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Georg Heinrich Hugel seit 1875 Ritter von Hugel 7 August 1828 in Mainz 2 August 1899 in Charlottenburg 1 2 war ein deutscher Architekt und Eisenbahn Bauunternehmer Grab von Heinrich von Hugel auf dem Alten Friedhof in Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Beruf 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 Literatur 5 Quellen 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Heinrich von Hugel stammte aus burgerlichen Verhaltnissen Sein Vater Eisenbahn Inspektor David Martin Hugel 1794 1875 hatte es in Mainz erst zum Rhein Reeder spater in Giessen zum grossherzoglich hessischen Guterexpedient der Main Weser Bahn gebracht und heiratete 1822 Margarethe geb Brehm 1799 1839 2 Das Ehepaar hatte erst zwei Tochter und dann Zwillingssohne Seine erste Ehefrau Marie Luise geb Vietor 1836 1890 heiratete Heinrich von Hugel am 10 Juni 1857 in Darmstadt Mit ihr hatte er vier Tochter Die Zweitgeborene Johanne Caroline Louise 1862 1946 heiratete Hugels leitenden Mitarbeiter und spateren Bauunternehmer Wilhelm Carl von Doderer 1855 1932 Eine andere Tochter Friederike Charlotte 1863 1949 heiratete den osterreichischen Architekten Max von Ferstel 1859 1936 Mit dem osterreichischen Schriftsteller Heimito von Doderer hatte Heinrich von Hugel zudem einen spater sehr bekannten Enkel Heinrich von Hugel heiratete in Berlin am 15 September 1891 in zweiter Ehe Anna Louise genannt Aenny geb Garbe 1870 1931 Aus der Ehe gingen zwei Tochter hervor Elisabeth 1892 1892 und Erika Marianne Henriette 1893 die am 16 Juli 1919 in Berlin Raimund Heinrich Adalbert von Gleichen heiratete 3 Beruf Bearbeiten Nachdem er 1850 in Darmstadt eine spezielle Prufung im Baufach abgelegt hatte fand er von 1854 bis 1856 Beschaftigung beim Eisenbahnbau in der Pfalz Danach machte er sich in den 1850er und 1860er Jahren einen Namen als leitender Direktions Architekt der Bayerischen Ostbahn In dieser Funktion plante und errichtete er Eisenbahntrassen und die dazu gehorenden Betriebsgebaude Hierzu zahlte auch der 1859 eroffnete Regensburger Hauptbahnhof der aber bereits 1886 einem weiter nordlich gelegenen Neubau weichen musste Als Regensburger Baudenkmal hat sich eine von ihm geplante Wagenremise erhalten die 1888 zum heutigen Standort in Bahnhofsnahe ostlich der Galgenbergbrucke verlagert wurde 4 Die Halle wird heute unter der Bezeichnung Lokschuppen als Schulgebaude des Music College genutzt Spater machte sich Heinrich von Hugel in Munchen als Architekt selbststandig und erbaute dort das Zeughaus und das Palais fur Adolf Friedrich von Schack Ebenfalls wurden die Villa Kustermann in Tutzing und 1867 das Theater in Franzensbad heute Frantiskovy Lazne Tschechien von ihm errichtet In Regensburg erbaute er 1868 nach dem Abbruch der Stadtmauer im Bereich des Grungurtels der Furstenallee auf den Fundamenten der Stadtmauer und der Romermauer das erste Stadtpalais im Renaissancestil fur den Privatier Johann Gschwendtner Das vornehm wirkende an Schinkels Pavillon im Charlottenburger Schlosspark erinnernde Gebaude beherbergte wahrend der NS Zeit die Kreisleitung der NSDAP hiess offiziell Ostmarkhaus wurde aber allgemein nach dem judischen Vorbesitzer Schwarzhaupt Villa genannt Die Stadt hatte die Villa 1935 fur einen Spottpreis der Witwe des Grosshandlers Schwarzhaupt abgepresst Nach dem Krieg wurde die Villa 1955 zu Gunsten eines Neubaus fur die Industrie und Handelskammer Regensburg abgerissen 5 In Bad Kissingen liess Heinrich von Hugel von 1878 bis 1880 in Zusammenarbeit mit seinem Bauleiter Wilhelm Carl von Doderer das Spielkasino errichten Nach seinen Planen und unter seiner Bauausfuhrung erfolgte 1883 die Fertigstellung des Alice Hospitals in Darmstadt Dieburger Strasse 21 Zwecks Forderung dieses wohltatigen Projekts verzichtete von Hugel auf sein Honorar Neben seinen wechselnden Hauptwohnsitzen in Munchen Wien und Berlin erwarb Hugel 1878 in Darmstadt die Villa Breitwiesenweg als Sommerwohnung Anmerkung 1 Dem 1836 von dem Architekten Heinrich Lerch im klassizistischen Stil erbauten Haus fugte Hugel zwei Anbauten an und errichtete daneben noch ein Gartenhaus und Stalle Zusatzlich legte er einen Park an und erweiterte ihn Bis auf das Gartenhaus heutige Adresse Brahmsweg 8 fiel das Anwesen im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer Heinrich von Hugel nahm auch an vielen Architektenwettbewerben teil z B fur das Rathaus in Munchen und das Parlamentsgebaude in Den Haag und stellte