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Die Halpern Streuung ist die Streuung von Photonen an Photonen Sie basiert auf der Quantenelektrodynamik und wurde erstmals 1931 vom osterreichischen Physiker Otto Halpern beschrieben nach dem sie auch benannt wurde Da Photonen die Quanten des Lichts sind wird die Halpern Streuung im Englischen auch Light by Light Scattering genannt Die Halpern Streuung ist ein Effekt der sich nicht mithilfe der klassischen Theorie elektromagnetischer Wellen beschreiben lasst Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Klassischer Elektromagnetismus 1 2 Quantenelektrodynamik 2 Details 3 Experimenteller Nachweis 4 Siehe auch 5 LiteraturBeschreibung BearbeitenKlassischer Elektromagnetismus Bearbeiten In der klassischen Physik ist die einzig mogliche Wechselwirkung zwischen elektromagnetischen Wellen die Interferenz Dabei wird in jedem Raumpunkt sowohl das elektrische als auch das magnetische Feld der wechselwirkenden Wellen addiert das Resultat der Uberlagerung ist im Allgemeinen eine Schwebung Die Schwebung kann durch eine Fourieranalyse wieder eindeutig in die ursprunglichen Wellen zerlegt werden Quantenelektrodynamik Bearbeiten In der Quantenelektrodynamik wird Licht durch Lichtquanten Photonen beschrieben Diese konnen virtuelle Teilchen Antiteilchen Paare bilden die ihrerseits wieder zu Photonen annihilieren konnen Eine Streuung von Photonen an Photonen findet statt wenn das virtuelle Teilchen Antiteilchen Paar eines Photons mit dem eines anderen Photons annihiliert Diagrammatisch kann dies durch Feynman Diagramme beschrieben werden der einfachste dargestellte Prozess ist ein sogenanntes Box Diagramm Es existieren auch komplexere Prozesse bei der mehr als zwei Photonen aneinander streuen oder die Anzahl der ein und auslaufenden Photonen nicht identisch ist Die Halpern Streuung ist ein Prozess der nur reelle Photonen das heisst beobachtbare Teilchen beinhaltet Einen Prozess in dem reelle Photonen mit virtuellen Photonen wechselwirken nennt man Delbruck Streuung Details Bearbeiten nbsp Feynman Diagramm fur den 2 2 Prozess der Halpern StreuungBei der Halpern Streuung ist die Summe der einlaufenden und auslaufenden Photonen aufgrund des Furry Theorems immer gerade Daher ist der einfachste Fall der Halpern Streuung ein 2 2 Prozess bei dem zwei Photonen miteinander wechselwirken und wieder gestreut werden Prozesse hoherer Ordnung mit mehr beteiligten Photonen sind vom Wirkungsquerschnitt um den Faktor der Feinstrukturkonstanten a 1 137 displaystyle alpha approx 1 137 nbsp unterdruckt Der Wirkungsquerschnitt ist ebenfalls antiproportional zur Masse der erzeugten virtuellen Teilchen Antiteilchenpaare zur achten Potenz sodass der dominanteste Beitrag vom leichtesten geladenen Elementarteilchen dem Elektron stammt Der differentielle und totale Wirkungsquerschnitt im Ruhesystem der Halpern Streuung lauten im Limes niedriger Photonenergien d s d W 139 a 4 w 6 180 p 2 m e 8 3 cos 2 8 2 displaystyle frac mathrm d sigma mathrm d Omega frac 139 alpha 4 omega 6 180 pi 2 m mathrm e 8 3 cos 2 theta 2 nbsp s 973 a 4 w 6 10125 p m e 8 displaystyle sigma frac 973 alpha 4 omega 6 10125 pi m mathrm e 8 nbsp Dabei ist w displaystyle omega nbsp die Kreisfrequenz der streuenden Photonen im Ruhesystem m e displaystyle m mathrm e nbsp die Elektronenmasse 8 displaystyle theta nbsp der PolarwinkelExperimenteller Nachweis BearbeitenHalpern Streuung wurde erstmals 2015 durch die ATLAS Gruppe des Large Hadron Colliders nachgewiesen Dabei wurden Blei Ionen bei einer Schwerpunktsenergie von s 5 02 TeV displaystyle sqrt s 5 02 text TeV nbsp beschleunigt Wenn die Ionen nahe aneinander vorbei fliegen entstehen aufgrund ihrer positiven Ladung starke elektromagnetische Felder Photonen sind quantisierte Anregungen dieses Feldes Bei einer integrierten Luminositat von L d t 4 80 10 4 b 1 displaystyle textstyle int mathcal L mathrm d t 4 80 cdot 10 4 text b 1 nbsp konnten 13 Streuprozesse nachgewiesen werden Diese Menge ist innerhalb der Vorhersagen des Standardmodells Siehe auch BearbeitenDelbruck StreuungLiteratur BearbeitenMatthew D Schwartz Quantum field theory and the standard model Cambridge University Press New York 2014 ISBN 978 1 107 03473 0 The ATLAS Collaboration Evidence for light by light scattering in heavy ion collisions with the ATLAS detector at the LHC arxiv 1702 01625v1 Yi Liang und Andrzej Czarnecki Photon photon scattering a tutorial arxiv 1111 6126v2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halpern Streuung amp oldid 238558295