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Dieser Artikel befasst sich mit der Schauspielerin und Verlegerin Helena Klostermann Zur Padagogin und Sozialarbeiterin siehe Helene Klostermann Helena Klostermann 5 Februar 1918 als Helene Pauline Gries in Frankfurt am Main 5 April 2003 in Bad Homburg war eine deutsche Schauspielerin Autorin und Verlegerin Helena Klostermann 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verlegerin 3 Schauspielerin 3 1 Koln 3 2 Frankfurt 3 3 Heidelberg 4 Autorin 5 Theater Auswahl 6 Filmografie 7 Werk 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlostermann wuchs in Frankfurt am Main auf und besuchte die dortige Elisabethenschule Nach der mittleren Reife 1934 setzte sie ihre Ausbildung an der hoheren Handelsschule fort 1935 folgte der Wechsel an die Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main damals noch Hochschule fur Theater und Musik wo sie zwei Jahre spater ihre Schauspielausbildung abschloss Im selben Jahr heiratete sie den Verleger Vittorio Klostermann 1 Der Ehe entstammen drei Kinder Michael 1939 1992 sowie die Zwillinge Petra Angiolina 1950 1978 und Vittorio Eckard 1950 Verlegerin Bearbeiten nbsp Helena Klostermann 1942Kurz nach Kriegsbeginn und nach der Geburt ihres ersten Sohnes hielt sich Klostermann fur einige Monate in Uberlingen am Bodensee auf bei dem Kunsthistoriker Theodor Hetzer einem Freund der Familie und Autor des Verlags ihres Mannes 1 Dort lernte sie Friedrich Georg Junger kennen und machte ihn mit ihrem Mann bekannt 1 Junger wurde durch diese Vermittlung nicht nur Autor des Verlags Vittorio Klostermann sondern der engste und lebenslange Freund des Verlegers 1 Ebenso wurde die Verbindung des Verlags zu Otto Julius Hartmann und Rudolf Hauschka durch Klostermann gestiftet Auch die Autorschaft Ernst Jungers bei Klostermann wahrend der 50er Jahre geht auf ihre Initiative zuruck 1 2 Wahrend der Kriegsjahre hatte der Klostermann Verlag eine Dependance in Freiburg im Breisgau die sie leitete 3 Nach dem Krieg war sie im Verlag in Frankfurt am Main tatig hauptsachlich zur Betreuung der Pressearbeit und zur Kontaktpflege mit dem Buchhandel 1 Schauspielerin BearbeitenBereits mit 14 Jahren hatte Klostermann erste Statistenrollen bei den Romerberg Festspielen Nach dem Abschluss ihrer Schauspielausbildung 1937 folgten kleinere Engagements an Theatern Eines ihrer ersten Engagements hatte Klostermann am Rhein Mainischen Kunstlertheater dem heutigen Theater am Turm Auf der damaligen Wanderbuhne spielte sie die Kreusa aus Franz Grillparzers Drama Medea 4 Koln Bearbeiten Ihr Durchbruch gelang Klostermann 1947 in der Rolle der Donna Proeza in der deutschen Urauffuhrung von Paul Claudels Der seidene Schuh am Kolner Schauspielhaus Dabei stand sie unter anderem gemeinsam mit Werner Hessenland Wilhelm Pilgram Friedl Munzer und Hans Muller Westernhagen auf der Buhne 5 Ihre schauspielerische Leistung wurde uberregional in der Presse gewurdigt So schrieb die Kolnische Rundschau nach der Premiere am 20 Oktober Es ist vor allem dem ekstatischen Spiel Helena Klostermanns zu danken Sie bringt alle Voraussetzungen fur die Rolle der Proeza mit die innere Entrucktheit die unendlich zarte zu leisesten Nuancen und doch auch zu starksten Steigerungen fahige Lebendigkeit des Ausdrucks Sie entfaltet diese Moglichkeit fast in jeder Szene vollendet in immer neuer Verwandlung 6 Die Volksstimme