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Die Hofats ist ein 2259 m hoher Berg in den Allgauer Alpen Nahe Oberstdorf gelegen trennt sie zusammen mit dem Rauheck und weiteren kleineren Gipfeln das Oytal vom Dietersbachtal Sie ist als der markanteste Allgauer Grasberg mit sehr steilen Flanken einzigartig in den Ostalpen HofatsHofats aus Nordosten vom Himmelecksattel 2007 m Hohe 2259 m u NHNLage Bayern DeutschlandGebirge Hofats und Rauheckgruppe Allgauer AlpenDominanz 2 7 km Kleiner WilderSchartenhohe 478 m AlplesattelKoordinaten 47 22 3 N 10 20 56 O 47 3675 10 348888888889 2259 Koordinaten 47 22 3 N 10 20 56 OHofats Bayern Typ Allgauer GrasbergGestein Aptychen und Hornsteinkalke auf einem Sockel von Lias FleckenmergelErstbesteigung 1848 durch O SendtnerDie vier Gipfel der Hofats von Norden ausHofats aus Suden vom KreuzeckVorlage Infobox Berg Wartung BILD1Vorlage Infobox Berg Wartung BILD2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Namensgebung 2 1 Die Bedeutung des Namens Hofats 2 2 Namen der Einzelgipfel 3 Geologie 4 Botanik und Naturschutz 5 Alpinismus 5 1 Bergsteigerische Erschliessung 5 1 1 Die Besteigungsgeschichte bis 1890 5 1 2 Die Allgauer Schule 5 1 3 Die Erschliessung der Nordwande 5 1 4 Winterbegehung und Wiederentdeckung der extremen Anstiege 5 1 5 Chronologische Ubersicht uber wichtige Besteigungen 5 1 6 Errichtung der Gipfelkreuze 5 2 Anstiege 5 2 1 Ausrustung und beste Besteigungsbedingungen 5 2 2 Ostgipfel 5 2 3 Zweiter Gipfel 5 2 4 Westgipfel 5 2 5 Sonstige 5 3 Unfalle 6 Gleitschirmfliegen 7 Weitere Bilder 8 Literatur 9 Filme 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDie Hofats hat insgesamt vier beinahe gleich hohe Gipfel daher wurde sie in der Vergangenheit wegen ihrer schlanken und aufstrebenden Linien mit einem gotischen Dom verglichen 1 Die vier Gipfel der Hofats teilen sich in zwei Gipfelpaare auf die durch die Hofatsscharte 2207 m voneinander getrennt sind Zwischen den Gipfeln der beiden Gipfelpaare befinden sich kleinere Einschnitte ca 2233 m und 2227 m Alle Gipfel sitzen auf dem Kamm der vom Rauheck nach Nordwesten zieht 2 nbsp HofatsnadelVom Ostgipfel 2259 m zieht ein Grat nach Sudosten zum Alpelesattel sowie eine Kante nach Ostsudosten die im mittleren Bereich einen uberhangenden Zacken enthalt Hofatszahn Zwischen dem Grat und der Kante befindet sich die Sudostwand des Ostgipfels Des Weiteren entsendet der Ostgipfel einen unbedeutenden Grat nach Sudwesten der den Bergangertobel im Osten von der Hofatswanne im Westen trennt Der auf den Ostgipfel folgende Mittelgipfel 2257 m ist eigentlich nur eine ca 20 m lange waagrechte Schneide die ausser den beiden Hauptgraten nur einen nach Sudwesten abfallenden Grat besitzt der in der Hofatswanne wie ein Pfeiler endet Am Fusse dieses Grates liegt eine Hohle Hofatsgufel bzw Gufel Auf der Ostseite fehlt dem Mittelgipfel ein entsprechender Grat Stattdessen fallt hier die Wand mehrere hundert Meter teilweise uberhangend in das Rote Loch ab An dem nach der Hofatsscharte folgenden Zweiten Gipfel 2258 8 m lost sich nach Nordosten der langste Grat im Bereich der Hofats Dieser fallt zunachst steil ab bis in die Scharte Schartele zwischen Hofats und Kleiner Hofats und hat im Nordostgrat der Kleinen Hofats seine Fortsetzung Die Nordwande des Zweiten Gipfels fallen teilweise senkrecht in den Rauhen Hals hinab Unterhalb des Wandfusses befindet sich eine markante Felsnadel die Hofatsnadel Der Westgipfel 2257 7 m ist mit dem zweiten Gipfel durch einen wenig eingescharteten Grat verbunden Nach Norden entsendet der Westgipfel den Nordgrat der steil auf dem Rauhenhalsgrat aufsetzt Der nach Sudwesten ziehende mit Felsturmchen besetzte Grat begrenzt die Hofatswanne im Westen Namensgebung BearbeitenDie Bedeutung des Namens Hofats Bearbeiten Dem Namen Hofats in der Oberstdorfer Mundart heefats galten schon viele Deutungsversuche Er wurde vielfach als Name mit romanischem Ursprung interpretiert Der Flurnamenforscher Ludwig Mayr glaubte der Name sei auf einen Namen Herfart Harifrid zuruckzufuhren der eine Alpe an der Hofats angelegt habe die dem Berg schliesslich den Namen gegeben habe 1 3 4 Ebenso war fruher eine Deutung des Namens als Die Hoffartige wegen der majestatischen Formen des Berges weit verbreitet was allerdings bereits im Alpenvereinsfuhrer 1951 als gewagt bezeichnet wurde 1 Den eigentlich ersten professionellen Deutungsversuch des Namens lieferte August Kubler bereits im Jahre 1909 5 Seiner Ansicht nach ist der Name das part preaes neutrum des Verbes heben mit der Bedeutung Wo alles sich hebt wo alles emporragt Diese Interpretation konnte allerdings Thaddaus Steiner in seiner Dissertation aus dem Jahre 1972 aufgrund seiner detaillierten Kenntnisse der Grammatik der Oberstdorfer Mundart widerlegen Steiner konnte damals keine einwandfreie Deutung des Namens liefern 