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Die Artikel Heteropatriarchat und Heteronormativitat uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Heteronormativitat bezeichnet eine Weltanschauung welche die Heterosexualitat als soziale Norm postuliert Zugrunde liegt eine binare Geschlechterordnung in welcher das anatomische biologische Geschlecht mit Geschlechtsidentitat Geschlechtsrolle und sexueller Orientierung gleichgesetzt wird 1 Das heteronormative Geschlechtermodell geht von einer dualen Einteilung in Mann und Frau aus wobei es als selbstverstandlich angesehen wird dass eine heterosexuelle Entwicklung vorgesehen ist und damit der normalen Verhaltensweise entspricht andere Aspekte der menschlichen Sexualitat werden oftmals pathologisiert Damit konnen Homophobie und andere Formen der sozialen Menschenfeindlichkeit einhergehen Der Begriff der Heteronormativitat ist zentral in der Queer Theorie welche die Naturalisierung und Privilegierung von Heterosexualitat und Zweigeschlechtlichkeit in Frage stellt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 System 3 Praktische Auswirkungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer englische Begriff heteronormativity wurde 1991 von Michael Warner in seinem Artikel Introduction Fear of a Queer Planet gepragt um ein System von Verhaltensweisen und sozialen Erwartungen zu beschreiben welches um die Vorstellung herum aufgebaut ist dass jeder heterosexuell ist oder sein sollte und alle Beziehungen und alle Familien diesem Modell folgen 3 4 Die Grundlagen des Konzeptes liegen in Gayle Rubins Gedanken zum Sex Gender System und in Adrienne Richs Gedanken zur Zwangsheterosexualitat compulsory heterosexuality aus dem Jahr 1980 5 Der deutsche Begriff wird spatestens seit 1995 verwendet 6 System BearbeitenIn heteronormativen Gesellschaften wird aus der biologisch vorherrschenden zweigeschlechtlichen Ordnung und einer damit verbundenen Ablehnung des Unterschieds von Sex und Gender eine normative Vorrangstellung all derjenigen Menschen abgeleitet die eine gegengeschlechtliche Partnerschaft anstreben oder bereits in einer leben die also heterosexuell leben oder leben mochten Davon abweichende Verhaltensmuster werden haufig diskreditiert und als unnaturlich bezeichnet 7 Die Heteronormativitat durchzieht dadurch alle wesentlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche sowie die Subjekte selbst Die gesunde Korperlichkeit wird heterosexuell definiert auch bei der Betrachtung und Beschreibung anderer Kulturen Diese Betrachtungsweisen dienen nicht selten der Delegitimierung anderer gleichberechtigter Formen einer gesunden sexuellen Entwicklung wie zum Beispiel der Homosexualitat und werden weiterhin oftmals als Begrundung zur Verherrlichung und Verharmlosung von Gewalt oder systematischer Diskriminierung gegen die antagonisierten Bevolkerungsgruppen verwendet Judith Butler pragte fur die damit einhergehende angestrebte Angleichung von biologischer Anatomie Gender und eben Heterosexualitat den Begriff der heterosexuellen Matrix die performativ den Geschlechterdiskurs prage 8 Heteronormative Geschlechtermatrix Geschlechtsmerkmale Geschlechtsidentitat Verhalten Sexuelle OrientierungFrauen weiblich weiblich weiblich androphil begehren mannliche Partner Manner mannlich mannlich mannlich gynophil begehren weibliche Partner Praktische Auswirkungen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Gleichsetzung von biologischem Geschlecht Geschlechtsidentitat Geschlechterrolle und sexueller Orientierung hat in der Praxis fur jene Personen fur die eben nicht in allen diesen Kategorien Ubereinstimmung besteht zum Teil erhebliche Auswirkungen In der Praxis