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Hermann Heinrich Vedder 3 Juli 1876 in Westerenger Westfalen 26 April 1972 in Okahandja Sudwestafrika war ein deutscher Missionar Sprachforscher Ethnologe und Historiker Ab 1903 war er Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft in Deutsch Sudwestafrika Vedder war dem Deutschtum im sudlichen Afrika sehr verbunden und wirkte uber viele Jahre bei der Herausgabe des vom ev luth Kirchenbundesrat des Deutschen Kirchenbundes Sud und Sudwestafrika in Windhoek herausgegebenen Afrikanischen Heimatkalenders mit 1 Zu seinen bekanntesten Arbeiten zahlen das Werk uber die Bergdama bzw Damara die auch ins Englische ubersetzte Geschichte Sudwestafrikas bis zum Tode Mahareros 1890 und die Mitarbeit am Werk uber die indigenen Volksstamme Sudwestafrikas Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Bergdama 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeLeben BearbeitenVedder wurde am 1 April 1895 als Aspirant im Missionshaus der Rheinischen Mission in Barmen aufgenommen Am 1 Oktober 1895 begann seine sechs Jahre dauernde Ausbildung in der neben Bibelkunde und einigen Elementarfachern auch Englisch Hollandisch Latein und Griechisch gelehrt wurden Nach seinem Militardienst begann er weitere vier Jahre im Seminar wo er Hebraisch und seine theologische biblizistisch ausgerichtete Ausbildung erhielt Am 5 August 1903 wurde er mit funf weiteren Kandidaten ordiniert Missionar Vedder wurde fur die Missionsarbeit im damaligen Deutsch Sudwestafrika bestimmt Bereits wenige Monate spater am 28 November 1903 bestieg er mit den Missionaren Schaible und Eich den Dampfer Helene Woermann und erreichte am 27 Dezember 1903 Swakopmund in Deutsch Sudwestafrika In Scheppmannsdorf am Kuiseb erlernte er die Grundbegriffe der Namasprache Aufgrund des Aufstands der Herero und Nama musste Vedder seinen Unterricht in Scheppmannsdorf abbrechen und bei Missionar Olpp in Otjimbingue fortsetzen In Karibib lernte er bei Missionar Dannert funf Monate die Sprache der Herero und liess sich kurz vom finnischen Missionar Martti Rautanen in die Ndongasprache einweisen Im Januar 1905 ubernahm Vedder seinen Missionsauftrag in Swakopmund wo 1905 06 eine Holzkirche in Fertigbauweise errichtet wurde Am 1 Oktober 1905 heiratete Vedder seine aus Deutschland gekommene Partnerin auf Halbichs Farm Im Anschluss reiste er zu einer Konferenz nach Okahandja Dort unterrichtete er mehrere Jahrzehnte am Augustineum 2 Die erste Aufgabe Vedders in Swakopmund war die Sammlung der Kirchengemeinden Seine Arbeit galt den Damara und Herero den Deutschen und den Angehorigen der Schutztruppe dem Gefangenenlazarett und dem Zivilhospital Vedder predigte bei Gottesdiensten auch in den Sprachen der Nama und Herero Das Schicksal der etwa 1500 Gefangenen des Hererovolkes im Konzentrationslager Swakopmund bewegte ihn sehr Mit Hilfe heimatlicher Missionsgemeinden konnte er Kleidung an die Gefangenen verteilen welche das raue Kustenklima nicht gewohnt waren In einer Unterredung mit dem Gouverneur Friedrich von Lindequist erreichte er eine bessere Behandlung der Gefangenen 3 Von 1922 bis zu seiner Pensionierung wirkte Vedder als Missionar in Okahandja 4 wo er am 26 April 1972 starb Er wurde am 28 April 1972 in Okahandja unter grosser Beteiligung von Schwarzen und Weissen beigesetzt Ein Stadtteil von Okahandja heisst ihm zu Ehren Veddersdal Afrikaans fur Vedders Tal Die Bergdama BearbeitenVedders Monographie uber Volk und Kultur der namibischen Damara gilt als ein Klassiker der afrikanistischen Ethnographie Die Damara waren vor der Einwanderung der bantusprachigen Herero und der Vorherrschaft der khoisansprachigen Nama Gruppen neben den San vermutlich die einzigen Bewohner Sudwestafrikas Sie waren vorwiegend Jager und Sammler betrieben daneben aber auch Gartenanbau und Kleinviehhaltung Kupfer sowie Eisenherstellung