auf der internationalen Kunstausstellung in Munchen 1869 zahlreiche Plane aus Bei seinen Entwurfen folgte er meist Vorbildern aus der italienischen Renaissance sein Baustil zahlt daher zur Neurenaissance In das Baugewerbe stieg Heinrich von Hugel 1869 ein als er gemeinsam mit Michael Sager in Munchen das Baugeschaft Hugel amp Sager grundete Rasch sehr erfolgreich expandierte das Unternehmen auch nach Osterreich Ungarn wo es Staatsauftrag in fast allen Reichsteilen Bahnstrecken erbaute z B die Pustertalbahn 1869 1871 eine normalspurige eingleisige Eisenbahnstrecke im Pustertal zwischen Franzensfeste und Innichen die Temeswar Orsowa Bahn 1876 1878 eine normalspurige Bahnstrecke teilweise entlang der Donau zwischen den Stadten Timișoara nach Orșova im heutigen Rumanien die Bosnabahn 1878 1879 eine schmalspurige militarische genutzte Feldbahn von Bosnisch Brod heute Bosanski Brod nach Zenica Heinrich von Hugel stieg im Verlauf weniger Jahre zu einem der grossten Eisenbahn Bauunternehmer seiner Zeit auf In Wien erwarb er ein Palais am Wiener Kolowratring seit 1928 Schubertring das sich zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt entwickelte Neben Musikern wie Johannes Brahms und Kunstlern wie Caspar von Zumbusch verkehrten dort vor allem die bekanntesten Architekten der Zeit darunter auch Heinrich von Ferstel und Carl Wilhelm von Doderer Hugel starb mit 70 Jahren am 2 August 1899 in seiner Wohnung Tauentzienstrasse 7b in Berlin Charlottenburg Er wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt bestattet Grabstelle III M 90 95 Das Grabmal wurde 1890 1891 von dem Wiener Architekten Max von Ferstel errichtet und ist erhalten Ehrungen BearbeitenFur seine Verdienste erhielt Heinrich Hugel verschiedene Ehrungen So wurde er sowohl 1867 zum grossherzoglich hessischen Geheimen Baurat 1867 als auch 1883 zum koniglich bayerischen Baurat ernannt 1875 wurde Heinrich Hugel im Konigreich Bayern mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und dadurch in den personlichen Adel auf Lebenszeit erhoben 1881 erhielt er in Osterreich Ungarn den erblichen Adel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich von Hugel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hugel Heinrich von Hessische Biografie Stand 3 Juli 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur BearbeitenAnton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 4 Reimer Berlin 1902 S 149 Hugel Heinrich von In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 18 Hubatsch Ingouf E A Seemann Leipzig 1925 S 53 Eduard Grimmel Hessisches Geschlechterbuch C A Starke Limburg an Lahn 1964 S 240 f und S 249 f Wolfgang Fleischer Heimito von Doderer Das Leben Das Umfeld des Werks in Fotos und Dokumenten Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00603 1 S 11 ff Wolfgang Fleischer Das verleugnete Leben Die Biographie des Heimito von Doderer Kremayr amp Scheriau Wien 1996 ISBN 3 218 00619 8 S 14 f S 17 f S 22 S 24 ff S 33 S 41 und S 44 Quellen BearbeitenPersonalakte Heinrich von Hugel Laufzeit 1851 1883 im Hessischen Staatsarchiv DarmstadtAnmerkungen Bearbeiten Wahrscheinlich weil seine erste Frau Marie Luise Vietor aus Darmstadt stammte Einzelnachweise Bearbeiten StA Charlottenburg Sterbeurkunde Nr 456 1899 a b Kirchenbucher Evangelische Stadtpfarrei Darmstadt Heiraten 1558 1929 Deutschland ausgewahlte evangelische Kirchenbucher 1500 1971 database FamilySearch https familysearch org ark 61903 1 1 QPVX TBP1 26 October 2021 von Hugel in entry for Heinrich Adalbert Raimund von Gleichen Russnurm 16 Jul 1919 images digitized and records extracted by Ancestry citing Marriage Berlin Brandenburg Deutschland Berlin German Lutheran Collection various parishes Germany Karl Bohm Anfange des Eisenbahnwesens in Regensburg In M Dallmeier H Reidel Eugen Trapp Hrsg Denkmaler des Wandels Produktion Technik Soziales Regensburger Herbstsymposium zur Kunst Geschichte und Denkmalpflege 2000 Scriptorium Verlag fur Kultur und Wissenschaft Regensburg 2003 ISBN 3 9806296 4 3 S 90 ff Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 42 Normdaten Person GND 1095673300 lobid OGND AKS VIAF 12146030483035861075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hugel Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Hugel Georg Heinrich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Eisenbahn BauunternehmerGEBURTSDATUM 7 August 1828GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 2 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