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Das Helenen Paulownen Mausoleum ist ein denkmalgeschutztes Mausoleum im Schlosspark von Schloss Ludwigslust Errichtet fur Helena Pawlowna Romanowa diente es in der Folge elf weiteren Angehorigen bzw Ehegatten des grossherzoglichen Hauses von Mecklenburg Schwerin als Grablege Helenen Paulownen Mausoleum 2014 Lage des Mausoleums 17 im Schlosspark Inhaltsverzeichnis 1 Der Bau und seine Geschichte 1 1 Helenas Mausoleum 1 2 Umgestaltung 1897 1898 1 3 Spatere Verwendung 2 Beisetzungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDer Bau und seine Geschichte Bearbeiten nbsp Architekturzeichnung und Grundriss 1806Helenas Mausoleum Bearbeiten Helena Pawlowna Romanowa war die zweite Tochter von Zar Paul I von Russland 1754 1801 und dessen zweiten Ehefrau der als Prinzessin Sophie Dorothee von Wurttemberg geborenen Zarin Maria Feodorowna 1759 1828 Am 23 Oktober 1799 wurde die 14 Jahre alte Grossfurstin Helena in Gattschina mit dem Erbprinzen Friedrich Ludwig zu Mecklenburg 1778 1819 altester Sohn des Grossherzogs Friedrich Franz I und dessen Frau Prinzessin Luise von Sachsen Gotha verheiratet Sie erkrankte kurz nach der Geburt ihrer Tochter Marie Luise Friederike 1803 1862 vermutlich an einer Lungenentzundung und starb im Alter von 18 Jahren am 24 September 1803 nbsp Innenraum nbsp Apotheose der Helena Paulowna von Rudolph Suhrlandt nbsp Relief der Prinzessin Helena Pawlowna im MausoleumErbprinz Friedrich Ludwig liess ihr ein klassizistisches Mausoleum errichten fur das Joseph Christian Lillie und Joseph Ramee Plane entwarfen Umgesetzt wurde der Entwurf Ramees nach Auffassung des britischen Architekturhistorikers Paul V Turner jedoch unter Ubernahme von Planungselementen Lillies 1 Der Bau in einer ruhigen Ecke des Schlossparks mit altem Eichen und Buchenbestand wurde in den Jahren 1804 bis 1806 unter der Leitung des Hofgartners Schmidt ausgefuhrt und kostete uber 30 000 Reichstaler 2 Neben dem alten Baumbestand liess Friedrich Ludwig neue Anpflanzungen von Koniferen Weiden Pappeln und Blumenstocken anlegen 3 Das Mausoleum ist ein Ziegelsteinbau mit Kalkputz auf der Grundlage eines langlichen Vierecks von 20 12 Metern Den Eingang bildet eine von vier Saulen dorisch toskanischer Ordnung aus Sandstein getragene Vorhalle Peristyl Am Architrav ist in vergoldeten Buchstaben die Widmungsinschrift HELENEN PAULOWNEN angebracht Neun Stufen fuhren zur Tur aus Mahagoni mit Bronze verziert Durch ein Vestibul kommt man in die innere Grabkapelle die ursprunglich mit einer Kugelwolbung aus Stuck versehen war die auf blauem Grund goldene Sterne zeigte 2 In der Mitte der Grabkapelle standen zwei Marmor Sarkophage nebeneinander einer fur Helene Paulowna der andere war fur den Erbprinzen Friedrich Ludwig vorgesehen der dort erst achtzehn Jahre spater beigesetzt wurde 4 An den vier Ecken der die Sarkophage umgebenden Estrade standen vier Bronze Kandelaber Eine Decke aus karmesinroten mit Gold besticktem Samt lag uber dem Sarkophag 3 Im Vestibul links an der Wand steht auf einem Untersatz von dunkelgrauem Marmor ein klassizistisches Reliefbild der Grossfurstin und Erbprinzessin Helene Paulowna aus weissem Marmor das der auf solche Memorialskulpturen spezialisierte Londoner Bildhauer Peter Rouw ausfuhrte und signierte 2 Im Obergeschoss des Vestibuls aus dem eine Treppe hinauffuhrt befand sich eine russisch orthodoxe Kapelle Die Ikonostase dieser Kapelle bemalte Rudolph Suhrlandt mit Heiligenbildern und der Verherrlichung der Prinzessin Helena Pawlowna 1806 5 Die Kapelle diente der Abhaltung von Gedachtnisgottesdiensten im orthodoxen Ritus