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Hans Benndorf 13 Dezember 1870 in Zurich 11 Februar 1953 in Graz war ein osterreichischer Physiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 2 1 Luftelektrizitat 2 2 Erdbebenforschung 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHans Benndorf ist der Sohn des Archaologen Otto Benndorf und Enkel des Physiologen Rudolf Wagner Er heiratete 1899 seine Cousine Rosa Wagner Tochter des Nationalokonomen Adolf Wagner Seiner Ehe entstammten vier Kinder Wolfgang Otto Nora und Gottfried Zwei seiner Sohne der Chemiker Otto und der Tierarzt Gottfried sind im Zweiten Weltkrieg gefallen bzw verschollen Benndorf studierte ab 1890 Physik in Wien Heidelberg und Berlin bei Josef Stefan Ludwig Boltzmann und Exner 1885 promovierte er in an der Universitat Wien und war Assistent bei Franz Serafin Exner Im Winter 1897 98 fuhrte er Messungen des luftelektrischen Feldes in Tomsk Sibirien durch mit denen er die Theorie seines Lehrers Franz Serafin Exner widerlegte nach der die Luftelektrizitat von der Feuchtigkeit der Luft abhangig ist Mit den Ergebnissen dieser Arbeit habilitierte er sich 1899 In spateren Jahren hat er die Tatsache stets herausgestellt dass seine Habilitation mit einer Abhandlung moglich war die die Theorie seines Vorgesetzten widerlegt um zu zeigen in welch sachlicher Atmosphare Franz Serafin Exner wissenschaftliche Forschung betrieb Neben dem Hauptarbeitsgebiet der Luftelektrizitat stellte die Erdbebenforschung einen weiteren wissenschaftlichen Schwerpunkt dar 1904 wurde er ausserordentlicher und 1910 ordentlicher Professor fur Physik an der Universitat Graz Im Jahr 1904 wurde er weiterhin zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt 1907 wurde er mit seiner Arbeit uber die Ausbreitung von Erdbebenwellen mit dem Ignaz Lieben Preis ausgezeichnet Im Ersten Weltkrieg leistete er an der italienischen Front und im Kriegsministerium in Wien Militardienst 1932 bis 1934 war er Rektor der Universitat Nach Ankunft von Alfred Wegener 1924 in Graz entwickelte sich zwischen ihm und Benndorf ein enger wissenschaftlicher und menschlicher Kontakt 1927 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien ernannt 1936 wurde er im austrofaschistischen Osterreich in den vorzeitigen Ruhestand versetzt Er unterhielt enge Verbindung zu Victor Franz Hess und Viktor Conrad Bis zum Tode blieb er seinem uberaus verehrten Lehrer Franz Serafin Exner eng verbunden zu dessen 100 Geburtstag er in einer Wiener Zeitung uber dessen Wirken einen Artikel unter dem Titel Idealbild eines Universitatslehrers schrieb Auch unterhielt er zahlreiche Verbindungen zu Fachgebieten anderer Disziplinen mit dem Astronomen Karl Hillebrand fuhrte er eine Langenbestimmung Graz Paris aus mit dem Hygieniker Wilhelm Prausnitz konstruierte er einen Apparat zur Demonstration der Verteilung von Licht und Schatten bei Beleuchtung von Gebauden durch die Sonne Seine Freunde den Zoologen Karl von Frisch und den Gerichtsmediziner Walther Schwarzacher 1892 1958 beriet er in zahlreichen physikalischen Fragen Er gehorte zu den Gegnern der Grazer Spiritistin Maria Silbert und trat mehrfach in Vortragen und Publikationen gegen sie auf Bedeutung BearbeitenDer Physiker Hans Benndorf war in seiner Zeit einer der weltweit fuhrenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Luftelektrizitat und der Erdbebenforschung mit 102 veroffentlichten Arbeiten aus dem physikalischen Institut der Universitat Graz in den Jahren 1910 1938 Luftelektrizitat Bearbeiten Ein nach ihm benanntes mechanisch registrierendes Elektrometer das mit einfachen Mitteln eine fortlaufende Aufzeichnung des Erdfeldes ermoglicht wurde in der ganzen Welt verwendet Seine drei Handbuchbeitrage uber Luftelektrizitat eines davon zusammen mit V F Hess galten jahrzehntelang als wichtigste Referenzwerke Erdbebenforschung Bearbeiten Benndorf leistete wichtige wissenschaftliche Beitrage in der Fruhphase der modernen Seismologie Seine alteste Arbeit auf dem Gebiet der Erdbebenforschung behandelte die Aufstellung zweier Pendelseismographen im Pribramer Bergwerk 1903 Ein Seismograph wurde auf der Erdoberflache ein Seismograph 1 km darunter aufgestellt beide Apparate registrierten ein Fernbeben genau gleich wahrend die mikroseismische Bewegung vom tiefer liegenden Apparat bedeutend schwacher angezeigt wurde Grosse Bedeutung kam seinen Arbeiten uber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erdbebenwellen bei verschiedenen Herdentfernungen zu Emil Wiechert der sich in seiner ersten Arbeit uber Erdbebenwellen ausdrucklich auf Benndorf bezog fuhrte 1910 den Namen Benndorfscher Satz fur die Beziehung zwischen dem Emergenzwinkel eines Erdbebenstrahls beim Auftauchen und der Geschwindigkeit im Scheitelpunkt ein Die Erdbebenforschung verband ihn mit Alfred Wegener Uber ihn schreibt Benndorf im Nachruf Er war ein Charakter von makelloser Reinheit schlichter Einfachheit und seltener Bescheidenheit Dabei war er ein Mann der Tat der mit eisernem Willen und zaher Energie unter Einsatz seines Lebens in Verfolgung eines idealen Zieles Ungewohnliches geleistet hat Literatur BearbeitenHeinrich Mache Benndorf Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 50 Digitalisat D Angetter Benndorf Hans In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 2 uberarbeitete Auflage nur online Schweidler E v Hans Benndorf zum 70 Geburtstag Gerlands Beitrage 57 1941 Kurt Reichel Steiermark Lexikon Graz 1955 J C Poggendorf s biographisch literarisches Handworterbuch mehrfach Osterreich 1918 1934 Wien 1935 Hans Benndorf Zur Erinnerung an Franz Exner In Physikalische Zeitschrift Band 28 1927 Hirzel Leipzig 1927 S 397 409 OBV Angelika Szekely Universitatsprofessor Hans Benndorf In Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Steiermark Band 83 Graz 1953 zobodat at PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Benndorf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Hans Benndorf im Austria Forum Biographie Normdaten Person GND 116121130 lobid OGND AKS LCCN nr89007939 VIAF 71236198 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benndorf HansKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhysikerGEBURTSDATUM 13 Dezember 1870GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 11 Februar 1953STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Benndorf amp oldid 210420746