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Heinrich Max Imhof 14 Mai 1795 1 oder 1798 2 in Burglen Kanton Uri 4 Mai 1869 in Rom mit vollem Namen Heinrich Maximilian Imhof war ein Schweizer Bildhauer des Klassizismus Heinrich Max Imhof 1834Zeichnung von Franz Xaver Winterhalter Rom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Bedeutung 4 Werke Auswahl 5 Ausstellungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Heinrich Max Imhof 1869 Zeichnung von Sebastian BuffHeinrich Max Imhof wurde als Sohn des Kleinbauern Johann Joseph Imhof und der Katharina Barbara Arnold in Burglen geboren Seine Kindheit verbrachte er in Bifang bei Burglen wo er in einfachen Verhaltnissen aufwuchs Der Lehrer und Vedutenmaler Franz Xaver Triner 1767 1824 der dem jungen Imhof Zeichenunterricht erteilte erkannte schon fruh dessen kunstlerische Begabung Er uberzeugte die Eltern davon den 16 Jahrigen 1811 beim Holzbildhauer Franz Abart in Kerns in die Lehre zu schicken Als sein Lehrmeister die Pfarrkirche in Kerns zwischen 1814 und 1823 mit plastischen Arbeiten ausstattete fertigte Imhof am Portal seine ersten bekannten professionellen Schnitzarbeiten 1818 wurde der Geograf Johann Gottfried Ebel auf Imhof aufmerksam und holte ihn nach Zurich wo er als selbststandiger Bildhauer vor allem Portratreliefs schuf Zu den Auftraggebern gehorte unter anderem der preussische Kronprinz Friedrich Wilhelm IV der sich 1819 wahrend seiner Schweizreise von Imhof portratieren liess 1820 protegierte sein Mentor Ebel eine Weiterbildung im Atelier des schwabischen Bildhauers Johann Heinrich Dannecker in Stuttgart und finanzierte 1824 die erste Studienreise nach Rom die Imhof zusammen mit seinem befreundeten Bildhauerkollegen Johann Jakob Oechslin antrat Dort machte er sich in der Werkstatt des danischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen mit dessen klassizistischen Gestaltungsprinzipien vertraut die die klassische griechische Kunst der Antike zum Vorbild hatte In der deutschen Kunstlerkolonie pflegte er Kontakte zu Oechslin zu den deutschen Kunstlern Ernst von Bandel und Bonaventura Genelli sowie zum Schweizer Bildhauer und Schriftsteller Heinrich Keller 1827 begann Imhof mit den Modellarbeiten an der Statue des David mit dem Haupt des Goliath die Kronprinz Friedrich Wilhelm in einer Marmorausfuhrung fur die Ausstattung des Potsdamer Sommerschlosses Charlottenhof anfertigen liess Neben Statuen erhielt Imhof vermehrt Auftrage fur Busten unter anderem vom bayerischen Konig Ludwig I der 1832 Busten des bayerischen Kurfursten Maximilian I und 1835 des Humanisten Johannes Reuchlin zur Ausstattung der Gedenkstatte Walhalla bestellte Dessen Sohn Otto I Konig von Griechenland berief Imhof als Professor an die 1836 gegrundete Kunstakademie nach Athen wo er sich zudem mit der Restaurierung ausgegrabener Antiken und der Karyatiden des Erechtheions beschaftigte Sein schlechter Gesundheitszustand und der Mangel an Auftragen fuhrten ihn 1838 wieder nach Rom zuruck wo er bis auf einen kurzen Aufenthalt in Zurich und einigen kleineren Reisen bis zu seinem Lebensende am 4 Mai 1869 wohnte und arbeitete Neben dem deutschen und englischen Adel und Grossburgertum zahlten auch der Herzog Maximilian von Leuchtenberg aus dem Geschlecht de Beauharnais und das russische Kaiserhaus zu seinem Kundenkreis Als Vertreter der Thorvaldsen Schule hatte Imhof ab 1848 zunehmend Muhe sich auf dem internationalen Kunstmarkt zu behaupten wodurch sich auch seine okonomische Situation verschlechterte In den letzten Lebensjahren litt er wie viele Bildhauer unter rheumatischen Beschwerden was ihn bei der Arbeit zunehmend beeintrachtigte Begraben wurde Imhof auf dem Campo Santo Teutonico 3 Der Maler Carl