fur die der Zar zweimal jahrlich Gesandtschaftspriester der russischen Gesandtschaft aus Berlin nach Ludwigslust schickte 3 Das Gemalde kam 1882 in die Sammlung des Grossherzoglichen Museums Umgestaltung 1897 1898 Bearbeiten Der krankliche und deshalb meist in Cannes weilende Grossherzog Friedrich Franz III hatte den Wunsch geaussert nicht in dem viel zu unruhigen Dom in Schwerin bestattet zu werden sondern in dem unweit des Ludwigsluster Schlosses errichteten Mausoleum Durch die personlichen Kontakte Friedrich Franz III zum grossherzoglichen Geheimen Oberbaurat Georg Daniel wurden dessen Vorschlage vom Grossherzog unter Umgehung der Behorden abgesprochen und einer davon zur Ausfuhrung bestimmt 6 Dieser Umbau begann dann auch unmittelbar nach dem Tod des Grossherzogs im April 1897 durch Daniel nachdem der zustandige Oberhofbaurat Hermann Willebrand offiziell daruber informiert war 7 Dabei erhielt der Innenraum den Charakter eines von Saulen getragenen mit einem Glasdach geschlossenen griechischen Hypathralbaus dem sich eine neu erbaute Apsis anschliesst 2 Die Apsis wurde ab November 1900 durch ein grosses von Herzog Johann Albrecht gestiftetes und von Wilhelm Wandschneider ausgefuhrtes Marmorkruzifix gepragt Anstelle der Sarkophage von Helena und Friedrich Ludwig schmuckte nun der Sarkophag von Friedrich Franz III den zentralen Innenraum Nachdem die Umbauarbeiten im Juni 1898 fertig gestellt waren erhielt Daniel das festgesetzte Honorar von 1500 Mark ausgezahlt 8 Spatere Verwendung Bearbeiten Das Ludwigsluster Mausoleum wurde als Grablege der Familie genutzt und gepflegt Als letzte wurde Grossherzogin Anastasia die ihren Gatten Friedrich Franz III um fast 25 Jahre uberlebte im Marz 1922 hier beigesetzt 9 Wahrend der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg war in das Mausoleum eingebrochen und die Deckel der Scheinsarkophage verschoben worden Infolge Materialknappheit konnte das Gebaude nur einbruchssicher verschlossen werden 1970 wurde es als Zentraldepot fur das damalige Museums fur Ur und Fruhgeschichte Schwerin ausgebaut 1977 zog man eine Stahlkonstruktion fur Regale und als Zwischendecke ein die Innenarchitektur wurde dabei aber nicht beschadigt 2001 wurde es dann wegen akuter Einsturzgefahr freigezogen Unter der Obhut des Betriebes fur Bau und Liegenschaften Abt Staatliche Schlosser und Garten in Mecklenburg Vorpommern wurden ab 2003 umfangreiche Sanierungs und Restaurierungsarbeiten durchgefuhrt 4 Beisetzungen Bearbeiten nbsp Blick vom Vorraum ins Mausoleum 2023 nbsp In unmittelbarer Nahe des Mausoleums befindet sich unter einer alten Eiche das Grab von Heinrich XXXVIII Reuss 1918 gefallen Sohn von Heinrich XVIII und Charlotte Inschrift HEINRICH XXXVIII PRINZ REUSS KGL PREUS RITTM IM KUR RGT NR 2 6 11 1868 LUDWIGSLUST 22 3 1918 LINY BRABANTIm Helenen Paulownen Mausoleum sind in chronologischer Reihenfolge beigesetzt 2 10 Helena Paulowna Karoline Luise von Sachsen Weimar Eisenach 1786 1816 zweite Frau von Erbprinz Erbgrossherzog Friedrich Ludwig Magnus Herzog zu Mecklenburg 1815 1816 Sohn von Friedrich Ludwig Erbgrossherzog Friedrich Ludwig zu Mecklenburg 1778 1819 Albrecht Albert Herzog zu Mecklenburg 1812 1834 Sohn von Friedrich Ludwig Albrecht Albert von Sachsen Altenburg 1827 1835 Sohn von Marie zu Mecklenburg 1803 1862 und Georg Sachsen Altenburg Auguste von Hessen Homburg 1776 1871 dritte Frau von Friedrich Ludwig Grossherzog Friedrich Franz III Heinrich XVIII Reuss 1847 1911 Ehemann von Charlotte zu Mecklenburg der Tochter von Wilhelm zu Mecklenburg Olga 1916 1917 Tochter von Grossherzog Friedrich Franz IV Grossherzogin Anastasia 1860 1922 