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Horace Winchell Magoun 23 Juni 1907 in Philadelphia 6 Marz 1991 in Santa Monica war ein US amerikanischer Neuroanatom und Neurowissenschaftler Er ist bekannt fur seine Arbeiten zur Neurophysiologie und anatomie insbesondere seine Entdeckung des Einflusses der Aktivitat der Formatio reticularis auf die Aktivitat des Grosshirns Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMagoun erwarb 1929 einen Bachelor am Rhode Island State College und 1931 einen Master in Zoologie an der Syracuse University im Bundesstaat New York An der Northwestern University in Evanston Illinois erwarb Magoun 1934 bei Stephen Walter Ranson 1880 1942 einen Ph D unter Anwendung des Horsley Clarke Apparats einer Vorrichtung zur stereotaktischen Untersuchung von Wirbeltiergehirnen mit der Arbeit The Central Path of the Pupilloconstrictor Reflex in Response to Light Auch in den folgenden Jahren befasste sich Magoun mit dem Pupillenreflex aber auch mit den neurologischen Grundlagen des Verhaltens Nach Ransons Tod 1942 wurde dessen Forschungsgruppe aufgelost und Magoun wandte sich mit Unterstutzung der National Foundation for Infantile Paralysis March of Dimes der Neuropathologie und Neurophysiologie der bulbaren Form der Poliomyelitis zu Er fand heraus dass bei dieser Form der Erkrankung der Nucleus reticularis geschadigt ist Tierexperimentell konnte Magoun zeigen dass eine Stimulation des Kernes je nach Lokalisation des Reizes zu einer Hemmung oder Aktivierung von Motoneuronen fuhrte womit neben der Beteiligung des pyramidalen Systems eine des extrapyramidalen Systems angenommen wurde Ausserdem befasste sich Magoun mit der Muskelphysiologie Magoun arbeitete mit einer Arbeitsgruppe um Percival Bailey und Warren McCulloch am Illinois Neuropsychiatric Institute in Chicago zusammen Gemeinsam veroffentlichten sie mehrere Arbeiten uber Tremor und uber efferente Bahnen zur Formatio reticularis 1947 holte Magoun Donald B Lindsley 1907 2003 an die Northwestern University der Kenntnisse uber das Elektroenzephalogramm EEG mitbrachte 1948 kam Giuseppe Moruzzi von der Universitat Pisa als Gastprofessor mit Unterstutzung der Rockefeller Stiftung zu Magoun und beide veroffentlichten eine sehr einflussreiche 1 Arbeit 2 uber die Veranderungen des EEG unter Stimulation der Formatio reticularis die einer Weckreaktion Arousal gleichen Nach Moruzzis Ruckkehr nach Italien fuhrten Magoun Lindsley und Mitarbeiter darunter der spatere Transplantationschirurg Thomas E Starzl die Arbeiten fort und konnten den Einfluss der Formatio reticularis auf Wachheit intellektuelle Leistungsfahigkeit willentliche Bewegungen und das Verhalten im Allgemeinen zeigen Entdeckung des Aufsteigenden retikularen Aktivierungssystems ARAS 1950 wechselte Magoun als Leiter der Anatomie an die University of California Los Angeles UCLA Aufgrund von Platzmangel in Los Angeles richtete Magoun sein Labor zunachst am 30 Meilen entfernten Long Beach Veterans Administration Hospital ein bevor 1961 ein zehnstockiges Forschungszentrum fur Neurowissenschaften Brain Research Institute BRI am Hauptstandort der Universitat in Westwood Los Angeles unter der Leitung von John Douglas French eroffnet wurde Die Einrichtung wurde uber viele Jahre vom National Institute of Mental Health NIMH gefordert Fur dessen Muttereinrichtung die National Institutes of Health NIH war Magoun mehrfach in zentralen Kommissionen beratend tatig Am BRI wurden zahlreiche einflussreiche Projekte gestartet darunter das Brain Information Service das Data Processing Laboratory