www.wikidata.de-de.nina.az
Heptapeptide sind Oligopeptide die aus sieben Aminosaure Bausteinen aufgebaut sind Die Bezeichnung Aminosaure Baustein kommt daher dass die einzelnen Aminosauren uber Peptidbindungen miteinander verknupft sind Dabei erfolgt die Ausbildung einer solchen Bindung durch Wasserabspaltung zwischen der Aminogruppe einer Aminosaure und der Carboxygruppe einer anderen Aminosaure Wie die meisten Peptide ubernimmt auch die Mehrheit der Heptapeptide eine wichtige Rolle im Organismus eines Lebewesens und oder ist pharmakologisch aktiv Inhaltsverzeichnis 1 Lineare Heptapeptide 1 1 b Casomorphin 7 1 2 Deltorphin I und Deltorphin II 1 3 Dermorphin 1 4 Wwamid 1 2 Cyclische Heptapeptide 2 1 Phalloidin 2 2 Viroisin 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseLineare Heptapeptide BearbeitenHeptapeptide sind linear aufgebaut wenn die Aminosaure Bausteine uber sechs Peptidbindungen in einer Kette miteinander verknupft sind b Casomorphin 7 Bearbeiten Aminosaurensequenznach IUB IUPAC 1 mit interaktivem Schaltfeld und Strukturformel mit grun gefarbtem N Terminus und blau gefarbtem C Terminus Naturliches Vorkommen nbsp nbsp b Casomorphin 7 nbsp Braunviehb Casomorphin 7 ist im Casein Pepton von Rindern enthalten 2 b Casomorphin 7 wurde 1979 von einer Gruppe um den deutschen Mediziner Hansjorg Teschemacher 1938 3 aus Rindercasein Pepton isoliert 2 Dieses Peptid zahlt zu den Opioidpeptiden und lasst sich nicht durch das Enzym Pronase spalten was eine Besonderheit darstellt 2 Deltorphin I und Deltorphin II Bearbeiten Aminosaurensequenznach IUB IUPAC 1 mit interaktivem Schaltfeld und Strukturformel mit grun gefarbtem N Terminus und blau gefarbtem C Terminus Naturliches Vorkommen nbsp nbsp Deltorphin I nbsp nbsp Deltorphin II nbsp Phyllomedusa bicolorDie Deltorphine sind in der Haut des Frosches Phyllomedusa bicolor enthalten 4 Deltorphin I enthalt den Aminosaure Baustein der Asparaginsaure und Deltorphin II den der Glutaminsaure 1989 wurden sie von einer Gruppe um den italienischen Pharmakologen Vittorio Erspamer 1909 1999 aus der Haut des Frosches Phyllomedusa bicolor extrahiert Sie gehoren zu den Opioidpeptiden und binden selektiv an die d Opioid Rezeptoren 4 Dermorphin Bearbeiten Aminosaurensequenznach IUB IUPAC 1 mit interaktivem Schaltfeld und Strukturformel mit grun gefarbtem N Terminus und blau gefarbtem C Terminus Naturliches Vorkommen nbsp nbsp Dermorphin nbsp Phyllomedusa sauvageiDermorphin ist in der Haut des Frosches Phyllomedusa sauvagei enthalten 5 Demorphin gehort zu den Opioidpeptiden Es wurde 1980 durch eine Gruppe um den Italiener Pier Carlo Montecucchi erstmals aus der Haut des Frosches Phyllomedusa sauvagei extrahiert 5 Im Gegensatz zu Deltorphin I und Deltorphin II bindet Demorphin selektiv an die m Opioid Rezeptoren 4 Wwamid 1 Bearbeiten Aminosaurensequenznach IUB IUPAC 1 mit interaktivem Schaltfeld und Strukturformel mit grun gefarbtem N Terminus und blau gefarbtem C Terminus Naturliches Vorkommen nbsp nbsp Wwamid 1 nbsp Achatine fulicaWwamid 1 ist in den Ganglien der afrikanischen Schnecke Achatina fulica enthalten 6 Wwamid 1 wurde 1993 von einer japanischen Gruppe um Hiroyuki Minakata 1956 7 aus den Ganglien der afrikanischen Schnecke Achatina fulica extrahiert 6 Dieses Neuropeptid ist ein Inhibitor eines zentralen Neurons der Schnecke Ausserdem zeigt es im peripheren Nervensystem von verschiedenen Weichtieren modellierende Effekte d h es hemmt oder fordert Muskelkontraktionen Dabei ist noch nicht klar was geschieht Fur die Kontrolle von Muskelkontraktionen konnte es wichtig sein 6 Cyclische Heptapeptide BearbeitenUnter cyclischen Heptapeptiden werden Heptapeptide mit einer ringformigen Gestalt verstanden Zu dieser Form kommt es wenn eine siebte Peptidbindung ausgebildet wird Ein solcher Ringschluss ist auch durch Ausbildung anderer kovalenter Bindungen moglich Dies ist z B bei Viroisin der Fall Phalloidin Bearbeiten Aminosaurensequenznach IUB IUPAC 1 mit interaktivem Schaltfeld und Strukturformel mit grun gefarbtem N Terminus und blau gefarbtem C Terminus Naturliches Vorkommen nbsp nbsp Phalloidin nbsp Gruner KnollenblatterpilzPhalloidin kommt im Pilz Amanita phalloides vor dem Grunen Knollenblatterpilz 8 Phalloidin ist ein bicyclisches Heptapeptid und gehort zu den Phallotoxinen Dies ist eine Gruppe von Toxinen die im Grunen Knollenblatterpilz Amanita phalloides gefunden wurden 9 8 1937 gelang es den beiden Deutschen Feodor Lynen 1911 1979 und Ulrich Wieland 1911 2003 10 das toxische Peptid in kristalliner Form aus diesem Pilz zu isolieren 11 Fur die Wirkungsweise dieses Heptapeptids