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Hans Gottfried Kriegler 3 Mai 1905 in Breslau 30 Dezember 1978 in Neumunster war ein deutscher Architekt und NS Rundfunkfunktionar Zur Zeit des Nationalsozialismus amtierte er ab 1937 als Prasident der Reichsrundfunkkammer und leitete die Rundfunkabteilung des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda RMVP Besuch von Joseph Goebbels auf der Grossen Deutschen Rundfunkausstellung mit Hans Kriegler rechts neben dem Radiogerat Volksempfanger stehend am 5 August 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Kriegler war Sohn des Kaufmanns Georg Kriegler und dessen Ehefrau Klara geborene Nitschke 1 Er besuchte nach der Volksschule die Oberrealschule die er 1921 mit der Obersekundareife abschloss Danach absolvierte er eine Ausbildung im Baugewerbe und ging anschliessend als Zimmerergeselle drei Jahre auf Wanderschaft 2 Es folgte ein Studium an der Breslauer Hoheren technischen Staatslehranstalt fur Hoch und Tiefbau und erganzend ein Semester in Stettin im Bereich Eisenbetonbau Als Techniker war er 1928 1929 bei der Huta Hoch und Tiefbau AG in Breslau beschaftigt Im Fruhjahr 1930 wurde er arbeitslos 3 Im Marz 1931 heiratete Kriegler Laura geborene Handel Das Paar bekam zwei Tochter und einen Sohn 1 Politisch engagierte er sich fruh in rechtsradikalen Gruppen und Verbanden so gehorte er bereits als Jugendlicher ab 1920 der Gruppe Die Geusen Jungvolkischer Bund an Er schloss sich 1923 der Marinebrigade Ehrhardt an und trat dem Bund Wiking bei Im Dezember 1926 wurde er Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 48 928 1929 trat er dem Kampfbund fur deutsche Kultur bei Des Weiteren gehorte er der SA an 2 Schliesslich machte er als Parteifunktionar in Schlesien Karriere Um 1930 war er Ortsgruppenleiter in Schonau an der Katzbach Auch trat er als Gauredner bei Versammlungen auf 3 Des Weiteren fungierte er zeitweise als Organisationsleiter des Untergaus Mittelschlesien gehorte der Gauleitung Schlesiens des NSDAP an und war Fuhrer der Breslauer Stadtverordnetenfraktion der NSDAP 4 Von 1931 bis 1933 war er Gaufunkwart von Schlesien obwohl er im Rundfunkwesen kaum Erfahrung vorweisen konnte 3 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er im April 1933 kommissarisch als Sendeleiter der Schlesischen Funkstunde eingesetzt und wurde im Herbst 1933 Intendant des Schlesischen Rundfunks 4 und 1935 Mitglied des Reichskultursenats Wahrend der Olympischen Spiele 1936 war er Sendeleiter des Olympia Weltsenders 5 Im NS Staat erreichte er 1937 den Karrierehohepunkt im Rundfunkwesen der NS Partei er wurde im April 1937 von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels zum Leiter der Rundfunkabteilung des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda RMVP ernannt und leitete in Personalunion das Amt Rundfunk bei der Reichspropagandaleitung der NSDAP Im Mai 1937 wurde er zudem Prasident der Reichsrundfunkkammer In all diesen Funktionen folgte er Horst Dressler Andress nach 6 Des Weiteren wurde er stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Reichs Rundfunk Gesellschaft 3 Er begrundete die Zeitschrift Der Rundfunk die Hauszeitschrift der Reichsrundfunkkammer 5 Kriegler sah den Rundfunk als wesentliches Propagandamittel und ausserte sich am 3 Juni 1937 folgendermassen Wenn der Fuhrer spricht muss jeder Volksgenosse ob daheim oder im Betrieb am Volkssender sein 7 Daruber hinaus beschrieb er wahrend der Funkausstellung 1937 die Rundfunkarbeit als politische Funktion nicht nur des Rundfunks selbst sondern auch der Rundfunktechnik und der Rundfunkwirtschaft 8 Ab 1937 gehorte er der Ausstellungsleitung der jahrlich stattfindenden Funkausstellung an 9 Nachdrucklich setzte er sich fur die rundfunkwissenschaftliche Forschung ein und forderte die Grundung entsprechender wissenschaftlicher Institute an Hochschulen Am 1 Oktober 1939 wurde schliesslich ein rundfunkwissenschaftliches Institut an der Philosophischen Fakultat der Albert Ludwigs Universitat Freiburg gegrundet 10 Der deutsche Kommunikationswissenschaftler Arnulf Kutsch charakterisiert Kriegler