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Hildegard Bartoschek Grunert 20 Juni 1920 in Soldin Mark Brandenburg heute Mysliborz Polen 24 April 2013 in Waldbrunn war eine deutsche Malerin und Keramikerin Inhaltsverzeichnis 1 Kunstlerischer Werdegang 2 Spezielle Keramiktechnik 3 Arbeiten nach der Natur 4 Weitere Arbeiten 5 Im Museum 6 KunstkritikenKunstlerischer Werdegang BearbeitenFruh zeigte sich bei Hildegard Grunert ein Talent im Malen und Zeichnen was sie in ihrem ersten Beruf als Kartographin schulen konnte Nach dem Zweiten Weltkrieg im Sauerland ansassig verdiente sie ihren Lebensunterhalt dank ihrer handwerklich technischen und kunstlerischen Doppelbegabung mit kunstgewerblichen Arbeiten Hier entdeckte der Maler Emil Bartoschek ein ehemaliger Schuler von Johannes Itten am Bauhaus Weimar und von Otto Mueller an der Kunstakademie in Breslau ihre ausserordentliche Fahigkeit zu kunstlerischer Gestaltung und gab ihr von 1946 bis 1948 Mal und Zeichenunterricht 1949 zog Hildegard Grunert nach Koln um ein Keramikstudium an den Kolner Werkschulen bei den Professoren Dominikus Bohm Wolfgang Wallner dem Bildhauer Ludwig Gies und dem Keramik Fachlehrer Georg Roth zu beginnen 1951 zog auch Emil Bartoschek nach Koln und wurde ihr Lebensgefahrte Grunert beendete ihr Kunststudium 1952 1957 eroffnete sie in Koln eine eigene Keramikwerkstatt und zeigte in mehreren Kolner Ausstellungen und Galerien ihre Keramikbilder in Glasurmalerei sowie eigenwillige Gefasskeramik Studien in Frankreich und Italien haben einen Niederschlag in manchen ihrer Werke hinterlassen Weitere Studienreisen fuhrten sie nach Agypten in den Sudan nach Griechenland in die Turkei und nach Spanien Spezielle Keramiktechnik BearbeitenEinflusse der romanischen Kunst kann man in der Porzellanmalerei auf Tellern bemerken oder bei ihrer keramischen Malerei wo sie grosse Bildkompositionen auf Tonplatten oder auch auf Kacheln die zuerst auf Bildgrosse zusammensetzt werden auftragt Im Brennofen muss jede Kachel dann einzeln wieder gebrannt werden Nach dem Brand wird das Bild mit den Kacheln dann fertig zusammengefugt wenn der Brand zufriedenstellend gegluckt ist Hildegard Bartoschek Grunert beherrscht diese komplizierte Technik Um solche Kachelbilder auf Tonplatten gebrannt oder ungebrannt zu malen bedarf es einer sicheren Zeichentechnik dazu aber auch die Fahigkeit des Blindmalens denn die dafur selbst hergestellten Glasuren sind im Rohzustand anders als nach dem Brand Die Kunstlerin muss daher bereits vor dem Brand das spater farbige Bild genau im Hinterkopf haben Manchmal zeigen sich da uberraschende Ergebnisse Jeder Brand wird immer zum Erlebnis 1960 veroffentlichte die internationale Keramikzeitschrift fur Technik Wissenschaft und Kunst Lubeck einen bebilderten Beitrag uber ihre Technik Diese Kunstfertigkeit brachte ihr 1962 auch einen grossen Auftrag einer Kolner Firma ein deren Eingangshalle sie mit Springbrunnen einer Wand mit Keramikbildplatten und Firmenwappen ausgestaltete Arbeiten nach der Natur BearbeitenZur Ausbildung des Keramikstudiums gehorte auch die Dekorative Malerei das Malen und Zeichen nach der Natur von Tieren Vogeln Pflanzen und Blumen im Botanischen Garten in Koln und im Museum Koenig in Bonn In der Klasse fur Dekorative Malerei von Prof Schroder lernte sie die Darstellung Ornamentik deren erste Entwurfe in Koln 1950 in der Werkbundausstellung in den Kolner Messehallen gezeigt und von der Firma Rasch Hannover aufgekauft wurden Weitere Arbeiten BearbeitenSie modellierte Plastiken bebilderte Teller mit Fayence und Majolikamalerei arbeitete an Olbildern Aquarellen Radierungen Kupferdrucken und Kreidezeichnungen Unter anderem konnte sie in der Ausstellung Deutsches Kunsthandwerk und in mehreren Galerien ihre Werke