6 Erst im 21 Jahrhundert schlug Thaddaus Steiner eine plausible Interpretation vor die den Namen mit ziemlicher Sicherheit richtig erklart 4 7 Seine Interpretation stutzt sich auf die Tatsache dass die unteren Bereiche der Hofats viele Jahrhunderte der Ortschaft Gerstruben als Geissweide d h Weide fur Ziegen dienten und in der Walser Mundart das Wort Atz Weide bedeutet Gerstruben ist eine alte Walser Siedlung Zusammen mit der bereits in seiner Dissertation 1972 beschriebenen Tatsache dass in der Oberstdorfer Mundart ein mittelhochdeutsches ch haufig als f gesprochen wird ergibt sich damit unter der Berucksichtigung der Tatsache dass in der Oberstdorfer Mundart ein langes o als ee gesprochen wird 7 die Bedeutung Hochatz hochgelegene Weide Von dieser hochgelegenen Weide wurde der Name auf den Berg ubertragen Namen der Einzelgipfel Bearbeiten Die Namen der einzelnen Gipfel sowie die Hohenangaben variieren in der Literatur sowie in den einzelnen Kartenwerken Die Hohenangaben sind in der Alpenvereinskarte Allgauer Alpen West am detailliertesten Von Nordwesten nach Sudosten besteht der Gipfelaufbau der Hofats ihr zufolge aus den folgenden Einzelgipfeln Westgipfel Zweiter Gipfel Mittelgipfel und Ostgipfel Bis zum 19 Jahrhundert war fur die Namensgebung ausschlaggebend dass die Bewirtschaftung der steilen Grasflanken im unteren Bereich des Berges von der Ortschaft Gerstruben aus erfolgte Da Gerstruben westlich der Hofats liegt hiess damals der Westgipfel Vorderer Gipfel der Zweite Gipfel Nebengipfel und der Ostgipfel wurde als Hinterer Gipfel bezeichnet 8 Lediglich der Mittelgipfel hatte fruher die gleiche Bezeichnung Erst nach dem Erscheinen der ersten Alpenvereinskarte Allgauer Alpen West im Jahre 1906 wurden die Bezeichnungen Westgipfel Zweiter Gipfel und Ostgipfel verwendet Die neue Ausgabe des Alpenvereinsfuhrers aus dem Jahr 2004 lehnt die bisher gebrauchlichen Bezeichnungen Westgipfel und Ostgipfel ab Als passendere Bezeichnung wird Nordwestgipfel sowie Sudostgipfel vorgeschlagen Da die Literatur und auch die meisten Karten uberwiegend die Bezeichnungen Westgipfel und Ostgipfel verwenden verwendet auch dieser Artikel diese Namen Geologie BearbeitenDie Hofats ist aus grauen Aptychenkalken aufgebaut die der jungeren Juraperiode entstammen Diese Aptychenkalke sind von einer Schicht kieselreicher roter Hornsteinkalke umlagert die beiderseits der Hofatsscharte den Gipfelgrat erreichen und die bei dem nach Osten absturzenden Roten Loch fur dessen Rotfarbung verantwortlich sind Unterhalb der Hornsteinschichten tritt der Sockel aus Lias Fleckenmergel hervor was beim Aufstieg aus der Wanne zum Westgipfel deutlich erkennbar ist Die Aptychenschichten bauen an der Hofats die verwegenen Zacken beispielsweise an der Hofatsnadel und scharfen Grate auf 3 9 10 Botanik und Naturschutz Bearbeiten nbsp Zeltposten der Bergwacht in den 1960er JahrenDie Hofats ist fur ihre Pflanzenvielfalt weit uber das Allgau hinaus bekannt Aufgrund des Kieselgehalts der Hornsteine und der Aptychenkalke an der Hofats ist der Artenreichtum hoch Hier findet man neben Enzian Aurikel und Anemone auch die Edelraute das Federgras sowie die Straussglockenblume und das Edelweiss das fruher hier sehr zahlreich vorkam und der Hofats zu grosser Bekanntheit verhalf nbsp Edelweissstock an der Hofats Im Hintergrund Trettachspitze und MadelegabelZu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde das Edelweiss an der Hofats beinahe ausgerottet obwohl der Berg bereits seit 1911 Pflanzenschutzgebiet war Besonders zur Zeit der Inflation 1923 wurde das Edelweiss buschelweise gepfluckt um es dann in Oberstdorf am Bahnhof den Touristen verkaufen zu konnen 11 Mitte der 1920er Jahre betrug daher der Edelweissbestand an der Hofats nur noch 10 des Bestandes des Jahres 1900 Diese Entwicklung veranlasste die Allgauer Bergwacht unter Federfuhrung von Georg Frey ab dem Jahre 1935 einen Zeltposten auf einer waagrechten Rippe unterhalb der Hofatsgufel auf ca 2 000 m Hohe einzurichten der von Juni bis September standig durch zwei Bergwachtmanner bei wochentlicher Ablosung besetzt wurde 12 Diese uberwachten die steilen Flanken der Hofats nach Bergsteigern die Edelweiss sammelten Wenn notwendig mussten sie den vermutlichen Edelweissraubern nachstellen und sie gegebenenfalls vom Pflucken abhalten Dadurch konnten die letzten Edelweiss Restbestande vor der endgultigen Ausrottung bewahrt werden Ausserdem gingen durch die standige Prasenz der Bergwacht die todlichen Absturze rapide zuruck Im Jahre 1959 wurde das Gebiet der Hofats zum Naturschutzgebiet erklart Dank der standigen Bewachung der Edelweissbestande sind diese bis zu Beginn der 1970er Jahre wieder auf 80 des Standes des Jahres 1900 angewachsen 13 Mittlerweile gibt es an der Hofats wieder Edelweissstocke mit 30 oder mehr Bluten Da der Aufenthalt fur die