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Helicoprion ist eine ausgestorbene Knorpelfischgattung aus dem unteren und mittleren Perm vor rund 250 Millionen Jahren die zu den Euchondrocephali gehorten Ihre nachsten heutigen Verwandten sind die Seekatzen HelicoprionZahnspirale von HelicoprionZeitliches AuftretenArtinskium bis Roadium Perm 279 5 bis 268 8 Mio JahreFundorteRussland Nordamerika Kanada USA Mexiko Japan AustralienSystematikUberklasse Kiefermauler Gnathostomata Klasse Knorpelfische Chondrichthyes Unterklasse HolocephaliOrdnung EugeneodontiformesFamilie AgassizodontidaeGattung HelicoprionWissenschaftlicher NameHelicoprionKarpinsky 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Funktion 3 Fruhere Rekonstruktionen 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Helicoprion spekulative LebendrekonstruktionCharakteristisch fur die Gattung Helicoprion sind die fossil erhaltenen Zahnspiralen Diese bestanden bei jedem Fisch aus einer einzigen spiralformig aufgerollten Zahnreihe aus schmalen Zahnen die bei ausgewachsenen Tieren mehr als drei Umgange aus bis zu 180 Zahnen aufwies Die genaue Lage der Zahnspirale am Tier war lange Zeit unklar Inzwischen weiss man jedoch aus computertomographischen Untersuchungen am Fossil IMNH 3789 des Idaho Museum of Natural History dass sie aufgehangt an den Labialknorpeln median zwischen beiden Meckelschen Knorpeln eingebettet war so dass das Zentrum der Zahnspirale median zwischen Ober und Unterkiefer lag wobei der Durchmesser der Zahnspirale in etwa der Lange des Unterkiefers entsprach 1 Wie bei Knorpelfischen ublich bestand der Oberkiefer aus den zwei median verschmolzenen Palatoquadratknorpeln und der Unterkiefer aus dem rechten und linken Meckelschen Knorpel und dem rechten und linken Labialknorpel Die Zahnspirale wies beim Exemplar IMNH 3789 einen Durchmesser von 23 cm auf und enthielt 117 Zahne 1 Helicoprion hat eine autodiastyle Kieferaufhangung wie fur Euchondrocephali ublich 1 Das heisst Der Oberkiefer Palatoquadratum ist zweigelenkig rechts und links am Schadel Neurocranium eingehangt Und der Unterkiefer ist wiederum zweigelenkig am Oberkiefer eingehangt Cave Die autodiastyle Kieferaufhangung ist nicht mit der autostylen Kieferaufhangung zu verwechseln 2 Die Grosse von Helicoprion ist nicht genau bekannt Vermutlich wurde er 5 8 moglicherweise sogar bis uber 10 Meter lang 3 Funktion BearbeitenMan nimmt an dass die spiralformige Zahnreihe die Funktion einer oszillierenden hin und herrotierenden Kreissage einnahm die Tintenfische wie Nautiliden und Ammoniten zersagte und zerrieb Fruhere Rekonstruktionen BearbeitenUber die Funktion und die Position der Zahnspirale herrschte lange Zeit Unklarheit Meist wurden sie an der Spitze des Unterkiefers angeordnet seltener an der Oberkieferspitze an der Ruckenflosse analog zur bezahnten ambossformigen Ruckenflosse von mannlichen Stethacanthus oder an der Schwanzflosse Es wurde spekuliert dass es sich um einen Fall von Peckhamscher Mimikry handelt und die Zahnspirale Ammoniten anlocken sollte die anschliessend gefressen wurden oder dass sie ein Spezialgebiss zum Zerbeissen von Muscheln war Ebenso konnte sie dazu gedient haben Schwarmfische durch heftiges Hin und Herschlagen bewegungsunfahig zu machen oder zu toten ahnlich wie die rezenten Sagerochen Pristiformes ihre Sage benutzen Systematik BearbeitenSystematisch gehort Helicoprion zu den Eugeneodontiformes einer Knorpelfischgruppe mit ahnlicher Bezahnung einer moglicherweise mit den rezenten Seekatzen Chimaeriformes entfernt verwandten Gruppe die im Unterschied zu diesen aber haiahnliche Zahne aufwies die laufend ersetzt wurden Der Gattung werden mehrere Arten zugeordnet darunter H bessonowi H davisii und H ergassaminon 4 Literatur BearbeitenK A Frickhinger Fossilien Atlas Fische Mergus Verlag Melle 1999 ISBN 3 88244 018 X John A Long The Rise of Fishes The Johns Hopkins University Press 1995 ISBN 0 8018 4992 6 Joseph S Nelson Fishes of the World 4 Auflage John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c L Tapanila J Pruitt A Pradel C D Wilga J B Ramsay R Schlader D A Didier Jaws for a spiral tooth whorl CT images reveal novel adaptation and phylogeny in fossil Helicoprion In Biology Letters Band 9 Nr 2 6 Februar 2013 Artikel 20130057 doi 10 1098 rsbl 2013 0057 englisch royalsocietypublishing org PDF abgerufen am 13 April 2014 Girish Chandra Jaw Suspension in Vertebrates Iaszoology abgerufen am 13 April 2014 englisch O A Lebedev A new specimen of Helicoprion Karpinsky 1899 from Kazakhstanian Cisurals and a new reconstruction of its tooth whorl position and function In Acta Zoologica Band 90 s1 2009 ISSN 1463 6395 S 171 182 doi 10 1111 j 1463 6395 2008 00353 x wiley com abgerufen am 2 Februar 2021 Leif Tapanila Jesse Pruitt Unraveling species concepts for the Helicoprion tooth whorl In Journal of Paleontology Band 87 Nr 6 November 2013 ISSN 0022 3360 S 965 983 doi 10 1666 12 156 cambridge org abgerufen am 2 Februar 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helicoprion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Paleobiology Database Helicoprion Leif Tapanila Spiral Sage im Maul Auf wissenschaft de vom 27 Februar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helicoprion amp oldid 222906226