ist charakteristisch dass Leberzellmembranen so verandert werden dass sich Ausstulpungen bilden und Blut aufgenommen wird 12 Dies ist darauf zuruckzufuhren dass Phalloidin die Depolymerisation von filamentosem F Aktin zu monomeren G Aktinen also den Abbau von Mikrofilamenten hemmt 13 14 Viroisin Bearbeiten Aminosaurensequenznach IUB IUPAC 1 mit interaktivem Schaltfeld und Strukturformel mit grun gefarbtem N Terminus und blau gefarbtem C Terminus Naturliches Vorkommen nbsp nbsp Viroisin nbsp Amanita virosaViroisin kommt in Europa in dem Pilz Amanita virosa vor 15 16 Viroisin gehort zu den Virotoxinen Dies sind monocyclische toxische Heptapeptide die in den Knollenblatterpilzen vorkommen In Europa scheint diese Gruppe von toxischen Peptiden nur in der Pilzart Amanita virosa enthalten zu sein 15 16 1980 gelang es Heinz Faulstich und Kollegen Viroisin aus diesem Pilz zu isolieren 15 Die Wirkungsweise von Viroisin ist der von Phalloidin sehr ahnlich Wie Phalloidin unterbindet auch Viroisin die Depolymerisation von filamentosen F Aktinen sodass es hier ebenfalls zur Aufnahme von Blut in die Leber kommt 15 Bei Viroisin scheint es so dass dieses Peptid erst in der aktiven Konformation vorliegt wenn es nach dem Induced fit Mechanismus an Aktin gebunden ist 15 Siehe auch BearbeitenDipeptide Tripeptide Tetrapeptide Pentapeptide Hexapeptide Octapeptide NonapeptideEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f G D Fassman Hrsg Handbook of Biochemistry an Molecular Biology Proteins Volume I 3 Auflage CRC Press Cleveland 1976 ISBN 0 87819 504 1 S 1 108 a b c V Brantl H Teschemacher A Henschen F Lottspeich Novel Opioid Peptides Derived from Casein b Casomorphins II Structure of Active Components from Bovine Casein Peptone In Hoppe Seyler s Zeitschrift fur Physiologische Chemie Band 360 Nr 9 1979 S 1217 1224 doi 10 1515 bchm2 1979 360 2 1211 Rudolf Buchhein Institut fur Pharmakologie Geschichte des Rudolf Buchheim Instituts fur Pharmakologie Erstes Pharmakologisches Institut 27 September 2007 abgerufen am 3 Juli 2017 a b c V Erspamer P Melchiorri G Falconieri Erspamer L Negri R Corsi C Severini D Barra M Simmaco G Kreil Deltorphins A Family of Naturally Occurring Peptides With High Affinity and Selectivity for Delta Opioid Binding Sites In Proceedings of the National Academy of Sciences USA Band 86 Nr 13 1989 S 5188 5192 doi 10 1073 pnas 86 13 5188 a b P C Montecucchi R de Castiglione S Piani L Gozzini V Erspamer Amino acid composition and sequence of dermorphin a novel opiate like peptide from the skin of PhylIomedusa sauvagei In International Journal of Peptide and Protein Research Band 17 Nr 3 1981 S 275 283 doi 10 1111 j 1399 3011 1981 tb01993 x a b c H Minakata T Ikeda Y Muneoka M Kobayashi K Nomoto WWamide 1 2 and 3 novel neuromodulatory peptides isolated from ganglia of the African giant snail Achatina fulica In FEBS letters Band 323 Nr 1 2 1993 S 104 108 doi 10 1016 0014 5793 93 81458 C Die Information zum Geburtsjahr stammt von Hiroyuki Minakata personlich E Mail Kontakt am 7 Juli 2017 a b T Wieland H W Schnabel Uber die Giftstoffe des Grunen Knollenblatterpilzes Neue Sequenzanalyse von Phalloidin und Phalloin In Justus Liebigs Annalen der Chemie Band 657 Nr 1 1962 S 225 228 doi 10 1002 jlac 19626570128 R Hansel E Steinegger Pharmakognosie und Phytopharmazie 4 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 1988 ISBN 3 662 08319 1 S 475 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Verein fur Computergenealogie Grabstein der Familie Wieland 2013 abgerufen am 6 Juli 2017 F Lynen U Wieland Uber die Giftstoffe des Knollenblatterpilzes VI In Justus Liebigs Annalen der Chemie Band 533 Nr 1 1937 S 93 117 doi 10 1002 jlac 19385330105 A Bresinsky H Besl Giftpilze Ein Handbuch fur Apotheker Arzte und Biologen Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1985 ISBN 3 8047 0680 0 S 23 24 T Wieland Amatoxine Phallotoxine die Gifte des Knollenblatterpilzes In Chemie in unserer Zeit Band 13 Nr 2 1979 S 56 63 doi 10 1002 ciuz 19790130205 J Rassow K Hauser R Netzker R Deutzmann Biochemie 3 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 2012 ISBN 978 3 13 125353 8 S 376ff a b c d e H Faulstich A Buku H Bodenmuller T Wieland Virotoxins actin binding cyclic peptides of Amanita virosa mushrooms In Biochemistry Band 19 Nr 14 1980 S 3334 3343 doi 10 1021 bi00555a036 a b A Bresinsky H Besl Giftpilze Ein Handbuch fur Apotheker Arzte und Biologen Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1985 ISBN 3 8047 0680 0 S 19 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heptapeptide amp oldid 210962863