Bergwachtmanner bei Schlechtwetter Gewittern oder sommerlichen Wintereinbruchen in dem Zeltposten alles andere als angenehm war reifte Ende 1960er Jahre bei dem Kemptner Bergwachtmann Wolfgang Bedau dem damaligen Bereitschaftsleiter Kurt Bogner und dem Bergwacht Abschnittsgeschaftsfuhrer Georg Frey die Idee anstelle des Zeltes eine Biwakschachtel aufzustellen 14 Im Jahre 1969 wurde die Aluminium Biwakschachtel zusammen mit Mitgliedern der Neu Ulmer Bergwacht gebaut und unter Zuhilfenahme eines Hubschraubers auf dem Platz unterhalb der Hofatsgufel aufgestellt In Erinnerung an die Verdienste von Georg Frey heisst der Bergwacht Stutzpunkt an der Hofats mittlerweile Georg Frey Stutzpunkt 15 Da sich inzwischen die Edelweissbestande erholt haben und das Umweltbewusstsein der Bergsteiger eine permanente Uberwachung nicht mehr erforderlich macht ist der Bergwachtstutzpunkt seit dem Jahre 2007 nicht mehr besetzt Alpinismus BearbeitenBergsteigerische Erschliessung Bearbeiten Die bergsteigerische Erschliessung der Hofats kann in vier Epochen eingeteilt werden Die erste Epoche umfasste den Teil der Ersteigungsgeschichte den Anton Spiehler 1848 in Bayreuth 18 Juni 1891 in Memmingen in seiner Abhandlung uber die Erschliessung der Ostalpen beschreibt 16 Die zweite Epoche ist diejenige die Fritz Schmitt als Allgauer Schule bezeichnet und die untrennbar mit den Gebrudern Enzensperger verknupft ist 17 In der dritten Epoche in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts verlagerten sich die Aktivitaten in die Nordwande wo wieder vermehrt Einheimische die Erstbegehungen durchfuhrten Schliesslich ist die vierte Epoche in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts zuerst durch eine spektakulare Winterbegehung gekennzeichnet und gegen Ende des 20 Jahrhunderts durch die Wiederentdeckung der extremen Anstiege in den Nordwanden durch Allgauer Sportkletterer Die Besteigungsgeschichte bis 1890 Bearbeiten Schon lange vor der ersten bekannten touristischen Ersteigung im Jahre 1848 durch den Botaniker Otto Sendtner wurde der Westgipfel der Hofats von Einheimischen aus Gerstruben erstiegen 18 Der allgemeinen Offentlichkeit wurde diese Ersteigung erst im Jahre 1853 in einem Bericht durch Sendtner in einer Beilage der Allgauer Zeitung bekannt 19 In dieser Zeit fuhrten die beiden einheimischen Jager Thaddaus Blattner Dez 1824 in Oberstdorf 17 Marz 1895 in Oberstdorf 20 und Leo Dorn der spatere Adlerkonig Anstiege durch die erst vier Jahrzehnte spater von Touristen wiederholt wurden 21 Der erste ausfuhrliche Besteigungsbericht stammt aus dem Jahre 1858 von Dr Gross 22 in dem zum ersten Mal die gewaltige Neigung der Flanken mit Angaben zwischen 70 und 80 beschrieben wurden die seinerzeit im Jahre 1869 23 auch der Erschliesser der Allgauer Alpen Hermann von Barth unterschatzt hat Trotz oder gerade wegen der abschreckenden Beschreibung fand die Hofats ihre Liebhaber so dass diese auch ausserhalb des Allgaus in weiteren Kreisen bekannt wurde und auch haufiger von Touristen erstiegen wurde Angespornt durch die Neigungsangaben von Dr Gross wurde in der Folgezeit bei den Besteigungen die Neigung von den Begehern bestimmt so beispielsweise von Hermann von Barth der bei seiner Ersteigung des Westgipfels von Neigungswinkeln von 80 bis 82 berichtet wahrend ein Dr Maschke aus Berlin die Neigung wesentlich detaillierter nie unter 60 vielfach grosser als 70 steilste Stelle 79 24 nennt Die Allgauer Schule Bearbeiten nbsp Abstieg durch die Sudostwand des Hofats Ostgipfels Zeichnung von Ernst Platz im Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins 1896Bis zu Beginn der 1890er Jahre wurden die bisher begangenen Anstiege gelegentlich von Touristen unter Begleitung von Fuhrern wiederholt Der Mittelgipfel war zu dieser Zeit noch unbestiegen Damals glaubten sogar solch profunde Hofats Kenner wie Th Blattner dass der Mittelgipfel unersteigbar sei 25 obwohl Blattner neben Leo Dorn damals zu den besten Grasgehern zahlte was er durch seine zahlreichen Begehungen z B 20 30 Auf bzw Abstiege uber den Nordgrat des Westgipfels unter Beweis gestellt hatte Der Mittelgipfel wurde schliesslich im Jahre 1891 durch H Kranzfelder und Ludwig Stritzel von der Hofatsscharte erstmals bestiegen In diesem Jahr erstieg auch Josef Enzensperger zusammen mit Karl Neumann die Hofats Im Jahr 1892 grundete Enzensperger zusammen mit 11 bergbegeisterten Studenten in Munchen den Akademischen Alpenverein AAVM Dieser AAVM stiftete im Jahr 1893 das erste Hofats Gipfelbuch was der fuhrerlosen Touristik im Allgau Auftrieb verlieh besonders an der Hofats 17 Im Jahre 1892 beging H Kranzfelder den heute ublichen Anstieg auf den Ostgipfel vom Alpelesattel und im gleichen Jahr gelang ihm zusammen mit Ludwig Stritzl und Ernst Platz die erste Uberschreitung vom West zum Ostgipfel die auch heute noch gerne begangen wird