Christian Vogel von Vogelstein portratierte Imhof in einem Gemalde das in dessen Sammlung weiterer Kunstlerportrats im Kupferstichkabinett Dresden aufbewahrt wird Imhofs Tochter Mariette heiratete den osterreichischen Maler Othmar Brioschi Zu seinen Schulern gehorten die Freiburgerin Marcello 4 und wohl auch der Basler Ferdinand Schloth zu dem das Verhaltnis spater in eine gehassige Rivalitat umschlug 5 Familie BearbeitenImhof war seit 1849 mit der Protestantin Henriette Ott 1825 1892 aus Zurich verheiratet Aus dieser Ehe gingen funf Tochter und zwei Sohne hervor Die Tochter Franziska Auguste Sophie um 1854 in Rom 16 Marz 1944 in Dresden genannt Fanny heiratete 1875 den Ingenieur Oskar Ludwig Kummer Annarella Imhof 1856 1935 heiratete 1881 den Kunsthandler und Galeristen Fritz Gurlitt Maria Imhof genannt Mimmy war seit 1887 mit dem Maler Othmar Brioschi verheiratet Angela Imhof 1858 1940 heiratete 1878 in Rom den Maler Hermann Knackfuss Bedeutung BearbeitenDie 1828 29 fur den spateren preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV geschaffene Marmorstatue David mit dem Haupte Goliaths ist wahrscheinlich die erste Skulptur die bewusst den Klassizismus Thorvaldsens mit der Bildsprache der Nazarener zu verbinden suchte Sie steht am Anfang von Imhofs lebenslanger Beschaftigung mit den Gestalten des Alten Testaments die er in empfindsamer Schlichtheit darzustellen verstand und denen er einen Teil seines Ruhms verdankte Eine eigenstandige Stellung innerhalb der weitverzweigten Thorvaldsen Schule erlangte er auch durch die Einbindung von Bewegungsmotiven in die vom danischen Kunstlerunternehmer gepragte auf Ruhe und verhaltene Gebarden ausgerichtete spatklassizistische Formensprache Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Statue der Miriam Stuttgart Rotunde der Staatsgalerie nbsp Statue der Ruth Stuttgart Rotunde der Staatsgalerieum 1814 Schnitzarbeiten am Portal der Pfarrkirche in Kerns 1819 Buste oder Relief des preussischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV 1820 Profilportrat des Bildhauers Johann Heinrich Dannecker als Dauerleihgabe der LETTER Stiftung seit 2003 im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 6 1827 Portratbuste des Architekten Melchior Berri Museum an der Augustinergasse Basel Treppenhaus 1828 Marmorstatue David mit dem Haupt des Goliath fur Schloss Charlottenhof Park Sanssouci Potsdam 1832 Buste des bayerischen Kurfursten Maximilian I fur die Walhalla 1831 32 Atalante im Wettlauf die goldenen Apfel des Hippomenes aufhebend Reste des Originals aus Gips im Kunstmuseum Bern 1832 33 Buste des Geografen Johann Gottfried Ebel heute in der Zentralbibliothek Zurich 1835 Buste des Humanisten Reuchlin fur die Walhalla 1837 und nach 1850 Madonna mit Jesuskind Gipsabguss im Historischen Museum Uri Altdorf 1838 Buste des griechischen Konigs Otto I heute im Otto Konig von Griechenland Museum Rathaus Ottobrunn 1838 Buste der Herzogin Amalie von Oldenburg dann Konigin von Griechenland heute im Stammhaus der Landessparkasse zu Oldenburg 1841 Rebekka mit dem Armband Original aus Gips im Kunstmuseum Bern Marmorausfuhrung von 1867 im Kunstmuseum Basel 7 1842 Hagar mit dem verschmachtenden Ismael fur den Herzog Maximilian von Leuchtenberg Eremitage Sankt Petersburg Eine weitere Gruppe im Royal Museum and Library Peel Park Salford 1845 Die Mutter des Moses setzt ihr Kind auf dem Wasser des Nils aus fur Zar Nikolaus I um 1845 Marmorrelief an der Friedhofsmauer in Altdorf Kanton Uri 1845 Miriam ehemals im Stadtschloss Potsdam heute im Raffaelsaal des Orangerieschlosses und in der Staatsgalerie Stuttgart 8 1846 Buste des Padagogen Johann Heinrich Pestalozzi fur die Stadtbibliothek heute Zentralbibliothek in