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Hermann von Maltzan 7 Juli 1322 in Butzow war 1299 bis 1315 Domherr 1 1300 Thesaurar 1302 bis 1315 Propst 2 von Schwerin und 1315 bis 1322 Bischof von Schwerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siegel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann von Maltzan entstammte der einflussreichen mecklenburgischen Adelsfamilie Maltzahn Sein Vater Ludolf I war Herr auf Kummerow und Burgmann in Gadebusch seine Mutter Cacilie eine geborene von Bulow Hermann von Maltzan wurde daher moglicherweise in Gadebusch geboren Er war 1299 bis 1315 Domherr in Schwerin seit 1299 als Schweriner Kanonikus urkundlich nachgewiesen 3 Als naher Verwandter der Bulow Familie nannte er sich am 11 Marz 1300 bereits Thesaurar des Schweriner Domkapitels 4 und war vom 10 Marz 1302 bis 1314 Dompropst 5 Seit 30 Juni 1302 war Hermann auch noch Domherr am Hamburger Dom wo ihm am 8 November 1307 Papst Clemens V die Scholasterei ubertrug 6 das er bis zum 1 Dezember 1312 innehatte 7 Die Priesterweihe hatte der Schweriner Dompropst bis zum Tage seiner Wahl zum Bischof noch nicht empfangen Am 13 Marz 1315 wurde er vom Domkapitel als Nachfolger von Gottfried I von Bulow zum Bischof des Bistums Schwerin gewahlt 8 Die Bestatigung des Schweriner Electus durch den zustandigen Erzbischof Jens Grand von Bremen erfolgte recht schnell 9 doch ergaben sich hinsichtlich des Empfanges der hoheren Weihen und der Konsekration zum Bischof ziemliche Schwierigkeiten 10 Er hatte den Ehrgeiz grosse Politik zusammen mit und auch gegen die Mecklenburgischen Herzoge zu treiben was ihm erhebliche Summen Geld kostete Um dieses zu beschaffen verpfandete er auch grosse Teile der Landereien des Bistums so auch an die Familien von Bulow die bereits im Domstift mit mehreren Domherren vertreten waren und die ihn sicher auch gewahlt hatten Der Erzbischof von Bremen Jens Grand der mit seinen Suffraganen schon langer im Streit lag verweigerte ihm die Weihe als Bischof Er machte die Weihe am 22 Mai 1315 von der Zahlung von 1000 Mark Silber abhangig Hermann von Maltzan verweigerte die uberhohten Geldforderungen und bezeichnete sich als Electus et Confirmatus in Episcopum Swerinensis Er wurde daraufhin von Jens Grand mit dem Bann belegt doch auf Intervention Furst Heinrich des Lowen davon wieder befreit 11 Erst der vom Bremer Domkapitel 1316 eingesetzte Administrator des Erzbistums Bremen Johannes vollzog Ende 1316 die Weihe die aber von Jens Grand nicht anerkannt wurde Heinrich von Maltzan wurde 1320 von ihm erneut in Bann getan Der Bann wurde wohl erst 1322 durch den neuen Administrator des Erzbistums Bremen den Verdener Bischof Nikolaus von Kesselhut aufgehoben Maltzans Verdienst ist also der Gewinn einer weitgehend unabhangigen Stellung des Schweriner Bistums Doch vom seelsorglichen Geschehen wahrend seiner mehr als sechs Jahre dauernden Amtszeit ist kaum etwas bekannt In kriegerischen Unternehmen von dem auch sein Stiftsland nicht verschont blieb war Bischof Hermann mehrfach verwickelt Bei der Eroberung und Schleifung der ihm zum Trotz von Furst Heinrich bei Warin gebauten Klockenburg war er selbst anwesend 12 Wahrend die Kampfe noch weitergingen erkrankte Hermann von Maltzan und starb am 7 Juli 1322 in Butzow und wurde dort auch beigesetzt Er hinterliess bei seinem Ableben dem Bistum eine hohe Summe Schulden Sein Nachfolger als Bischof Johann II zu Putlitz musste erkennen dass sich das Domstift weitgehend in den Handen der Familie von Bulow befand Siegel BearbeitenVon Bischof Hermann sind funf Siegel bekannt 13 Zwei waren aus vorbischoflicher