und deren Verarbeitung wurde von ihnen bereits beherrscht Werke BearbeitenHeinrich Vedder Die Bergdama 2 Bande Hamburg Friederichsen 1923 Hamburgische Universitat Abhandlungen aus dem Gebiet der Auslandskunde Bande 11 amp 14 Reihe B Volkerkunde Kulturgeschichte und Sprachen Bande 7 amp 8 Heinrich Vedder Grammatik der Nama Sprache 1908 Carl Hugo Linsingen Hahn Heinrich Vedder Louis Fourie The native tribes of South West Africa Cass London 1966 Heinrich Vedder Das alte Sudwestafrika Sudwestafrikas Geschichte bis zum Tode Mahareros 1890 Martin Warneck Verlag Berlin 1934 Adolf Schlettwein Julius Lips Berengar von Zastrow Heinrich Vetter et al Das Eingeborenenrecht Sitten u Gewohnheitsrechte d Eingeborenen d ehem deutschen Kolonien in Afrika u in d Sudsee Ges im Auftr d damaligen Kolonialverwaltg von Beamten u Missionaren d Kolonien geordnet u kommentiert von fruh Kolonialbeamten Ethnologen u Juristen Bd 2 Togo Kamerun Sud West Afrika die Sudseekolonien Verlag Strecker und Schroder Stuttgart 1929 5 Heinrich Vedder South West Africa in Early Times Being the story of South West Africa up to the date of Maharero s death in 1890 Cass amp Co London 1966 Heinrich Vedder South West Africa in early times Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft Windhoek 2016 ISBN 978 99945 76 42 5 Heinrich Vedder Einfuhrung in die Geschichte Sudwestafrikas Windhuk John Meinert o J Heinrich Vedder Kurze Geschichten aus einem langen Leben Wuppertal Barmen Verlag der Rheinischen Missionsgesellschaft 1953 Heinrich Vedder Afrikanische Tiergeschichten Barmen Verlag des Missionshauses 1925 3 Auflage Heinrich Vedder Von den Buschmannern Barmen Missionshaus ca 1910 Rheinische Missionsschriften No 189 Literatur BearbeitenWahrhold Drascher Hans Joachim Rust Hrsg Festschrift Dr h c Heinrich Vedder ein Leben fur Sudwestafrika 2 unverand Aufl Windhoek S W A Wissenschaftl Gesellschaft 1965 Mit Bibliographie H Vedder S 158 165 Walter Moritz Dr Heinrich Vedder Vom Ravensburger Seidenweber zum beruhmten Afrika Missionar Kreuzfeld Lempp Verlag 1981 Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Schulvereine in Sudwestafrika Hrsg Heimat Sudwest Ein Lesebuch fur Sudwestafrika Hannover Berlin Darmstadt Dortmund Hermann Schroedel Verlag 1969 Julius Baumann Dr Heinrich Vedder Der Helfer fur Einheimische und Weisse In Die Muschel Stich Swakopmund 1967 S 28 41 Julius Baumann Mission und Okumene in Sudwestafrika dargestellt am Lebenswerk von Hermann Heinrich Vedder In Oekumenische Studien Bd VII Leiden Koln 1965 Paul Gerhard Aring Heinrich Vedder In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 1178 1179 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Vedder im Katalog der Stabi Berlin Literatur von und uber Heinrich Vedder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Foto von Vedders Wohnhaus in Okahandja Dag Henrichsen Heinrich Vedder Sudwestergeschichten Tonaufnahme 1953 Belege Bearbeiten Staatsbibliothek zu Berlin bibliografischer Nachweis M J Swart Afrikaanse kultuuralmanak 1980 Aucklandpark Federasie van Afrikaanse Kultuurvereniginge Walter Moritz Dr Heinrich Vedder Vom Ravensburger Seidenweber zum beruhmten Afrika Missionar Kreuzfeld Lempp Verlag 1973 Okahandja tranquil town with great flair Memento des Originals vom 28 August 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www namibiaplus com Deutsche Nationalbibliothek bibliografischer Nachweis Normdaten Person GND 123036496 lobid OGND AKS LCCN n81087095 VIAF 120701600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vedder HeinrichALTERNATIVNAMEN Vedder Hermann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Missionar Sprachforscher Ethnologe und HistorikerGEBURTSDATUM 3 Juli 1876GEBURTSORT Westerenger WestfalenSTERBEDATUM 26 April 1972STERBEORT Sudwestafrika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Vedder amp oldid 235436386