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Henri de Bornier 25 Dezember 1825 in Lunel 28 Januar 1901 in Paris war ein franzosischer Schriftsteller und Mitglied der Academie francaise Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 30 Jahre Durststrecke 1 3 Theaterdurchbruch mit Rolands Tochter 1 4 Erfolge Ruckschlage Romane 1 5 Auffuhrungsverbot fur Mohammed 1 6 Academie francaise und letzte Stucke 1 7 Tod und Wurdigung 2 Werke 2 1 Romane 2 2 Gedichte 2 3 Theater 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Henri de Bornier entstammte mutterlicherseits der alten sudfranzosischen Adelsfamilie Rochemore und vaterlicherseits einer Familie die im 16 Jahrhundert geadelt wurde Er wuchs auf dem Familienbesitz in Lunel zwischen Nimes und Montpellier auf und wurde im kleinen Seminar in Versailles eingeschult Da er dort unter Heimweh litt wurde er in das kleine Seminar von Saint Pons 50 km nordwestlich Beziers verlegt wo er sich wohlfuhlte und schon fruh die ersten literarischen Versuche unternahm 1844 wurde er zum Jurastudium nach Paris geschickt Dort schrieb er ein erstes Versdrama das aber nicht zur Auffuhrung angenommen wurde und geriet in eine Krise die er dank des Zuspruchs einer Tante Rochemore im Schloss Marcilly sur Maulne uberwinden konnte 30 Jahre Durststrecke Bearbeiten Zuruck in Paris publizierte er 1845 einen ersten Gedichtband kam mit Victor Hugo in Beruhrung und schrieb das Versdrama Le Mariage de Luther Luthers Ehe das aber ebenso wenig zur Auffuhrung kam Der Tod des Vaters machte einen neuerlichen Aufenthalt bei seiner Tante notwendig durch deren Beziehungen er schliesslich 1847 eine Stelle als Hilfsbibliothekar der Bibliotheque de l Arsenal bekam und existentiell abgesichert war 1851 bekam er eine Angestellten Planstelle mit Wohnung 1853 publizierte er das Versdrama Dante et Beatrix dessen Auffuhrung von der Zensur verhindert wurde 1854 wurde im Odeon Theater sein Gelegenheitsgedicht La Muse de Corneille aufgefuhrt das von der Kritik gunstig aufgenommen wurde 1856 wurde er Unter Bibliothekar an der Bibliothek Sainte Genevieve was ihm die Verheiratung ermoglichte 1860 Unter Bibliothekar an der Arsenal Bibliothek Im gleichen Jahr fuhrte die Comedie Francaise sein Gelegenheitsgedicht zum Andenken an Moliere auf Le Quinze Janvier Bornier gewann mehrere Preise der Academie francaise einen fur ein Gedicht uber die Eroffnung des Suezkanals fur das er sich wissenschaftlich kundig gemacht hatte Daneben schrieb er Novellen 1868 erlebte seine Ubersetzung des Agamemnon von Seneca 10 Auffuhrungen Theaterdurchbruch mit Rolands Tochter Bearbeiten Der Durchbruch zum Erfolg kam 1875 mit dem Versdrama La Fille de Roland Rolands Tochter das Karl den Grossen Roland und den Verrater Ganelon geschopft aus dem Rolandslied aber auch Rolands Tochter Berthe und den Ganelon Sohn Gerald in Szene setzte und das der gepeinigten franzosischen Volksseele Niederlage von 1870 1871 Verlust Elsass Lothringens Pariser Kommune patriotischen Trost spendete Das Stuck das bereits in den 1960er Jahren abgelehnt worden war traf nun mit einigen Anpassungen den Nerv der Zeit war hervorragend besetzt u a mit Sarah Bernhardt und wurde in der Comedie francaise 100 mal aufgefuhrt und in 7 Sprachen ubertragen einschliesslich Deutsch Im Ausland kam es insgesamt zu 800 Vorstellungen Bornier war mit einem Schlage beruhmt Erfolge Ruckschlage Romane Bearbeiten 1876 arbeitete er mit Paul Armand Silvestre zusammen Schillers Demetriusfragment zu einem Libretto fur die Oper Dimitri von Victorin de Joncieres um 1880 fuhrte das Theatre de l Odeon sein Versdrama Les Noces d Attila Attilas Hochzeit auf das von der Comedie francaise abgelehnt worden war Es kam zu 54 Vorstellungen Bornier wurde zum Leiter conservateur der Arsenal Bibliothek befordert Nachdem ihm 1881 die Auffuhrung eines weiteren Versdramas uber den Apostel Paulus L Apotre verweigert wurde was im Zusammenhang mit der antiklerikalen Politik der Dritten Republik zu sehen ist verzichtete er nahezu ein Jahrzehnt lang auf weitere Theatertexte machte eine Reise gab seine gesammelten Gedichte heraus und verlegte sich auf das Schreiben von Romanen mehr oder weniger autobiographischen Inhalts die gut verkauft wurden La Lizardiere 1883 Le Jeu des Vertus Roman d un auteur dramatique 1886 auch englisch und Louise de Vauvert Le roman du phylloxera 1890 phylloxera Reblaus 1886 kam es in der Pariser Oper zur Auffuhrung seiner Ubersetzung des Agamemnon Fragments des Aischylos Auffuhrungsverbot fur Mohammed