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Das Institut fur Medizinische Mikrobiologie in Giessen ist Teil der Universitatsklinikum Giessen und Marburg GmbH sowie des Fachbereichs Medizin der Justus Liebig Universitat Giessen Es ist fur die mikrobiologische Diagnostik Bakteriologie Mykologie Parasitologie und Serologie des Universitatsklinikums sowie externer Einsender verantwortlich Es ist in Lehre fur Studierende der Medizin Zahnmedizin Veterinarmedizin Okotrophologie Agrarwissenschaften Biologie und Chemie und der Ausbildung von medizinisch technischen Assistenten Hebammen und Pflegekraften eingebunden Das Institut fuhrt interdisziplinare klinisch orientierte Forschungen durch die sowohl erreger als auch patientenorientiert ausgerichtet sind und Bereiche wie die Innere Medizin die Unfallchirurgie die Anasthesiologie die Zahn Mund und Kieferheilkunde die Herz und Gefasschirurgie die Urologie die Dermatologie und Andrologie die Anatomie und Zellbiologie die Transfusionsmedizin und die Pharmakologie umfasst Besondere Schwerpunkte sind integrative funktionale Genomforschungen in der Infektiologie und Forschungen zu Listerien und molekulare Sepsis Das Institut ist Teil des Giessener Research Centers in Infectious Diseases GRID 1 und von SIPAGE Signatures Pathways Genes From Pathogen Induced Signatures to Therapeutic Target Genes Comparative and Functional Analysis of the Inflammatory Response in Health and Disease im Netzwerk Infektion und Entzundung Nationales Genomforschungsnetz NGFN In Giessen wird das ERA NET PathoGenoMics Projekt SPATELIS welches sich mit der raumlich zeitlichen Analyse von Listerien Wirts Proteinwechselwirkungen befasst koordiniert SPATELIS ist Teil des VIRLIS Verbundes der von Frau Professor Pascale Cossart vom Pasteur Institut in Paris geleitet wird 2 Dieser Forschungsverbund erhielt fur seine weltweit fuhrenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und der Entwicklung neuer Strategien zur Bekampfung von Listerien Bakterien 2007 den Descartes Preis Mit dem nach Rene Descartes benannten Preis zeichnet die Europaische Kommission jahrlich die erfolgreichsten transnationalen Forschungsprojekte Europas aus 3 4 Heutiger Direktor des Instituts ist Trinad Chakraborty Geschichte BearbeitenDas Institut fur Medizinische Mikrobiologie ist aus dem Lehrstuhl fur Hygiene der zum 1 Oktober 1888 fur die neuen Facher Bakteriologie und Hygiene etabliert wurde hervorgegangen Grunder und erster Ordinarius war Georg Gaffky der 1904 als Nachfolger seines Lehrers Robert Koch nach Berlin ging Als Nachfolger Gaffkys wurde Hermann Kossel ebenfalls ein Schuler Kochs berufen der das Institut bis zu seiner Berufung an die Ruprecht Karls Universitat Heidelberg im Jahre 1910 leitete Ihm folgte fur vier Jahre Rudolf Otto Neumann ein Schuler von Karl Bernhard Lehmann mit Schwerpunkt Tropenmedizin Nachdem er 1914 an die Universitat Bonn wechselte wurde Karl Paul Schmidt nach Giessen berufen Er leitete das Institut bis zu seinem Wechsel an die Universitat Halle 1917 und machte sich wie sein Nachfolger Emil Gottschlich besonders um die Gewerbehygiene verdient Weitere Leiter waren Philalethes Kuhn bis zu seiner Emeritierung 1935 Heinrich Kliewe Adolf Seiser und Friedrich Erhard Haag Bei einem Bombenangriff am 6 Dezember 1944 wurden die Gebaude des Hygiene Institutes und des Hessischen Untersuchungsamtes fur Infektionskrankheiten welches seit 1911 ein selbstandiges Institut war vollstandig zerstort Haag starb im Februar 1945 Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Labore nach Lich in Raume des Licher Schlosses und der Brauerei Ihring Melchior ausgelagert Danach begann im April 1945 die Einrichtung des Hygiene Instituts in Raumen des