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Der Heidenwall war ein mittelalterliche Wallanlage in Hamburg Sie wurde nach heutigem Forschungsstand im 11 Jahrhundert angelegt und gilt als alteste Stadtbefestigung Hamburgs 1 Lage des Heidenwalls der Hammaburg und Neuen Burg Projektion auf den heutigen Stadtplan Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Funktion 2 Geschichte 3 Archaologische Ausgrabungen und Funde 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage und Funktion BearbeitenDer Heidenwall verlief als etwa 300 Meter langer Abschnittswall von einem Nebenarm der Elbe dem spateren Reichenstrassenfleet im Suden bis zur Alster im Norden und riegelte die auf einem Geestsporn in einer Alsterschleife gelegene Siedlung um die altere Hammaburg nach Osten ab um sie vor heidnischen Angreifern vornehmlich Slawen zu schutzen Ostlich vor dem mit Holz verstarkten Erdwall verlief ein Graben der spater als Abwasserkanal genutzt wurde und zum Teil noch bis ins 19 Jahrhundert anhand von Flurnamen Hasenmoor und Grundstucksgrenzen im Stadtbild erkennbar war Seit der Stadterweiterung im 13 Jahrhundert markierte der einstige Heidenwall zudem die Kirchspielgrenze zwischen den spateren Hauptkirchen St Petri und St Jacobi Geschichte BearbeitenDer Bau des Heidenwalls wird in das fruhe 11 Jahrhundert verortet Es konnte eines der Bauvorhaben gewesen sein welches unter Kooperation von Herzog Bernhard II und Erzbischof Unwan realisiert wurden 2 So wurde die Errichtung des Heidenwalls zum Ausbau Hamburgs passen welcher sich ab 1020 vollzieht Dieser Ausbau umfasst wahrscheinlich sowohl den Bau der Neuen Burg des Doms und des Heidenwalls 3 Die erste Funktion des Heidenwalls gleich bei seiner Errichtung konnte der Schutz der anderen Grossbaustellen gewesen sein 4 In den Jahren 1066 und 1072 wurde Hamburg von Slawen angegriffen Eine Beschadigung des Walls bei diesen Gelegenheiten ist anzunehmen da auch bei der Neuen Burg Brandschichten gefunden wurden welche zu diesen Uberfallen passen wurden 5 Um 1260 wurde die mittelalterliche Stadtmauer unter Einschluss des St Jacobi Kirchspiels gebaut und der Heidenwall verlor seine Wehrfunktion 3 Teile des Walles sollen noch 1355 erhalten gewesen und letzte Reste um 1640 abgetragen worden sein zur Anlage eines Gartens von Burgermeister Barthold Moller 6 Der Wall war noch bis ins 19 Jahrhundert als Grunstreifen auf den Stadtkarten sichtbar 7 Archaologische Ausgrabungen und Funde Bearbeiten1938 wurden beim Bau des Pressehauses am Speersort Teile von Wall und Graben freigelegt Jedoch war man sich aufgrund unklarer Datierungen lange Zeit nicht einig ob es sich hierbei um Reste der in dieser Gegend vermuteten Hammaburg oder um eine eigenstandige Wallanlage handelte 8 1962 wurde neben der St Petri Kirche zudem ein kreisrundes Fundament aus Findlingen entdeckt das zunachst irrtumlich fur die Reste einer bischoflichen Burg Bischofsturm gehalten wurde Heute geht man jedoch im Lichte neuerer Funde in der Umgebung und einer auf dieser Basis erfolgten Neudatierung davon aus dass es sich bei dem Steinfundament um das alteste Stadttor Hamburgs handelt da hier die auf einem alten Hohenweg verlaufende Steinstrasse den Heidenwall passierte 9 10 Spater soll es auch noch weitere Tore am Schopenstehl und Hopfensack Hopfentor gegeben haben 6 Literatur BearbeitenRainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz Kiel Hamburg 2021 ISBN 978 3 529 05070 1 Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Archaologische Entdeckungen zu den Anfangen Hamburgs Archaologisches Museum Hamburg Hamburg 2014 ISBN 978 3 931429 27 0 Rainer Maria Weiss Hrsg Hammaburg Wie alles Begann Wachholtz Kiel Hamburg 2016 ISBN 978 3 931429 28 7 Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Maria Weiss Die Wiege Hamburgs In Der Domplatz Hamburgs Wiege hrsg von der Behorde fur Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg 2011 S 8 ff Rainer Maria Weiss Burgen in Hamburg Eine Spurensuche In Rainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz Kiel Hamburg 2021 ISBN 978 3 529 05070 1 S 110 a b Rainer Maria Weiss Hammaburg Wie alles begann Hrsg Rainer Maria Weiss Wachholtz Kiel Hamburg 2016 ISBN 978 3 931429 28 7 S 126 Rainer Maria Weiss Burgen in Hamburg Eine Spurensuche In Rainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz Kiel Hamburg 2021 ISBN 978 3 529 05070 1 S 116 Kay Peter Suchowa Erkenntnisse zur Neuen Burg und Nikolaikirche In Alsterverein e V Hrsg Jahrbuch des Alstervereins 2016 2017 Hamburg 2016 S 17 a b Reinhold Pabel Alte Hamburger Strassennamen Bremen 2001 S 109 Elke Forst Burgen am Rande von Hamburg In Rainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz Kiel Hamburg 2021 ISBN 978 3 529 05070 1 S 223 Caroline Schulz Heidenwall oder Hammaburg eine Neubewertung der Pressehausgrabung In Ralf Busch Hrsg Domplatzgrabung in Hamburg Teil 1 Wachholtz Verlag Neumunster 1995 S 57 64 Elke Forst Der Bischofsturm Vom Wohnturm zum Stadttor In Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Archaologische Entdeckungen zu den Anfangen Hamburgs Hamburg 2014 ISBN 978 3 931429 27 0 S 130 137 Sven Kummereincke Von Hammaburg bis Hafen Forscher entlarven Hamburg Mythen In Hamburger Abendblatt 10 September 2021 abgerufen am 7 Dezember 2021 53 549722222222 9 9980555555556 Koordinaten 53 32 59 N 9 59 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidenwall Hamburg amp oldid 227231663