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Das Havenhaus Plattdeutsch Havenhuus in Vegesack ist ein Baudenkmal 1 in der Strasse Am Vegesacker Hafen Nr 12 in Bremen Mitte des 17 Jahrhunderts als Amtshaus des Hafenmeisters von Vegesack erbaut wird es heute als Gaststatte und Hotel genutzt Die Sudfassade des Havenhauses im Jahr 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau des Havenhauses 1 2 Ab 1653 1 3 Brand und Wiederaufbau 1 4 Havenhaus als Post Gasthaus und Hotel 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenBau des Havenhauses Bearbeiten nbsp Die alteste erhaltene Abbildung des Havenhauses und Vegesacks uberhaupt aus dem Jahr 1670 Ausschnitt eines Gemaldes wahrscheinlich von Franz Wulfhagen Nach dem Bau des Vegesacker Hafens durch den Bremer Rat und das Haus Seefahrt zwischen 1618 und 1623 wurde fur den ersten Hafenmeister Vegesacks Bosche Hasselmann zunachst ein einfaches Fachwerkhaus errichtet das bald jedoch schon nicht mehr der wachsenden Bedeutung des neuen Hafens entsprach So wurde 1643 wurde vom Drosten des Amtes Blumenthal ein Grundstuck nahe der Einfahrt des Hafens an der Weser fur den Bau eines neuen Diensthauses zur Verfugung gestellt auf dem von 1645 bis 1648 das zweigeschossige Havenhaus als erstes grosseres Steinhaus in Vegesack errichtet wurde Das Gebaude hatte eine Abmessung von 20 30 12 30 Metern verfugte uber ein Satteldach und eine Utlucht an der Sudseite Neben den eigentlichen Dienstraumen enthielt es eine Schankwirtschaft Ab 1653 Bearbeiten Im Vorfeld des Ersten Bremisch Schwedischen Krieges besetzten schwedische Truppen 1653 Blumenthal und Vegesack vertrieben den Hafenmeister und legten um das Havenhaus herum eine Schanze mit Geschutzstellungen an Im Laufe der kriegerischen Auseinandersetzung eroberten die Bremer Vegesack zuruck mussten sich jedoch wieder zuruckziehen bevor Vegesack im Ersten Stader Vergleich wieder bremisch wurde 2 1671 ubernahm die Stadt die Verwaltung des Hafens vom Haus Seefahrt und verpachtete diesen an den neuen Hafenmeister Heinrich Pundt der zugleich auch die Schankrechte fur das Havenhaus erhielt Einige Jahre spater entzog der Rat Pundt jedoch wieder die Pacht nachdem sich zeigte dass es ihm nicht gelang den Hafen hinreichend instand zu halten Neuer Dienstherr im Havenhaus wurde am 17 Mai 1697 Gerdt Hinrichs Brand und Wiederaufbau Bearbeiten 1719 zerstorte ein Feuer einen Grossteil Vegesacks nur das Havenhaus blieb unbeschadigt Als im Zweiten Stader Vergleich 1741 die bremischen Gebiete des Amtes Blumenthal Kurhannover zugesprochen wurden verblieben einzig der Vegesacker Hafen und das Havenhaus unter Bremer Hoheit Ende des 18 Jahrhunderts erlebte der Handel uber den Vegesacker Hafen einen erheblichen Aufschwung so dass 1781 das Havenhaus durch die Baumeister Johann Dierks und Christoph Poppe erneuert und durch einen Gebaudeflugel an der Hafenseite erweitert wurde Die Fenster des Gebaudes wurden im Stile des Klassizismus neu gegliedert und uber dem Eingang an der Alten Hafenstrasse das Relief eines doppelkopfigen Adlers mit dem Bremer Wappen eingefugt so wie auch uber dem Portal zum Schutting zu sehen Die Hauptgiebel wurden mit Schmuckvasen verziert Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 erhielt die Stadt ihre Reichsunmittelbarkeit zuruck und das gesamte Gebiet von Vegesack kam wieder zu Bremen Infolge der Franzosischen Besatzung Norddeutschlands und der Kontinentalsperre geriet der Seehandel jedoch in eine Krise die auch den Vegesacker Hafen und das Havenhaus betrafen Havenhaus als Post Gasthaus und Hotel Bearbeiten 1852 wurde Vegesack zur Stadt erhoben im Havenhaus war die Post untergebracht Im April 1853 wurden 26 Kanonenboote der von Marineminister Arnold Duckwitz initiierten ersten gesamtdeutschen Reichsflotte im Havenhaus fur 4100 Taler versteigert 1868 wurde das Hafenamt endgultig vom Havenhaus getrennt und das Gebaude fortan nur noch als Gastwirtschaft und Hotel genutzt Der Pachter H D Landwehr liess Stallungen sowie einen grossen Saal anbauen in dem die Stapellaufe der Vegesacker Werften gefeiert und der jahrliche Schifferball veranstaltet wurden Mit der zunehmenden Konkurrenz durch neue Ausflugslokale an Weser und Lesum verlor das Hafenhaus Anfang des 20 Jahrhunderts seine zuvor unumstrittene Stellung als erstes Haus am Platz 1911 mietete der Heimat und Museumsverein fur Vegesack und Umgebung Raume in dem Gebaude spater andere Vereine Das Haus uberstand den Zweiten Weltkrieg ohne Schaden musste aber 1956 renoviert werden Ein weiterer Umbau erfolgte 1961 1962 Seit dem 16 Mai 1963 3 steht vor dem Havenhaus nahe dem Utkiek eine Walkiefer Skulptur als Symbol fur die maritime Tradition des Ortes 1979 1980 wurde das Havenhaus grundlegend unter der Leitung des Architekten Gert Schulze saniert So wurden die Holzbalkendecken entfernt und durch Stahlbeton ersetzt der Grundriss wurde neu gestaltet Aussenwande Fenster und Turen wurden entsprechend den Anforderungen des Hochwasserschutzes gestaltet um das Haus gegen Schaden bei Sturmfluten moglichst weitgehend zu schutzen 4 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD Peter Koster Chronik der Kaiserlichen Freien Reichs und Hansestadt Bremen 1600 1700 Temmen Bremen 2004 ISBN 3 86108 687 5 S 130 Vegesack hat ein neues Wahrzeichen erhalten Weser Kurier 17 Mai 1963 S 10 Orte schaffen Gert Schulze Architekt in Bremen Bremer Zentrum fur Baukultur 2005 Literatur BearbeitenWendelin Seebacher Havenhaus Vegesack 1648 1998 STAVE Verlag Bremen 1998 Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Rudolf Stein Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens Hauschild Verlag Bremen 1964 Weblinks BearbeitenWebsite des Havenhaus53 16836 8 62411 Koordinaten 53 10 6 1 N 8 37 26 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Havenhaus amp oldid 208520575