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Hochasien engl High Mountain Asia HMA 1 ist in den Geowissenschaften ein Oberbegriff fur das Hochland von Tibet einschliesslich der umliegenden Gebirge und bezeichnet damit die grosste und hochste Massenerhebung Asiens und der Erde in der sich alle Sieben und Achttausender der Welt befinden Uppige Vegetation und reichlich Regen im Makalu Barun Nationalpark Himalaya Yak in Tibet Der weitaus grosste Teil Hochasiens ist trocken karge HochsteppeIn der Literatur werden grosse Teile des sudlichen Hochasiens haufig als Hindukusch Himalaya Region bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geographie 2 1 HKH 2 2 AQK 3 Geologie 4 Klima und Okologie 5 Einzelnachweise 6 LiteraturBegriff BearbeitenDie Bezeichnung Hochasien die Mitte des 20 Jahrhunderts gepragt wurde findet sich eher selten in der Literatur Sie wird etwa in Meteorologie und Klimatologie verwendet da hier haufig sehr grossmassstabliche Einheiten untersucht werden 2 Geographie BearbeitenIm Gegensatz zur metaphorischen und unterschiedlich verwendeten Bezeichnung Dach der Welt ergibt sich fur Hochasien bereits durch die gemeinsame 2500 Meter Hohenlinie die im Wesentlichen das gesamte Gebirgssystem umfasst eine naturliche Begrenzung Innerhalb dieser Region die uber 3 Millionen km gross ist liegt kein Punkt tiefer als 2500 m uber dem Meeresspiegel 3 In den Randbereichen werden zudem unterschiedliche Teile des tiefer liegenden Gebirgsfusses und der niedrigeren Bereiche der nordlichen Gebirgszuge des Tian Shan mit einbezogen Die grossten Abweichungen bei der Festlegung unterschiedlicher Autoren liegen zum einen im Westen beim Hindukusch der mal ganz 4 mal nur mit dem ostlichen Teil 5 einbezogen wird sowie im Sudosten wo die weitlaufigen Gebirge Sud Chinas Yunnan Guizhou Plateau und Myanmars Shan Hochland eine klare Begrenzung erschweren Statt der kompletten Gebirgssysteme 6 wird haufig eine Abschlusslinie gezogen die sich an den Hohenlinien orientiert Je nach Begrenzung ist Hochasien insgesamt zwischen 3 7 bis uber 4 Millionen km gross Folgende ubergeordnete Hochgebirge und Hochebenen gehoren zu Hochasien Nummerierung siehe Karte 4 nbsp Gliederung HochasiensHKH Kette Karte violett Koh e Baba Hindukusch Zentral Afghanistan Zuordnung unterschiedlich Hoher Hindukusch O Afghanistan N Pakistan Karakorum NW Indien N Pakistan China SW Tibet Himalaya O Pakistan N Indien China S Tibet Nepal Bhutan Auslaufer HKH Kette NO Myanmar China W Yunnan Zuordnung nach Korner et al 6 Hengduan Shan China N Yunnan W Sichuan O Tibet S Gansu Transhimalaya China S Tibet NO Indien Tanggula Gebirge China O Tibet S Qinghai Bayan Har Gebirge China Zentral O Qinghai NW Sichuan Tibetisches HochlandChangthang Yarmothang Hochland China Zentral W Tibet SO Qinghai Qaidam Becken China NW Qinghai AQK Kette Karte gelb Qilian Shan China NO Qinghai Gansu Altun China SO Xinjiang Kunlun China S und SW Xinjiang Pamir SO Tadschikistan NO Afghanistan Pamir Alai SO Usbekistan SW Kirgisistan NW Tadschikistan Tian Shan SO Kasachstan N Kirgisistan China Zentral und W Xinjiang Dsungarischer Alatau O Kasachstan China NW Xinjiang HKH Bearbeiten Aus geologischer Sicht bilden die sudlichen Gebirgszuge Hochasiens ein gemeinsames Orogen das bisweilen als Hindukusch Karakorum Himalaya Kette HKH bezeichnet wird und die markante naturraumliche Grenze zwischen dem indischen Subkontinent und Zentralasien bildet 7 8 6 Die Begrenzungen im Osten und Westen sind dabei uneinheitlich in der Karte an zwei Helligkeitsstufen erkennbar Ebenfalls mit HKH abgekurzt wird die Hindukusch Himalaya Region ein grenzubergreifendes okologisch okonomisches Entwicklungsgebiet der Anrainerstaaten AQK Bearbeiten Auch der Nordrand des tibetischen Hochlandes wird von einigen Autoren als zusammenhangendes Orogen betrachtet das den beteiligten Gebirgszugen entsprechend Altun Qilian Kunlun AQK genannt wird 9 10 Geologie BearbeitenHochasien ist Teil der alpidischen Gebirgsbildung im Suden Eurasiens und wolbt sich durch die Nordwartsbewegung der indischen Platte seit rund 40 Millionen Jahren auf 11 Noch heute hebt sich die Region am Sudrand um mehr als einen Zentimeter pro Jahr 12 Die Erdkruste ist in Hochasien im Durchschnitt fast doppelt so dick wie im weltweiten Mittel und ragt hier im Schnitt fast 5000 m in die Atmosphare 13 Klima und Okologie BearbeitenDie zentralen Plateaus Hochasiens sind ausgesprochen arid und von Hochlandsteppen und wusten mit abflusslosen Becken endorheischen