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Die Histiostomatidae sind Milben aus der Gruppe der Astigmatina fruher Astigmata und bilden hier eine monophyletische Gruppe HistiostomatidaeSarraceniopus gibsoniSystematikOrdnung SarcoptiformesUnterordnung Hornmilben Oribatida Uberkohorte MixonomatidesKohorte AstigmatinaUberfamilie HistiostomatoideaFamilie HistiostomatidaeWissenschaftlicher NameHistiostomatidaeBerlese 1897 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 LiteraturBeschreibung BearbeitenDie Tiere sind sehr klein und erreichen eine Lange von etwa 0 6 0 8 mm Die Histiostomatiden zeichnen sich durch ungewohnlich gestaltete Mundwerkzeuge aus Hierbei sind die Cheliceren ursprunglich mehr oder weniger stilettformig in starker abgeleiteten Taxa auch kamm oder burstenformig ausgebildet Der bei anderen Milben scherenformig gegen den Digitus fixus bewegliche Digitus mobilis ist zu unbeweglichen Resten verkummert Die Pedipalpen sind in Relation zur Chelicere ungewohnlich machtig ausgebildet und an ihrem Vorderende haufig mit fransenartigen Strukturen Palparmembran besetzt Diese morphologischen Besonderheiten konnten eine Anpassung an das Fressen von Bakterien sein 1 Wichtige Apomorphien der Histiostomatidae betreffen den gesamten ungewohnlichen Aufbau der Mundwerkzeuge Gnathosoma Dazu gehoren die abgewandelten Cheliceren die relativ verdickten Pedipalpen die zudem meist auffallig nach aussen gebogen sind und die Palparmembran die von den Coxalenditen am distalen Gnathosoma gebildet wird Zudem ist das Vorhandensein von deutlich nach vorn gerichteten Beinpaaren III und IV der Deutonymphe eine bedeutende Apomorphie dieser Milbengruppe Eine weitere Besonderheit und mogliche Apomorphie bei erwachsenen Tieren und gelegentlich auch den Nymphen von der Deutonymphe abgesehen sind die in symmetrische Felder untergliederten Kutikulaverdickungen deutlich abgrenzbare Schilder auf der Oberseite des vorderen Propodosomas Es handelt sich bei diesen Propodosoma Schildern offenbar um Muskelursprungsstellen 1 Lebensweise BearbeitenDie Milben sind Bakterienfresser Sie sind in der Regel phoretisch und werden haufig durch Insekten von einem Lebensraum zum nachsten transportiert Die typischen Lebensraume Tierdung Kompost Tierkadaver sind rasch verganglich und machen diese Verbreitungsweise notwendig Vertreter der Histiostomatidae sind haufig auch in Insektenbauten zu finden Sie sind dabei nicht selten an Brutfursorge betreibende Insekten gebunden wie zum Beispiel Ohrwurmer Totengraber Nicrophorus Kafer der Gattung Heterocerus Borkenkafer Scolytidae Ameisen und Bienen 1 2 Besondere Anpassungen in Form von Abwandlungen verschiedener Korpermerkmale zeigen die in Holz Rinde oder in verschiedenen wassrigen Habitaten lebenden Arten der Histiostomatidae Eine besonders ungewohnliche Lebensstatte bewohnen zum Beispiel die Arten die in den Schlauchen und Kannen fleischfressender Pflanzen namlich von Sarracenia und Nepenthes leben Sarraceniopus gibsoni besiedelt beispielsweise so weit bekannt ausschliesslich die Kelche von Sarracenia purpurea Die Milben lassen sich im Labor meistens gut kultivieren und benotigen eine Entwicklungszeit von etwa 2 5 Wochen Systematik BearbeitenDie Histiostomatidae sind eine sehr artenreiche Gruppe astigmater Milben in der bislang jedoch erst verhaltnismassig wenige Arten beschrieben sind Etwa 300 Arten aus 56 Gattungen sind bisher bekannt Die Familie steht stammesgeschichtlich an der Basis der Astigmatina die heute als Zweig der Hornmilben angesehen werden Weblinks BearbeitenVideo Histiostomatidae Mites Mouthparts and Feeding von Stefan F Wirth Video Mites of the Histiostomatidae von Stefan F WirthEinzelnachweise Bearbeiten a b c J S Wirth Phylogeny biology and character transformations of the Histiostomatidae Acari Astigmata 2004 R D Hughes amp C G Jackson A review of the Anoetidae Acari Virginia Journal of Science 9 S 5 198 1958Literatur BearbeitenR D Hughes amp C G Jackson A review of the Anoetidae Acari Virginia Journal of Science 9 S 5 198 1958 R Scheucher Systematik und Okologie der deutschen Anoetinen Beitrage zur Systematik und Okologie mitteleuropaischer Acarina 1 S 233 384 1957 Stefan Wirth Phylogeny biology and character transformations of the Histiostomatidae Acari Astigmata Promotionsarbeit an der FU Berlin 2004 Internet Publikation Volltext deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Histiostomatidae amp oldid 207722486