Zurich 1858 Buste des Zurcher Burgermeisters Johann Jakob Hess ehemals im Haus zum Lindental Landolthaus Zurich heute im Kunsthaus Zurich 1859 Ruth die Ahrenleserin Staatsgalerie Stuttgart 9 1865 Eva vor dem Sundenfall Kunstmuseum Bern 1866 Jesus vor den Schriftgelehrten Grabstele von Henriette Imhof Ott Protestantischer Friedhof RomAusstellungen Bearbeiten1995 Altdorf Historisches Museum UriLiteratur BearbeitenNekrologe Heinrich Max Imhof In Kunstchronik Beiblatt zur Zeitschrift fur bildende Kunst 4 Jahrgang Nr 20 6 August 1869 S 189 uni heidelberg de Edudard Prosch Heinrich Max Imhof In Neujahrsblatt der Kunstlergesellschaft in Zurich 30 1870 Conrad Escher Heinrich Max Imhof In Schweizer Illustrierte Band 9 1905 S 57 62 e periodica ch A Kuchler Imhof Heinrich Max In Carl Brun Hrsg Schweizerisches Kunstler Lexikon Band 2 H R Huber amp Co Frauenfeld 1908 S 126 129 Textarchiv Internet Archive Imhof Heinrich Max In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 18 Hubatsch Ingouf E A Seemann Leipzig 1925 S 576 577 Carl Franz Muller Zum 100 Todestag von zwei verdienten Urnern In Verein fur Geschichte und Altertumer von Uri Hrsg Historisches Neujahrsblatt Neue Folge 24 25 1969 1970 S 7 13 Hans A Luthy Imhof Im Hof Heinrich Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 151 f Digitalisat Dieter Ulrich Die Eva vor dem Sundenfall Unveroffentlichte Lizentiatsarbeit Universitat Zurich 1988 Paul Andre Jaccard Skulptur Disentis 1991 Ars Helvetica VII Karl Iten Heinrich Max Imhof 1795 1869 Ein Urner Bildhauer in Rom Herausgegeben vom Historischen Verein Uri Verlag Gisler Altdorf 1995 ISBN 3 9520570 5 3 Harald Tesan Thorvaldsen und seine Bildhauerschule in Rom Bohlau Koln 1998 ISBN 3 412 14197 6 Dieter Ulrich Imhof Heinrich Max In Historisches Lexikon der Schweiz 22 Januar 2008 Helmi Gasser Der Maler Albert Anker sucht in Altdorf Heinrich Max Imhof auf In Historisches Neujahrsblatt Historischer Verein Uri Band 105 2014 S 121 130 e periodica ch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Max Imhof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dieter Ulrich Imhof Heinrich Max Maximilian Maximus In Sikart Stand 2014 Einzelnachweise Bearbeiten A Kuchler Imhof Heinrich Max In Carl Brun Hrsg Schweizerisches Kunstler Lexikon Band 2 H R Huber amp Co Frauenfeld 1908 S 126 129 Textarchiv Internet Archive Nekrologe Heinrich Max Imhof In Kunstchronik Beiblatt zur Zeitschrift fur bildende Kunst Jg IV Nr 20 6 August 1869 S 189 digi ub uni heidelberg de Albrecht Weiland Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmaler Band I Herder Freiburg im Breisgau 1988 ISBN 3 451 20882 2 S 327 f Marianne Rolle Marcello In Historisches Lexikon der Schweiz 21 August 2008 Stefan Hess Tomas Lochman Hrsg Klassische Schonheit und vaterlandisches Heldentum Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Basel 2004 S 26 und 47 Stefan Hess Zwischen Winckelmann und Winkelried Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Berlin 2010 S 22 f und 46 Dauerleigabe LETTER Stiftung abgerufen am 13 Februar 2020 Sammlung online auf der Website des Kunstmuseum Basel Das Stuttgarter Exemplar ist 1859 entstanden Bezeichnung auf der Plinthe HEINR IMHOF FEC ROMA 1859 Bezeichnung auf der Plinthe HEINR IMHOF FEC ROMA 1859 Normdaten Person GND 119264374 lobid OGND AKS LCCN nr97045419 VIAF 817932 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Imhof Heinrich MaxALTERNATIVNAMEN Imhof Heinrich Maximilian Imhof Heinrich Maximus Imhoff Heinrich Max Im Hof Heinrich MaxKURZBESCHREIBUNG Schweizer BildhauerGEBURTSDATUM 14 Mai 1795 oder 14 Mai 1798GEBURTSORT Burglen Kanton UriSTERBEDATUM 4 Mai 1869STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Max Imhof amp oldid 229075158