Bearbeiten Auf der Basis umfangreichen funfjahrigen Quellenstudiums legte Bornier 1888 sein Versdrama Mahomet Mohammed vor in dem er den Religionsstifter im Unterschied zu Voltaire positiv darstellte allerdings auch mit dem Bewusstsein versah dass ihm der Christengott uberlegen ist Am 28 Juni wurde das Stuck von der Comedie francaise zur Auffuhrung zugelassen Die Proben hatten bereits begonnen als die Regierung im Februar 1890 vorlaufig und am 22 Marz desselben Jahres endgultig anordnete das Stuck nicht aufzufuhren Denn inzwischen hatte Sultan Abdulhamid II uber seinen Botschafter in Paris gegen die Auffuhrung protestiert die von den Glaubigen der islamischen Religion als verletzend empfunden wurde und die Regierung hatte sich umso schneller gefugt als sich 1889 Kaiser Wilhelm II am Bosporus befand und erhebliche wirtschaftliche Interessen auf dem Spiele standen Immerhin kam es 1896 noch zu einer Buhnenlesung von Fragmenten des Dramas durch den Schauspieler Jean Mounet Sully Academie francaise und letzte Stucke Bearbeiten Als Ersatz wurde 1890 noch einmal Rolands Tochter auf den Spielplan genommen und erreichte bis Juni 1891 44 Auffuhrungen Daraufhin wurde Bornier 1893 auf den Sitz Nr 31 der Academie francaise gewahlt 1895 1896 spielte die Comedie francaise 39 mal sein Stuck Le Fils de l Aretin Aretinos Sohn das damit endet dass Pietro Aretino seinen eigenen Sohn ersticht und der ihm dafur dankt Auch Borniers letztes Stuck France d abord 1899 das Blanka von Kastilien Eleonore von Aquitanien und Ludwig den Heiligen zum Gegenstand hat war im Odeon Theater mit 57 Vorstellungen erfolgreich Tod und Wurdigung Bearbeiten Bornier starb 1901 im Alter von 75 Jahren Der Minister Georges Leygues sagte bei dessen Totenfeier Bornier habe nach Victor Hugo die schonsten Tragodien des modernen Theaters geschrieben 1913 kam es zu einer Gesamtausgabe seiner wichtigsten Werke in einem Band 1912 wurde ihm in Lunel ein Standbild errichtet dort sowie in Paris und Montpellier sind Strassen nach ihm benannt Dennoch ist Bornier heute meist vergessen die gangigen Literaturgeschichten kennen ihn nicht Werke BearbeitenRomane Bearbeiten La Lizardiere Roman 1883 Le jeu des vertus Roman d un auteur dramatique Dentu Paris 1886 1892 englisch The Romance of a Playwright New York 1998 Norderstedt 2017 Louise de Vauvert Le roman du phylloxera Dentu Paris 1890 Gedichte Bearbeiten Premieres feuilles Desloges Paris 1845 Poesies completes Dentu Paris 1881 1888 1894 Theater Bearbeiten Dante et Beatrix Drame en cinq actes et en vers Levy Paris 1853 1862 Ubersetzer Agamemnon Tragedie en 5 actes imitee de Seneque Levy Paris 1868 La fille de Roland Drame en 4 actes Comedie Francaise 15 Februar 1875 Dentu Paris 1875 Sarah Bernhardt Berthe Mounet Sully Gerald Maubant Charlemagne danisch Kopenhagen 1876 schwedisch Stockholm 1876 polnisch 1876 niederlandisch De dochter van Roelant Amsterdam 1877 deutsch Die Tochter Rolands Koln 1878 Bonn 1880 Reclam Leipzig 1880 arabisch Beirut 1912 italienisch Mailand 1965 Librettist mit Paul Armand Silvestre Dimitri 1876 Oper von Victorin de Joncieres Les noces d Attila Dentu Paris 1880 italienisch Mailand 1880 L Apotre Dentu Paris 1881 Mahomet Drame en cinq actes en vers dont un prologue Dentu Paris 1890 italienisch Palermo 1990 Le fils de l Aretin Dentu Paris 1895 Mounet Sully L Aretin Le Bargy Orfinio Suzanne Reichenberg Stellina France d abord Drame en quatre actes en vers Fayard Paris 1900 Œuvres choisies Grasset Paris 1913 Literatur BearbeitenOtto Schliack Studien uber Henri De Borniers La Fille de Roland Baumann Hamburg 1909 Dissertation Universitat Kiel Nancy Stewart La Vie et l oeuvre d Henri de Bornier Droz Paris 1935 Hauptquelle dieses Beitrags Winfried Engler Lexikon der franzosischen Literatur Kromer Stuttgart 1994 S 139 Weblinks BearbeitenAngaben zu Henri de Bornier in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Literatur von und uber Henri de Bornier im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Wurdigung durch Edmond Rostand franzosisch Karrieredaten des Comite des travaux historiques et scientifiques franzosischNormdaten Person GND 117621323 lobid OGND AKS LCCN n89607776 VIAF 69027708 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bornier Henri deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Schriftsteller und Mitglied der Academie francaiseGEBURTSDATUM 25 Dezember 1825GEBURTSORT LunelSTERBEDATUM 28 Januar 1901STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri de Bornier amp oldid 212294477