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Helene Bauer geboren als Helene Gumplowicz am 13 Marz 1871 in Krakau Osterreich Ungarn gestorben am 20 November 1942 in Berkeley Kalifornien von 1895 bis 1918 verheiratete Landau war eine osterreichische Sozialwissenschaftlerin Journalistin und Sozialistin Sie war Mitarbeiterin und Ehefrau des Politikers Otto Bauer der die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Osterreichs entscheidend pragte Helene Landau Bauer um 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelene wurde als Tochter des Buchhandlers Felix Gumplowicz des Bruders von Ludwig Gumplowicz in eine galizische Rabbinerfamilie geboren Sie las schon als Kind zahlreiche der Bucher aus der Leihbucherei ihres Vaters in Deutsch Polnisch und Franzosisch 1 Helene Gumplowicz absolvierte das Lehrerinnenseminar in Krakau und studierte Rechts und Wirtschaftswissenschaften in Wien und Zurich Da in Wien noch kein juristisches Doktorat fur Frauen moglich war musste sie in die Schweiz ausweichen 2 1906 promovierte sie an der Universitat Zurich mit der Dissertation Die Entwicklung des Warenhandels in Osterreich zum Doktor der Staatswissenschaften 3 1895 heiratete sie in Zurich den Jusstudenten Max Landau den sie dort auch beim Studium kennengelernt hatte Sie bekamen drei Kinder zwei Sohne und eine Tochter Beide Sohne starben vor ihr die Tochter Wanda verheiratete Lanzer 1896 1980 wurde auch sozialdemokratische Journalistin und Erwachsenenbildnerin 4 Bereits in Krakau hatte Helene Landau sich der sozialistischen Bewegung angeschlossen und veroffentlichte unter dem Pseudonym Lawska politische Beitrage 1905 zogen die Landaus nach Wien Max Landau eroffnete ein Rechtsanwaltsburo Die Wohnung in der Laudongasse im 8 Bezirk wurde ein Treffpunkt der sozialistischen polnischen Kolonie in Wien haufiger Gast war etwa Jozef Pilsudski Dort traf sie auch auf Karl Renner und Otto Bauer 2 1911 ubersiedelte die Familie nach Lemberg damals Hauptstadt Galiziens 1914 kehrte Helene Landau allein nach Wien zuruck und arbeitete mit Otto Bauer bei der Zeitschrift Der Kampf zusammen Sie wurde wichtige Mitarbeiterin und Lebensgefahrtin Bauers Beide schlossen sich wahrend des Ersten Weltkriegs der radikalen Linken um Friedrich Adler an Im Oktober 1918 liess sich Helene von Max Landau scheiden Anfang 1920 erfolgte die Trauung mit Otto Bauer im Wiener Stadttempel denn eine standesamtliche Eheschliessung war damals rechtlich nicht moglich 5 1926 bis 1934 unterrichtete sie Statistik an der Wiener Arbeiterhochschule Dobling und war Mitglied des Wiener Stadtschulrates des massgeblichen Gremiums der Wiener Schulreform In ihren Veroffentlichungen ubte sie anhaltende Kritik an der burgerlichen Nationalokonomie 6 Wegen der Februarkampfe von 1934 floh sie mit Otto Bauer nach Brunn Im April 1938 fluchteten die beiden weiter nach Paris wo Otto Bauer im Hotelzimmer einem Herzinfarkt erlag 7 1939 folgte Helene Bauer ihrer Tochter Wanda Lanzer nach Schweden wo sie sich mit Bruno Kreisky anfreundete 1941 reiste sie schliesslich auf Drangen Friedrich Adlers mit der Transsibirischen Eisenbahn uber Wladiwostok in die Vereinigten Staaten 8 3 Dort wohnte sie vorerst in Los Angeles ehe sie in die kleine Universitatsstadt Berkeley zog Noch in ihrem letzten Lebensjahr vor ihrem Herztod beteiligte sie sich an der sozialdemokratischen Gruppe von Karl Heinz 9 nbsp Grabplatte von Otto und Helene BauerIhre sterblichen Uberreste wurden 1950 mit jenen Otto Bauers in ein von der Wiener Stadtverwaltung ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 