Flussen und Seen zumeist Salzseen und verlandete Salzpfannen gekennzeichnet Die ausseren Abdachungen der Randgebirge im Norden sind hingegen semihumid Im Suden weisen sie humide bis perhumide tropische Gebirgsklimata mit vielfaltigem Bewuchs und etlichen Fliessgewassern auf die sich zum Teil extrem tief eingegraben haben So betragt etwa der Hohenunterschied zwischen der Talsohle des Indus und dem Gipfel des Nanga Parbat mehr als 5000 m und das Tal Kali Gandaki das tiefste Tal der Welt liegt zwischen dem 8167 m hohen Dhaulagiri und dem 8091 m hohen Annapurna Einzelnachweise Bearbeiten J L Lozan S W Breckle H Escher Vetter und D Kasang Ubersicht uber die wichtigsten Gebirge der Erde In J L Lozan S W Breckle H Grassl et al Hrsg Warnsignal Klima Hochgebirge im Wandel S 39 Online www warnsignal klima de doi 10 25592 uhhfdm 9246 Beispiele alle abgerufen am 8 Januar 2021 Hermann von Wissmann Stufen und Gurtel der Vegetation und des Klimas in Hochasien und seinen Randgebieten in Erdkunde Archiv fur wissenschaftliche Geographie Band XV 1961 S 19 44 Projekt Niederschlagsmuster Schnee und Gletscher Reaktion in Hochasien und ihre Variabilitat auf subdekadischen Zeitskalen prime HYD Universitat Siegen Projekte Niederschlagsdaten fur Hochasien Neue Perspektiven fur ein altes Problem Kurzfassungen der Meteorologentagung DACH Garmisch Partenkirchen Deutschland 18 22 Marz 2019 FGG Vortrag Pastoralismus in Hochasien Anpassungsstrategien an globalen und klimatischen Wandel 14 01 2019 Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Institut fur Geographie Visualisierbar in der zoombaren Karte K1 des Global Mountain Explorer abgerufen am 12 Januar 2021 nach Valerie Kapos Jonathan Rhind Mary Edwards Martin F Price und Corinna Ravilious Developing a map of the world s mountain forests in M Price und N Butt Hrsg Forests in Sustainable Mountain Development A State of Knowledge Report for 2000 IUFRO Research Series 5 CAB International Publishing New York 2000 doi 10 1007 1 4020 3508 X 52 S 4 9 a b Willibald Haffner Hochasien Der Effekt grosser Massenerhebungen in Geographische Rundschau 49 1997 pdf Version S 307 314 David R Rounce Regine Hock David E Shean Glacier Mass Change in High Mountain Asia Through 2100 Using the Open Source Python Glacier Evolution Model PyGEM Frontiers in Earth Science 2020 Karte nach Bolch et al 2019 abgerufen am 14 Januar 2021 a b c Mountain Ranges von Global Mountain Biodiversity Assessment und Map of Life Map Data 2020 abgerufen am 21 Dezember 2020 basierend auf Christian Korner Jens Paulsen und Eva M Spehn A definition of mountains and their bioclimatic belts for global comparisons of biodiversity data in Alpine Botany 121 doi 10 1007 s00035 011 0094 4 S 73 78 Marcus Nusser Die Gletscher des Himalaya vom Wohnsitz des Schnees zum soziohydrologischen Wirkungsgefuge Universitat Heidelberg 2018 doi 10 17885 heiup studg 2018 0 23663 S 21 Mohd Farooq Azam Climate Glacier relationship in the monsoon arid transition zone A Case study in Himachal Pradesh India Indian Institute of Technology Indore 2014 Online Zugang Peng Yinbiao amp Yu Shengyao amp Sanzhong Li amp Zhang Jianxin amp Liu Yongjiang amp Li Yunshuai amp Santosh M 2019 Early Neoproterozoic magmatic imprints in the Altun Qilian Kunlun region of the Qinghai Tibet Plateau Response to the assembly and breakup of Rodinia supercontinent Earth Science Reviews 199 102954 doi 10 1016 j earscirev 2019 102954 Yunshuai Li Jianxin Zhang Khan Mostofa Yuebo Wang Shengyao Yu Zhihui Cai Pengfei Li amp Zhou Guisheng Fu Mao Changlei Xiaohong Petrogenesis of carbonatites in the Luliangshan region North Qaidam northern Tibet China Evidence for recycling of sedimentary carbonate and mantle metasomatism within a subduction zone Lithos 2018 322 doi 10 1016 j lithos 2018 10 010 Archivversion Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 Februar 2009 abgerufen am 1 Mai 2015 Department of Geology and Geophysics Underneath the mountains Archiviert vom Original am 8 Februar 2009 abgerufen am 14 Mai 2008 englisch U S Geological Survey The Himalayas Two continents collide Rob Butler Where and How Do the Continents Deform School of Earth Sciences Leeds Oktober 2001 abgerufen am 14 Mai 2008 englisch Literatur BearbeitenConradin Burga Frank Klotzli und Georg Grabherr Hrsg Gebirge der Erde Landschaft Klima Pflanzenwelt Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 4165 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochasien amp oldid 236435897