Veterinarhygienischen und Tierseuchen Instituts an der Frankfurter Strasse Nach dem Fortgang von Kliewe nach Mainz im Jahr 1946 wurde 1947 das Hessische Untersuchungsamt fur Infektionskrankheiten dessen Leiter er seit 1928 gewesen war dem Hygiene Institut wieder angeschlossen Damit war das Hygiene Institut zugleich wieder Medizinaluntersuchungsamt fur die Stadt und den Landkreis Giessen sowie fur den Wetterau und Vogelsbergkreis Im Jahr 1949 wurde Berthold Kemkes ein Schuler von Max Neisser zum kommissarischen Direktor des Instituts ernannt und 1951 auf den Lehrstuhl fur Hygiene berufen 1958 konnte eine 1956 begonnener Neubau des Instituts in der Friedrichstrasse 16 bezogen werden Im gleichzeitig fertiggestellten Horsaalgebaude stand nunmehr ein Kursraum mit 70 Platzen und ein Horsaal fur 120 Horer zur Verfugung Kemkes erwarb sich Verdienste um den Ausbau der Lehranstalt fur Medizinisch Technische Assistentinnen In den 60er Jahren beschloss die Medizinische Fakultat im Rahmen der Neuordnung des Faches Hygiene die Einrichtung von separaten Lehrstuhlen fur Virologie fur Medizinische Mikrobiologie und fur Hygiene 1970 wurde Hans Jobst Wellensiek fur den Lehrstuhl fur Medizinische Mikrobiologie berufen und ubernahm bis zur Berufung von Ernst Gerhard Beck im Jahr 1974 die kommissarische Leitung des Hygiene Instituts 1972 wurden die Institute fur Virologie und fur Medizinische Mikrobiologie in einem neuerrichteten Mehrzweckgebaude in der Frankfurter Strasse 107 untergebracht Die Aufgaben des Medizinaluntersuchungsamtes wurden von allen drei Instituten arbeitsteilig wahrgenommen Mit der Berufung von Wellensiek anderten sich die wissenschaftlichen Schwerpunkte des mikrobiologischen Instituts Im Mittelpunkt standen nunmehr Untersuchungen uber Bakterien ihre Pathogenitatsmechanismen und die Wirkungsweise bakterieller Toxine sowie die verbesserte Diagnostik bakterieller Infektionen wie Lues Borreliose sowie die Untersuchung urogenitaler Infektionen durch Mycoplasmen und Chlamydien Von 1985 bis 1990 war Mardjan Arvand als Doktorandin im Institut tatig die 2003 bis 2008 als Professorin fur Molekulare Bakteriologie an der Universitat Rostock lehrte 5 Unter Wellensiek wurde unter anderem Hans Gerd Schiefer von 1975 bis zu seiner Emeritierung am Institut tatig war und Sucharit Bhakdi habilitiert 6 Bhakdi arbeitete von 1977 bis 1990 am Institut Er wurde 1982 zum C2 Professor und 1987 zum C3 Professor fur Medizinische Mikrobiologie an der Universitat Giessen ernannt bevor er 1990 an die Universitat Mainz berufen wurde 7 Als Nachfolger von Bhakdi wurde zum 1 Mai 1992 der Wurzburger Mikrobiologe Trinad Chakraborty auf die Professur fur Infektionsepidemiologie berufen und zum 1 Dezember 1997 als Nachfolger von Hans Jobst Wellensiek zum geschaftsfuhrenden Direktor des Institutes ernannt Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zu GRID Memento des Originals vom 18 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uniklinikum giessen de Informationen zum SPATELIS Projekt Memento des Originals vom 30 Juni 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot spatelis mikrobio med uni giessen de Descartes Preis fur Giessener Mikrobiologen Informationen zum Descartes Preis Biografie Mardjan Arvand im Catalogus Professorum Rostochiensium Biografie Hans Gerd Schiefer Sucharit Bhakdi Punyarataband LebenslaufWeblinks BearbeitenWebprasenz des Instituts Geschichte der Medizinischen Fakultat von Jost Benedum 1982 Memento vom 10 Juni 2007 im Internet Archive der Justus Liebig Universitat Giessen Geschichte des Instituts fur Medizinische Mikrobiologie in Giessen bis zum Jahr 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Medizinische Mikrobiologie Giessen amp oldid 226918088