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Heinrich Johannes Theodor Fricke 25 September 1860 in Hamburg 12 Januar 1917 in Lubeck war ein deutscher Maler und Architekt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp Villa Burgund in Meran 1896Heinrich Fricke wurde in Hamburg als Sohn des Diedrich Heinrich Friedrich Fricke und dessen Ehefrau Catharina Dorothea Sophie Fricke geb Meyer geboren Nach seiner Schulzeit und dem Abschluss einer Lehre als Maurer arbeitete er 1879 in einem Architektenburo in Stade 1880 zog Fricke nach Munchen um die Baukunst mit der Malerei zu vertauschen Er studierte an der Technischen Hochschule Munchen bei Joseph Buhlmann der sich vor allem mit Perspektive und Bauformenlehre befasste und an der Munchner Kunstakademie bei dem ungarischen Maler Alexander von Wagner Historienmalerei Fricke wurde zum Lieblingsschuler Wagners fuhlte sich aber besonders zu Wilhelm Leibl hingezogen Unter dessen Einfluss entstanden Bildnisse wie jenes der Schwiegereltern seiner Schwester Bereits in der Naturklasse und der technischen Malklasse wurde Fricke mit Medaillen ausgezeichnet Er verkehrte mit dem Maler und Zeichner fur Kunstgewerbe Otto Eckmann der von 1885 bis 1890 ebenfalls bei Wagner studierte sowie mit dem Maler und Grafiker Lovis Corinth der von Fricke 1886 ein Portrat malte Viele kleinere Studien die auf seinen Ferienreisen entstanden in den er alte Bauwerke und Strassenschilder mit seinem Verstandnis und malerischen Geschick festhielt verrieten dass er von der Baukunst kam Buhlmann der auch sein Lehrmeister in der malerischen Perspektive war und gerade zusammen mit Wagner das monumentale Rundpanorama Das alte Rom mit dem Triumphzuge Kaiser Constantins im Jahre 312 nach Christus malte wurde auf ihn aufmerksam und uberredete ihn mitzuarbeiten Beide waren von ihrem Gehilfen so begeistert dass nach dem Erfolg des Panoramas 1 auch Neapel und Die Seeschlacht von Trafalgar gemalt wurden und Fricke was dieser als einen Glucksfall betrachtete als Mitarbeiter bleiben musste Durch gluckliche Umstande kam Fricke 1890 zufallig nach Meran wo ihn die Natur und eine gemutliche Heimstatte so sehr fesselten dass er blieb Ida Borgfeldt nahm ihn 1892 in ihrem stattlichen im Schatten einer machtigen Zeder gelegenen Wohnhaus dem Borgfeldthof auf In seiner dortigen Kunstlerwerkstatt entstanden im impressionistischen Stil farbenfrohe Landschaften italienische Ansichten Gartenbilder und auch Bildnisse Es reizte ihn jedoch auch das Haus zu verschonern Hierbei wurde er wieder zum Baumeister und Gartenkunstler und druckte dem Haus im Innern und von aussen seinen Stempel auf So liess er im Garten Wein und Rosenlauben anlegen und druckte sein malerisches Empfinden so auch architektonisch aus 2 Seit 1896 war Fricke eng mit dem ebenfalls in Meran lebenden Landschaft und Portratmaler Louis Eysen befreundet Beide schufen vorwiegend Landschaftsbilder machten diese allerdings kaum der Offentlichkeit zuganglich nbsp Trinitatiskirche in Arco Italien Nachdem Fricke sich als Architekt mit dem Bau der imposanten Meraner Villa Burgund in neubarocken Stilformen 1896 einen Namen gemacht hatte wurde er mit dem Entwurf der evangelischen Trinitatiskirche im Kurort Arco am Gardasee betraut Es sollte die erste protestantische Kirche im heutigen Trentino werden Die Kirche in eklektischem Stil entworfen war vom Turmhelm bis zum letzten Turdrucker sein Werk und war als architektonisches Kleinod ersten Ranges der eigenartigen Landschaft Arcos angepasst Anschliessend wollte Fricke sich wieder der Malerei zuwenden begann jedoch an sich zu zweifeln Mit seinen Malerfreunden von denen schon viele einen klangvollen Namen bekommen hatten glaubte er nicht Schritt gehalten zu haben Mit dem 1906 nach Meran gekommenen Dichter und Schriftsteller Christian Morgenstern verband ihn eine herzliche Freundschaft er war bei Morgensterns Hochzeit mit Margareta Gosebruch am 7 Marz 1910 Trauzeuge Um ein neuer Mensch zu werden hielt er es jedoch fur notwendig in eine neue Umgebung zu kommen Der Abschied von Tirol fiel ihm jedoch nicht leicht Er hing an Meran und dem Schloss Runkelstein Auf dem Schloss durfte er einmal die Kaiserin Friedrich mit den Prinzessinnen herumfuhren Sie hatte ihn angesprochen ohne dass er wusste wer die ganz einfach schwarz gekleidete Dame mit machtigen gelbledernen Stulpenhandschuhen war 3 Nach dem Tod von Ida Borgfeldt im Jahr 1908 verliess Fricke Ende Marz 1910 Meran als kranker Mann Beinahe menschenscheu geworden