24 Reihe 5 Nummer 3 umgebettet Helene Bauer ist aus vielen Grunden in die Vergessenheit gedrangt worden als marxistische Theoretikerin als polnische Revolutionarin als massgebliche Mitarbeiterin der osterreichischen Arbeiterbewegung und nicht zuletzt wegen ihrer judischen Abstammung 10 2014 wurde die Verkehrsflache vor dem Cafe Sperl in Wien Mariahilf 6 Bezirk Helene Bauer Platz benannt Im gleichen Bezirk war 1949 die Otto Bauer Gasse benannt worden in der fruheren Kasernengasse hatte das Ehepaar Bauer gewohnt 11 12 Schriften Auswahl BearbeitenDie Entwicklung des Warenhandels in Osterreich ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des Absolutismus Braumuller Wien 1906 13 Die Entwicklung der polnischen sozialistischen Bewegung in Kongresspolen seit der Entstehung der Polnischen Sozialistischen Partei bis zum Beginne des 20 Jahrhunderts Wien 1929 Literatur BearbeitenJohann Dvorak Helene Bauer geb Gumplowicz In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 42 48 Annemarie Hofstadler Helene Bauer im Spiegel ihrer publizistischen Tatigkeit 1918 1940 In Andrea M Lauritsch Hrsg Zions Tochter Judische Frauen in Literatur Kunst und Politik Lit Wien 2006 ISBN 3825886662 Werner Roder Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Jan Foitzik Politik Wirtschaft Offentliches Leben Saur Munchen 1980 ISBN 3598100876 S 37 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Dvorak Helene Bauer geb Gumplowicz In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 42 48 Bauer Helene geb Gumplowicz In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg a b Ernst Hanisch Der grosse Illusionist Otto Bauer 1881 1938 Bohlau Wien 2011 ISBN 978 3 205 78601 6 S 32ff a b Helene Bauer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Wanda Lanzer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Ernst Hanisch Der grosse Illusionist Otto Bauer 1881 1938 Bohlau Wien 2011 ISBN 978 3 205 78601 6 S 35 Peter Goller Helene Bauer gegen die neoliberal burgerliche Ideologie von Ludwig Mises 1923 Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft Nr 4 2005 Helga Schultz Europaischer Sozialismus immer anders Karl Kautsky George Bernard Shaw Jean Jaures Jozef Pilsudski Alexander Stambolijski Wladimir Medem Leo Trotzki Otto Bauer Andreu Nin Josip Broz Tito Herbert Marcuse Alva und Gunnar Myrdal Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 8305 3310 8 S 332f Bruno Kreisky Erinnerungen Das Vermachtnis des Jahrhundertpolitikers Hrsg von Oliver Rathkolb Styria Wien Graz Klagenfurt 2014 ISBN 978 3222134326 online Bauer Helene 1871 1942 Women in World History A Biographical Encyclopedia Ernst Winkler Helene Bauers letzte Lebenstage In Auf den Zinnen der Partei Ausgewahlte Schriften Gutenberg Wiener Neustadt 1967 S 97 99 Johann Dvorak Helene Bauer geb Gumplowicz In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 42 48 Bauer Helene geb Gumplowicz In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Eintrag Helene Bauer in Lehmanns Wiener Adressbuch Ausgabe 1931 Nachweis im Osterreichischen BibliothekenverbundNormdaten Person GND 130611662 lobid OGND AKS LCCN no2004025625 VIAF 45413720 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bauer HeleneALTERNATIVNAMEN Landau Helene Gumplowicz Helene Geburtsname Lawska Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichische Journalistin SozialistinGEBURTSDATUM 13 Marz 1871GEBURTSORT KrakauSTERBEDATUM 20 November 1942STERBEORT Berkeley Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helene Bauer amp oldid 232651567