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Heiligenrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Niestetal im nordhessischen Landkreis Kassel HeiligenrodeGemeinde NiestetalKoordinaten 51 19 N 9 35 O 51 308491666667 9 5797333333333 187 Koordinaten 51 18 31 N 9 34 47 OHohe 187 m u NHNEinwohner 4250Eingemeindung 1 August 1972Postleitzahl 34266Vorwahl 0561 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Zweiter Weltkrieg 2 4 Gebietsreform 3 Personlichkeiten 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Lokale Besonderheiten 4 2 Bauwerke 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenHeiligenrode liegt unmittelbar ostlich der Grossstadt Kassel an den westlichen Auslaufern des Kaufunger Waldes mit dem dortigen Muhlenberg 351 8 m u NN und sudostlich von Sandershausen der zweite Ortsteil von Niestetal Die Grenze von Heiligenrode zum Kasseler Stadtteil Bettenhausen wird durch den Verlauf der Bundesautobahn 7 gebildet von der Heiligenrode uber die Anschlussstelle Kassel Nord zu erreichen ist Durchflossen wird das Dorf von der Nieste einem ostlichen Zufluss der Fulda Am Sudrand der Ortschaft liegt der Park Heiligenrode mit der Quelle des Fulda Zuflusses Haargraben Die nordostliche Nachbarortschaft ist Uschlag sudostlich liegt Kaufungen Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Heiligenrode entstand als Hufendorf mit der Kirche als Mittelpunkt Im Jahr 1123 liess das Kloster Kaufungen in den Randgebieten des Fuldabeckens und seiner Nebentaler Rodungen durchfuhren und Rodedorfer anlegen Zu diesen Rodedorfern gehorte auch Heiligenrode Die erste urkundliche Nennung des Dorfes Helingenrodh erfolgte in einer Urkunde des Klosters Kaufungen vom 8 Mai 1123 Kaiser Heinrich V gab mit dieser Urkunde auf Bitten der Abtissin Gisela dem Kloster Kaufungen die beiden Dorfer Heiligenrode und Umbach dem dort Gott dienenden Kloster zur gemeinsamen Nutzung zuruck Dass in der Urkunde des Jahres 1123 sowohl Heiligenrode als auch Umbach genannt werden lasst vermuten dass beide Siedlungen etwa zur gleichen Zeit entstanden sind und nahe beieinander lagen Im Jahr 1126 verfugte Erzbischof Adalbert von Mainz dass von den Dorfern Helegenrod und Umbach die zehnte Garbe von neu zu bebauenden Ackern nicht an das Erzbistum Mainz sondern an das Kloster Kaufungen zu geben sei Einkunfte aus Muhlen an der Nieste wurden dem Kloster Ahnaberg 1366 uberschrieben was zu der Folgerung fuhrt dass in Heiligenrode bereits zwei Muhlen vorhanden waren die als Obere und Untere Muhle bezeichnet wurden 1372 hatte Landgraf Heinrich II von Hessen Einkunfte aus dem Dorf Heiligenrode die er zu einem Viertel der Martinskirche in Kassel verschrieb Schon eine Urkunde vom 20 Mai 1366 erwahnte Pfrunde aus Gutern in Heiligenrode und Umbach die dem Martinsstift zuflossen Zu dieser Zeit war der Bischof von Halberstadt in Kassel anwesend um die Martinskirche bis dahin eine Pfarrkirche zu einer Kollegiatkirche einer Stiftskirche zu erheben So wurde die neue Kirche auf der Freiheit dem geistlichen Martinsstift angegliedert Im Juli 1385 wurden Heiligenrode und Umbach in der Fehde zwischen dem Erzbischof Adolf I von Mainz und dem hessischen Landgrafen Hermann II beschadigt Im 14 Jahrhundert wurde aus dem Klosterdorf Heiligenrode ein Landgrafendorf In den folgenden Jahrhunderten wurde Heiligenrode immer wieder durch Kriege oder durchziehende Heere in Mitleidenschaft gezogen So bei den Auseinandersetzungen zwischen Hessen und Braunschweig im 14 Jahrhundert hiervon geben die Burgruinen Sensenstein hessisch und Sichelnstein braunschweigerisch Zeugnis ab Heiligenrode erholte sich von den Folgen dieses Feldzuges wogegen die wenigen Einwohner des benachbarten Umbach ihre Hofe nicht wieder aufbauten so dass die Stelle wust blieb Neuzeit Bearbeiten Weitere herbe Ruckschlage erlitten die Burger