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Hans Walter Karl Henschke 22 Mai 1908 in Angermunde 12 Juni 1987 in Hannover 1 war ein deutscher Jurist und Oberregierungsrat Gestapo Beamter und SS Fuhrer der zur Zeit des Nationalsozialismus die Staatspolizeileitstellen Kiel und Dusseldorf leitete Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er stellvertretender Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Paris und als Angehoriger des Sonderkommandos 1b der Einsatzgruppe A in der Sowjetunion am Holocaust beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Zweiter Weltkrieg 3 Nachkriegszeit und Prozess 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenHenschke dessen Vater Postinspektor war absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitaten Berlin und Konigsberg Nachdem er das erste juristische Staatsexamen bestanden hatte war er Assessor am Amtsgericht Landsberg an der Warthe und trat nach dem zweiten juristischen Staatsexamen in den Polizeidienst bei der Gestapo ein Anschliessend war er bei den Dienststellen der Gestapo in Munster Berlin Dessau sowie Konigsberg tatig und wurde in Konigsberg Stellvertreter des Leiters der Staatspolizeileitstelle Konigsberg 2 Politisch betatigte sich Henschke bereits in den 1920er Jahren u a beim Wehrbund Ostmark Er trat zum 1 September 1931 der NSDAP Mitgliedsnummer 616 820 3 und 1932 der SA bei 2 Von der SA wechselte er spater zur SS SS Nummer 290 907 in der er im Juni 1943 bis zum Obersturmbannfuhrer aufstieg 4 Zweiter Weltkrieg BearbeitenWahrend des Angriffs auf die Sowjetunion gehorte Henschke dem Sonderkommando 1b der Einsatzgruppe A an das an dem Judenmord in der besetzten Sowjetunion beteiligt war 2 Ab dem 8 September 1941 leitete Henschke die Staatspolizeistelle Kiel wo er ab Dezember 1941 die Deportation von Juden aus Kiel mit vorbereitete 2 Ab Oktober 1943 war Henschke als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD KdS unter dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BdS Helmut Knochen in Paris eingesetzt 2 Henschke wurde Knochens Stellvertreter 5 und folgte in dieser Funktion Kurt Lischka nach Im Oktober 1944 wurde Henschke zur Staatspolizeileitstelle Dusseldorf versetzt deren Leiter er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war 2 6 Wahrend der Ardennenoffensive fuhrte Henschke ein Kommando z b V 5 Nachkriegszeit und Prozess BearbeitenNach Kriegsende tauchte Henschke mit einem Falschnamen unter 5 Sein Aufenthaltsort wurde aber am 1 Juni 1948 von Angehorigen der britischen Field Security in Plon ermittelt und Henschke verhaftet 7 Durch ein britisches Militargericht wurde Henschke am 20 Oktober 1948 zu zwolf Jahren Haft verurteilt aufgrund seiner Teilnahme an Totungen alliierter Staatsangehoriger gegen Kriegsende in der Nahe des Essener Gruga Parks 8 Am 23 September 1955 wurde Henschke aus dem Kriegsverbrechergefangnis Werl entlassen 9 Da die Entnazifizierungsverfahren 1952 eingestellt wurden musste sich Henschke einem Verfahren nicht stellen 10 Henschke war von 1956 bis zu seinem Ruhestand 1974 bei dem Versicherungskonzern Herbert E Hofer in Mulheim an der Ruhr tatig 11 In den fruhen 1960er Jahren wurden gegen Henschke Ermittlungen aufgenommen aufgrund seiner Beteiligung an der Deportation der Kieler Juden Dieses Ermittlungsverfahren wurde eingestellt 7 Im September 1986 erhob die Staatsanwaltschaft Hannover Anklage gegen Henschke wegen Beihilfe zum Mord in 10 000 Fallen Die Anklage basierte auf Henschkes Tatigkeit als stellvertretender BdS und KdS Paris Durch Henschkes Tod im Jahr 1987 kam es jedoch nicht mehr zum Prozess 12 Literatur BearbeitenBernhard Brunner Der Frankreich Komplex Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland Wallstein Gottingen 2004 ISBN 3 89244 693 8 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Gerhard Paul Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung Die Gestapo in Schleswig Holstein Unter Mitarbeit von Erich Koch Ergebnisse Hamburg 1996 ISBN 3 87916 037 6 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Hannover Nr 3878 1987 a b c d e f Gerhard Paul Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung Die Gestapo in Schleswig Holstein Hamburg 1996 S 103 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14920495 Hans Henschke auf http www dws xip pl a b c Bernhard Brunner Der Frankreich Komplex Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland Gottingen 2004 S 94 Holger Berschel Burokratie und Terror das Judenreferat der Gestapo Dusseldorf 1935 1945 Essen Klartext 2001 ISBN 3 89861 001 2 S 90f a b Gerhard Paul Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung Die Gestapo in Schleswig Holstein Hamburg 1996 S 231 Gerhard Paul Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung Die Gestapo in Schleswig Holstein Hamburg 1996 S 242 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 246 Bernhard Brunner Der Frankreich Komplex Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland Gottingen 2004 S 182 Bernhard Brunner Der Frankreich Komplex Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland Gottingen 2004 S 165 Bernhard Brunner Der Frankreich Komplex Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland Gottingen 2004 S 165 S 364 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 November 2023 PersonendatenNAME Henschke HansALTERNATIVNAMEN Henschke Hans Walter Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Oberregierungsrat Gestapo Beamter und SS FuhrerGEBURTSDATUM 22 Mai 1908GEBURTSORT AngermundeSTERBEDATUM 12 Juni 1987STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Henschke amp oldid 238816160