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Die Ufer Assel Hyloniscus riparius ist eine ursprunglich in Mitteleuropa beheimatete Landassel aus der Familie der Zwergasseln die mittlerweile auch nach Nordeuropa und Nordamerika verschleppt wurde Ufer AsselUfer Assel Hyloniscus riparius SystematikUnterstamm Krebstiere Crustacea Ordnung Asseln Isopoda Unterordnung Landasseln Oniscidea Familie Zwergasseln Trichoniscidae Gattung HyloniscusArt Ufer AsselWissenschaftlicher NameHyloniscus riparius C L Koch 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Taxonomie 4 1 Unterarten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 4 7 mm Der graue weinrote oder dunkel rotbraune Korper mit kraftigem dunklen Pigment ist glatt und glanzend schmal oval geformt und der Hinterleib Pleon ist schmaler als die Brust Cephalothorax Die Art besitzt keine Fleckenreihen Eine Marmorierung kann aber muss nicht vorhanden sein Die Hinterecken des 1 Segments 1 Pereiomer sind nach vorne gerundet Die Fuhlergeissel besteht aus 4 10 Segmenten Die Seitenlappen am Kopf sind deutlich erkennbar Am Kopf befindet sich kein Mittellappen und keine Leiste Ausserdem ist kein Stirndreieck vorhanden Die Augen bestehen aus einer Ocelle Bei den Uropoden am Korperende ist der griffelformige Aussen Ast Exopodit langer als der Innen Ast Endopodit Das Grundglied der Uropoden tragt keinen Fortsatz Das ebenfalls am Korperende liegende Telson ist breit abgestutzt Das 7 Laufbeinpaar der Mannchen weist als Modifikation einen Merus mit einem langen hakenformigen Fortsatz auf das und das Vorhandensein von nur einer statt drei Ocellen unterscheidet die Art auch von den sehr ahnlichen Trichoniscus Arten Die Art besitzt keine Trachealsysteme sondern Kiemen Dies erklart auch die Vorliebe fur besonders feuchte Lebensraume Ahnliche Arten Bearbeiten Es gibt eine Reihe ahnlicher Zwergasseln in Deutschland Diese sind Trichoniscus alemannicus Trichonisces muscivagus Trichoniscus nivatus Trichoniscus noricus Trichonisues provisorius Trichoniscus pusillus und Trichoniscus pygmaeus 1 Trichoniscus pygmaeus ist allerdings weisslich gefarbt Weitere Unterscheidungsmoglichkeiten sind im vorausgehenden Abschnitt erklart Von der ebenfalls haufigen Trichoniscus pusillus unterscheidet sich die Art durch die Ocellen und den Bau der Gonopoden Mannchen der parthenogenetischen Trichoniscus Arten konnen jedoch je nach Region sehr selten sein eine Unterscheidung ist daher oft nur durch Fachpersonal oder DNA Barcoding moglich Verbreitung BearbeitenUrsprunglich war die Art in Europa verbreitet wurde jedoch auch nach Nordamerika verschleppt In Europa ist die Art vom zentralen bis ostlichen Frankreich uber Belgien die Niederlande Luxemburg die Schweiz Deutschland und den Suden Norwegens bis nach Polen Tschechien Osterreich und Ungarn verbreitet Ausserdem gibt es Nachweise aus Rumanien der Ukraine Belarus Estland dem sudlichen Finnland und dem westlichen Russland bis in die Gegend von Moskau Das bisher bekannte Verbreitungsgebiet lasst vermuten dass die Art in Osteuropa noch weiter verbreitet ist wenn auch nur synanthrop Das Verbreitungsgebiet wird in der Literatur auch wie folgt beschrieben Ein zusammenhangendes Verbreitungsgebiet von Mitteleuropa uber die Alpen hauptsachlich die Ostalpen bis in die Balkanlander Die nordlicheren Vorkommen sind dabei synanthrop So kommt sie in Skandinavien den Niederlanden Nordfrankreich Norddeutschland und Neufundland in Gewachshausern vor 2 3 4 In Nordamerika kommt die dort eingeschleppte Art vor allem im Osten der Vereinigten Staaten und im Sudosten Kanadas vor z B sudlich und ostlich der Grossen Seen Vereinzelte Sichtungen gibt es auch aus Colorado dem Westen Oregons und dem Westen von British Columbia 2 3 In Deutschland ist die Art vor allem im Suden und den mittleren Gebieten zu finden im Norden aber seltener Sie kommt nordlich der Mittelgebirgsschwelle fast nur synanthrop aber nicht naturlich vor Bekannte Vorkommen gibt es in Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Hessen