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Hermann Lismann 4 Mai 1878 in Munchen April 1943 im KZ Majdanek war ein deutscher Maler und Hochschullehrer Hermann Lismann Selbstbildnis 1920Familie des Kunstlers Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Malerei 3 1937 als entartet beschlagnahmte und vernichtete Werke 3 1 Tafelbilder 3 2 Holzschnitte 3 3 Aquarelle 3 4 Zeichnungen 4 Werk in offentlichen Sammlungen Auswahl 4 1 Cambridge MA USA Harvard Art Museum Busch Reisinger Museum 4 2 Frankfurt am Main Stadelsches Kunstinstitut und Stadtische Galerie 4 3 Frankfurt am Main Historisches Museum 4 4 Kassel Staatliche Kunstsammlungen 4 5 Munchen Stadtische Galerie 4 6 Munchen Staatliche Graphische Sammlung 4 7 Saarbrucken Saarlandmuseum Stiftung Saarlandischer Kunstbesitz 4 8 Wuppertal von der Heydt Museum 4 9 Salzburg Museum Kunst der Verlorenen Generation 5 Schriften 6 Schuler 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Lismann wurde in Munchen geboren als Sohn des Kunstverein Mitglieds 1 Handelsrichters Kupferhutten und Walzwerkbesitzers 2 Benjamin Lismann 1832 1906 3 und seiner Frau Julia geb Ganz 1837 1920 Hermann Lismann besuchte das Munchner Maximiliansgymnasium von der 1 Lateinklasse im Schuljahr 1888 89 bis zur 8 Klasse zu deren Ende 1896 er die Schule verliess 4 An welcher Institution er das Abitur ablegte ist nicht bekannt Er studierte von 1898 bis 1903 in Munchen und Lausanne Philosophie und Kunstgeschichte Malerei privat bei Heinrich Knirr und ab April 1903 an der Munchener Akademie in der Malklasse von Franz Stuck 5 1903 04 lebte er in Rom 1904 bis 1914 im Kreis deutscher dem Fauvismus nahestehender Kunstler des Cafe du Dome in Paris so mit Rudolf Levy und Wilhelm Uhde 6 Mit Lodewijk Schelfhout malte Lismann 1911 in Sudfrankreich 1914 ging er nach Frankfurt am Main Im Ersten Weltkrieg war Lismann vier Jahre lang Soldat und Mitarbeiter des Roten Kreuzes Erst 1919 beschaftigte er sich wieder mit Malerei 1921 beteiligte er sich an der Ausstellung Deutsche Kunst in Baden Baden 7 Lismann schrieb Aufsatze Gedichte Feuilletons Theater und Musikkritiken Seit 1922 war er in der Erwachsenenbildung tatig Fur das Volksbildungsheim Frankfurt am Main leitete er Kurse und Stadelauffuhrungen Im Stadel hatte er ein eigenes Atelier und eine eigene Malschule 8 wo Mitte der 1920er Jahre der spatere Regisseur Hanus Burger einer seiner Schuler war 9 1929 bis 1934 war er Lektor fur Technik der Malerei und Philosophie der Kunst an der Universitat Frankfurt 1934 erhielt er als Jude Berufsverbot durfte 1935 aber noch am Institut der Judischen Gemeinde lehren In dieser Zeit hatte der Kulturbund Deutscher Juden ein Studio fur bildende Kunst eingerichtet wo Lismann in einem Atelier Maler fortbildete 10 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst vierzehn Bilder Lismanns aus dem Stadelschen Kunstinstitut und Stadtische Galerie Frankfurt Main dem Landesmuseum Oldenburg und dem Museum der bildenden Kunste Leipzig beschlagnahmt und vernichtet 11 1938 emigrierte Lismann uber Paris nach Tours 12 In Frankreich wurde er 1939 im Lager Gurs interniert konnte jedoch 1940 nach Montauban fliehen 1942 wurde er von Behorden des Vichy Regimes verhaftet und am 4 Marz 1943 in das KZ Majdanek deportiert 13 Hier starb er im April 1943 14 nbsp Stolperstein fur Hermann Lismann in Frankfurt am MainAnlasslich des 100 Geburtstag der Universitat Frankfurt ist am 17 Okt 2014 ein Stolperstein fur ihn am Untermainkai 68 72 verlegt worden Malerei BearbeitenLismanns Malerei wurde durch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg teilweise zerstort 1959 und 1968 wurden in Frankfurt am Main Ausstellungen seiner erhaltenen Bilder durchgefuhrt 15 In seinen