als biederen Schlesier Technokraten und Vollzugsbeamten der in Berlin ohne Fortune blieb und von Goebbels am 29 August 1939 trotz Steigerung der Rundfunkteilnehmerzahlen aus seinen Amtern entlassen wurde 5 Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs gehorte er ab Anfang September 1939 einer Propagandakompanie der Luftwaffe an und wurde Leiter des Senders Kattowitz Wahrend der deutschen Besetzung Polens fuhrte er eine Reorganisation der Sender Lodz Krakau und Warschau durch Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion wurde er Anfang August 1941 Leiter der Sendergruppe Ostland 11 und bekleidete diese Funktion bis 1944 12 Nach Kriegsende war Kriegler von Juni 1945 bis Februar 1948 in Babenhausen Darmstadt und Recklinghausen interniert 13 Danach wurde er als Bauunternehmer und Architekt in Duisburg und Dortmund tatig Er starb wahrend eines Familienbesuchs am 30 Dezember 1978 12 Schriften Auswahl BearbeitenDas Horspielbuch Ostdeutsche Verlagsanstalt Breslau 1938 hrsg unter Mitarbeit von Kurt Paque Literatur BearbeitenArnulf Kutsch Ein nationalsozialistischer Rundfunkfunktionar Hans Gottfried Kriegler 1905 1978 In Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte 5 Jahrgang 1979 Nr 2 S 98 101 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Die Zeit des Nationalsozialismus Band 17153 vollstandig uberarbeitete Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 596 17153 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Kriegler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer ReichsministerienEinzelnachweise Bearbeiten a b Herrmann A L Degener Degeners Wer ist s 10 Ausgabe Verlag Degener Berlin 1935 S 891 a b Arnulf Kutsch Ein nationalsozialistischer Rundfunkfunktionar Hans Gottfried Kriegler 1905 1978 In Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte 5 Jahrgang 1979 Nr 2 S 98 a b c d Arnulf Kutsch Ein nationalsozialistischer Rundfunkfunktionar Hans Gottfried Kriegler 1905 1978 In Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte 5 Jahrgang 1979 Nr 2 S 99 a b Ansgar Diller Fuhrer der Sender Rundfunkintendanten im Dritten Reich In Gunther Schulz Hrsg Geschaft mit Wort und Meinung Medienunternehmer seit dem 18 Jahrhundert Budinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1996 und 1997 Deutsche Fuhrungsschichten in der Neuzeit Band 22 H Boldt Oldenbourg Munchen 1999 ISBN 3 486 56370 X S 245 a b c Arnulf Kutsch Ein nationalsozialistischer Rundfunkfunktionar Hans Gottfried Kriegler 1905 1978 In Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte 5 Jahrgang 1979 Nr 2 S 100 Konrad Dussel Deutsche Rundfunkgeschichte Herbert von Halem Verlag Koln 2022 ISBN 978 3 86962 612 3 S 105 f Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main 2009 S 308 Eva Susanne Bressler Von der Experimentierbuhne zum Propagandainstrument Die Geschichte der Funkausstellung von 1924 bis 1939 Bohlau Koln Weimar Wien 2009 ISBN 978 3 412 20241 5 S 208 Eva Susanne Bressler Von der Experimentierbuhne zum Propagandainstrument Die Geschichte der Funkausstellung von 1924 bis 1939 Bohlau Koln Weimar Wien 2009 ISBN 978 3 412 20241 5 S 150 Eva Susanne Bressler Von der Experimentierbuhne zum Propagandainstrument Die Geschichte der Funkausstellung von 1924 bis 1939 Bohlau Koln Weimar Wien 2009 ISBN 978 3 412 20241 5 S 169 In diesem zeithistorischen Bericht des NS Funktionars Krieger werden zwolf zur Sendergruppe Ostland gehorende Stationen aufgezahlt a b Arnulf Kutsch Ein nationalsozialistischer Rundfunkfunktionar Hans Gottfried Kriegler 1905 1978 In Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte 5 Jahrgang 1979 Nr 2 S 101 Kurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien Normdaten Person GND 124554946 lobid OGND AKS VIAF 37854231 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kriegler HansALTERNATIVNAMEN Kriegler Hans Gottfried vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und NS RundfunkfunktionarGEBURTSDATUM 3 Mai 1905GEBURTSORT Breslau Provinz SchlesienSTERBEDATUM 30 Dezember 1978STERBEORT Neumunster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Kriegler amp oldid 232246452