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Hugo Leichtentritt 1 Januar 1874 in Pleschen bei Posen 13 November 1951 in Cambridge Massachusetts war ein deutscher Musikwissenschaftler Aus der Sammlung Henri MusielakInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Schriften 3 1 Bucher 3 2 Aufsatze 3 3 Editionen 4 LiteraturLeben BearbeitenIn Deutschland geboren und aufgewachsen wurde Hugo Leichtentritt mit 15 Jahren nach Amerika geschickt Dort besuchte er die hohere Schule in Somerville Massachusetts Im Anschluss daran studierte er an der Hochschule fur Musik in Berlin Danach war er an der Harvard University Schuler von John Knowles Paine Nachdem er hier 1894 den B A erhalten hatte setzte er sein Studium in Deutschland an der Koniglichen Hochschule in Berlin fort und promovierte 1901 mit der Dissertation Reinhard Keiser in seinen Opern Von 1901 bis 1924 war er als Lehrer fur Komposition Musikgeschichte und Asthetik am Klindworth Scharwenka Konservatorium tatig Daneben schrieb er auch Musikkritiken fur Die Musik die Allgemeine Musikzeitung die Vossische Zeitung und Signale fur die musikalische Welt und arbeitete als Korrespondent fur den New Yorker Musical Courier und die Londoner Musical Times Als Gastautor wirkte er in den zwanziger Jahren auch an der Deutschen Allgemeinen Zeitung mit 1917 18 diente er in der deutschen Armee als Schreiber Danach gab er in Berlin fast ausschliesslich als Privatlehrer Kompositionsunterricht Als Jude wurde Leichtentritt 1933 gezwungen Deutschland zu verlassen und emigrierte in die USA wo er sich in Cambridge Massachusetts niederliess Bis zu seiner Emeritierung 1940 war er Professor an der Harvard University hielt aber bis 1944 auch an der New York University Vorlesungen Bedeutung BearbeitenLeichtentritt verfugte uber ein hohes Mass an Allgemeinbildung und hatte grundlegende Kenntnis von Literatur Sprachen und Philosophie was es ihm erlaubte Musik an weltgeschichtlichen Zusammenhangen darzustellen Als Historiker sind vor allem seine Beschaftigungen mit der Motette dem Madrigal und der deutschen Oper von Bedeutung Auch verfolgte er die zeitgenossische Musik mit hohem Interesse Lange Zeit galten seine Geschichte der Motette 1908 und seine Musikalische Formenlehre 1911 als Standardwerke Zu seinen herausragendsten Schriften zahlen seine in den USA entstandenen Music History and Ideas 1938 und das 1956 postum veroffentlichte Music of the Western Nations die eine Synthese seiner musikalischen Gedanken darstellen Leichtentritt komponierte zwei Opern von denen Der Sizilianer 1920 in Freiburg uraufgefuhrt wurde Er schrieb eine Sinfonie Solokonzerte Kammermusik und Lieder im neobarocken Stil mit impressionistischem Einschlag Mit diesen meist unveroffentlichten Werken erlangte er aber nie grosse Beachtung Schriften BearbeitenBucher Bearbeiten Reinhard Keiser in seinen Opern Ein Beitrag zur Geschichte der fruhen deutschen Oper Dissertation Berlin 1901 Berlin 1901 Friedrich Chopin Berlin 1905 Friedrich Chopin 2 verbesserte Aufl Berlin 1920 Niederlandisch Den Haag 1926 Geschichte der Musik Berlin 1905 Geschichte der Motette Leipzig 1908 Musikalische Formenlehre Leipzig 1911 englisch Musical Form Cambridge Massachusetts 1951 Erwin Lendvai Berlin 1912 Ferruccio Busoni Leipzig 1916 Analyse der Chopin schen Klavier Werke 2 Bande Berlin 1921 Handel Stuttgart Berlin 1924 Ignatz Waghalter New York 1924 Das Konservatorium der Musik Klindworth Scharwenka Berlin 1881 1931 Berlin 1931 The Complete Pianoforte Sonatas of Beethoven New York 1936 Everybody s Little History of Music New York 1938 Music History and Ideas Cambridge Massachusetts 1938 span Buenos Aires 1945 jap Tokyo 1970 Serge Koussevitzky the Boston