Frau von Grossherzog Friedrich Franz III Die Marmor Sarkophage nbsp Inschrift Helene Paulowna Erbprinzessin von Mecklenburg Schwerin Grossfurstin von Russland geb 13 24 Dezember 1784 gest 24 September 1803 nbsp Inschrift Caroline Erbgrossherzogin von Mecklenburg Schwerin geb Prinzessin von Sachsen Weimar geb 18 Juli 1786 gest 20 Januar 1816 nbsp Inschrift Magnus Herzog zu Mecklenburg geb 2 Mai 1815 gest 25 April 1816 2 nbsp Inschrift Friedrich Ludwig Erbgrossherzog von Mecklenburg Schwerin geb 13 Juni 1778 gest 29 November 1819 nbsp Inschrift Tochter des Grossherzogs Paul Friedrich von Mecklenburg Schwerin tot geboren 9 April 1828 nbsp Inschrift Albrecht Herzog zu Mecklenburg geb 11 Februar 1812 gest 18 Oktober 1834 nbsp Inschrift Albert II z S Sohn des Herzogs Georg von Sachsen Altenburg geb 31 Oktober 1827 gest 28 Mai 1835 nbsp Inschrift Auguste Erbgrossherzogin von Mecklenburg Schwerin geb Prinzessin von Hessen Homburg geb 28 November 1776 gest 1 April 1871 nbsp Inschrift Friedrich Franz III Grossherzog von Mecklenburg Schwerin geb 19 Marz 1851 gest 10 April 1897 nbsp Inschrift Heinrich XVIII Prinz Reuss j L geb 14 Mai 1847 gest 15 August 1911 nbsp Inschrift Anastasia Michailowa Grossherzogin von Mecklenburg Schwerin Grossfurstin von Russland geb 16 28 Juli 1860 gest 11 Marz 1922Literatur BearbeitenMausoleum Helenen Paulownen Grossfurstin von Russland vermahlten Erbprinzessin von Mecklenburg Schwerin errichtet In Zeitung fur die elegante Welt Nr 33 Leipzig 18 Marz 1806 S 265 267 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin III Band Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow Wittenburg Boizenburg Lubtheen Domitz Grabow Ludwigslust Neustadt Crivitz Bruel Warin Neubuckow Kropelin und Doberan Schwerin 1899 S 266f Elsbeth Andre Grossherzog Friedrich Franz III und Baumeister Georg Daniel In Mecklenburgische Jahrbucher 119 Jahrgang 2004 ISSN 0930 8229 S 263 277 Ilsabe von Bulow Joseph Christian Lillie 1760 1827 Deutscher Kunstverlag Berlin 2008 ISBN 9783422066106Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helenen Paulownen Mausoleum Sammlung von Bildern Literatur uber Helenen Paulownen Mausoleum in der Landesbibliographie MV Helenen Paulownen Mausoleum In ludwigslust m vp de Abgerufen am 26 April 2023 Grundinstandsetzung der baulichen Anlagen im Schlosspark Ludwigslust In sbl mv de Abgerufen am 26 April 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Ilsabe von Bulow 2007 S 69 unter Hinweis auf Paul Venable Turner Joseph Ramee International Architect of the Revolutionary Era Cambridge New York Melbourne 1996 ISBN 978 0521495523 S 148 152 a b c d e Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin III Band Die Amtsgerichtsbezirke Hagenow Wittenburg Boizenburg Lubtheen Domitz Grabow Ludwigslust Neustadt Crivitz Bruel Warin Neubuckow Kropelin und Doberan Schwerin 1899 S 266 a b c Zeitung fur die elegante Welt 6 1806 Sp 265 267 a b Das Helenen Paulownen Mausoleum abgerufen am 4 Januar 2022 Das Mausoleum war also nicht einst eine russisch orthodoxe Kapelle sondern diente von Anfang an als Mausoleum und beinhaltete zugleich eine orthodoxe Kapelle Horst Ende Georg Daniel als Architekt und Denkmalpfleger in Mecklenburg Vortrag zu seinem 175 Geburtstag am 11 Februar 2004 im Landesamt fur Denkmalpflege Schwerin LHAS 2 26 2 Hofmarschallamt Nr 1316 LHAS 2 26 2 Hofmarschallamt Nr 1296 LHAS 2 12 1 10 Beerdigungen Nr 132 a b Erganzt durch Eintrag bei Find a grave abgerufen am 4 Januar 2022 53 32373 11 482815 Koordinaten 53 19 25 4 N 11 28 58 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helenen Paulownen Mausoleum amp oldid 233365096