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Hanna Sandtner geborene Ritter 26 August 1900 in Munchen 26 Februar 1958 in Berlin war eine deutsche KPD Politikerin und Funktionarin Grabstatte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen in der DDR 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHanna Sandtner wurde 1900 als Johanna Ritter als Tochter eines Chauffeurs in Munchen geboren Den Namen Sandtner nahm sie in den 1920er Jahren nach ihrer Eheschliessung mit dem Kommunisten Augustin Sandtner an In ihrer Jugend arbeitete sie in einer Kartonfabrik und als Kontoristin 1918 wurde sie Mitglied des Spartakusbundes Der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD gehorte sie seit der Grundung an 1919 wurde Sandtner wegen Beteiligung an den Kampfen der Bayerischen Raterepublik zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt 1921 beteiligte sie sich am Mitteldeutschen Aufstand Nach dessen Niederschlagung wurde sie zu eineinhalb Jahren Haft wegen Vergehen gegen das Sprengstoffgesetz verurteilt die sie zwischen 1921 und 1923 im Frauenzuchthaus in Aichach verbusste Nach der Haftentlassung wurde Sandtner Polleiterin in Munchen und Frauenleiterin der KPD Bezirksleitung von Sudbayern Dort lernte sie auch ihren spateren Ehemann Augustin Sandtner kennen 1923 siedelte sie nach Berlin uber wo sie von 1925 bis 1931 als Angestellte bei der sowjetischen Handelsvertretung arbeitete 1931 wurde sie hauptamtliche Funktionarin bei der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg Im selben Jahr wurde sie Stadtverordnete in Berlin eine Tatigkeit die sie bis zum Februar 1933 ausuben sollte Im Juni 1931 wurde Sandtner im Nachruckverfahren Mitglied des Reichstages in Berlin wo sie das Mandat des Abgeordneten Ernst Reinke ubernahm Bei den Reichstagswahlen vom Juli 1932 wurde Sandtners Mandat einmal bestatigt bevor sie nach den Novemberwahlen 1932 aus dem Parlament ausschied Im Parlament vertrat sie den Wahlkreis 2 Berlin Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 begann Sandtner im Februar 1933 als illegale Instrukteurin im Berliner Unterbezirk Nord zu arbeiten Im Februar 1934 floh Sandtner in die Sowjetunion wo sie sich in Moskau niederliess und Kurse an der Internationalen Lenin Schule besuchte Im Dezember 1934 reiste sie unter falschen Namen nach Osterreich In den folgenden Monaten wirkte sie in der Leitung der Kommunistischen Partei Osterreichs KPO in Wien Am 30 Oktober 1935 wurde Sandtner unter dem Namen Anna Gelb in Wien verhaftet und im Marz 1936 wegen Hochverrats zu eineinhalb Jahren schwerer Kerkerhaft verurteilt Sandtners Ehemann der seit 1935 in Deutschland in Haft war wurde 1944 im KZ Sachsenhausen ermordet Im Juli 1936 wurde Sandtner von den osterreichischen Behorden amnestiert 1937 kam sie in die Tschechoslowakei wo sie bis zur deutschen Besetzung des Landes fur die kommunistische Bewegung in Prag tatig war Danach lebte sie eine Zeit lang in Polen spater ging sie nach Norwegen wo sie zu den prominentesten deutschen Emigranten gehorte und eine Beziehung mit ihrem Mitexilanten Paul Jahnke begann 1 1940 floh sie nach Schweden Dort wurden Sandtner und ihr Lebensgefahrte zunachst interniert Nach ihrer Entlassung aus der Internierung arbeitete Sandtner als Putzfrau und Metallarbeiterin In der Gruppe der in Schweden lebenden Exilkommunisten gerieten sie und Jahnke zeitweise in Isolation Grund hierfur waren eine angebliche Erschutterung des Parteibewusstseins durch die Emigrationsverhaltnisse sowie die von Jahnke im Sommer 1941 geausserten Zweifel an den Siegesaussichten der Roten Armee im Ostkrieg denen Sandtner nicht widersprochen hatte 2 Anfang Marz 1946 kehrte Sandtner nach Berlin zuruck wo sie Referentin in der Abteilung Arbeit und Sozialfursorge im Parteivorstand der SED wurde Im Marz 1947 wurde Sandtner Geschaftsfuhrerin der Volkssolidaritat Im September 1948 erkrankte Sandtner schwer Zur Auskurierung ihres Leidens wahrscheinlich auch zur Uberwachung des ebenfalls dort weilenden Schriftstellers Erich Weinert ging sie in der Folge einige Monate lang in die Schweiz Im Mai 1949 wurde Sandtner in das Volkspolizei Prasidium von Berlin versetzt wo sie im Rang eines VP Kommandeurs Oberstleutnant die Leitung der Presse Abteilung ubernahm 3 Ende 1950 wurde Sandtner aufgrund des Befehls Nr 2 wegen ihrer Westemigration aber auch wegen ihrer schweren Krankheit abberufen Anfang April 1951 wurde Sandtner Leiterin der Fachschule des VEB Textil Mode in Berlin Friedrichshain 4 1954 erhielt sie eine Ruge wegen parteischadigenden Verhaltens Hanna Sandtner wurde in der Ehren Graberanlage Pergolenweg der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt Auszeichnungen in der DDR Bearbeiten1950 Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei 5 1958 Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof FriedrichsfeldeLiteratur BearbeitenSandtner Hanna In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Michael F Scholz Skandinavische Erfahrungen erwunscht Nachexil und Remigration Die ehemaligen KPD Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ DDR Stuttgart 2000 Weblinks BearbeitenHanna Sandtner in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten DDR BiographienEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Heilemann Norge med Willy Durch Norwegen auf den Spuren von Willy Brandt 2003 S 23 Michael F Scholz Erfahrungen erwunscht Nachexil und Remigration 2000 S 140 Der Spiegel 25 1953 S 12ff Neue Zeit vom 4 April 1951 Neues Deutschland vom 26 Februar 1950Normdaten Person GND 13037430X lobid OGND AKS VIAF 50332824 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sandtner HannaALTERNATIVNAMEN Ritter Johanna Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche KPD Funktionarin MdRGEBURTSDATUM 26 August 1900GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 26 Februar 1958STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanna Sandtner amp oldid 237585847