von Heiligenrode im Dreissigjahrigen und im Siebenjahrigen Krieg Georg Hachenbold 1589 1620 war um 1602 als Prediger in Heiligenrode und Sandershausen spater als Pastor in Halberstadt tatig Er verfasste mehrere kirchliche Schriften wahrend seiner Amtszeit in Heiligenrode darunter das Kriegs Historia Des from m en und Gottsfurchtigen Konigs Josaphats 2 Para 20 oder die Trostschrifftlein Fur alle Betrubte Christen beide herausgegeben im Jahr 1602 durch Scheuer Cassel Am 23 Juli 1758 fand die Schlacht am Sandershauser Berg statt Hier kampften ca 7 000 Franzosen Teil Armee des Charles de Rohan Prince de Soubise unter Victor Francois de Broglie gegen 5 000 Hessen und Hannoveraner unter der Fuhrung des Prinzen Casimir von Isenburg Die Schlacht ging fur die Hessen und Hannoveraner verloren Infolgedessen besetzten die Franzosen Kassel nach der Schlacht fur kurze Zeit erneut Zum Gedenken an die tapferen Hessen und Casimir von Isenburg wurde ein Gedenkstein an der Ausfallstrasse zwischen Sandershausen und Landwehrhagen errichtet Unruhig wurde es noch einmal zu Beginn des 19 Jahrhunderts als napoleonische Truppen uber die heutige Witzenhauser Strasse die weiter nach Osten in das Thuringische und Brandenburgische fuhrt nach Russland zogen Am Ersten Weltkrieg nahmen 213 Manner aus Heiligenrode teil 45 von ihnen kehrten nicht mehr zuruck Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Mit Unruhe und Belastungen fur Heiligenrode begann der Zweite Weltkrieg 1939 war Saarbrucken evakuiert worden und die Heiligenroder mussten fur einige Wochen ihre Wohnungen mit Saarbrucker Familien teilen Das fuhrte zu Unbequemlichkeiten Unzufriedenheit und auch zu Spannungen Aber verglichen mit den Belastungen die noch folgen sollten waren diese eher ertraglich Den ersten Luftangriff ereilte Heiligenrode bereits im Sommer 1940 weitere Angriffe erfolgten im Oktober 1943 im September und Oktober 1944 Bei diesen Angriffen wurden viele Hauser darunter auch das Burgermeisteramt in der Kasseler Strasse schwer beschadigt oder zerstort Als Anfang April 1945 amerikanische Panzertruppen vorstiessen kam es im Suden und Sudwesten des Dorfes zu schweren Gefechten Die Einwohner verlebten bange Stunden und Tage in den Bunkern im Dorf und in den Bunkerstollen im Viehberg Am 5 April war alles vorbei 86 Manner Frauen und Kinder starben in dieser Zeit 61 Vermisste wurden registriert Gebietsreform Bearbeiten Die Zusammenlegung der fruher eigenstandigen Gemeinden Heiligenrode und Sandershausen zur Gemeinde Niestetal erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz am 1 August 1972 1 2 Personlichkeiten BearbeitenWilhelm Lohr 1871 in Heiligenrode 1943 in Berlin Charlottenburg Jurist Landrat des Kreises KulmKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenLokale Besonderheiten Bearbeiten Die mannlichen Dorfbewohner wurden fruher auch Knilche genannt Als Besonderheit gilt die heute schon fast vergessene Heiligenroder Dorfhymne die auch als das Knilchelied bekannt ist Das Heiligenroder Knilchelied Wir sind die Knilche von Heiligenrode wir leben und sterben fur unseren Pharr Dass wir die Knilche sind das weiss ein jedes Kind wir reissen Baume aus wo keine sind Dass wir die Knilche sind das weiss ein jedes Kind wir reissen Baume aus wo keine sind Bauwerke Bearbeiten Germanischer Garten vom Schloss Windhausen nbsp Schloss Windhausen Nordwestseite nbsp Evangelische KircheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heiligenrode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heiligenrode Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar Kassel und Wolfhagen GVBl II 330 17 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 225 1 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 401 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiligenrode Niestetal amp oldid 234655773