Damals setzte sich allmahlich die Verwendung von Pickel und Steigeisen durch was in der Folgezeit bei den relativ haufigen Begehungen der Normalwege zum Ost und Westgipfel regelrechte Graben hinterlassen hat Die deutlich schwierigere Uberschreitung vom Ost zum Westgipfel gelang den Brudern Josef und Ernst Enzensperger im Jahre 1893 Schliesslich konnten im Jahr 1895 den Brudern Enzensperger zusammen mit den drei befreundeten Grasspezialisten Emanuel Christa Julius Bachschmid und Weissler aus Kaufbeuren die damals verwegenste Grastour des Allgaus durchfuhren Den Abstieg vom Ostgipfel uber dessen Sudostwand Bei diesem 400 m hohen Abstieg ins Rote Loch kam erschwerend hinzu dass Josef Enzensperger nach Uberwindung der schwierigsten Stelle bemerkte dass der Rucksack seines Bruders weiter oben liegen gelassen wurde Da man den Rucksack nicht zurucklassen wollte musste diese Passage nochmals im Auf und Abstieg begangen werden 26 Ernst Platz hat diese Erstbegehung in einer zeitgenossischen Zeichnung festgehalten die im Alpenvereinsjahrbuch des Jahres 1896 erschien Schliesslich gelang Th Spindler und Gefahrten die erste touristische Ersteigung des Sudwestgrates des Westgipfels der nach Angaben von Spiehler 25 bereits viele Jahre zuvor durch Th Blattner begangen wurde Die Erschliessung der Nordwande Bearbeiten nbsp Nordwand des Hofats Ostgipfels von der Kleinen HofatsIn den nachsten 25 Jahren wurde es um die Erschliessung weiterer Anstiege an der Hofats ruhig Einerseits waren alle leichteren Anstiege bereits erstiegen andererseits war die Kletter und Sicherungstechnik noch nicht so weit fortgeschritten Begehungen der noch unerstiegenen Wande zu ermoglichen Erst 1930 gelang der Seilschaft Franz Faschingleitner und Ludwig Zint aus Oberstdorf die Ersteigung der Westwand des Westgipfels die damals fur viel Aufsehen sorgte Deren Anstiegsbeschreibung war noch Jahrzehnte spater in vielen Auflagen der alteren Alpenvereinsfuhrer zu finden Zwei Jahre spater gelang der gleichen Seilschaft die erste Nordwandroute an der Hofats die westliche Fuhre durch die Nordwand auf den zweiten Gipfel In den nachsten Jahren war ausserdem die Seilschaft Anton Stolze 1901 und Sepp Prinz 1901 1998 aus Immenstadt sehr erfolgreich Deren ostliche Route durch die Nordwand auf den Zweiten Gipfel hatte den Schonheitsfehler dass die Fuhre ca 2 Seillangen 60 m unter dem Gipfel auf dem Nordostgrat des Zweiten Gipfels endete Bemerkenswert bei dieser Besteigung ist allerdings die Tatsache dass der Anstieg an Ostern 1934 bei teilweiser Vereisung durchgefuhrt wurde 27 Im Folgejahr gelang dieser Seilschaft die Ersteigung der direkten Nordwand des Zweiten Gipfels die auch heute noch gelegentlich wiederholt wird und die als die klassische Nordwandfuhre an der Hofats gilt Bei diesem Anstieg hatten die Erstbesteiger zwei Seillangen in hochster Schwierigkeit zu uberwinden Schliesslich gelang im Jahre 1933 Anton Stolze und Kaspar Schwarz 1909 in Oberstdorf 1991 in Oberstdorf die Erstbegehung der geraden Nordwand des Ostgipfels Winterbegehung und Wiederentdeckung der extremen Anstiege Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die extremen Routen an der Hofats eher selten begangen Aufsehen erregte im Jahr 1955 die erste Winterbegehung der direkten Nordwand des Zweiten Gipfels durch Georg Maier 1911 1977 und Hannes Niederberger Der aus Ulm stammende Maier war damals der mit Abstand erfolgreichste Winterbergsteiger Deutschlands und stellte mit der ersten Winterbegehung der Hofats Nordwand die zweite Winterbegehung erfolgte erst uber 50 Jahre spater im Winter 2008 2009 durch Michael Schafroth und Florian Jehle 28 29 und dem anschliessenden Abstieg uber den Sudwestgrat sein Konnen deutlich unter Beweis 30 In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Nordwandrouten gelegentlich von einheimischen Extremkletterern begangen was teilweise auch durch Berichte in der Presse dokumentiert wurde 31 Dabei wurde die Nordwand des Zweiten Gipfels seit 1962 erstmals wieder im Juni 1998 durch Matthias Robl und Bernhard Hauber begangen 6 Begehung und kurz darauf nochmals durch Toni Steurer 1978 und Michael Schafroth am 21 Juni 1998 7 Begehung Der Seilschaft Matthias Robl und Toni Steurer gelang im Sommer 1999 eine Wiederholung der Nordwand des Ostgipfels Schliesslich wurde der aus den Grossen Alpenwanden bekannte Begehungsstil eines enchainements im Jahre 1999 durch Toni Steurer an der Hofats etabliert als der Oberstdorfer an einem Tag alle Hofatsgrate hintereinander beging Aufstieg uber den Sudwestgrat zum Westgipfel Abstieg uber den Nordgrat erneuter Aufstieg uber den Nordgrat Uberschreitung zum Ostgipfel Abstieg uber den Sudostgrat ins Rote Loch Aufstieg uber den Nordostgrat auf den Zweiten Gipfel nochmalige Uberschreitung zum Ostgipfel Abstieg zur Gufel 32 Eine derartige Aneinanderreihung von mehreren