zeigen Das Geld zum Lebensunterhalt musste sie sich in einem pharmazeutischen Unternehmen in Koln und spater im Verlag Kiepenheuer amp Witsch verdienen 1965 heirateten Hildegard Grunert und Emil Bartoschek und zogen sich nach Waldbrunn in den Westerwald zuruck um fernab von dem Trubel der Grossstadt ungestort ihrer Kunst zu leben Doch schon 1969 starb Emil Bartoschek In all den Jahrzehnten kunstlerischen Schaffens entstanden auch anspruchsvolle literarische Arbeiten Gedichte Essays Reisebeschreibungen Reflexionen Hildegard Bartoschek Grunert starb am 24 April 2013 in einem Altersheim in Waldbrunn Im Museum BearbeitenGemalde und Keramiken von Hildegard Bartoschek Grunert sind in Waldbrunn Ellar im von Walter Rudersdorf initiierten Heimatmuseum Ludwig Bos Haus und im Museum Haus Brandenburg in Furstenwalde Spree zu sehen Kunstkritiken BearbeitenM Koelmann schrieb am 14 November 1959 in der Kolnischen Rundschau uber eine Ausstellung von Hildegard Grunert in der Evangelischen Bibliothek auf dem Ubierring in Koln die erste Ausstellung einer Kunstlerin die anregt mehr als nur eine kunstkritische Wurdigung zu schreiben Hildegard Grunert ist eine der ganz wenigen vielleicht die einzige die die seltene Kunst der keramischen Malerei beherrscht M Koelmann notierte zur Keramik Ausstellung von Hildegard Grunert in der Galerie Thoma Sie ist zur grossen bildhaften Form gelangt und gestaltet Landschaften Stileben figurliche Bilder aus zusammengefugten bemalten Keramikplatten Auch ihre Schalen und Teller haben eine ganz eigene Note erinnern ein wenig an pompejanische Fresken wie auch ihre Vasen und Kruge sehr eigene Formen aufweisen Wiedersehen mit H Grunert In Kolnische Rundschau 12 November 1960 Alfred T Keil schrieb am 5 November 1976 im Weilburger Tagblatt uber ihr Werk unuberschaubar diese Vielfalt der Motive der Techniken Eine tropische Impression ist auf eine Keramikplatte getupft und gespachtelt mit der Fingerkuppe und mit dem Daumennagel mechanistisch zwar in der Technik wuchernde Natur aber in der Wirkung Die Stamme wirken auf den sezierenden Blick wie Spiralfedern die Baumkronen wie Menschenhirn Auf einer anderen Keramikplatte entstand eine Okkerlandschaft Sie wirkt wie ein alter Druck und wie eine vergilbte Fotografie von der Welt nach der Atomkatastrophe wahnsinnige Visionen asthetische Utopie Der Vordergrund ist starr Langsplittriges schiesst in die Hohe am Himmel hangen Wolken wie gedrehte gefrorene Wasche Die Mitte bildet eine stille stumme Wasserflache Der Horizont ist schwarz durchzuckt von einem weissen Kardiogramm Weltraummotive und uberall Buddhakopfe und Demeter Lilith Einmal in eine Kupferschale emailliert Auf den ersten Blick eine Ikone Goldrander umgeben dieses Antlitz das den Betrachter nicht mehr loslassen will Die Augen so gross und blau die Lippen so grun und gelb brutalste und zarteste Sinnlichkeit Demeter die Gottin der Fruchtbarkeit und Lilith todbringende Schonheit des Weibs Sonja Diefenbach berichtet am 30 Marz 2008 im Weilburger Tagblatt in der Rubrik Das Portrait uber Hildegard Bartoschek Grunert Obwohl ihre beiden Standbeine wie sie sagt die Malerei und die Topferei sind versucht sie sich auch in anderen Richtungen Plastiken Tellermalerei Radierungen und Scherenschnitte hangen in ihrem umgebauten Bauernhaus in Fussingen dessen Raume wie ein kleines Museum hergerichtet sind Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Dezember 2019 PersonendatenNAME Grunert HildegardALTERNATIVNAMEN Bartoschek Grunert Hildegard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin und KeramikerinGEBURTSDATUM 20 Juni 1920GEBURTSORT Soldin Mark BrandenburgSTERBEDATUM 24 April 2013STERBEORT Waldbrunn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hildegard Grunert amp oldid 239534278