www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Ludwig Jent 3 Juli 1850 in Solothurn 28 April 1915 in Bern heimatberechtigt in Safenwil und Solothurn war ein Schweizer Verleger und Buchdrucker Hermann Jent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mandate 3 Privates 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJent wurde als zweiter Sohn der Sophie geborene Reinert 1822 1907 Tochter des radikalen Politikers und Juristen Johann Baptist Reinert und des in Neuenburg Safenwil und Aarau aufgewachsenen in Aarau bei Sauerlander ausgebildeten Buchhandlers und Freischaren Hauptmanns Louis Jent 1 1810 1867 geboren der von Solothurn nach Bern ubersiedelte um daselbst als erster Verleger der neuen Zeitung Der Bund tatig zu werden und hier auch eine Filiale der Solothurner Buchhandlung Jent amp Gassmann betrieb Am 27 August 1867 starb Louis Jent Seine beiden Sohne Adolf und Hermann hatten damals ihre Studien und berufliche Ausbildung noch nicht abgeschlossen weshalb ihre Mutter die Leitung des Geschafts ubernahm in dem sie schon seit langerer Zeit tatig war Wahrend der vier Jahre altere Sohn Adolf in Leipzig eine Buchhandlerlehre machte erlernte Hermann in Wien als Lehrling und in Leipzig als Volontar bei Breitkopf amp Hartel den Buchdruckerberuf um sich fur die Leitung der Druckerei vorzubereiten Adolf kehrte um die Buchhandlung zu leiten 1870 und Hermann 1873 nach Bern zuruck und beide traten 1874 als Teilhaber in das Geschaft ein das ihnen die Mutter 1881 abtrat um sich nach Solothurn zuruckzuziehen Die beiden Bruder fuhrten vorerst zusammen den Verlag des Bunds und die Buchdruckerei Am 16 Februar 1894 starb Adolf Jent im 47 Altersjahr und das Geschaft ging an Hermann Jent uber Die Buchhandlung wurde 1898 an den einstigen Lehrling von Louis Jent Adolf Luthy verkauft daraus entstand die Buchhandlung Luthy Balmer Stocker 1909 erweiterte sich die Firma zur Kollektivgesellschaft H Jent amp Co 2 In den 41 Jahren Jents als Verleger des Bunds und Leiter der Druckerei entwickelte sich die Zeitung betrachtlich Sie zog von dem Hofgebaude an der Spitalgasse 14 hinuber an die Neuengasse 9 und nahm dort allmahlich ein Stockwerk nach dem andern in Beschlag bis sie das ganze Haus fullte 1893 setzte Jent die ersten Setzmaschinen in der Schweiz ein und druckte die Zeitung 1905 erstmals auf einer achtseitigen Rotationsmaschine Im November 1910 konnte der Bund in das neue wesentlich grossere Gebaude an der Effingerstrasse umziehen 3 In Jents Zeit als Verleger waren Konrad Eggenschwyler und Michael Buhler Chefredaktoren des Bunds Buhler wurde nach Jents Tod auch Mitinhaber des Verlags Jent achtete auf grosstmogliche Unabhangigkeit von der Freisinnigen Partei auch wenn er und die Redaktoren Mitglieder der Partei waren Bei Konflikten stellte er sich vorbehaltlos vor die Redaktion so beispielsweise 1888 als es zwischen der Redaktion und den bernischen Vereinigten Freisinnigen zum Eklat kam Nachdem der Bund eine Information aus einer geschlossenen Parteiversammlung publiziert hatte verlangten die Freisinnigen von Jent Aufklarung und eine Entschuldigung Als der Verleger nicht auf das Anliegen eintrat drohten die Freisinnigen mit dem Parteiausschluss Jent trat seinerseits aus Protest aus der Partei aus desgleichen geschlossen die dreikopfige Redaktion die das Vorgehen als Missachtung ihrer Unabhangigkeit ansah Trotz dem Vorfall wurde die Verbindung zwischen Bund und Freisinnigen Ende des 19 Jahrhunderts starker Eggenschwyler und Buhler nach ihnen auch Walter Egger und Ernst Schurch waren wahrend ihrer Amtszeit National oder Grossrat Egger und Schurch sogar Prasident der kantonalen Freisinnigen 4 Ihm nahestehenden Kunden gewahrte