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Hermann Schrader vollstandiger Name Hermann Ludwig Schrader 3 Juli 1841 in Hamburg 20 Januar 1916 in Weimar war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer Er unterrichtete von 1865 bis 1901 am Johanneum in Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHermann Ludwig Schrader besuchte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg und studierte ab 1860 Klassische Philologie an den Universitaten zu Erlangen und Bonn wo er bei bedeutenden Philologen Otto Jahn und Friedrich Ritschl studierte Vom Wintersemester 1862 63 bis zum Sommersemester 1863 gehorte er dem Philologischen Verein an einem Zusammenschluss von Philologiestudenten aus dem viele verdienstvolle Forscher hervorgingen Zu seinen Kommilitonen gehorten Friedrich Blass Wilhelm Brambach Karl Dziatzko Eduard Hiller Otto Korn Otto Richter sowie Heinrich Bubendey und Wilhelm Wagner die spater seine Kollegen am Johanneum waren Zusammen mit seinen Kommilitonen veroffentlichte Schrader 1864 eine Festschrift fur Ritschl anlasslich seines 25 jahrigen Dienstjubilaums in Bonn den Liber miscellaneus Schrader beschaftigte sich wahrend seines Studiums mit zahlreichen Disziplinen und Bereichen der Altertumswissenschaft beispielsweise mit der Epigraphik bei Ritschl und der Archaologie bei Jahn Einer seiner Forschungsschwerpunkte war das antike Drama dem Schrader seine ersten Studien widmete Nach seiner Dissertation und seinem ersten Aufsatz in der Ritschl Festschrift veroffentlichte er Aufsatze in Fachzeitschriften etwa in dem von Ritschl herausgegebenen Rheinischen Museum fur Philologie und Fleckeisens Jahrbuchern fur classische Philologie spater auch im Philologus und im Hermes Nach der Promotion zum Dr phil 1864 kehrte Schrader nach Hamburg zuruck und wurde Schulamtskandidat an der Gelehrtenschule des Johanneums Zum 1 Oktober 1865 wurde er an der Realschule des Johanneums als Hilfslehrer angestellt Zu Ostern 1869 wechselte er als ordentlicher Lehrer an die gymnasiale Abteilung die Gelehrtenschule wo er uber dreissig Jahre lang Griechisch Latein und Deutsch unterrichtete Seine wissenschaftliche Arbeit fuhrte er wahrend dieser Zeit ununterbrochen fort 1901 trat er in den Ruhestand und zog nach Weimar wo er 15 Jahre spater im Alter von 74 Jahren starb Wissenschaftliches Werk BearbeitenSchrader beschaftigte sich seit seiner Bonner Studienzeit mit weiten Bereichen der griechischen Literatur Seine Schwerpunkte waren die griechische Tragodie und Komodie die Scholien zur antiken epischen und dramatischen Dichtung und die Beschaftigung der antiken Grammatiker Sophisten und Philosophen mit den homerischen Epen Die griechische Tragodie und Komodie behandelte Schrader bereits in seinen ersten Schriften In seiner Doktorarbeit untersuchte er die textkritischen Zeichen der antiken Grammatiker die in der Uberlieferung der griechischen Buhnendichtung auftauchen Sein gleichzeitig erschienener Beitrag zur Ritschl Festschrift betraf einen Aspekt der Theaterpraxis die Auslosung der Schauspieler in Athen In weiteren Aufsatzen untersuchte Schrader weitere Einzelaspekte des Buhnenwesens beispielsweise einen Aufsatz Zur Wurdigung des deus ex machina der griechischen Tragodie 1867 68 in dem er den antiken dieses dramatischen Kunstgriffs die Urteile antiker Gelehrter daruber und die moderne abschatzige Verwendungsweise des Begriffs differenzierte Neben diesen Studien beschaftigte sich Schrader