allerdings leichteren Anstiegen hatte bereits vor mehr als 100 Jahren der Jager Blattner im Zuge seiner Arbeit mehrfach durchgefuhrt 25 Chronologische Ubersicht uber wichtige Besteigungen Bearbeiten 1848 O Sendtner Westgipfel von Gufel Normalweg um 1855 Th Blattner Westgipfel Nordgrat 33 um 1855 Th Blattner Zweiter Gipfel Nordostgrat 1856 L Dorn Hofatsscharte vom Roten Loch 1891 H Kranzfelder L Stritzel Mittelgipfel von Hofatsscharte 28 Juli 1891 H Kranzfelder L Stritzel Ostgipfel vom Alpelesattel 34 1892 H Kranzfelder und Gef Uberschreitung vom West zum Ostgipfel 1893 J Enzensperger E Enzensperger Uberschreitung vom Ost zum Westgipfel 1895 J Enzensperger E Enzensperger Christa Bachschmid Weissler Ostgipfel Sudostwand im Abstieg 1895 E Heimhuber Zink Ostgipfel von Gufel 1897 J Enzensperger und Gef Uberschreitung vom West zum Ostgipfel 1 Winterbegehung 35 1904 Th Spindler und Gef Westgipfel Sudwestgrat 1930 F Faschingleitner L Zint Westgipfel Westwand 1932 F Faschingleitner L Zint Zweiter Gipfel Nordwand westliche Fuhre 1933 A Stolze K Schwarz Ostgipfel Nordwand 31 Marz 1 April 1934 A Stolze S Prinz Zweiter Gipfel Nordwand ostliche Fuhre 30 Juni 1935 A Stolze S Prinz Zweiter Gipfel direkte Nordwand 9 10 April 1955 G Maier H Niederberger Zweiter Gipfel direkte Nordwand 1 Winterbegehung 10 April 1955 G Maier H Niederberger Westgipfel Sudwestgrat im Abstieg 1 Winterbegehung Winter 2008 2009 M Schafroth F Jehle Zweiter Gipfel direkte Nordwand 2 Winterbegehung Errichtung der Gipfelkreuze Bearbeiten Mit der Besteigung der Gipfel ist eng die Errichtung der Gipfelkreuze verbunden Da zuerst der Westgipfel erstiegen wurde stand auch hier zuerst ein Gipfelkreuz das der Jager Th Blattner zwischen den Jahren 1854 und 1857 dort errichtete Dieses war allerdings in den 1890er Jahren nicht mehr vorhanden denn Enzensperger erwahnt in seinen Berichten uber die Ersteigung der Hofats nur eine Signalstange auf dem Signalkopf 2004 m am Sudostgrat des Ostgipfels und auf den gezeichneten Abbildungen sind auf den Gipfeln nur Steinmanner abgebildet 36 Am 15 Juli 1923 erfolgte die zweite Kreuzerrichtung auf dem Westgipfel durch Oberstdorfer Bergfuhrer und knapp 30 Jahre spater am 29 Mai 1951 die dritte Kreuzerrichtung durch die Sektion Oberstdorf des Deutschen Alpenvereins Dieses Gipfelkreuz stand knapp 30 Jahre bis es umsturzte und im Oktober 1983 von Oberstdorfer Bergfuhrern durch ein neues Kreuz ersetzt wurde Hier kam erstmals ein Hubschrauber zum Einsatz 37 In den 1990er Jahren stand das Gipfelkreuz noch allerdings ohne Gipfelbuch Dabei kam es zu dem Kuriosum dass unabhangig voneinander eine Gruppe von Oberstdorfer Bergsteigern und Mitglieder der Bergwacht Kempten den Entschluss fassten ein Gipfelbuch am Westgipfel zu deponieren und beide Gruppen am gleichen Tag den Gipfel erstiegen Die Gruppe der Oberstdorfer Bergsteiger war etwa eine halbe Stunde fruher am Gipfel so dass in den nachsten Jahren deren Gipfelbuch am Westgipfel war Fast ein halbes Jahrhundert nach der ersten Errichtung eines Gipfelkreuzes auf dem Westgipfel wurde von Oberstdorfer Bergfuhrern am 29 Mai 1911 das erste Gipfelkreuz auf dem Ostgipfel errichtet und ein Gipfelbuch deponiert 36 Es dauerte wiederum ein knappes halbes Jahrhundert bis am 20 September 1958 durch Bergsteiger aus Kempten das zweite Kreuz auf dem Ostgipfel errichtet wurde Leider wurde bei diesem Kreuz der Querbalken im Sommer 1962 durch einen Blitzschlag zerstort so dass am 16 September 1962 der Querbalken ausgewechselt werden musste Dieses Gipfelkreuz hielt knapp 15 Jahre der Witterung stand und musste am 2 Juli 1977 durch ein neues Kreuz ersetzt werden das nur 5 Jahre danach im Jahre 1982 durch einen Sturm umgerissen wurde Nach der Kreuzerrichtung auf dem Ostgipfel am 10 Juli 1983 37 wurde das letzte Gipfelkreuz auf dem Ostgipfel Anfang August 2008 durch die Kolpingsfamilie Borwang errichtet 38 Auf dem Zweiten Gipfel und dem Mittelgipfel standen noch nie Gipfelkreuze Am Mittelgipfel ist eine Kassette mit einem Gipfelbuch vorhanden Anstiege Bearbeiten Die einzelnen Gipfel sind zum Teil schwer zu erreichen Daher kommt es immer wieder zu Absturzen von Wanderern die sich im steilen Gras und Schrofengelande uberschatzen Die schwierigeren Anstiege an der Hofats unterscheiden sich von anderen Klettertouren in den Ostalpen durch die Kombination von Gras und Felspartien bei teilweise schlechten oder fehlenden Sicherungsmoglichkeiten Ausrustung und beste Besteigungsbedingungen Bearbeiten Fruher wurden in der alpinen Literatur fur die Ersteigung der Hofats Steigeisen und Pickel vorgeschlagen Die Verwendung von Steigeisen hatte zur Folge dass auf den Normalwegen regelrechte Graben entstanden Auf den leichteren Anstiegen kann mittlerweile auf die Verwendung von Steigeisen verzichtet werden wahrend erfahrene Graskletterer zumindest bei den schwierigeren