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Hans Rehberg 25 Dezember 1901 in Posen 20 Juni 1963 in Duisburg war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bewertung 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRehberg begann mit seiner schriftstellerischen Tatigkeit im Alter von 25 Jahren Er wurde 1930 Mitglied der SA und trat am 1 November desselben Jahres der NSDAP bei Mitgliedsnummer 348 154 1 2 Sein Schaffenshohepunkt lag entsprechend in der Zeit des Nationalsozialismus Ab 1931 lebte er nachweislich in Brandenburg wo er ab 1931 in der Nahe von Schloss Sommerswalde und ab 1935 in der Pieskower Kunstlerkolonie Meckerndorf wohnte Gemeinsam mit seiner Frau Maria Ohly hatte er sechs Kinder Maria Katharina Nikolaus Till Friedrich und den Schauspieler und Regisseur Hans Michael Rehberg Rehberg befasste sich in seinen Werken uberwiegend mit grossen Personlichkeiten der Zeitgeschichte in keinem seiner Werke aber mit Personlichkeiten des Nationalsozialismus Aufgrund seiner biografischen Werke uber preussische Grossen galt er als beliebter Autor in den Jahren ab 1933 Trotz seiner Kritik an der politischen Rechtfertigung des Mordes an Ernst Rohm wurde die Urauffuhrung seines Werkes Der grosse Kurfurst 1934 in Berlin von allen Seiten gefeiert und bekam gute Kritiken auch im Volkischen Beobachter Generell ist Rehbergs Einstellung gegenuber der nationalsozialistischen Ideologie nicht eindeutig zu fassen Die von ihm bearbeiteten Themen Preussen und Preussentum entsprachen den ideologischen Vorstellungen und Interessen des Regimes weshalb Die Buhne ihn in der Ausgabe vom 1 Marz 1936 zu den jungen nationalsozialistischen Dichtern 3 zahlte Gleichwohl geriet Rehberg 1941 stark in die Kritik der SS infiltrierten Zeitschrift Die Weltliteratur weil er nicht in der Lage sei in seinen Werken einen wahren preussischen Heldencharakter zu inszenieren Daraufhin unterliess Rehberg die Auseinandersetzung mit politischen Themen in seinen Stucken verliess Brandenburg und ging ins schlesische Ochelhermsdorf 4 Er wurde Kriegsberichterstatter im Range eines Leutnants beim Befehlshaber der U Boote Diese Arbeit inspirierte ihn zu seinem U Boot Drama Die Wolfe Das Stuck wurde 1943 in Breslau uraufgefuhrt Eine geplante Auffuhrung in der Reichshauptstadt Berlin wurde von Joseph Goebbels wegen des mangelnden Propagandacharakters untersagt Ferner war nach Goebbels Ansicht in dem Stuck zu viel Pessimismus enthalten Die erneute Auffuhrung des Stucks am 23 Oktober 2003 im Theater in der Garage der zweiten Spielstatte des Theaters Erlangen erregte wiederum Aufsehen da das Stuck aus der Feder eines nationalsozialistischen Kunstlers stammte 5 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges flohen die Rehbergs zunachst ins bayerische Assenhausen Im Februar 1946 zogen sie von dort nach Hohenschaftlarn weiter wo Hans Rehberg wieder zu schreiben begann Nach ersten Auffuhrungen seiner Nachkriegswerke holte ihn im Februar 1949 seine Vergangenheit ein Obwohl er mit 87 Inszenierungen in der Zeit zwischen 1933 und 1944 Schliessung der Theater zu den erfolgreichen und haufig gespielten Dramatikern der Zeit 6 gehorte wurde er im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens letztendlich am 13 Juli 1949 als Mitlaufer eingestuft 7 Trotz dieses Urteils hatte er stets den Leumund als nationalsozialistischer Kunstler Dennoch kam es noch zur Auffuhrung weiterer Werke 1951 ging Rehberg auf Vermittlung von Paul Kleinewefers nach Duisburg wo er anlasslich der 1955 bevorstehenden 700 Jahr Feier der Grundung von Konigsberg das gleichnamige Festspiel schrieb Die danach erschienenen Stucke Rembrandt und Kleist waren heftig umstritten da sie sich nur wenig an biografischen Details festhielten In der Sowjetischen Besatzungszone wurden mehrere seiner Schriften auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 8 9 10 Rehberg verstarb 1963 an Herzversagen 11 Bewertung BearbeitenCarl Zuckmayer greift in seinem Geheimreport Rehberg scharf an Politisch habe er sich durch Parteimitgliedschaft SA Gruppenfuhrer usw sowie durch peinlich holderlinisierenden Hymnen auf den Fuhrer Ruckendeckung verschafft Dem Dramatiker Rehberg wirft Zuckmayer vor Seine Gestalten schwanken auf der Buhne herum wie uberlebensgrosse kunstlich aufgetriebene Ballonfiguren Als Mensch sei Rehberg laut Zuckmayer ohne Zweifel ein Schubiak und fur ihn sei Rehberg gekennzeichnet und erledigt 12 Fur Rehberg tritt der