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Das Hermberg sche Haus in der Johannisstrasse heute Dr Julius Leber Strasse Nr 23 in Lubeck wurde in den Jahren 1910 1911 erbaut und stiess im Gegensatz zu anderen Neubauten jener Zeit 1 2 auf Wohlgefallen Es ist ein denkmalgeschutztes Bauwerk Das Hermberg sche Haus 2011 Das Hermberg sche Haus Johannisstrasse Nr 23 1911 friederizianischer fliegender schwarzer Adler mit Zepter und Schwertlinksseitiges Schildrechtsseitiges Schild Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Verweise 3 1 Literatur 3 2 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAuf dem Grundstuck wohnte ab 1562 der Lubecker Ratssekretar und Ratsherr Johann Engelstede An der Stelle des Hermbergschen Hauses stand zuvor ein anderes Haus dessen Existenz sich bis 1627 zuruckverfolgen lasst Der Kaufmann Mollwo wohnte ab 1795 darin und starb im Jahr darauf Danach erwarb es der Kaufmann Carl August Jarck welcher 1803 der erste preussische Konsul in Lubeck wurde Zur Kennzeichnung des Hauses als Konsulat wurde an ihm das preussische Wappen der friederizianische fliegende schwarze Adler mit Zepter und Schwert angebracht das heute noch uber der Haupttur des spater erbauten Hermbergschen Hauses erhalten ist Im alteren Gebaude befand sich ab 1861 die Pension Colsmann 1871 kaufte es Thomas Bruhn der Vater von dem es der Sohn ubernahm und nun als Buro der Feuerversicherungsgesellschaft nutzte Anno 1889 ging es in den Besitz des Professors Dr Struck 3 bevor es 1910 der Unternehmer Hermann Hermberg erwarb um es fur den Neubau niederzureissen Geschichte BearbeitenDas heute nur noch dem Zwecke des Wohnens dienende Gebaude war ursprunglich zu einem anderen Zweck bestimmt Die Architekten Hahn amp Runge Carl Hahn und Alfred Runge hatten es als freundliches zweckentsprechendes Geschaftshaus und Produktionsstatte fur die Hermberg sche Lithographische Anstalt und Steindruckerei und die Plakat und Etiketten Fabrik von Friedrich Wilhelm Hermberg Sohn Paul Wilhelms konzipiert Das Haus sollte sich sowohl stattlich als auch harmonisch in das Strassenbild einfugen Wer heute auf den Hinterhof des Hauses geht kann die ursprungliche Konzeption noch immer erahnen Als Bauwerk des Historismus wurde das Gebaude dem Zopfstil nachempfunden und in Backstein ausgefuhrt Ziegelsteinornamentik auf Verputzgrund gliedert sparsam die Fassade Die Front des Hauses ist durch Lisenen und erhabene Felder unterhalb der Fenster gegliedert Als sehr originell galt die Losung der Treppenhausfrage Uber dem Eingangstor in der Mitte deuten die drei ausser der Reihe liegenden Fenster die die Front wirkungsvoll zerlegen es an Dem quer verlaufenden Dach ist ein breiter Erker mit flacher geschwungener Abschlusslinie vorgelagert An der Dachsohle zieht sich zu beiden Seiten ein stark profiliertes Gesims bis an das freigelassene mittige Treppenhaus Die Turen und ein Teil der Fenster zeigen die charakteristischen flachgedruckten Bogen Linksseitig befindet sich als Nebeneingang eine Rebentur Wer sie durchschreitet gelangt in den Hinterhof Das Holzwerk der Turen war dunkelbraun und grun die Ruten zwischen der Verglasung weiss Einen besonderen Schmuck besitzt das Haus an den beiden Firmenschildern zur rechten und linken des Haupteingangs auf den angedeuteten Konsolen der hier das Treppenhausfenster flankierenden flachen Pfeiler Sie wurden in Klinker gegossen und gebrannt Als Anregung hierfur diente eine Platte des Statius von Duren die im alten Hause gefunden wurde Diese Platte war aussergewohnlich gut erhalten und stellte einen Reiterkampf dar Um sie nicht der Verwitterung preiszugeben sah man von ihrer Anbringung an der Aussenseite ab Als besonders hubsch wurde die kunstlerisch gestaltete Hausnummer 23 bezeichnet Sie prangte auf schwarzer schmiedeeiserner Kartusche in mattem Gold Uber der Nebentur wurde ein ebenfalls beim Abbruch des alten Hauses aufgefundenes der Hochrenaissance zugehoriges Leerwappen eingemauert Die Ausnutzung des Grundstucks und die Beleuchtung der grossen Fabriksale war ebenso praktisch wie deren Anordnung Im Souterrain befand sich eine Steinschleiferei im Parterre der Maschinensaal mit den grossen Schnellpressen Daruber lag der Umdrucksaal Im zweiten Stock lagen das lithografische Atelier und die Buchbinderei Im dritten Stock waren das photographische Atelier und die Lackiererei untergebracht Zu jedem der luftigen Arbeitsraume gehorten Toiletten und Garderoben Zu den Produkten des Hauses zahlten topographische Karten und Etiketten fur Flaschen 4 und Konserven aber auch Ansichten von Lubeck und 1905 der Nachdruck der Lubecker Stadtansicht des Elias Diebel 1880 hatte das Unternehmen auf der Melbourne International Exhibition in Melbourne eine Medaille fur ihr Etiketten Tableau gewonnen 5 Ein Teil des Unternehmenarchivs befindet sich heute als Bestand 05 3 050 Hermbergsche Lithographische Anstalt und Steindruckerei im Archiv der Hansestadt Lubeck Verweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Neubauten in Lubeck In Vaterstadtische Blatter 22 Oktober 1911 Abschnitt 2 Das Hermbergsche Haus Johannisstrasse Nr 23 Einzelnachweise Bearbeiten Neubauten in Lubeck In Vaterstadtische Blatter 22 Oktober 1911 Abschnitt 3 Das Haus Grosse Burgstrasse Nr 36 Das neue Verwaltungsgebaude der Steuerbehorde In Vaterstadtische Blatter Lubeck 8 November 1908 Nr 45 Rudolf Struck Abbildung von Flaschenetiketten fur Nordhauser Branntwein Christa Pieske Das ABC des Luxuspapiers Herstellung Verarbeitung und Gebrauch 1860 bis 1930 Reimer Berlin 1984 ISBN 3 496 01023 1 S 116 53 86782 10 689168 Koordinaten 53 52 4 2 N 10 41 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermbergsches Haus amp oldid 234375078