Anstiegen einen Eispickel bzw ein Eisbeil verwenden Anstelle der Steigeisen mit Frontzacken sind feste Bergschuhe mit Tricouni Beschlag empfehlenswert wobei diese Schuhe bei den Felspassagen den Nachteil haben dass diese schwieriger zu begehen sind Im reinen Grasgelande haben allerdings die Schuhe mit Tricouni Beschlag den Vorteil einer deutlich verbesserten Trittsicherheit Fur die Normalwege auf den Ost und Westgipfel reichen feste Bergschuhe mit gutem Profil In den schwierigen Anstiegen in den Nordwanden wurden fruher wegen des murben Gesteins auch teilweise Eishaken empfohlen Fur die Begehung der Anstiege an der Hofats ist trockenes Wetter unbedingt zu empfehlen denn Nasse bzw Vereisung schaffen Bedingungen die durchaus mit den ernsten Bedingungen einer Eistour in den Zentralalpen verglichen werden konnen 39 Allerdings ist auch eine zu lange Trockenperiode nicht ideal da in diesem Fall die Erde zu trocken und broslig wird was die Ersteigung wiederum erschwert Aufgrund der Beschaffenheit der Felsen bzw der Anstiege sind die Anforderungen an den Bergsteiger ungleich hoher als bei einer reinen Klettertour im Fels wie z B im Kaisergebirge oder im Wetterstein Ein guter Felskletterer der im Schrofengelande unsicher ist wird an der Hofats aufgrund des unzuverlassigen Gesteins und der schlechten Sicherungsmoglichkeiten mit ziemlicher Sicherheit Probleme haben Ostgipfel Bearbeiten nbsp Ostgipfel vom Alpelesattel Der linke Grat ist der Sudsudostgrat Der Zacken mit Schatten in der Mitte des rechten Grates ist der Hofatszahn Die Wand zwischen den Graten ist die SudostwandSudsudostgrat Schwierigkeit II Zeitaufwand 1 Stunden Ausgangspunkt Alplesattel Erstersteiger H Kranzfelder L Stritzel 1891 Bemerkung Einer der ublichen NormalanstiegeDieser Anstieg ist der mit Abstand am meisten begangene Anstieg auf die Hofats Das liegt daran dass am Alpelesattel ein gut sichtbarer Weg in Richtung Hofats beginnt Der Weg ist im unteren Bereich noch relativ einfach Nach einem kurzen Abstieg wird er jedoch immer steiler und mehr und mehr von Felsen durchsetzt Kurz vor dem Gipfel stellt dann eine schrag auf dem Grat liegende Felsplatte die Schlusselstelle dar Hier mussen viele Bergsteiger umkehren denn im Abstieg ist die Platte deutlich schwieriger als im Aufstieg Nach Westen im Aufstieg links bricht hier der Grat mit einer etwa 200 m hohen teilweise senkrechten Graswand in die Hofatswanne ab wahrend zur rechten der Grat in die Sudostwand abfallt Gegen Ende der 1990er Jahre hat die Bergwacht im oberen Bereich der Felsplatte einen Bohrhaken angebracht so dass diese Stelle besser gesichert werden kann Da in den folgenden Jahren auch im unteren Bereich der Felspassage ein Bohrhaken angebracht wurde muss nun auch der Seilerste diese Stelle nicht mehr ungesichert bewaltigen Von der Gufel Schwierigkeit II Zeitaufwand Stunde Ausgangspunkt Hofatsgufel Erstersteiger E Heimhuber Zink 1895 Bemerkung Einer der ublichen NormalanstiegeSudostwand Schwierigkeit IV Zeitaufwand 2 Stunden Ausgangspunkt Kaseralpe Erstersteiger J Enzensperger E Enzensperger Christa Bachschmid Weissler 1895 im Abstieg Bemerkung praktisch kaum mehr begangen nur noch von historischem Interesse nbsp Der obere Teil der Nordwand des Hofats Ostgipfels von der Kleinen Hofats nbsp Hofats mit dem Roten Loch von der KaseralpeNordwand Schwierigkeit VI Zeitaufwand 6 Stunden Ausgangspunkt Rotes Loch Erstersteiger A Stolze K Schwarz 1933 Bemerkung sehr selten durch Einheimische begangenZweiter Gipfel Bearbeiten Nordostgrat Schwierigkeit III Zeitaufwand 4 Stunden Ausgangspunkt Kaseralpe Erstersteiger Th Blattner um 1855Nordwand westliche Fuhre Schwierigkeit V Zeitaufwand 2 Stunden Ausgangspunkt Rauhenhalsalpe Erstersteiger F Faschingleitner L Zint 1932 Bemerkung praktisch kaum mehr begangen nur noch von historischem InteresseNordwand ostliche Fuhre Schwierigkeit VI Zeitaufwand unbekannt Ausgangspunkt Rauhenhalsalpe Erstersteiger A Stolze S Prinz 1934 Bemerkung praktisch nicht mehr begangen nur noch von historischem InteresseGerade Nordwand Schwierigkeit VI Zeitaufwand 10 Stunden Ausgangspunkt Rauhenhalsalpe Erstersteiger A Stolze S Prinz 1934 Bemerkung sehr selten durch Einheimische begangen Von allen Nordwandanstiegen an der Hofats durfte die Gerade Nordwand des zweiten Gipfels am meisten wiederholt worden sein erstens wegen der idealen Linienfuhrung und zweitens wegen der Bekanntheit die dieser Anstieg durch den Bericht uber die Winterbegehung durch Georg Maier und Hannes Niederberger im Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins 1966 erlangte 30 Weitere Bekanntheit erlangte die Fuhre durch Berichte in der lokalen Presse 31 uber Ersteigungen Ende der 1990er Jahre Schliesslich wurde im Film Die Hofats ein einmaliger Berg von Gerhard Baur aus dem Jahre 2007 eine Begehung dieser Route dokumentiert Westgipfel