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Die Knochenganoiden Holostei von griech holosteos ganz knochern auch Knochenschmelzschupper genannt sind eine Gruppe von urtumlichen Knochenfischen die heute nur noch mit acht Arten in Nord und Mittelamerika sowie auf Kuba vorkommen im Mesozoikum Erdmittelalter aber in grosser Formenvielfalt weltweit verbreitet waren Zu den heutigen Arten gehoren die bis zu drei Meter langen Knochenhechte Lepisosteidae die ausserlich dem Hecht ahnlich sehen und als Stossrauber in Flussen und Seen Nord und Mittelamerikas leben sowie die Kahlhechte Amia auch Schlammfische genannt aus dem ostlichen Nordamerika KnochenganoidenGemeiner Knochenhecht Lepisosteus osseus SystematikStamm Chordatiere Chordata Unterstamm Wirbeltiere Vertebrata Uberklasse Kiefermauler Gnathostomata Klasse Strahlenflosser Actinopterygii Unterklasse Neuflosser Neopterygii Teilklasse KnochenganoidenWissenschaftlicher NameHolosteiMuller 1846 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geschichte 3 Aussere Systematik 4 Innere Systematik 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp KahlhechtKnochenganoide sind im Allgemeinen grosse bis mittelgrosse Fische die einen langgestreckten im Querschnitt runden Korper haben Mit Kyphosichthys ist lediglich eine wirklich hochruckige Gattung bekannt 1 Dapedium wird heute von vielen Wissenschaftlern als Stammgruppenvertreter der Teleostei angesehen 2 3 Der Korper ist mit Ganoidschuppen beschuppt eine urtumliche Schuppenart die aus einer knochernen Unterlage besteht die mit einer perlmuttartig glanzenden Schicht aus Ganoin uberzogen ist bei der die Cosminschicht aber schon verloren gegangen ist Das Innenskelett ist vollstandig verknochert Wirbelkorper sind ausgebildet Die Schwanzflosse ist ausserlich fast symmetrisch das Schwanzflossenskelett innerlich aber deutlich heterocerk Im Schultergurtel ist das Schlusselbein verloren gegangen Der Darm weist einen Rest einer Spiralfalte auf noch vier Windungen bei Lepisosteus Die dorsal liegende Schwimmblase kann bei den rezenten Arten zum Atmen atmospharischer Luft genutzt werden wie es bei den ausgestorbenen Formen war bleibt unbekannt Die Anzahl der Flossenstrahlen ist meist niedrig und entspricht bei den unpaarigen Flossen der Anzahl der Flossentrager 4 5 Die Knochenganoiden sind am besten uber ihren Kiefermechanismus zu diagnostizieren Bei den Palaeonisciformes war das Maul lang mit weit hinten liegenden Mundwinkeln Bei den Knochenganoiden ist es kurzer die Maxillare ist verkurzt und hat ihre hintere Verlangerung verloren Der Kontakt zum Vorkiemendeckel und zum Ectopterygoid ging verloren ebenso der Kontakt mit den Knochen unterhalb der Orbita Am oberen Rand der Maxillare ist mit der Supramaxillare oft noch ein weiterer Knochen hinzugekommen Der Vorkiemendeckel ist zu einem mondsichelformigen Vorderrand des Kiemendeckels reduziert worden und das neu hinzugekommene Interoperculum schliesst die Lucke in der Kehlregion die bei der Vorwartsbewegung der Kiefer entsteht Die Orbita ist hinten und unten weiterhin von circumorbitalen Knochen umgeben aber die vollstandige Knochenbedeckung der Kopfseiten ging verloren Diese Region ist bei den Holostei mehr oder weniger nackt oder mit unterschiedlichen Knochenplatten bedeckt Hyomandibulare Os quadratum und Epiptpterygoid sind als Trager des Kieferapparats verstarkt und ein weiterer Knochen das Symplecticum kann Os quadratum und Hyomandibulare verbinden 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Fossil von Lepidotes notopterus aus der Ordnung Semionotiformes nbsp Fossil von Propterus sp aus der Ordnung MacrosemiiformesDer Begriff Holostei wurde zum ersten Mal von Johannes Muller einem deutschen Meeresbiologen und vergleichenden Anatom benutzt um Polypterus und Lepisosteus zu vereinen Amia der vorher als Angehoriger der Clupeidae Heringe galt wurde durch den deutsch schweizerischen Naturwissenschaftler Carl Vogt hinzugefugt nachdem er dessen Herz untersucht hatte 6 Polypterus wurde 1861 von Thomas Henry Huxley wieder aus der Gruppe ausgeschlossen 2 Im Folgenden bestand die Gruppe fur mehr als 100 Jahre und wurde verwendet um mesozoische und primitive rezente Knochenfische einer bestimmten Entwicklungsstufe zusammenzufassen Dabei waren die Grenzen sowohl zu den ursprunglichen Knorpelganoiden Chondrostei als auch zu den hoher entwickelten Echten Knochenfische Teleostei fliessend Die Fische der Ubergangszone zwischen Chondrostei und Holostei wurden Subholostei genannt Es bestand schon lange der Verdacht dass es sich bei den Holostei um eine kunstliche polyphyletische Gruppe handelt 4 Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre setzte sich nach Vergleichen der Schadelaussenknochen immer mehr die Ansicht durch dass die Amiiformes die Ordnung zu der die Kahlhechte gehoren und die Teleostei einen gemeinsamen Vorfahren gehabt haben mussen Das gemeinsame Taxon von Amiiformes und den Teleostei wurde Halecostomi genannt Die Holostei wurden damit zu einem ungultigen Taxon In jungerer Zeit zeigen allerdings sowohl molekularbiologische Untersuchungen als auch genauere und neu interpretierte Vergleiche der Morphologie dass die Amiiformes naher mit den Lepisosteiformes verwandt sind als mit den Teleostei 7 2 3 8 9 10 1 Im Jahr 2010 wurden die Holostei deshalb revalidiert 7 Aussere Systematik Bearbeiten Actinopterygii Knorpelganoide Chondrostei Neopterygii Knochenganoide Holostei Pachycormiformes Echte Knochenfische Teleostei Vorlage Klade Wartung StyleInnere Systematik BearbeitenKladogramm der Holostei Holostei Ginglymodi Semionotiformes Kyphosichthys Knochenhechtartige Lepisosteiformes Vorlage Klade Wartung 4 Halecomorphi Parasemionotiformes Ionoscopiformes Amiiformes Caturidae AmiidaeVorlage Klade Wartung StyleInnerhalb der Knochenganoiden lassen sich zwei Gruppen unterscheiden die Ginglymodi mit den Knochenhechten und einigen ausgestorbenen Gruppen sowie die Halecomorphi deren Vertreter bis auf den Schlammfisch alle ausgestorben sind nbsp Fossil von Ophiopsis attenuata aus der Ordnung IonoscopiformesKnochenganoiden Holostei rangloses Taxon Ginglymodi 11 Ordnung Dapediiformes 12 Ordnung Knochenhechtartige Lepisosteiformes Ordnung Semionotiformes incertae sedis Kyphosichthys 13 rangloses Taxon Halecomorphi Ordnung Parasemionotiformes Ordnung Ionoscopiformes Ordnung Amiiformes Familie Amiidae Familie Caturidae Familie Liodesmidae Familie Sinamiidae Literatur BearbeitenLance Grande An empirical synthetic pattern study of gars Lepisosteiformes and closely related species based mostly on skeletal anatomy the resurrection of Holostei Allen Press Lawrence Kansas 2010 OCLC 670217141 Einzelnachweise Bearbeiten a b Xu GuangHui Wu FeiXiang A deep bodied ginglymodian fish from the Middle Triassic of eastern Yunnan Province China and the phylogeny of lower neopterygians In Chinese Science Bulletin Januar 2012 Vol 57 No 1 S 111 118 doi 10 1007 s11434 011 4719 1 a b c Brian G Gardiner John G Maisey D Tim J Littlewood Interrelationships of Basal Neopterygians S 117 146 in Melanie L J Stiassny Lynne R Parenti G David Johnson Hrsg Interrelationships of Fishes Academic Press 1996 ISBN 0 12 670950 5 a b Imogen A Hurley u a A new time scale for ray finned fish evolution In Proc R Soc B 2007 274 S 489 498 doi 10 1098 rspb 2006 3749 a b Oskar Kuhn Die vorzeitlichen Fischartigen und Fische A Ziemsen Verlag Wittenberg 1967 2005 ISBN 3 89432 776 6 a b Alfred S Romer Vertebrate Paleontology 3 Auflage University of Chicago Press 1966 ISBN 0 226 72488 3 S 96 97 Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie Band II Teil 2 Fische Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 S 259 a b Lance Grande An Empirical Synthetic Pattern Study of Gars Lepisosteiformes and Closely Related Species Based Mostly on Skeletal Anatomy The Resurrection of Holostei In The American Society of Ichthyologists and Herpetologists Special Publication 6 Supplementum zum Copeia Jahrgang 2010 2010 S 1 871 Guillermo Orti Chenhong Li Phylogeny and Classification PDF Memento des Originals vom 23 Juni 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot golab unl edu K Kikugawa K Katoh K Shigehiro u a Basal jawed vertebrate phylogeny inferred from multiple nuclear DNA coded genes In BMC Biol 2004 2 S 1 11 E O Wiley G David Johnson A teleost classification based on monophyletic groups In Joseph S Nelson Hans Peter Schultze Mark V H Wilson Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 2010 ISBN 978 3 89937 107 9 S 126 Adriana Lopez Arbarello Phylogenetic Interrelationships of Ginglymodian Fishes Actinopterygii Neopterygii PLoS ONE doi 10 1371 journal pone 0039370 Detlev Thies amp Jens Waschkewitz Redescription ofDapedium pholidotum Agassiz 1832 Actinopterygii Neopterygii from the Lower Jurassic Posidonia Shale with comments on the phylogenetic position ofDapediumLeach 1822 Journal of Systematic Palaeontology Volume 14 Issue 4 2016 DOI 10 1080 14772019 2015 1043361 Xu GuangHui amp Wu FeiXiang A deep bodied ginglymodian fish from the Middle Triassic of eastern Yunnan Province China and the phylogeny of lower neopterygians Chinese Science Bulletin Januar 2012 Vol 57 No 1 111 118 doi 10 1007 s11434 011 4719 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knochenganoiden amp oldid 228489367