Zeit ein rundes Siegel das ihn in der Umschrift als Thesaurar von Schwerin ausweist und ein parabolisches Siegel mit einer Kreuzigungsgruppe Die Umschrift verweist auf ein Amt als Dompropst Auf beiden Siegeln ist das Maltzansche Wappen erkennbar Sein erstes Bischofssiegel benutzte er bei Urkunden bei denen er sich dei gratia electus et confirmatus in episcopum zwerinensem nannte Es ist ein rundes Siegel in dem die Gottesmutter Maria auf einem niedrigen Sessel sitzend dargestellt ist mit dem Christkinde auf dem rechten Arme in der linken Hand einen langen Lilienstengel haltend und an der rechten Seite mit einem Rosenzweige geschmuckt Die Umschrift lautet S HERMANI DI GRA ELCI ET FIRMATI I EPM ZWER Nach 1316 fuhrte Bischof Hermann dann ein grosses elliptisches Siegel Auf einem mit Lowen an den Seitenlehnen verzierten Stuhle mit hoher geschnitzter Lehne welche mit einem Teppich behangt ist sitzt der Bischof mit der Rechten vor der Brust segnend mit der Linken den Bischofsstab haltend die Fusse auf einem palmettenartig gebildeten Schemel setzend Die Umschrift lautet S HERMANI DI GRA ZWERIS ECCLESIE EPISCOPI Weiter gab es um 1316 1322 noch ein kleines elliptisches Secretsiegel mit dem bis zum Schosse hinabreichenden Bilde eines Bischofs welcher die Rechte zum Segen erhebt und mit der Linken den Bischofsstab halt ohne weitere Verzierungen Die Umschrift lautet SECRET HERMANNI EPISCOPI ZWERINS 14 Literatur BearbeitenAlfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Berthold Schmidt Geschichte des Geschlechtes von Maltzan und von Maltzahn I Schleiz 1907 Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft der Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinz im Mittelalter Prenzlau 1930 Karl Ernst Hermann Krause Maltzan Hermann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 154 f Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 61 69 Josef Traeger Die Bischofe des Bistums In Das Stiftsland der Schweriner Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 91 92 Margit Kaluza Baumruker Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 Koln Wien 1987 S 56 249 250 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 4134 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Hermann II von Maltzan in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 4 Margit Kaluza Baumruker Liste der Schweriner Bischofe In Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 1987 S 56 250 Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB IV 1867 Nr 2569 2571 MUB IV 1867 Nr 2602 Margit Kaluza Baumruker Liste der Thesaurare Kustoden In Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 1987 S 66 MUB IV 1867 Nr 2789 MUB V 1869 Nr 2789 MUB X 1877 Nr 7244 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 14 Hamburgisches Urkundenbuch 2 Nr 253 259 269 MUB IV 1867 Nr 2571 MUB VI 1870 Nr 3739 MUB VI 1870 Nr 3746 MUB VI 1870 Nr 3748 Der sogenannte Pfaffenkrieg ist in der Kirchberg Chronik beschrieben MUB V 1869 Nr 3153 Verzeichnis der eingedruckten Siegelholzschnitte I Geistliche Siegel Mecklenburgisches Jahrbuch MJB VIII 1843 Friedrich Lisch Geschichte des bischoflich schwerinschen Wappens S 13 14 VorgangerAmtNachfolgerGottfried I von BulowBischof von Schwerin 1315 1322Johann II zu PutlitzNormdaten Person GND 137960743 lobid OGND AKS VIAF 86121218 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maltzan Hermann vonKURZBESCHREIBUNG Bischof von SchwerinGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 7 Juli 1322STERBEORT Butzow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von Maltzan Bischof amp oldid 197928300