Bearbeiten Durch die Wanne Schwierigkeit II Zeitaufwand 3 Stunden Ausgangspunkt Gerstruben Erstersteiger O Sendtner 1848 Bemerkung Einer der ublichen NormalanstiegeDer Normalweg auf den Westgipfel ist ein haufig begangener Anstieg der allerdings nicht so oft begangen wird wie der Normalweg auf den Ostgipfel Er hat keine ausgepragte Schlusselstelle dafur aber leichte Kletterstellen bereits im unteren Teil sowie kurz oberhalb des Bergwacht Postens Er ist nicht so ausgesetzt wie der Weg auf den Ostgipfel Die Steilheit des Gelandes nimmt kontinuierlich zu bis man schliesslich den Gipfelgrat erreicht hat Die Wegfindung ist oberhalb des Bergwachtpostens etwas schwierig nbsp Sudwestgrat der Grat mit der deutlichen Licht Schatten Grenze vom KegelkopfSudwestgrat Schwierigkeit IV Zeitaufwand 5 Stunden Ausgangspunkt Gerstruben Erstersteiger Th Spindler und Gef 1904 Bemerkung Haufiger begangene RouteDer Sudwestgrat ist ein relativ haufig begangener Anstieg da der Grat sehr schnell schneefrei wird und wegen der Felspassagen auch fur Felskletterer interessant ist Er wurde einem breiteren Fernsehpublikum durch den Film Die Hofats ein einmaliger Berg von Gerhard Baur bekannt nbsp Westgipfel der Hofats von Gerstruben Nordgrat Schwierigkeit IV Zeitaufwand 3 Stunden Ausgangspunkt Gerstruben Erstersteiger Th Blattner um 1855Westwand Schwierigkeit VI Zeitaufwand 4 Stunden Ausgangspunkt Gerstruben Erstersteiger F Faschingleitner L Zint 1930 Bemerkung praktisch nicht mehr begangen nur noch von historischem InteresseSonstige Bearbeiten nbsp Auf dem Mittelgipfel bei der Uberschreitung nbsp Scharte zwischen Mittel und Ostgipfel bei der UberschreitungUberschreitung vom West zum Ostgipfel Schwierigkeit III Zeitaufwand 1 Stunde Ausgangspunkt Westgipfel Erstersteiger H Kranzfelder und Gef 1893 Bemerkung Die Uberschreitung auch Travers genannt ist eine relativ haufig begangene Route Sie ist noch relativ einfach und hat beeindruckende Tiefblicke ins Rote Loch besonders in der Scharte zwischen dem Mittelgipfel und dem Ostgipfel Sie wurde einem breiten Fernsehpublikum anfangs der 1990er Jahre durch die Sendung Bergauf Bergab bekannt als der Oberallgauer Bergfuhrer Udo Zehetleitner und Hermann Magerer der Moderator der Sendung die Route begingen Vom Westgipfel fuhrt die Route auf Steigspuren durch die steile Sudflanke des Zweiten Gipfels in die Hofatsscharte Die Hofatsscharte kann auch deutlich schwieriger direkt uber den Grat und den Zweiten Gipfel erreicht werden Vor der Scharte wird der Mittelgipfel uber unzuverlassiges Gestein erstiegen Uber plattige grasdurchsetzte Felsen wird in die nachfolgende Scharte vor dem Ostgipfel abgestiegen Erst dort hat man einigermassen gute Sicherungsmoglichkeiten Ein grosser Felsblock in der Scharte bietet einen guten Standplatz Von der Scharte geht es uber gutgriffige relativ feste Felsen sehr ausgesetzt zum Ostgipfel empor Diese Fuhre wird auch teilweise von Einheimischen im seilfreien Alleingang begangen In umgekehrter Richtung ist die Route deutlich anspruchsvoller da die schwierigen Passagen im Abstieg begangen werden mussen Unfalle Bearbeiten nbsp Kreuz an der Stiege am Nordostgrat der Kleinen HofatsAufgrund des Edelweissreichtums der Hofats wurden in der Vergangenheit viele Bergsteiger dazu verleitet in die steilen Flanken zu steigen Dadurch gab es viele todliche Absturze fur die die Hofats beruchtigt war Erst durch die standige Besetzung des Bergwachtpostens nahmen die todlichen Absturze stark ab Trotzdem gibt es auch heutzutage immer wieder todliche Absturze 40 41 42 Einerseits liegt die Ursache in der Selbstuberschatzung der Wanderer und anderseits an schlechten Witterungsbedingungen bzw an den geologischen Gegebenheiten Die bei normalen Verhaltnissen fur geubte Bergsteiger relativ einfach zu begehenden Normalwege auf den Ost bzw Westgipfel werden bei Nasse Vereisung oder Schneebelag sehr gefahrlich Aufgrund der Beschaffenheit des Gelandes kann jeder Fehltritt bzw Ausrutscher an der Hofats todlich enden In den letzten Jahrzehnten gab es beinahe jahrlich mindestens einen todlichen Absturz an der Hofats 43 Im Bereich der Hofats wird der Bergsteiger immer wieder durch Gedenkkreuze an todliche Absturze erinnert so beispielsweise am Ofenstein etwa auf halbem Weg zwischen der Gerstruber Alpe und der Dietersbachalpe an den todlichen Absturz des Bergwachtmannes Eduard Kiefer am 26 Juli 1936 44 bzw an der Stiege am Beginn des Nordostgrates der Kleinen Hofats an den todlichen Absturz eines Bergsteigers im Jahre 1957 45 Gleitschirmfliegen Bearbeiten nbsp Hofats vom GleitschirmDer erste dokumentierte Gleitschirmflug vom Nebelhorn zur Hofats gelang im Jahre 1988 dem Oberstdorfer Dominik Muller was bei der Leistung der damaligen Gleitschirme eine Sensation war Er verwendete einen Firebird Extase der mit der Gleitzahl 4 5 fur den Flug zur Hofats gar nicht