wollte er wenigstens zunachst nicht mit seinen fruheren Freunden zusammenkommen und ging nach Lubeck Hier hatte es ihn in jungen Jahren so gut gefallen und seine Schwester an der er mit ganzer Liebe hing lebte hier 4 Doch auch dort schloss er sich an niemanden an Er wich neuen Bekanntschaften aus Fricke malte vor allem norddeutsche Landschaften z B Allee bei Travemunde 1912 1913 Hamburger Kunsthalle und auch die ihm vertrauten architektonischen Motive wie das bis 2010 verschollene Interieur Marienkirche zu Lubeck Pfeiler Epitaph das sich seitdem in einer norddeutschen Privatsammlung befindet In dessen Mittelpunkt steht das 1703 errichtete monumentale Epitaph des Lubecker Ratsherren Hermann Fock e das 1942 zerstort wurde Obwohl er ohne eigentlichen Grund um seine finanziellen Verhaltnisse zu furchten begann sprach er sich mit niemandem daruber aus An der mangelnden Ernahrung in Folge des Ersten Weltkriegs litt er mehr als andere sein Gesundheitszustand verschlechterte sich bis er starb Noch zu Lebzeiten hat Fricke seinen kunstlerischen Nachlass geordnet Einige Bilder waren fur den Hamburger Grafiker und Bildhauer Herbert Meyer 1891 1952 bestimmt der sich spater Herbert Mhe nannte Dazu gehorte ausweislich eines handschriftlichen Vermerks auf der Ruckseite des Gemaldes auch das genannte Interieur Fricke starb 56 jahrig in Lubeck und wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt Im Rahmen einer Gedachtnisausstellung wurden im Juni 1918 in der Lubecker Katharinenkirche dreizehn Olgemalde und Aquarelle von ihm gezeigt Fricke war bis zu der Ausstellung in Lubeck 1918 als Maler nahezu unbekannt In seinen letzten 20 Lebensjahren hatte er fast nirgends mehr etwas von seinen Werken gezeigt Literatur BearbeitenKunsthalle zu Hamburg Katalog der Neueren Meister 2 Auflage 1927 Katalog Nummern 1487 2067 1486 1969 Hans H Reimer Lutherisch in Sudtirol Die Geschichte der Evangelischen Gemeinde Meran Eine Spurensuche zum Protestantismus in Sudtirol und im Trentino Bozen 2009 Joachim Konietzny Das Gemalde von Heinrich Theodor Fricke Marienkirche zu Lubeck Pfeiler Epitaph Eine Betrachtung Pansdorf 2010 ISBN 978 3 00 033414 6 Hans H Reimer Lubecker in Sudtirol Ein Stuck Stadtgeschichte In Lubeckische Blatter Heft 12 vom 19 Juni 2010 S 204 f Heinrich Theodor Fricke In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1917 18 Nr 29 Ausgabe vom 29 September 1918 S 114 116 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Fricke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alexander von Wagner Joseph Buhlmann http www baufo ar tum de index php id 793 Villa Burgund in Meran Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Trinitatiskirche in Arco http www reisen touren de index php option com content amp view article amp id 252 die evangelische kirche in arco amp catid 43 gardasee redaktion amp Itemid 113 Literatur uber Heinrich Fricke http d nb info 990812979 und http d nb info 1009217747 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joachim KonietznyEinzelnachweise Bearbeiten Heute verschollen fotografische Reproduktion mit 1 72 m Lange veroffentlicht Munchen 1890 22 Blatt und 8 Fotografien beim Architekturmuseum der Technischen Universitat Munchen vgl Adolf Rosenberg Das Panorama des alten Rom von J Buhlmann und Alex Wagner In Velhagen amp Klasings Neue Monatshefte Jg 4 1889 90 Bd 2 Heft 10 Juni 1890 S 385 397 Valentin Kockel Wissenschaft und Kunst sind wie selten eine gluckliche Verbindung eingegangen Das Rom Panorama von Josef Buhlmann im Kontext des 19 Jahrhunderts in Cain Hans Ulrich Cain Annette Haug Yadegar Asisi Das antike Rom und sein Bild Berlin Boston De Gruyter 2012 doi 10 1515 9783110254983 S 23 48 Heinrich Theodor Fricke In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1917 18 Nr 29 Ausgabe vom 29 September 1918 S 115 Heinrich Theodor Fricke In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1917 18 Nr 29 Ausgabe vom 29 September 1918 S 116 In Lubeck war Fricke seit dem 31 Marz 1910 mit Wohnsitz in der Breiten Strasse 44 als Kunstmaler gemeldet Normdaten Person GND 1079936645 lobid OGND AKS VIAF 20145003695261340099 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fricke HeinrichALTERNATIVNAMEN Fricke Heinrich Johannes Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und ArchitektGEBURTSDATUM 25 September 1860GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 12 Januar 1917STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Fricke amp oldid 236758374