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Hermann Dold 5 Oktober 1882 in Stuttgart 31 Oktober 1962 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Hygieniker Bakteriologe und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nationalsozialistische Betatigung und Nachkriegszeit 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Dold war der Sohn des Lehrers Johann Jacob Dold und dessen Ehefrau Sofie geborene Falter 1 Er beendete seine Schullaufbahn am Karls Gymnasium Stuttgart 1900 mit dem Abitur Anschliessend absolvierte er ein Studium der Medizin und Naturwissenschaften an den Universitaten Tubingen sowie Berlin Das Studium schloss er 1906 mit dem Staatsexamen ab und wurde noch im selben Jahr zum Dr med promoviert Danach war er als Assistent am Marienhospital in Stuttgart und am pathologischen Institut der Universitat Tubingen tatig 1908 zog er nach London wo er als Harben Demonstrator of Bacteriology and comparative Pathology am Royal Institute of Public Health eine Anstellung fand Ab 1910 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin beschaftigt Nachdem er sich 1912 an der Universitat Strassburg fur die Facher Bakteriologie und Hygiene habilitiert hatte wirkte er dort als Privatdozent Ab 1914 lehrte er zunachst als Dozent und spater als Professor an der Deutschen Medizinschule fur Chinesen in Shanghai Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er Reservist beim III Seebataillon das in Tsingtau stationiert war Im Rang eines Marineunterarztes geriet er noch 1914 in Kriegsgefangenschaft Spater schlossen sich Forschungsreisen durch China Japan und Russland an Dold kehrte 1919 ins Deutsche Reich zuruck lehrte 1920 kurzzeitig an der Universitat Halle das Fach Sozialhygiene und wechselte im Jahr darauf an das Staatsinstitut fur experimentelle Therapie in Frankfurt am Main Ab 1921 war er wissenschaftlicher Betriebsleiter der Behringwerke und ab 1924 Direktor des Behringinstitutes Seit 1921 wirkte er an der Universitat Marburg wo er 1926 zum ausserordentlichen Professor ernannt wurde 1925 ubernahm er die Leitung des serologischen Labors am Reichsgesundheitsamt und lehrte zeitgleich an der Universitat Berlin Ab 1928 wirkte er als ordentlicher Professor an der Universitat Kiel ab 1934 an der Universitat Tubingen und von 1936 bis zu seiner Emeritierung 1952 an der Universitat Freiburg im Breisgau Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er von 1943 bis 1945 Dekan der medizinischen Fakultat Dold war unter anderem Mitautor des Handbuches fur Tropenkrankheiten entwickelte am Behringinstitut Testverfahren zum Nachweis von Tuberkulose und Syphilis Autor des Lehrbuchs fur Bakteriologie und forschte schliesslich zu antibakteriellen Hemm und Wandlungsstoffen Er gehorte zu den Herausgebern der Zeitschrift fur Hygiene und Infektionskrankheiten 2 Er war mit Liselotte geborene Plaschke verheiratet Das Paar bekam drei Kinder 3 1940 wurde er in der Sektion Mikrobiologie und Immunologie Mitglied der Leopoldina 4 Nationalsozialistische Betatigung und Nachkriegszeit BearbeitenDold der wahrend der Weimarer Republik von 1925 bis 1927 der DVP 2 angehorte unterzeichnete die Wahlaufrufe fur die NSDAP vom 5 6 November 1932 und 3 Marz 1933 5 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat er zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 733 928 6 Ab 1934 gehorte er dem NS Arztebund an und sass in Tubingen der Deutschen Gesellschaft fur Rassenhygiene vor 1942 stellte er einen Antrag zur Aufnahme in den NS Dozentenbund 7 Die Dissertation des KZ Arztes Waldemar Hoven wurde von ihm mit sehr gut bewertet Hoven hatte zur Behandlung von Lungentuberkulose mit Kohlenstaub an KZ Haftlingen geforscht Auf Dolds Anordnung wurde 1944 belastendes Aktenmaterial vernichtet 2 Nach Kriegsende wurde er durch die Militaradministration in der franzosischen Besatzungszone aufgrund seiner Mitgliedschaften in NS Organisationen entnazifiziert Seine Bezuge wurden um ein Viertel abgesenkt jedoch konnte er im Hochschulamt verbleiben 2 Er war Miteigner und Gonner der rechtsextremen Monatsschrift Nation Europa 7 Schriften Auswahl BearbeitenUber die Wirkung des Athylalkohols und verwandter Alkohole auf das isolierte Froschherz Tubingen 1906 Med Dissertation an der Universitat Tubingen Bakterienanaphylatoxin und seine Bedeutung fur die Infektion 1913 Habilitationsschrift Universitat Strassburg Tuberkulose und Alkoholismus Neutr Guttempler Verl Heidelberg 1913 Hygienisches Praktikum Ein Taschenbuch f Studierende Arzte u Kreisarztkandidaten Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1914 gemeinsam mit Paul Uhlenhuth Allgauer Druckerei u Verl Anst Kempten Allg 1953 Wie steht es um den deutschen Volkskorper Lipsius amp Tischer Kiel 1931 Untersuchungen von Milch und Milchprodukten der Breisgau Milchzentrale Freiburg auf Tuberkel Bakterien mit negativem Ergebnis Ein Beitr zur Frage d Zuverlassigkeit e sorgfaltigen Pasteurisierung Kurzzeit Verfahren Allgauer Druckerei u Verl Anst Kempten Allg 1953 gemeinsam mit Gerhard Jordan Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Dold Mediziner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Hermann Dold im Catalogus Professorum Halensis Dold Hermann Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Who s who in Germany Band 3 Teil 1 Intercontinental Book and Publishing Company German editor R Oldenbourg Verlag 1964 S 332 a b c d Hermann Dold auf www catalogus professorum halensis de Wer ist wer Band 12 Schmidt Romhild 1955 S 206 Mitgliedseintrag von Hermann Dold bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 5 April 2015 Wolfram Fischer Exodus von Wissenschaften aus Berlin Fragestellungen Ergebnisse Desiderate Akademie der Wissenschaften zu Berlin S 59 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 6641317 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 116 Normdaten Person GND 123490561 lobid OGND AKS VIAF 84795635 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dold HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Hygieniker Bakteriologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 5 Oktober 1882GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 31 Oktober 1962STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Dold Mediziner amp oldid 231547501