erlauterte Helena Klostermann gestaltete die Proeza in grosszugiger Leidenschaft und Bewegtheit 7 und auch in der Zeit sah man eine Reihe grosser kunstlerischer Momente 8 zwischen Klostermann und Hessenland Zum Dank fur ihre Leistung erhielt Klostermann nach der Premiere keine Blumen sondern die in der Nachkriegszeit so wichtigen Briketts 1 nbsp Helena Klostermann 19501947 war Klostermann an einer Neuinszenierung von Schillers Don Karlos in Koln beteiligt 9 Unter der Regie von Herbert Maisch spielte sie 1948 als Lyra Schoppke in Carl Zuckmayers Des Teufels General 10 Wahrend der Domfestspiele im selben Jahr fuhrte Klostermann zusammen mit Richard Assmann Rolf Henninger und Heinz Schacht Das Salzburger grosse Welttheater von Hugo von Hofmannsthal auf 11 12 1949 inszenierte Herbert Maisch nach Don Karlos auch den Schiller Klassiker Die Rauber neu Dort spielte Klostermann die Amalia die Braut des Grafensohnes Karl Moor 13 Frankfurt Bearbeiten Im selben Jahr wechselte Klostermann zum Schauspielhaus Frankfurt Gemeinsam mit Max Noack und Otto Rouvel stand sie dort fur Max Kommerells Drama Die Gefangenen auf der Buhne 14 15 Nach der Geburt der Zwillinge 1950 zog sich Klostermann zunachst aus dem Theaterleben zuruck 10 Jahre spater hatte sie einen Gastauftritt als Heidi Dudenrod in einer Folge der erfolgreichen Familienserie des Hessischen Rundfunks Die Firma Hesselbach 16 17 Heidelberg Bearbeiten Von 1972 bis 1976 spielte sie in unterschiedlichen Rollen am Heidelberger Zimmertheater In dieser Zeit war sie unter anderem die Geliebte in Edward Albees Stuck Alles vorbei 18 sowie 1976 Alans Mutter in Peter Shaffers Equus das von der Kritik sehr gut aufgenommen wurde 19 Ausserdem gab Klostermann in ihrer Heidelberger Zeit Gastspiele in der Tonne dem Theater in Reutlingen Dort spielte sie 1973 gemeinsam mit Peter Seum sowie Raimund und Michael Krone in Edward Bonds Gerettet 1976 zog sich Klostermann endgultig aus der Theaterwelt zuruck Autorin Bearbeiten1965 veroffentlichte Klostermann zwei Essays in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung 20 sowie Der Welt 21 Unter ihrem Madchennamen Helene Gries schrieb sie uber die unerwartete Geburt und die Erziehung von Zwillingen sowie ihre Erfahrungen als ehrenamtliche Helferin in einem Krankenhaus 1984 erschien ihr Buch Alter als Herausforderung Frauen uber sechzig erzahlen In diesem portratiert Klostermann anhand von Interviews zwanzig Frauen zwischen 60 und 90 Jahren Themen wie die Autonomie im Alter spielen eine ebensolche Rolle wie Sehnsuchte und Wunsche fur die Zukunft 22 In den Medien fand Klostermanns Sachbuch eine positive Resonanz so im Tagesspiegel 23 dem Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt 24 und dem EMMA Magazin 25 Die Frankfurter Rundschau brachte einen Vorabdruck 26 Ausserdem wurde Klostermanns Werk 1997 in The Feminist Encyclopedia of German Literature aufgenommen 27 Theater Auswahl Bearbeiten1937 als Elisabeth von Valois in Don Karlos 1937 als Kreusa in Medea 1947 als Donna Proeza in Der seidene Schuh 1947 als Sophie in Ein Spiel von Tod und Liebe 1947 als Elisabeth von Valois in Don Karlos 1948 als Lyra Schoppke in Des Teufels General 1948 als Frau Welt in Das Salzburger grosse Welttheater 1949 als Amalia von Edelreich in Die Rauber 1949 als Helene in Die Gefangenen 1972 als Geliebte in Alles vorbei 1973 als Mary in Gerettet 1974 Dachlawine 1976 als Alans