberflache nicht vorhandenen Glucose Transporter 4 GLUT4 mit der Zellmembran in Muskel und Fettzellen verschmelzen Dadurch wird GLUT4 funktionsfahig und es kann Glukose vermehrt fur die Energiegewinnung herangezogen werden Uber diesen Mechanismus wird der Blutglukosespiegel rasch und effektiv gesenkt Aber GLUT4 wird auch noch uber einen anderen Weg aktiviert 8 SH2 Adapterprotein Kaskade Bearbeiten Die Phosphorylierung von SH2 Adapterprotein 2 APS und weitere Aktivierung von Cbl GRF2 Tc10 CIP4 2 verstarkt die Mobilisierung von GLUT4 Vesikeln mit folgendem massivem Import von Glukose in die Zelle 8 Die geschilderten Wege bewirken also ein Sinken des Blutglucosespiegels durch Forderung der Glucose Aufnahme GLUT4 Translokation zur Zelloberflache Forderung der Glucose Speicherung Glykogen Synthese in der Leber und den MuskelnDieses Signal wird durch Anschalten Glucose verbrauchender Wege unterstutzt Weitere unterstutzende Massnahmen bestehen im Abschalten Glucose liefernder Wege so zum Beispiel durch Abbau des second messenger cAMP uber eine Phosphodiesterase PDE Recycling des internalisierten Rezeptors BearbeitenDas an Insulin gebundene phosphorylierte Rezeptormolekul befindet sich in einem im Zytosol schwimmenden Vesikel dessen Endozytose nach funf Minuten abgeschlossen ist Im Vesikel befinden sich ausser Protonenpumpen bereits insulinabbauende Enzyme Durch die Protonenpumpen senkt sich der pH im Vesikel von 7 4 auf 6 0 wodurch sich das Insulin vom Rezeptor trennt und abgebaut wird Nachdem kein Insulin mehr das Signal aufrechterhalt sind Protein Tyrosin Phosphatasen in der Lage den Rezeptor zu dephosphorylieren Saures Milieu veranlasst das Vesikel schliesslich sich mit dem recyclierten Rezeptor wieder in die Zellmembran zu integrieren 10 Einzelnachweise Bearbeiten UniProt P06213 a b c d Stryer Biochemie 6 Aufl Spektrum Verlag AP Bevan reactome org Internalisation of the insulin receptor AP Bevan reactome org Insulin receptor recycling Saltiel AR Kahn CR Insulin signalling and the regulation of glucose and lipid metabolism Nature 2001 Dec 13 414 6865 799 806 PMID 11742412 reactome org SHC related events triggered by IGF1R Nasi Annibali reactome org ERK MAPK targets a b c d KEGG Insulin Signaling pathway reactome org IRS related events triggered by IGF1R AP Bevan reactome org Insulin receptor recycling Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Insulinrezeptor amp oldid 213623194