auch mit der Kunstarchaologie und der griechischen Philosophie Er veroffentlichte 1868 ein Buch uber Die Sirenen nach ihrer Bedeutung und kunstlerischen Darstellung im Alterthum das er Otto Jahn und Johannes Classen dem Rektor des Johanneums widmete Im selben Jahr erschien sein Aufsatz zu den Quellen der pseudo aristotelischen Schrift Perὶ 8aymasiwn ἀkoysmatwn Ebenso lange beschaftigte sich Schrader mit seinem zweiten Forschungsschwerpunkt der antiken Scholienliteratur Otto Jahn vermittelte ihm 1867 eine Kollation des Venetus A einer wichtigen Ilias Handschrift mit zahlreichen antiken Scholien Schrader sammelte unter diesen Scholien vor allem diejenigen die vom neuplatonischen Philosophen Porphyrios herruhrten Eine Probe seiner Ausgabe veroffentlichte er 1872 im Schulprogramm des Johanneums Die Gesamtausgabe erschien 1880 82 in zwei Banden beim Teubner Verlag 1890 folgte ebenda eine Ausgabe der Odysseescholien Als Nebenprodukte dieser Studien veroffentlichte Schrader verschiedene Aufsatze in Fachzeitschriften Im Zuge seiner Studien zu den antiken Homerscholien gelangte Schrader zu den antiken Grammatikern und Sophisten und ihren Schriften zu den homerischen Epen Er veroffentlichte Aufsatze uber Plutarchs Homerstudien und seine Homer Vita und uber die Homerstudien des Grammatikers Telephos von Pergamon Schriften Auswahl BearbeitenDe notatione critica a veteribus grammaticis in poetis scaenicis adhibita Bonn 1864 Dissertation De sortitione actorum scaenicorum apud Athenienses In Liber miscellaneus editus a societate philologica Bonnensi Bonn 1864 S 1 10 Zur Wurdigung des deus ex machina der griechischen Tragodie In Rheinisches Museum fur Philologie Band 22 1867 S 544 564 Zur Wurdigung des deus ex machina der griechischen Tragodie Schluss In Rheinisches Museum fur Philologie Band 23 1868 S 103 126 Die Sirenen nach ihrer Bedeutung und kunstlerischen Darstellung im Alterthum Berlin 1868 Ueber die Porphyrianischen Ilias Scholien nebst einer Ausgabe der auf Ilias G bezuglichen Hamburg 1872 Schulprogramm Porphyrii Quaestionum Homericarum ad Iliadem pertinentium reliquias collegit disposuit edidit Hermannus Schrader 2 Faszikel Leipzig 1880 1882 Quaestionum peripateticarum particula Hamburg 1884 Porphyrii Quaestionum Homericarum ad Odysseam pertinentium reliquias collegit disposuit edidit Hermannus Schrader Leipzig 1890 De archaeologiae Thucydideae apud veteres auctoritate Hamburg 1891 De Plutarchi Chaeronensis Ὁmhrikaῖs meletais et de eiusdem quae fertur vita Homeri Gotha 1899 Telephos der Pergamener perὶ tῆs ka8 Ὅmhron ῥhtorikῆs In Hermes Band 37 1902 S 530 581Literatur BearbeitenFriedrich August Eckstein Nomenclator philologorum Leipzig 1871 S 518 Wilhelm Pokel Philologisches Schriftsteller Lexikon Leipzig 1882 S 250 Bonner Kreis 1854 2000 Unter Mitarbeit von Marcus Beck Joachim Birken Cornelius Schiller und Hartmut Wilms herausgegeben von Thomas Schonenbroicher Bonn 2000 S 17 Nr 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hermann Schrader Quellen und Volltexte Normdaten Person GND 104066466 lobid OGND AKS LCCN n89666021 VIAF 12733002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrader HermannALTERNATIVNAMEN Schrader Hermann Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und GymnasiallehrerGEBURTSDATUM 3 Juli 1841GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 20 Januar 1916STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Schrader Philologe amp oldid 233025739