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Ilarion Ruvarac serbisch kyrillisch Ilarion Ruvarac 1 September 1832 in Sremska Mitrovica 8 August 1905 im Kloster Grgeteg war ein serbisch orthodoxer Monchspriester und Abt des Klosters Grgeteg und von 1875 bis 1882 Rektor der theologischen Hochschule in Sremski Karlovci Er war ebenso Historiker und Mitglied der Serbischen Koniglichen Akademie die heutige Serbische Akademie der Wissenschaften und Kunste Ilarion Ruvarac gilt als einer der Grundervater der modernen Geschichtswissenschaft in der serbischen Historiografie Ilarion RuvaracBiografie BearbeitenGeboren als Jovan Ruvarac Јovan Ruvarac in Sremska Mitrovica in der Vojvodina welche damals zum Kaisertum Osterreich gehorte erhielt er seine Grundausbildung in Stari Slankamen und Stari Banovci Das Gymnasium besuchte er in Sremski Karlovci und in Wien In Wien studierte er Rechtswissenschaft und befasste sich daneben mit Geschichte Auf sein Geschichtsverstandnis ubte neben anderen Leopold von Ranke einen starken Einfluss aus In der theologischen Hochschule in Sremski Karlovci beendete er 1859 seine theologischen Studien 1861 wurde er Monch unter dem Namen Ilarion 1872 wurde Ilarion zum Professor an der theologischen Hochschule in Sremski Karlovci bestellt In dieser Periode beginnt seine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichtswissenschaft und mit Sprachen die fur seine historiografischen Arbeiten wichtig waren Er beherrschte fliessend Latein Griechisch und Deutsch daneben auch Italienisch und Ungarisch als Umgangssprachen 1874 wurde Ilarion zum Abt des Klosters Grgeteg in der Fruska Gora 1875 zum Rektor der theologischen Hochschule in Sremski Karlovci Seine kritische Betrachtungsweise der serbischen Geschichte brachte ihn in Konflikt mit den so genannten Traditionalisten und Romantikern was mitunter ein Grund war dass er 1882 als Rektor abgelost wurde Er widerlegte die bis dahin vorherrschende Meinung wonach der serbische Kaiser Stefan Uros V von seinem Mitregenten Vukasin Mrnjavcevic umgebracht worden sei was zu einem Skandal fuhrte da unter anderem Kaiser Stefan Uros V aufgrund des angenommenen Verrats und Mordes von der serbisch orthodoxen Kirche Jahrhunderte zuvor heiliggesprochen wurde Ilarion wurde nach Temeswar versetzt lehnte es aber ab zum Bischof ernannt zu werden Spater kehrte er in das Kloster Grgeteg zuruck wo er bis zum Ende seines Lebens blieb 1888 wurde er eines der ersten standigen Mitglieder der Serbischen Koniglichen Akademie Werke BearbeitenAls Historiker vertrat Ilarion die Historisch kritische Methode in der Geschichtswissenschaft siehe auch Geschichtskritik Bis dahin war in der serbischen Geschichtswissenschaft die traditionelle Geschichtsschreibung und Romantik vorherrschend die sich einerseits auf Uberlieferungen und Volkslieder stutzte traditionelle Line andererseits vagen und spekulativen Theorien hingab und dem Panslawismus anhing romantische Linie Als Vertreter der historisch kritischen Methode kam Ilarion in Konflikt mit den damals etablierten Vertretern der traditionellen und romantischen Linie was zu einem jahrelangen heftigen Disput fuhrte Die neue Richtung wurde von Romantikern wie Panta Sreckovic abschatzig als Wiener Berliner Schule becko berlinska skola und Anschlag auf die slawische Identitat bezeichnet Es entbrannte ein ideologischer Kampf um die serbische Geschichtsschreibung und in welche Richtung sie sich zukunftig entwickeln sollte den letztendlich die Vertreter der historisch kritischen Methode mit Ilarion an der Spitze fur sich entscheiden konnten auch deswegen da sie sich anders als die Traditionalisten und Romantiker auf Fakten und wissenschaftliche Tatsachen stutzen konnten Damit war der Weg fur die moderne serbische Geschichtswissenschaft geebnet Zu den wichtigsten Werken von Ilarion Ruvarac gehoren O peckim patrijarsima od Makarija do Arsenija III Die Patriarchen von Pec von Makarije bis Arsenije III 1868 1879 O humskim episkopima i hercegovackim mitropolitima do godine 1766 Die Bischofe von Zachlumien und Metropoliten der Herzegowina bis 1766 1901 Raski episkopi i mitropoliti Die Bischofe und Metropoliten von Raszien 1901 Dvije bosanske kraljice Zwei bosnische Koniginnen 1893 Banovanje Tvrtka bana 1333 do 1377 Die Herrschaft des bosnischen Banus Tvrtko I 1333 bis 1377 1894 Montenegrina prilosci istoriji Crne Gore Montenegrina Beitrage zur Geschichte Montenegros 1898 Stari Slankamen Das alte Slankamen 1892 Ilarions Bruder Dimitrije Ruvarac war ebenfalls Historiker Literatur BearbeitenS K Kostic Ruvarac Ilarion Jovan In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 342 Enciklopedija srpske istoriografije Sima Cirkovic und Rade Mihaljcic Belgrad 1997Normdaten Person GND 121148149 lobid OGND AKS LCCN n98044828 VIAF 66786233 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruvarac IlarionKURZBESCHREIBUNG serbisch orthodoxer Monchspriester und Abt des Klosters GrgetegGEBURTSDATUM 1 September 1832GEBURTSORT Sremska MitrovicaSTERBEDATUM 8 August 1905STERBEORT Kloster Grgeteg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ilarion Ruvarac amp oldid 228791454