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Die Hinrich Freese war ein deutscher Seitentrawler der im Zweiten Weltkrieg von der Kriegsmarine als Wetterbeobachtungsschiff eingesetzt wurde und dabei verloren ging Hinrich Freese p1 SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen WBS 4 1940 Schiffstyp TrawlerBauwerft Deschimag Werk Seebeck WesermundeStapellauf November 1930Ubernahme 9 Dezember 1930Verbleib Am 16 November 1940 auf Grund gesetztSchiffsmasse und BesatzungLange 44 5 m Lua Breite 7 7 mTiefgang max 3 8 mVermessung 384 BRT Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Kriegsmarinedienst 3 Versenkung 4 Weblinks 5 FussnotenBau BearbeitenDas Schiff lief im November 1930 im Werk Seebeck der Deschimag in Wesermunde vom Stapel und wurde am 9 Dezember 1930 an seinen Eigner die Hanseatische Hochseefischerei AG in Bremerhaven ausgeliefert Es war 44 5 m lang und 7 7 m breit hatte 3 8 m Tiefgang und war mit 384 BRT vermessen Sein Heimathafen war Bremerhaven sein Fischereikennzeichen BX 215 Kriegsmarinedienst BearbeitenMit dem nach Kriegsbeginn rasch anwachsenden Bedarf der Kriegsmarine an hochseetuchtigen kleinen Schiffen wurde das Schiff 1940 requiriert und nach entsprechendem Umbau am 1 Marz 1940 als Wetterbeobachtungsschiff mit der Bezeichnung WBS 4 in Dienst gestellt Die Besatzung bestand aus 19 Mann sowie einem funfkopfigen Trupp meteorologischen Fachpersonals WBS 4 wurde dem Marinegruppenkommando West MGK West zugeteilt Seine erste Einsatzfahrt begann am 20 Marz in Wilhelmshaven und fuhrte in das sogenannte Operationsgebiet 2 nordlich von Island wo es gemeinsam mit den ebenfalls entlang der geplanten Fahrtstrecke positionierten Wetterbeobachtungsschiffen Fritz Homann WBS 3 und Adolf Vinnen WBS 5 den Ausbruch des Hilfskreuzers Atlantis durch die Danemarkstrasse in den Nordatlantik mit Wetterinformationen unterstutzen sollte Die Wettermeldungen begannen am 30 Marz Nach Abschluss dieser Aktion lief die Hinrich Freese an die norwegische Kuste um Anfang April unmittelbar vor und wahrend der deutschen Invasion Norwegens als Fischdampfer getarnt den Schiffsverkehr vor Bergen nach Deutschland zu melden Nach etwa 25 Tagen auf See kehrte die Hinrich Freese Mitte April nach Wilhelmshaven zuruck 1 Am 24 Mai 1940 fuhr das Schiff von Trondheim aus erneut in das Seegebiet nordlich von Island um dort die Adolf Vinnen abzulosen Im Wechsel mit anderen Wetterbeobachtungsschiffen fuhrte es in den Folgemonaten regelmassig Wetterbeobachtungsdienst nordostlich von Island durch Mit der Schaffung des Marinegruppenkommandos Nord und dem gleichzeitigen Wechsel der Befehlsfuhrung in der Nordsee vom MGK West an das MGK Nord im August 1940 unterstand die Hinrich Freese nunmehr dem MGK Nord Am 18 August verliess sie Bergen und ging in das Operationsgebiet 3 nordlich von Jan Mayen um dort wiederum die Adolf Vinnen ablosend die Operationen der beiden Schweren Kreuzer Admiral Scheer und Admiral Hipper mit Wettermeldungen zu unterstutzen Dort blieb sie bis zum 13 September ehe sie schliesslich nach 30 tagigem Einsatz in Trondheim eintraf Im Oktober November 1940 war sie gemeinsam mit der Fritz Homann an dem Versuch beteiligt in der Maria Musch Bucht oder der Rakved Bucht auf Jan Mayen einen Stutzpunkt fur deutsche Wasserflugzeuge einzurichten die von dort mit Aufklarungs und Wetterbeobachtungsflugen den Durchbruch des Schweren Kreuzers Admiral Scheer durch die Danemarkstrasse in den Atlantik sichern und unterstutzen