Bildern setzte er sich mit den zeitgenossischen insbesondere post impressionistischen Stromungen der Malerei auseinander Er schuf vor allem Bildnisse u a Die Frau des Malers 1908 Badende Knaben um 1920 16 und mediterrane Landschaften 1937 als entartet beschlagnahmte und vernichtete Werke BearbeitenTafelbilder Bearbeiten Frauenbildnis Ol auf Leinwand 59 64 2 cm 1923 San Gimignano Ol auf Leinwand 70 85 cm 1923 Liebespaar im Garten Ol auf Leinwand 111 5 98 cm Holzschnitte Bearbeiten Hiob Ecce Homo VerlobungAquarelle Bearbeiten Haus mit Pflanze Parenzo Badende Frauen Madchen im Wald Frauen bei der ErnteZeichnungen Bearbeiten Hauser am Berg Baume und Hauser Haus mit PalmeWerk in offentlichen Sammlungen Auswahl BearbeitenCambridge MA USA Harvard Art Museum Busch Reisinger Museum Bearbeiten Crouching Nude Zeichnung 1915Frankfurt am Main Stadelsches Kunstinstitut und Stadtische Galerie Bearbeiten Liebespaar im Garten Olgemalde Bildnis Frau Prof V 1921 Olgemalde Strasse in Villeneuve Tuschezeichnung 1911 Villeneuve les Avignon Tuschezeichnung 1911 Perugia 1923 Aquarell Gouache Pitigliano 1924 Aquarell Gouache San Marino 1924 Aquarell Gouache Soriano 1924 Aquarell Gouache Junges Madchen 1926 Olgemalde St Guilhem le Desert 1928 Aquarell Gouache Stilleben in Weiss 1929 OlgemaldeFrankfurt am Main Historisches Museum Bearbeiten Bildnis der Frau des Kunstlers Olgemalde sign gt H Lismann 08 lt Knabenhaftes Madchenbildnis Grete Appelt 1926 Olgemalde auf Sperrholzplatte 70 8 48 5 cm Bildnis eines Knaben 1926 Olgemalde Madchen mit Zopf 1928 Stilleben mit Gipsen und Pflanzen 1929 Ol auf Holz 58 5 90 cmKassel Staatliche Kunstsammlungen Bearbeiten Gelbes Haus in Montauban 1942Munchen Stadtische Galerie Bearbeiten In Bad Tolz 1911 TuschezeichnungMunchen Staatliche Graphische Sammlung Bearbeiten Weiblicher Halbakt 1902 Kreide Tempera und Bleistift Sitzendes Madchen 1908 Tuschezeichnung laviert Sitzendes Madchen 1908 Tuschezeichnung laviert Paris Blick uber Hauser 1908 Tuschezeichnung laviert San Gimignano 1923 Tuschezeichnung laviert uber BleistiftSaarbrucken Saarlandmuseum Stiftung Saarlandischer Kunstbesitz Bearbeiten Tanzerinnen im Tabarin 1905 Gouache Zwei Kellner 1905 Gouache Pariser Vorort 1911 Civita castellana 1924 GouacheWuppertal von der Heydt Museum Bearbeiten Apfelernte 1909 Apfelernte 1910 Badende am Fluss 1910 Badende Madchen 1910 Damenbildnis 1909Salzburg Museum Kunst der Verlorenen Generation Bearbeiten Die Familie des Kunstlers Ol auf Leinwand 80 5 64 cm 1922 17 Schriften BearbeitenDie Schule des Malers In Kunst fur Alle Band 20 S 202 Verlag F Bruckmann Munchen 1905 Wege zur Kunst Betrachtungen eines Malers Munchen u a 1920 digitalisierte Ausgabe Gustave Flaubert Die Versuchung des Heiligen Antonius Ubersetzt von Hermann Lismann Mit 14 Original Holzschnitten von Hermann Lismann F Schmidt Munchen Berlin und Leipzig 1921 Die Elemente der bildenden Darstellung und Grenzen der Kunste im Nachlass Schuler BearbeitenHans ScheilLiteratur BearbeitenChristine Uslular Thiele Lismann Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 685 Digitalisat Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 Lismann Hermann In Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie K G Saur Verlag Munchen Verlag Walter de Gruyter Berlin 2005 S 1193 Johannes Weisbecker Hrsg Hermann Lismann 1878 1943 Gedachtnisausstellung zum 80 Geburtstag Frankfurt am Main 1959 Ausstellungskatalog Christina Uslular Thiele Hrsg Hermann Lismann 1878 1943 Ein Frankfurter Maler Frankfurt am Main 1979 Ausstellungskatalog Tagungsband Annette Gautherie Kampka Hermann Lismann Deutsche Maler des Cafe du Dome In Weltkunst 66 1996 19 S 2248 f Siegfried Weiss Berufswunsch Kunst Maler Grafiker Bildhauer