Mutter in EquusFilmografie Bearbeiten1962 als Heidi Dudenrod in Die Firma Hesselbach Folge 63 Werk Bearbeiten1984 Alter als Herausforderung Frauen uber sechzig erzahlen ISBN 978 3 596 23751 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helena Klostermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helena Klostermann in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Verena Auffermann Wie sich aus Zufall Schicksal ergibt In Rhein Neckar Zeitung 30 Oktober 1980 Ulrich Froschle Michael Neumann Ernst Junger amp Gerhard Nebel Briefwechsel 1938 1974 Klett Cotta 2003 S 246 ISBN 978 3 608 93626 1 Siegfried Blasche Einstellung der Verlagsarbeit In Verlagsgeschichte Vittorio Klostermann Verlag Vittorio Klostermann Verlag abgerufen am 16 Mai 2020 Siegfried Melchinger Funf Theater in drei Stunden In Frankfurter Generalanzeiger 13 Juni 1937 Wolfgang Braunfels Der Seidene Schuh von Paul Claudel In Gesellschaft fur Christliche Kultur 1946 Paul Claudel Der Seidene Schuh Deutsche Erstauffuhrung in Koln In Kolnische Rundschau 22 Oktober 1946 Kolner Kulturtage In Volksstimme 24 Oktober 1946 Hans Georg Fellmann Der seidene Schuh Die Zeit 8 November 1946 abgerufen am 16 Mai 2020 Jardon Neuinszenierung des Don Carlos In Rheinische Zeitung 20 September 1947 Heinz Weniger Des Teufels General Fast eine Tragodie In Rheinische Zeitung 14 Januar 1948 Hannes Schmidt Geistliches Theater Kolner Buhnen eroffnen die Domfestspiele In Die Welt 10 August 1948 Johannes Jacobi Kolner Dom Festspiele 1948 Die Zeit 2 September 1946 abgerufen am 16 Mai 2020 Schillers Rauber in der Sicht unserer Zeit Eine packende Neuinszenierung Herbert Maischs In Kolnische Rundschau 3 Mai 1949 Willy H Thiem Kommerells Die Gefangenen in Frankfurt In Abendpost 12 Oktober 1949 Friedrich Minssen Max Kommerells Elegie vom Untergang In Frankfurter Rundschau 12 Oktober 1949 Fernsehen nah besehen In Abendpost 15 Marz 1963 Helena Klostermann IMDb abgerufen am 16 Mai 2020 Josef von Golitschek Verzehrendes Warten am Sterbebett In Mannheimer MorgenundHeidelberger Tagblatt 22 September 1972 Edwin Kuntz Kunstlerische Sensation im Zimmertheater In Rhein Neckar Zeitung 1976 Helene Gries Versuch zur Nachstenliebe In Frankfurter Allgemeine Zeitung 23 Januar 1965 Helene Gries Mussen Zwillinge immer Rivalen sein In Die Welt 19 Juni 1965 Elisabeth Willgruber Spitz Aus dem Leben von Frauen uber 60 In NZ Die grosse Tageszeitung der Steiermark 2 Februar 1985 Annette Bassler Den Kopf noch voller Plane In Der Tagesspiegel 16 September 1984 Christa Damkowski Im Unruhestand In Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt 20 Januar 1985 Bucher Helena Klostermann EMMA 1984 abgerufen am 16 Mai 2020 Helena Klostermann Wer nicht alt werden will der muss sich jung aufhangen Alter als Herausforderung Auszug In Frankfurter Rundschau 1 September 1984 Friedrike Eigler Susanne Kord The Feminist Encyclopedia of German Literature Greenwood Publishing Group 1997 S 20 ISBN 978 0 313 29313 9 Normdaten Person GND 116234954 lobid OGND AKS VIAF 112343415 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klostermann HelenaALTERNATIVNAMEN Klostermann Helene PaulineKURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin Autorin und VerlegerinGEBURTSDATUM 5 Februar 1918GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 5 April 2003STERBEORT Bad Homburg 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