sollten Dazu lief die Hinrich Freese bereits am 19 Oktober beladen mit Versorgungsgutern und Flugzeugtreibstoff aus Trondheim aus und erreichte Jan Mayen am 22 Oktober Da sich die Ankunft der beiden fur das Unternehmen vorgesehenen He 115 Wasserflugzeuge der Kustenfliegergruppe 506 jedoch um mehrere Tage verzogerte wurde sie zunachst erneut in die Gegend nordlich von Island beordert um Wettermeldungen von dort zu senden Erst zwei Tage spater kehrte sie nach Jan Mayen zuruck um die Ankunft der Fritz Homann und der Kustenflieger zu erwarten Die Fritz Homann ebenfalls mit Ausrustung und Material beladen verliess Trondheim am 25 Oktober und erreichte Jan Mayen am 28 Oktober Die beiden He 115 erschienen am folgenden Tag aber eine der beiden ging in dem schweren Wetter bereits bei der Landung zu Bruch 2 die andere wurde wahrend der Nacht in der Maria Musch Bucht vor Anker liegend von einem schweren Sturm irreparabel beschadigt Daraufhin wurde das Unternehmen abgebrochen Die Hinrich Freese fuhr mit den Besatzungen der beiden havarierten Flugzeuge am 30 Oktober nach Trondheim zuruck wo sie am 5 November eintraf 1 wahrend die Fritz Homann noch am gleichen Tag in das Seegebiet nordostlich von Island beordert wurde um dort das Wetter fur die Admiral Scheer zu beobachten und melden Versenkung Bearbeiten nbsp Topografische Karte von Jan MayenAm 12 November 1940 lief die Hinrich Freese unter Leutnant zur See Sonderfuhrer Wilhelm Kracke aus Trondheim aus um auf Jan Mayen einen vierkopfigen Wettertrupp und funf Mann eines Abwehr Trupps an Land zu setzen Die Insel wurde am 16 November erreicht und die Hinrich Freese naherte sich vorsichtig der Kuste in der Jameson Bucht ostlich der Halbinsel Eggoya wo bis kurz zuvor die spater als Eldstemetten bezeichnete norwegische Wetter und Kustenfunkstation bestanden hatte Dabei wurde sie von Einheiten der Royal Navy entdeckt Man hatte in London mit dem Versuch einer deutschen Landung gerechnet Der Leichte Kreuzer Naiad nahm mit hoher Fahrt die Verfolgung der Hinrich Freese auf die nach Nordosten um das Sudostkap Soraustkapp der Insel zu entkommen versuchte und sich dann dort angesichts der Aussichtslosigkeit ihrer Lage auf dem felsigen Ufer auf der ungefahren Position 71 0 25 2 N 8 2 24 W 71 007 8 04 auf Grund setzte Bei dem anschliessenden Versuch das Ufer zu erreichen ertranken zwei Mann Die an Land gelangten 22 Uberlebenden funf Offiziere und 17 Mann wurden von den britischen Marinetrawlern Wistaria und Elm 3 gerettet und auf die Naiad ubergeben mit der sie am 18 November in Scapa Flow eintrafen Die zivile Besatzung der Hinrich Freese 13 Mann wurde in ein Internierungslager gebracht die Wehrmachtsangehorigen in ein Kriegsgefangenenlager in England spater in Kanada 1 4 5 Weblinks BearbeitenHinrich Freese bei www warcovers dk mit Foto des Schiffs als FischdampferFussnoten Bearbeiten a b c Hinrich Freese wbs4 Abgerufen am 14 Dezember 2022 Die Besatzung wurde von der Hinrich Freese gerettet Wistaria und Elm waren 1939 gebaute Marinetrawler der Tree Klasse 50 m lange Schiffe mit 720 Tonnen maximaler Wasserverdrangung und 12 Knoten Hochstgeschwindigkeit Sie waren mit einer 7 6 cm Flak drei 2 2 cm Oerlikon Flak und 30 Wasserbomben bewaffnet und dienten im Royal Navy Patrol Service http www wlb stuttgart de seekrieg ksp nordpolarmeer jan mayen htm http www wlb stuttgart de seekrieg 40 11 htm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hinrich Freese Schiff 1930 amp oldid 228868957