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Heinrich Ernst August Wittmann 7 November 1889 in Schwetzingen 22 Februar 1967 in Karlsruhe war ein Bauingenieur und Lehrstuhlinhaber an der TH Karlsruhe KIT mit dem Schwerpunkt Wasserbau 1 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Wirken 3 Forschung und Lehre 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 NachweiseJugend BearbeitenNach dem Besuch einer hoheren Jungenschule in Schwetzingen und seinem anschliessenden Wechsel an ein Realgymnasium in Mannheim an dem er 1907 sein Abitur machte belegte er den Studiengang des Bauingenieurwesens an der TH Karlsruhe Wahrend seines Studiums schloss er sich in Karlsruhe der Burschenschaft Tulla an 2 3 Nach seinem erfolgreichen Abschluss als Diplom Ingenieur leistete Wittmann einen freiwilligen einjahrigen Militardienst ab Danach absolvierte er ein Ingenieurpraktikum an der Bahnbauinspektion in Mannheim ehe er eine Stelle als Baufuhrer bei der Erweiterung des Nord Ostsee Kanals angeboten bekam Mit Beginn des Ersten Weltkriegs und seiner Einberufung als Soldat endete seine berufliche Laufbahn vorlaufig Wirken BearbeitenNach dem Ende des Krieges kehrte Wittmann als wissenschaftlicher Assistent wieder an seine alte Wirkungsstatte der Bahnbauinspektion in Mannheim zuruck sammelte weitere Erfahrungen an der Karlsruher Bahnbauinspektion um danach 1920 bei der Rheinbauinspektion Karlsruhe nach seiner Ernennung zum Regierungsbaumeister seine praktische Ausbildung abzuschliessen Noch im selben Jahr wechselte er als Beamter zur badischen Wasser und Strassenbauverwaltung beim Wasser und Strassenbauamt Donaueschingen in den hoheren technischen Dienst kehrte aber schon ein Jahr spater wieder als Gutachter fur die verschiedenen Vorschlage zur Kanalisierung der Oberrheinstrecke Strassburg Basel an die Strassenbaudirektion Karlsruhe zuruck Von 1923 bis 1925 beim Rheinbauamt Freiburg und von 1925 bis 1928 erneut bei der Wasser und Strassenbaudirektion in Karlsruhe blieb Wittmann weiterhin den Fragen zur Gewasserkorrektion des Oberrheins verbunden Mit den Erfahrungen seiner Untersuchungen aus dieser Zeit promovierte er 1927 mit der Dissertation Der Einfluss der Korrektion des Rheins zwischen Basel und Mannheim auf die Geschiebebewegung des Rheins an der TH Karlsruhe bei Theodor Rehbock zum Doktor der Ingenieurwissenschaften Als Experte zu den Fragen der Wasserwirtschaft machte sich Wittmann auch uber die Grenzen Badens einen Namen und so wurde er folgerichtig im Oktober 1928 bei gleichzeitiger Ernennung zum Regierungsbaurat an die Abteilung Wasserstrassen des Reichsinnenministeriums berufen wo er bis 1934 das Referat fur Rhein und Donau leitete Forschung und Lehre BearbeitenNach der Emeritierung Theodor Rehbocks wurde Wittmann als Nachfolger zum 1 April 1934 als Ordinarius fur Wasserbau und Wasserwirtschaft und Direktor des Theodor Rehbock Flussbaulaboratoriums 4 5 an die TH Karlsruhe berufen Schon in den Studienjahren von 1935 bis 1937 bekleidete er das Amt des Rektors 6 und wurde gleichzeitig ab 1935 Mitglied des Stadtrats in Karlsruhe Nach Aussage Wittmanns bewarb er sich um dieses Mandat auf Betreiben des damaligen Karlsruher Oberburgermeisters Friedrich Jager Als Mitglied gehorte er dem Ratsherrenkollegium bis zum Ende des 2 Weltkriegs an 1 Trotz dieser Verpflichtungen vernachlassigte Wittmann seine selbst gestellten Aufgaben in allen Bereichen der Wasserwirtschaft zur Verbesserung der baulichen Ausfuhrung grosser Stau Schifffahrts und Wasserkraftanlagen nicht 1937 trat Wittmann in die NSDAP ein 7 In einem Spruchkammerverfahren wurde er 1947 als Mitlaufer eingestuft und zu einer Geldstrafe verurteilt Unter schwierigsten Bedingungen leitete Wittmann das Institut ab 1945 mit zwei wissenschaftlichen