Ehemalige Schuler des Munchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918 Allitera Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 86906 475 8 S 514 521 Abb Siegfried Weiss Der Handelsmann und Vorsteher der judischen Gemeinde zu Budingen Heinemann Lismann und seine Nachkommen In Budinger Geschichtsverein Hrsg Budinger Geschichtsblatter Band XXIV bearbeitet und herausgegeben von der Geschichtswerkstatt Budingen Joachim Cott 2016 S 133 175 Abb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Lismann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auktionsresultate zu Hermann Lismann auf artnet com BUNDESARCHIV Zentrale Datenbank Nachlasse In nachlassdatenbank de Abgerufen am 30 August 2016 Informationen uber den Nachlass Hermann Lismanns im Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt Matrikelbuch Akademie MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Bericht uber den Bestand und das Wirken des Munchener Kunstvereins wahrend des Jahres 1867 Gotteswinter amp Mossl Munchen 1868 S 20 online Bayerischer Kurier Munchen Nr 181 vom 4 Juli 1864 S 1296 online Benjamin Lismann stammte aus Budingen im Grossherzogtum Hessen Vgl Allgemeine Zeitung des Judenthums Leipzig Nr 26 vom 25 Juni 1861 Band 20 S 368 online Jahresbericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1888 89 bis 1895 96 Hermann Lismann Matrikelnummer 2563 im Matrikelbuch der Akademie Reggy Havekes van Creij Sabine Fehlemann Von Waldmuller bis Warhol Gemalde des 19 Und 20 Jahrhunderts im Von der Heydt Museum Wuppertal Stiftung Museum Schloss Moyland 1998 S 96 Deutsche Kunst Ausstellung Baden Baden 1921 Memento des Originals vom 23 Oktober 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bad bad de Katalog abgerufen im Portal bad bad de am 26 Januar 2014 Institut fur Stadtgeschichte Karmeliterkloster Frankfurt am Main Bestandeubersicht der Abteilung Sammlungen 3 6 17 Nachlasse Adels und Familienarchive Li Lz Lismann Hermann Signatur S 1 81 Memento des Originals vom 3 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtgeschichte ffm de abgerufen im Portal stadtgeschichte ffm de am 26 Januar 2014 Hanus Burger Der Fruhling war es wert Erinnerungen C Bertelsmann Verlag Munchen 1977 S 33 Galia Bar Or Mordechai Gumpel Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www museumeinharod org il Webseite im Portal museumeinharod org il Museum of Art Ein Harod abgerufen am 26 Januar 2014 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Alfred Werner Lismann Hermann Webseite nach Angaben der Encyclopaedia Judaica im Portal jewishvirtuallibrary org 2008 abgerufen am 26 Januar 2014 The Holocaust Chronicle Martin Papenbrock Entartete Kunst Exilkunst Widerstandskunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945 Eine kommentierte Bibliographie Schriften der Guernica Gesellschaft Band 3 Verlag und Datenbank fur Geisteswissenschaften Weimar 1996 ISBN 3 932124 09 X S 491 Die vom Frankfurter Kunstverein 1959 durchgefuhrte Ausstellung zeigte 132 seiner Werke Vgl Alfred Werner jewishvirtuallibrary org Academic Nudes of the 19th Century Webseite vom 17 Dezember 2012 im Portal academicnudes19thcentury blogspot de abgerufen am 26 Januar 2014 Lismann Hermann In Museum Kunst der Verlorenen Generation Abgerufen am 17 Februar 2022 osterreichisches Deutsch Normdaten Person GND 118573462 lobid OGND AKS LCCN no98077432 VIAF 20472546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lismann HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Schriftsteller und HochschullehrerGEBURTSDATUM 4 Mai 1878GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM April 1943STERBEORT KZ Majdanek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Lismann amp oldid 236072694