zur Computer unterstutzten Analyse des EEG ein Biospharen Programm fur das Raumfahrtprogramm der NASA und die Neuroscience History Archives zur Dokumentation der Geschichte der Neurowissenschaften Magoun war massgeblich an der Grundung der International Brain Research Organization IBRO beteiligt Von 1962 bis 1972 war Magoun Dekan fur das Graduiertenstudium In dieser Position setzte er sich besonders fur die Forderung von Minderheiten an der Universitat ein und forderte den wissenschaftlichen Austausch mit Japan Anschliessend arbeitete Magoun zwei Jahre lang fur das Fellowship Office des National Research Council in Washington D C bevor er 1974 an die UCLA zuruckkehrte wo er eine Abteilung fur Verhaltensforschung innerhalb der psychiatrischen Klinik einrichten half und sich der Geschichte der Neurowissenschaften und dem Verhaltnis von Geist und Gehirn zuwandte 1931 heiratete Horace W Magoun Jeannette Alice Jackson Das Paar hatte drei Kinder Schriften Auswahl BearbeitenMit R Rhines Spasticity The Stretch Reflex and Extrapyramidal Systems Springfield Ill Charles C Thomas 1948 The Waking Brain Springfield Ill Charles C Thomas 1958 Mit J D French und D B Lindsley An American Contribution to Neuroscience The Brain Research Institute UCLA 1959 1984 Los Angeles University of California Brain Research Institute 1984 Mit L H Marshall Discoveries in the Human Brain Neuroscience Prehistory Brain Structure and Function Totowa N J Humana Press American Neuroscience in the Twentieth Century Confluence of the Neural Behavioral and Communicative Streams Lisse Niederlande A A Balkema 2003 postum Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1952 Harvey Lecture 1955 Mitglied der National Academy of Sciences 1958 Ehrendoktorat der Universitat Aix Marseille 1959 Ehrendoktorat der Northwestern University Medical School 1960 Ehrendoktorat der University of Rhode Island 1960 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 3 1961 Borden Award der Association of American Medical Colleges 1963 Passano Award 4 1965 Ehrendoktorat der Wayne State University 1971 Orden des Heiligen Schatzes 2 Klasse 1988 Ralph W Gerard Preis 5 Literatur BearbeitenL H Marshall Horace Winchell Magoun In Biographical memoirs National Academy of Sciences U S Band 84 2004 S 250 269 PMID 15484420 PDF 1 1 MB Weblinks BearbeitenHorace W Magoun Ph D Founder of the UCLA Brain Research Institute bei der University of California Los Angeles ucla edu Einzelnachweise Bearbeiten G Moruzzi and H W Magoun This Week s Citation Classic Curr Cont Life Sci 24 1981 21 PDF 147 kB G Moruzzi H W Magoun Brain stem reticular formation and activation of the EEG In Electroencephalography and clinical neurophysiology Band 1 Nummer 4 November 1949 S 455 473 ISSN 0013 4694 PMID 18421835 Book of Members 1780 present PDF 323 kB der American Academy of Arts and Sciences amacad org abgerufen am 20 Juli 2012 Past Recipients The Passano Foundation Inc In passanofoundation org Abgerufen am 17 April 2019 englisch Ralph W Gerard Prize in Neuroscience recipients bei der Society for Neurosciences sfn org abgerufen am 21 Juli 2012Normdaten Person GND 1056161418 lobid OGND AKS LCCN n50040174 NDL 00524072 VIAF 2718453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magoun Horace W ALTERNATIVNAMEN Magoun Horace Magoun Horace WinchellKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer NeurowissenschaftlerGEBURTSDATUM 23 Juni 1907GEBURTSORT PhiladelphiaSTERBEDATUM 6 Marz 1991STERBEORT Santa Monica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horace W Magoun amp oldid 237882798