geht eine heteronormative Gesellschaft davon aus dass ein nicht naher bekanntes Individuum mit einem bestimmten Geschlecht auch bestimmte Verhaltensweisen zeigen wird beziehungsweise zeigen sollte Entsprechend wird auch die Erziehung ausgelegt Von Jungen wird beispielsweise erwartet sich ab einem bestimmten Alter fur Madchen zu interessieren und anderweitig stereotypisch mannliche Rollenvorgaben zu ubernehmen Daher werden Jungen oft nur Rollenvorbilder nahegelegt die den sozialen Erwartungen entsprechen Damit einher gehen unter anderem oftmals eine Glorifizierung und Normalisierung des Machismus Homosexuelle Jungen die an Madchen kein Interesse haben werden oft diszipliniert oder gar angefeindet Auch andere Abweichungen z B Jungen die mit Puppen spielen wollen werden als unerwunscht und korrekturbedurftig angesehen Das fuhrt dazu dass Betroffene ihre eigenen Gefuhle als von den Erwartungen der Gesellschaft abweichend erleben oft verbunden mit dem Gefuhl der Andersartigkeit und der Einsamkeit Fur die Betroffenen ist ein aktiver gedanklicher Schritt notwendig um sich von den gesellschaftlichen Erwartungen zu emanzipieren siehe auch Coming out Siehe auch BearbeitenListe queerfeindlicher Anschlage und AngriffeLiteratur BearbeitenJudith Butler Korper von Gewicht Dag Oistein Endsjo Sex and Religion Teachings and Taboos in the History of World Faiths Reaktion Books London 2011 Michel Foucault Sexualitat und Wahrheit Jutta Hartmann u a Hrsg Heteronormativitat Empirische Studien zu Geschlecht Sexualitat und Macht Studien Interdisziplinare Geschlechterforschung Band 10 VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 14611 9 Chrys Ingraham The Heterosexual Imaginary Feminist Sociology and Theories of Gender Sociological Theory Juli 1994 Peter Wagenknecht Heteronormativitat PDF In Historisch kritisches Worterbuch des Marxismus Band 6 I Argument Verlag Hamburg 2004 Sp 189 206 Michael Warner Fear of a Queer Planet University of Minnesota Press Minneapolis Minn 1993 Jillian Todd Weiss The Gender Caste System Identity Privacy and Heteronormativity PDF 432 kB Weblinks BearbeitenDieter Haller Zur Heteronormativitat in der Ethnologie Memento vom 5 Januar 2006 im Internet Archive bei archive org auch erschienen in Sie und Er Frauenmacht und Mannerherrschaft Materialienband zur Ausstellung im Rautenstrauch Joest Museum 25 November 1997 bis 8 Marz 1998 Band I S 77 85 Ethnologie und Heteronormativitat Magisterarbeit von Marco Atlas 2000 Konferenz Heteronormativity a fruitful concept Memento vom 11 Marz 2007 im Internet Archive 2 4 Juni 2005 in Trondheim NorwegenEinzelnachweise Bearbeiten Shirley R Steinberg Diversity and Multiculturalism A Reader Peter Lang 2009 ISBN 978 1 4331 0345 2 S 229 230 google com abgerufen am 10 September 2012 Bettina Kleiner Heteronormativitat In Gender Glossar 2016 urn nbn de bsz 15 qucosa 220314 Michael Warner Introduction Fear of a Queer Planet In Social Text 9 4 29 1991 S 3 17 Elizabeth J Meyer Gender and Sexual Diversity in Schools Explorations of Educational Purpose Band 10 Springer 2010 ISBN 90 481 8558 0 S 143 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Adrienne Rich Compulsory Heterosexuality and Lesbian Existence In Journal of Women in Culture and Society 1980 5 S 631 660 Zeitschrift fur Sexualforschung Band 8 F Enke 1995 S 233 mit direktem Verweis auf Warner Artikel Heteronormativitat beim Gender Institut Bremen Abgerufen am 20 Juni 2018 Hannelore Bublitz Geschlecht In Hermann Korte Bernhard Schafers Hrsg Einfuhrung in die Hauptbegriffe der Soziologie 8 Auflage Wiesbaden 2010 S 87 106 hier S 99 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heteronormativitat amp oldid 235607415