Assistenten unter dem Namen Bizonale Dienststelle der Verwaltung fur Verkehr Hauptverwaltung der Binnenschiffahrt in Offenbach Forschungsanstalt fur Wasser Erd und Grundbau in seinem eigenen Haus 8 Erst 1948 besserten sich mit dem Umzug in die Telegrafenkaserne 9 die Forschungs und Arbeitsbedingungen fur Wittmann Fast gleichzeitig wurde mit Erlass vom 22 Dezember 1948 die Versuchsanstalt fur Wasser Erd und Grundbau heute Bundesanstalt fur Wasserbau von Hamburg nach Karlsruhe verlegt 10 die Wittmann bis zu ihrer Ubernahme in das Bundesverkehrsministerium 1953 auch selbst leitete 1954 gelang es Wittmann eine neue Versuchshalle als wesentliche Erweiterung des Flussbaulaboratoriums in Betrieb zu nehmen Hier fuhrte er vor allem Modellversuche auf dem Gebiet des Schleusen und Wehrbaus der Stromwasserkraftanlagen und des Hafenbaues durch Obwohl 1958 emeritiert fuhrte er auf Bitten der Hochschulleitung seine Amtsgeschafte noch sieben Jahre weiter Erst 1965 folgte ihm Peter Canisius als Leiter des Instituts Gunther Garbrecht war einer seiner namhaftesten Schuler die bei ihm 1952 promovierten Von der TH Munchen bekam er 1958 die Ehrendoktorwurde verliehen und war zudem Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Toulouse 1 Wittmann war seit 1916 mit Rosa Sophie Marie Nestle verheiratet Die Ehe blieb kinderlos 1 Werke BearbeitenDer Einfluss der Korrektion des Rheins zwischen Basel und Mannheim auf die Geschiebebewegung des Rheins Diss Karlsruhe 1927 Zukunftsaufgaben der Deutschen Wasserwirtschaft Karlsruhe 1934 Das Flussbaulaboratorium der Technischen Hochschule Karlsruhe 1935 Tulla Honsell Rehbock Lebensbilder dreier Wasserbauingenieure am Oberrhein Berlin 1949 Olhafen Karlsruhe Modellversuche uber die Hafeneinfahrt Karlsruhe 1959 Gutachten des Flussbaulaboratoriums der Technischen Hochschule Karlsruhe Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 185 Adolf Ludin Professor Dr Ing Dr Ing E h Heinrich Wittmann 70 Jahre alt in Abteilung fur Bauingenieurwesen Technische Hochschule Fridericiana Karlsruhe Hrsg Aus Lehre und Forschung Abhandlungen und Berichte Heft 3 1959 S 16 22 Max Breitenoder Professor Heinrich Wittmann in Der Bauingenieur 42 1967 S 162 Weblinks BearbeitenLiteratur von Heinrich Wittmann im Hydraulic Engineering RepositoryNachweise Bearbeiten a b c d Rene Gilbert Heinrich Ernst August Wittmann Stadtlexikon Karlsruhe 2016 abgerufen am 19 Juli 2020 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 185 Burschenschaft Tulla Stadtwiki Karlsruhe abgerufen am 21 Juli 2020 Institut fur Wasserbau und Wasserwirtschaft Landesbibliographie Baden Wurttemberg online abgerufen am 19 Juli 2020 Institut fur Wasser und Gewasserentwicklung Karlsruher Institut fur Technologie abgerufen am 19 Juli 2020 Frank Engehausen Wie ein Fuhrer der Hochschule ausgewahlt wurde Der Karlsruher Rektoratswechsel von 1935 Geschichte der Landesministerien in Baden und Wurttemberg in der Zeit des Nationalsozialismus 30 Januar 2019 abgerufen am 19 Juli 2020 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 185 40 Jahre Bundesanstalt fur Wasserbau BAW PDF Bundesanstalt fur Wasserbau 1988 S 2 abgerufen am 19 Juli 2020 Katja Forster Telegraphenkaserne Stadtlexikon Karlsruhe 2015 abgerufen am 19 Juli 2020 40 Jahre Bundesanstalt fur Wasserbau BAW PDF Bundesanstalt fur Wasserbau 1988 S 3 abgerufen am 19 Juli 2020 Normdaten Person GND 1012373150 lobid OGND AKS VIAF 172074915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wittmann HeinrichALTERNATIVNAMEN Wittmann Heinrich Ernst AugustKURZBESCHREIBUNG Wasserbauingenieur und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 November 1889GEBURTSORT SchwetzingenSTERBEDATUM 22 Februar 1967STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Wittmann amp oldid 236522310