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Halios geron altgriechisch ἅlios gerwn halios gerōn deutsch Meergreis ist eine alte Meeresgottheit der griechischen Mythologie Halios geron im Kampf mit Herakles Argivische Bronzeplatte um 550 v Chr Ursprunglich trug der Meergreis keinen Eigennamen wurde aber fruh mit Nereus Proteus Phorkys oder Glaukos identifiziert da er wie diese ein Greis ist und uber die Kunste des Weissagens und der Verwandlungsfahigkeit verfugt 1 Bei Homer wird er als alter Vater der Thetis 2 und der Nereiden 3 genannt erscheint aber auch als Beiname des Proteus 4 und des Phorkys 5 Hesiod setzt ihn erstmals mit Nereus gleich 6 spatere literarische Zeugnisse dieser Identifikation finden sich in einem Scholion zu Pindar 7 und bei Cornutus 8 Bei Dionysios Byzantios ist er der Vater der byzantinischen Nymphe Semistra der Amme von Ios Tochter Keroessa 9 Nach Dionysios Byzantios befand sich auf einer Anhohe in Byzanz ein Heiligtum des Halios geron der mit Nereus Phorkys oder Proteus identifiziert wurde Mit dem Heiligtum sei ein Staatskult verbunden gewesen der aufgrund einer Traumerscheinung eingerichtet worden war 10 Die Iberer verehrten Glaukos unter dem Namen gerwn gerōn 11 und Pausanias berichtet von einem Kult in Gythion wo er mit Nereus identifiziert wurde 12 Es sind lediglich zwei Darstellungen erhalten die ihm aufgrund von Beischriften klar zuzuordnen sind Auf einem in Olympia gefundenen argivischen Bronzerelief wird er fischleibig im Kampf mit Herakles gezeigt also in einer Erscheinungsform die ikonographisch Triton zuzuschreiben ist Uber seinem Haupt befinden sich als Attribute der Verwandlungskunst Flammen und eine Schlange die sonst nur in Darstellungen des menschengestaltigen Nereus zu finden sind Auf einer attischen Weinkanne des Topfers Kolchos kommt er als menschlicher Zuschauer beim Kampf des Herakles mit Kyknos vor Bernhard Schmidt berichtet vom Nachleben des Halios geron im griechischen Volksglauben des 19 Jahrhunderts 13 Literatur BearbeitenWilhelm Drexler Halios 3 In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1821 f Digitalisat Paul Friedlander Halios 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VII 2 Stuttgart 1912 Sp 2267 f Albin Lesky Thalatta Rohrer Wien 1947 S 112 113 Ruth Glynn Halios geron In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000004 IV Zurich Munchen 1988 S 409 410 Anmerkungen Bearbeiten Martin Persson Nilsson Geschichte der griechischen Religion Band 1 Die Religion Griechenlands bis auf die griechische Weltherrschaft Band 5 2 2 1 des HdA 1967 S 240 244 Homer Ilias 1 358 1 538 1 556 20 107 Homer Ilias 18 141 Odyssee 24 58 Homer Odyssee 4 365 Homer Odyssee 13 96 Hesiod Theogonie 234 1003 Scholion zu Pindar Pythien 9 164 Lucius Annaeus Cornutus De natura deorum 23 Dionysios Byzantios de Bosporum navigatio In Karl Muller Geographi Graeci Minores Bd 2 Firmin Didot Paris 1861 S 12 Dionysios Byzantios de Bosporum navigatio S 29 Scholion zu Apollonios von Rhodos 2 767 Avienus Ora maritima 263 Pausanias 3 21 9 Bernhard Schmidt Das Volksleben der Neugriechen und das hellenische Altertum Leipzig 1871 S 135 136 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halios geron amp oldid 212578314