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Hieronymus Biechelberger OSB im 15 Jahrhundert in Dinkelsbuhl 30 August 1508 in Ochsenhausen war als Hieronymus I der 7 Abt der Reichsabtei Ochsenhausen im heutigen Landkreis Biberach in Oberschwaben Hieronymus Biechelberger Inhaltsverzeichnis 1 Amtsantritt und Bautatigkeit 2 Bauernunruhen 3 Untertanenvertrag 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAmtsantritt und Bautatigkeit BearbeitenAm 28 Februar 1498 wurde Hieronymus Biechelberger zum Abt gewahlt Der Burgersohn aus Dinkelsbuhl trat schon unter Abt Jodokus Bruder in den Konvent ein Er ubte bis zur Abtswahl mehrere klosterinterne Amter aus so die Funktion des Grosskellerers In Georg Geisenhofs Beschreibung uber das Kloster ist es seinem Geschick zu verdanken dass der Neubau der Kirche schon in der kurzen Zeit von sieben Jahren beendet werden konnte 1 Der Abt liess den Hochaltar der Stiftskirche vollenden und die Pfarrkirche in Reinstetten erweitern Bauernunruhen BearbeitenFur die leibeigenen Untertanen des Stiftes war der Neubau der Klosterkirche eine Herausforderung Sie wurden zu Geldzahlungen und unentgeltlichen Spann und Frondiensten fur das Kloster herangezogen Als Bauern bewirtschafteten sie die Hofe die dem Kloster gehorten mussten dafur eine Pacht zahlen und dem Grundherrn sofern er aus dem Klerus stammte einen Zehnt leisten Bald nach der Abtwahl kam es 1501 zu ersten Unruhen Aus 38 zum Kloster gehorenden Ortschaften erhoben sich die Lehensbauern Die Untertanen angefuhrt von den Ortsvorstehern versammelten sich im Innenhof des Klosters und kundeten dem versammelten Konvent begleitet von Beschimpfungen den Dienst und Gehorsam auf Abt Hieronymus ging von seinem Fenster aus auf die Klagen Forderungen und Beschwerden der Untertanen ein Er liess durch die Ortsvorsteher und einen rechtlich versierten Beauftragten des Klosters namens Georg Sattler den Kanzleibeamten Friedrich von Dankersweil und Prior Raimund Kantengiesser ein Protokoll mit den Forderungen der Untertanen des Stiftes aufsetzen Untertanenvertrag Bearbeiten nbsp Feldkreuz im Wald bei EnglisweilerEs kam unter anderem zu folgenden Anderungen im Rechtsverhaltnis des Stiftes zu seinen Untertanen Alle Klosterguter werden zu Erblehen Die Guter haben Kaufrecht das Kloster erhalt ein Vorkaufsrecht zu einem Preis der einen Gulden unter dem Schatzwert liegt Wechselt der Lehensinhaber zahlt der alte funf Prozent der neue zehn Prozent des Schatzwertes an das Kloster Werden Guter neu vergeben werden Klosteruntertanen bevorzugt aber jeder Bauer darf nur ein Gut bewirtschaften Die Leibeigenen konnen ihre fahrende Habe vererben wobei der Erbe funf Prozent des Schatzwertes an das Kloster zu zahlen hat Fur die Untertanen gibt es Freizugigkeit aber sie mussen ihre Zahlungen weiterhin an das Kloster leisten Leibherrliche Abgaben werden auf eine pauschale Geldabgabe von 1 Pfund Heller fur den Gewandfall beschrankt Das Kloster teilt den Bauern Bau und Brennholz zu 2 Fast alle Ortsvorsteher waren mit den Regelungen zufrieden Doch einem Teil der Untertanen war das zu wenig Sie rotteten sich abermals zusammen Biechelberger forderte Truppen vom Schwabischen Bund an der ohne Anwendung militarischer Gewalt unter Hinzuziehung Abgesandter der freien Reichsstadte Memmingen und Ulm des Furststift Kempten und der Freiherrschaften von Freyberg auf Steisslingen von Eglofs und von Reitheim auf Angelberg die Sache in kurzer Zeit beilegte Das ausgehandelte Dokument unterzeichneten Furstabt Johannes aus Kempten Freiherrschaft von Steisslingen von Eglofs von Reitheim aus Angelberg Jakob Ehinger Burgermeister Mathias Lupin Ratskonsulent in Ulm und Konrad Vohlin Burgermeister von Memmingen Es blieb allein der Fall von drei osterreichischen Lehensbauern aus Englisweiler Sie hatten wiederholt Waldfrevel begangen und bei jeder Gelegenheit aufruhrerische Reden gegen das Stift gehalten Die Rebellen mussten sich vor dem Abt und den versammelten Untertanen im Klosterhof auf den Boden werfen von ihren Taten abrucken und sie bereuen Abt Hieronymus versicherte ihnen darauf seine ungeheuchelte Versohnung und sagte den anderen versammelten Untertanen seine Bereitschaft zu jederzeit ihre Sorgen anzuhoren Diese Verbesserungen fur die Leibeigenen des Klosters verhinderten dass der Bauernaufstand von 1525 auf das geistliche Gebiet ubersprang und sorgten dafur dass es wahrend der ganzen Reformationszeit ruhig blieb 1501 inkorporierte Papst Alexander VI die Pfarrei Kirchdorf an der Iller nach Ochsenhausen Abt Hieronymus starb am 30 August 1508 in Ochsenhausen Literatur BearbeitenGeorg Geisenhof Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen in Schwaben Ganser Ottobeuren 1829 Digitalisat Volker Himmelein Hrsg Alte Kloster neue Herren Die Sakularisation im deutschen Sudwesten 1803 Grosse Landesausstellung Baden Wurttemberg 2003 Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 0212 2 Ausstellungskatalog und Aufsatzband Volker Himmelein Franz Quarthal Hrsg Vorderosterreich Nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers Die Habsburger im deutschen Sudwesten Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm 1999 ISBN 3 88294 277 0 Katalog der Landesausstellung Elmar Kuhn Hrsg Der Bauernkrieg in Oberschwaben Tubingen Heribert Smolinsky Kirchengeschichte der Neuzeit Teil 1 2008 Stadt Ochsenhausen Hrsg Reichsabtei Ochsenhausen Geschichte und Kunst Ochsenhausen 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Geisenhof Kurze Geschichte des vormaligen Reichsstifts Ochsenhausen in Schwaben Ganser Ottobeuren 1829 Digitalisat S 67 Stadt Ochsenhausen Hrsg Reichsabtei Ochsenhausen Geschichte und Kunst Ochsenhausen 1984 S 132VorgangerAmtNachfolgerSimon LengenbergerAbt von Ochsenhausen 1498 1508Andreas KindscherNormdaten Person GND 1281058467 lobid OGND AKS VIAF 128167764325213890000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Biechelberger HieronymusALTERNATIVNAMEN Biechelberger Hieronymus I KURZBESCHREIBUNG siebter Abt der Reichsabtei OchsenhausenGEBURTSDATUM 15 JahrhundertGEBURTSORT DinkelsbuhlSTERBEDATUM 30 August 1508STERBEORT Ochsenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hieronymus Biechelberger amp oldid 232176327