Symphony Orchestra and the New American Music Cambridge Massachusetts 1946 Music of the Western Nations Herausgegeben und erweitert von Nicolas Slonimsky Cambridge Massachusetts 1956 postum Aufsatze Bearbeiten Ein Urahne des Berliozschen Requiem In Allgemeine Musikzeitung 30 1903 S 677 681 Uber Pflege alter Vokalmusik In Zeitschrift der internationalen Musikgesellschaft 6 1904 05 S 192 202 Auffuhrungen alterer Musik in Berlin In Zeitschrift der internationalen Musikgesellschaft 7 1905 06 S 368 372 Was lehren uns die Bildwerke des 14 17 Jh uber die Instrumentalmusik ihrer Zeit In Sammelbande der Internationalen Musikgesellschaft 7 1915 S 604 622 The Renaissance Attitude toward Music In Musical Quarterly 1 1915 S 604 622 Die Quellen des Neuen in der Musik In Melos 1 1920 S 28 33 Nationalism and Internationalism in Music In Sackbut 2 1921 22 Heft 12 S 13 16 Philipp Jarnach In Musikblatter des Anbruch 5 1923 S 258 262 Das Handelsche Opernwerk In Die Musik 16 1923 24 S 551 557 German Music of the Last Decade In The Musical Quarterly 10 1924 S 193 218 Harmonic Daring in the 16th Century In Modern Music 5 1927 28 Heft 1 S 12 21 Schonberg and Tonality In Modern Music 5 1927 28 Heft 4 S 3 10 Schubert s Early Operas In The Musical Quarterly 14 1928 S 620 638 Arnold Schonbergs op 19 In Die Musik 25 1932 33 S 405 412 Bartok and the Hungarian Folk Song In Modern Music 10 1932 33 S 130 139 Handel s Harmonic Art In The Musical Quarterly 21 1935 S 208 223 On Editing Netherlands Music In Musical Mercury 2 1935 S 5 11 On the Prologue in Early Opera In Papers of the American Musicological Society 1936 S 88 95 The Reform of Trent and Its Effect on Music In The Musical Quarterly 30 1944 S 319 328 Editionen Bearbeiten Noten H Praetorius Ausgewahlte Werke Leipzig 1905 Meisterwerke der Tonkunst Leipzig 1905 Johannes Schenck Scherzi musicali Amsterdam 1907 Deutsche Hausmusik aus vier Jahrhunderten Band 1 Berlin 1907 Andreas Hammerschmidt Ausgewahlte Werke Leipzig 1910 Tommaso Traetta Ausgewahlte Werke Leipzig 1914 Ludwig van Beethoven 7 Overtures New York 1938 Pjotr Iljitsch Tschaikowski Orchestral Works New York 1939 Wolfgang Amadeus Mozart Symphonien KV 385 504 543 550 551 New York 1939 Johannes Brahms Variations on a Theme by Joseph Haydn Symphonies No 1 and 2 New York 1939Bucher Ludwig Bussler Praktische Harmonielehre 1875 erweitert Berlin 1903 L Bussler Der strenge Satz in der musikalischen Kompositionslehre 1877 2 erweiterte Aufl rev u mit erlauternden Anmerkungen versehen Berlin 1905 L Bussler Musikalische Formenlehre 1878 erweitert Berlin 1909 August Wilhelm Ambros Geschichte der Musik Band 4 1878 postum Leipzig 1909 L Bussler Kontrapunkt und Fuge im freien modernen Tonsatz 1878 erweitert Berlin 1912 Ludwig van Beethoven Briefe Leipzig 1912 Wolfgang Amadeus Mozart Briefe Leipzig 1912 Johann Christian Lobe Katechismus der Musik 1851 Leipzig 1913Literatur BearbeitenMechthild Albus Leichtentritt Hugo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 132 Digitalisat Gesine Schroder Bruckners Achte Klemperer Leichtentritt Zum Verhaltnis von Dirigieren und Analyse in Musiktheorie ISSN 0177 4182 Heft 1 2003 S 65 72 Literatur von und uber Hugo Leichtentritt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hugo Leichtentritt im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Normdaten Person GND 116878363 lobid OGND AKS LCCN n82048876 VIAF 69198224 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leichtentritt HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 1 Januar 1874GEBURTSORT Pleschen bei PosenSTERBEDATUM 13 November 1951STERBEORT Cambridge Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Leichtentritt amp oldid 204229576