Jent gelegentlich sehr grosszugige Bedingungen Solchen hatte beispielsweise die christkatholische Zeitung Der Katholik ihre Existenz zu verdanken 2 Mandate Bearbeiten1875 trat Jent dem Schweizerischen Buchdruckereiverein heute Viscom bei und wurde 1879 in dessen Vorstand und 1889 mit der Verlegung des Hauptsitzes von Zurich nach Bern zum Prasidenten gewahlt Bei seinem Rucktritt 1898 ernannte ihn der Verein zum Ehrenmitglied Er war weiter fur den Verein tatig namentlich in Lohntarifverhandlungen mit den Arbeitnehmerverbanden Nachdem er bereits den kantonalbernischen Zeitungsverlegerverein gegrundet hatte war er 1899 Mitgrunder und 1902 bis zu seinem Tod 1915 Prasident des Schweizerischen Zeitungsverlegervereins heute Verband Schweizer Medien Er war Mitgrunder der Schweizerischen Depeschenagentur und deren Verwaltungsrat seit ihrer Grundung 1894 und ab 1902 zweiter Prasident bis zu seinem Tod 1915 Jent war lange Jahre auch Mitglied des Verwaltungsrates der Papierfabrik Biberist AG Er war 1903 Grunder und bis 1910 Prasident der Zentralstelle fur das Lehrlingswesen wahrend 25 Jahren ehrenamtlicher Kassier im Konsortium der Vereinsdruckerei die den Anzeiger fur die Stadt Bern herausgab sowie Mitglied der Schulkommission des Kaufmannischen Vereins An politischen Amtern hatte er hingegen keinerlei Interesse 2 Jent machte sich namentlich verdient um den Arbeitsfrieden im Buchdruckergewerbe Als Grunder 1904 und wahrend zehn Jahren Obmann des Einigungsamtes im Buchdruckergewerbe war er der Meinung dass es besser sei wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer fureinander statt gegeneinander arbeiteten Seine Arbeit wurde auch von den Gewerkschaften wie dem Schweizerischen Typographenbund anerkannt wahrend die Kollegen Buchdruckereibesitzer sein Entgegenkommen den Arbeitnehmern gegenuber zuweilen kritisierten Privates BearbeitenHermann Jent war mit Louise geborene Pfahler 1857 1920 verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter Alice 1881 1970 Deren Ehemann Fritz Pochon Jent 1875 1950 ubernahm als Nachfolger von Hermann Jent nach dessen Tod die Leitung des Bunds danach bis zu ihrem Tode sie selbst Das Paar hatte eine Tochter Marie Louise 1908 1960 Ehefrau von Werner Th Stuber 1900 1957 und Mutter von Werner H Stuber 1930 2015 dem Verleger des Bunds von 1961 bis 1993 die ersten neun Jahre zusammen mit seiner Grossmutter Alice In der Schweizer Armee wurde Jent 1886 zum Major der Infanterie und Kommandanten des Solothurner Bataillons 49 und 1894 zum Oberstleutnant befordert In den letzten Jahren seines Lebens war er erster Stellvertreter des Platzkommandanten Bern Er war Mitglied der Freisinnigen Partei Jent erkrankte im Fruhling 1913 an einer Brustfellentzundung und erholte sich nicht mehr davon Einzelnachweise Bearbeiten Gustav Adolf Lang Franz Louis Jent In Historisches Lexikon der Schweiz 2008 a b c Dem Andenken an Hermann Jent Verleger des Bund Bern 1850 1915 Buchdruckerei H Jent amp Co Bern 1915 das Geburtsdatum ist hier falschlich mit 5 statt 3 Juli 1850 angegeben der erste Beitrag des Buchleins erschien auch in Der Bund 28 April 1915 Abendblatt S 1 Der Bund Jubilaumsausgabe zum hundertjahrigen Bestehen Nr 468 144 S 7 Oktober 1950 S 2 Der Bund Sonderausgabe 160 Jahre 23 September 2010 archiviert in newsnetz ch PDF 1 7 MB Normdaten Person GND 1073368653 lobid OGND AKS VIAF 316515160 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jent HermannALTERNATIVNAMEN Jent Hermann Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Verleger und BuchdruckerGEBURTSDATUM 3 Juli 1850GEBURTSORT SolothurnSTERBEDATUM 28 April 1915STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Jent amp oldid 211793310