Baden Wurttemberg Bayern Thuringen Sachsen Sachsen Anhalt Brandenburg Berlin Niedersachsen Mecklenburg Vorpommern Bremen und Hamburg In Norddeutschland bewohnt sie nur Gewachshauser 5 5 3 6 In Hessen ist die Art eine der haufigsten Landasseln Sie kommt hier regelmassig vor bevorzugt die Niederungen und meidet Hohenlagen uber 400 m 4 Die Art gilt in Deutschland als ungefahrdet 7 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenDie Art hat wie alle Zwergasseln ein hohes Feuchtigkeitsbedurfnis An trockenen xerothermen Standorten findet sich die Art nicht Je feuchter der Boden ist desto haufiger findet sich die Art Allerdings werden nasse Habitate mit wenigen Ausnahmen wiederum gemieden Eine Ausnahme bildet z B tropfnasser Schotter im Uferbereich 4 Die Ufer Assel lebt an Ufern von Fliessgewassern unter Laubstreu Pflanzenteilen Holz und selten Steinen In Treibgut Genist nach langeren Hochwassern konnen sich recht grosse Kolonien ansiedeln Manchmal werden die beweglichen Asseln auch frei zwischen Schilfhalmen und Grasern umherlaufend beobachtet werden An synanthropen Standorten siedeln sie sich unter allen Gegenstanden an die sich langere Zeit an einer Stelle befinden Hier werden sie auch haufiger unter Steinen gefunden 4 Die Art findet sich haufig zusammen mit der Sumpfassel Ligidium hypnorum Trichoniscoides helveticus Trichoniscus pusillus und mit verschiedenen Haplophthalmus Arten 4 Die Art sucht bei Storung schnell Schutz in Ritzen 8 Taxonomie BearbeitenDie Art wurde ursprunglich von Carl Ludwig Koch als Itea riparia erstbeschrieben Weitere Synonyme lauten 9 2 8 Hyloniscus germanicus Hyloniscus tirolensis Verhoeff 1901 Philoscia notata Waga 1857 Trichoniscus germanicus Verhoeff 1901 Trichoniscus montanus Carl 1908 Trichoniscus riparius Semenkewitsch 1931 Trichoniscus tirolensis Verhoeff 1901 Trichoniscus violaceus Schoebl 1861 Trichoniscus vividus var montanus Carl 1908Unterarten Bearbeiten Es gibt vier anerkannte Unterarten Diese sind 9 Hyloniscus riparius alemannicus Verhoeff 1940 Hyloniscus riparius nigropunctatus Mehely 1929 Hyloniscus riparius oedematicus Mehely 1929 Hyloniscus riparius perkeo Verhoeff 1940Literatur BearbeitenAndreas Allspach Die Landasseln Hessens In Naturschutz Heute Heft Nr 12 Naturschutz Zentrum Hessen e V Wetzlar 1992 ISSN 0724 7095 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ufer Assel Hyloniscus riparius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hyloniscus riparius In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 12 Marz 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Bestimmung Landasseln In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 12 Marz 2022 a b c Hyloniscus riparius C Koch 1838 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 12 Marz 2022 a b c Hyloniscus riparius auf inaturalist org abgerufen am 12 Marz 2022 a b c d e Andreas Allspach Die Landasseln Hessens In Naturschutz Heute Heft Nr 12 Naturschutz Zentrum Hessen e V Wetzlar 1992 ISSN 0724 7095 a b Edaphobase Data Warehouse on Soil Biodiversity Senckenberg World of Biodiversity abgerufen am 12 Marz 2022 Bernhard Klausnitzer Hrsg Stresemann Exkursionsfauna von Deutschland Band 1 Wirbellose ohne Insekten 9 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Springer Spektrum Berlin 2018 ISBN 978 3 662 55353 4 Grunwald M 2016 Rote Liste und Gesamtartenliste der Landasseln und Wasserasseln Isopoda Oniscidea et Asellota Deutschlands In Gruttke H Balzer S Binot Hafke M Haupt H Hofbauer N Ludwig G Matzke Hajek G amp Ries M Bearb Rote Liste der gefahrdeten Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands Band 4 Wirbellose Tiere Teil 2 Bonn Bundesamt fur Naturschutz Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 4 349 363 a b Hyloniscus riparius In Bodentier Senckenberg World of Biodiversity Abgerufen am 12 Marz 2022 a b Hyloniscus riparius in WoRMS World Register of Marine Species abgerufen am 12 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ufer Assel amp oldid 223920572