Theaterkritiker Gunther Ruhle ein Diese Abrechnung zeichne ein falsches Bild Rehberg SA Mann bis 1934 auch Gaukulturwart in Pommern verlor nach dem Rohm Putsch alle Chancen auf eine von der Partei geforderte Karriere Gustaf Grundgens und Jurgen Fehling stutzten ihn bis in die funfziger Jahre Noch 1943 heisst es in einem Parteibericht Rehberg sei kaum von der nationalsozialistischen Gedankenwelt beruhrt dagegen noch durchaus verhaftet dem Geist der Systemzeit gegen die er politisch einmal im Kampf gestanden hat 13 Rehberg sei laut Ruhle der einzige Dramatiker der NS Zeit der diskutierbar ist und moglicherweise einer Revision bedarf Seine Preussendramen sind das am meisten ernst zu nehmende dramatische Produkt der ganzen Hitlerzeit 14 Werke BearbeitenCecil Rhodes Schauspiel in 3 Akten 1930 Urauffuhrung am 8 Marz in Bochum Die goldene Kugel Schauspiel um 1930 Johannes Kepler Schauspiel in 3 Akten 1933 Der Grosse Kurfurst Schauspiel 1934 Urauffuhrung am 30 November am Berliner Staatstheater Der Tod und das Reich 1934 Friedrich I Komodie 1935 Urauffuhrung am 10 April am Alte Theater in Leipzig Friedrich Wilhelm I 1935 Urauffuhrung 19 April 1936 am Staatlichen Schauspielhaus in Berlin Kaiser und Konig 1936 Urauffuhrung am 27 Oktober 1937 am Staatlichen Schauspielhaus in Hamburg Die Preussen Dramen 1937 Der Siebenjahrige Krieg Schauspiel 1937 Urauffuhrung am 7 April 1938 am Staatlichen Schauspielhaus in Berlin Die Konigin Isabella Schauspiel in 3 Akten 1939 Urauffuhrung am 7 April Die Preussische Komodie In 3 Tagen 1940 Suezkanal Hor und Schauspiel 1939 1940 Heinrich und Anna 1941 Gajus Julius Caesar 1942 Karl V Schauspiel 1942 Die Wolfe U Boot Drama 1944 Heinrich VII 1947 Urauffuhrung 1949 im Bayerischen Staatsschauspiel Bothwell und Maria Schauspiel in 3 Akten Urauffuhrung 1948 Elisabeth und Essex 1949 Urauffuhrung am 29 April Maria und Elisabeth Urauffuhrung 1953 in Munchen Der Gattenmord Urauffuhrung am 15 Oktober 1953 in Dusseldorf Muttermord Urauffuhrung am 12 Marz 1953 in Stuttgart Konigsberg Festspiel anlasslich der 700 Jahr Feier der Grundung von Konigsberg Preussen 1955 Rembrandt Urauffuhrung 1956 Kleist Urauffuhrung am 20 Dezember 1958 am Schlosstheater in Oldenburg Literatur BearbeitenSonja Gevers Hans Rehberg der Preusse In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Aisthesis Verlag Bielefeld 2009 S 197 228 ISBN 978 3 89528 719 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Rehberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rudolf Sponsel Die Wolfe Inszenierung im Theater Garage Wurdigung Kritik in Internet Publikation fur Allgemeine und Integrative Psychotherapie ISSN 1430 6972 23 April 2005 Frau Biedermann und ihr Brandstifter netzallergie net 6 Oktober 2003 archiviert vom Original am 20 Juni 2007 abgerufen am 20 Juni 2007 Hans Rehberg Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 34010272 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 476 zitiert nach Joseph Wulf Theater und Film im Dritten Reich Eine Dokumentation Wien Ullstein 1983 S 179 Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Hans Rehberg bei Literaturport Gerhard Stadelmaier Wolfsgeheul in Erlangen 7 Oktober 2003 Sonja Gevers Hans Rehberg der Preusse In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis 2009 S 217 vgl Thomas Eicher Spielplanstrukturen 1929 1944 In Henning Rischbieter Hrsg Theater im Dritten Reich Theaterpolitik Spielplanstrukturen NS Dramatik Seelze Velber Kallmeyer 2000 S 485 Sonja Gevers Hans Rehberg der Preusse In Rolf Dusterberg Hrsg Dichter fur das Dritte Reich Biografische Studien zum Verhaltnis von Literatur und Ideologie Bielefeld Aisthesis lefe2009 S 223f http www polunbi de bibliothek 1946 nslit r html http www polunbi de bibliothek 1946 nslit s html http www polunbi de bibliothek 1948 nslit q html BookRags Dictionary of Literary Biography on Hans Rehberg englisch Geheimreport Berichte von Carl Zuckmayer 2002 Wallstein Verlag hrsg Gunther Nickel und Johanna Schron http www zeit de 2002 19 200219 l zuckmayer xml welt deNormdaten Person GND 118788167 lobid OGND AKS LCCN no96034939 VIAF 3266974 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rehberg HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Dramaturg und BuhnenautorGEBURTSDATUM 25 Dezember 1901GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 20 Juni 1963STERBEORT Duisburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Rehberg amp oldid 238199972