konstruiert war In den nachsten Jahren wurde aufgrund der verbesserten Flugeigenschaften der Gleitschirme die Hofats zum bevorzugten Ziel der Gleitschirmflieger Trotzdem bleibt ein Flug zur Hofats nur den erfahrenen Gleitschirmpiloten vorbehalten Einerseits wegen der starken Thermik uber den steilen Grasflanken besonders wahrend des Fruhjahrs und andererseits weil bei Problemen der Rettungsfallschirm zwar benutzt werden kann aber nach dem Aufprall ein eventuell todlicher Absturz in den sehr steilen Grasflanken nicht ausgeschlossen werden kann Weitere Bilder Bearbeiten nbsp Hofats von Norden vom Himmelhorn nbsp Huttenkopf links vom Alpelekopf rechts etwas hoher die Hofats nbsp Schneck Gipfel rechts der Bildmitte mit seiner Ostwand von Nordosten Der Berg am linken Bildrand ist der Wiedemer Kopf dazwischen die Hofats im Hintergrund Am rechten Bildrand die drei Gipfel des Rotkopf Literatur BearbeitenDas schone Allgau 1937 S 117 Das schone Allgau 1969 S 159 Joseph Enzensperger Die Hofats im Allgau In Zeitschrift des DOAV 1896 Georg Frey Allgauer Grasberge In Jahrbuch DAV 1963 Georg Frey Auf Allgauer Bergen Kempten 1963 Volker Jacobshagen Vom geologischen Aufbau der Allgauer Kalkalpen In Jahrbuch DAV 1966 Georg Meier Winterbergsteigen in den Allgauer Alpen In Jahrbuch DAV 1966 E A Pfeiffer Die Hofats In Oberstdorf im Allgau Ewige Berge Sonne und Schnee Verlag Buchdruckerei A Hofmann Oberstdorf o J Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 Thaddaus Steiner Die Flurnamen der Gemeinde Oberstdorf im Allgau Band II Selbstverlag des Verbandes fur Flurnamenforschung Munchen 1972 Thaddaus Steiner Allgauer Bergnamen Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2007 ISBN 978 3 89870 389 5 S 96 Thaddaus Steiner Hofats Versuch einer Namendeutung In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 50 2007 S 1847 Ernst Zettler Heinz Groth AVF Allgauer Alpen Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1984 ISBN 3 7633 1111 4 Filme BearbeitenDie Hofats Der einmalige Berg Film von Gerhard Baur 2007 46 Beitrag in Bergauf Bergab um 1992Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofats Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Hofats Tourenbericht Uberschreitung vom West zum OstgipfelEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1951 S 214 Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1951 S 214f a b Georg Frey Allgauer Grasberge Jahrbuch des DAV 1963 S 29 a b Thaddaus Steiner Hofats Versuch einer Namendeutung In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 50 2007 S 1847 August Kubler Die Orts Wasser und Bergnamen des alpinen Iller Lech und Sannengebietes Amberg 1909 S 387 Thaddaus Steiner Die Flurnamen der Gemeinde Oberstdorf im Allgau Band II Selbstverlag des Verbandes fur Flurnamenforschung Munchen 1972 S 152 a b Thaddaus Steiner Allgauer Bergnamen Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2007 ISBN 978 3 89870 389 5 S 96 Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 82 Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1984 S 398 Volker Jacobshagen Vom geologischen Aufbau der Allgauer Kalkalpen Jahrbuch des DAV 1966 S 42 Trillerpfeife warnte vor der Versuchung Beitrag in der Suddeutschen Zeitung uber den Bergwacht Posten 9 September 1996 Website der Bergwacht Bayern Memento vom 8 Januar 2005 im Internet Archive Georg Frey Allgauer Grasberge Jahrbuch des DAV 1963 S 31 Website der Bergwacht Bayern Memento vom 22 Mai 2006 im Internet Archive Michael Munkler Bergwacht 65 Jahre im Dienste des Naturschutzes In Allgauer Anzeigeblatt 4 Oktober 1994 Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 78ff a b Fritz Schmitt Allgauer Bergsteiger Chronik Jahrbuch des DAV 1963 S 18f Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 84 Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 78 Sterberegister Oberstdorf Georg Frey Allgauer Grasberge Jahrbuch des DAV 1963 S 30 Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 80f Helmut v Bischoffshausen Gipfelkreuze auf Oberstdorfer Bergen In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 13 1988 S 267ff Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 81 a b c Anton Spiehler Erschliessung der Ostalpen Berlin 1893 S 83 Robert Jaspers Allgau Kletterfuhrer Akademische Verlagsanstalt Leipzig 1998 S 273 Fritz Schmitt Allgauer Bergsteiger Chronik Jahrbuch des DAV 1963 S 23f Bergfilme der besonderen Art In all in de 18 November 2009 abgerufen am 28 Februar 2023 Allgauer Anzeigeblatt 13 November 2009 a b Georg Meier Winterbergsteigen in den Allgauer Alpen Jahrbuch des DAV 1966 S 30 a b Josef Gutsmiedl Auf den Spuren der Erstbegeher der Hofats In Kreisbote 3 Juli 1998 Peter Schwarz Hofats Express Extrem Tour auf den Vier Gipfel Berg In Allgauer Anzeigeblatt 25 September 1999 Ignaz Vogler Oberstdorf und seine Bergwelt Verlag Studio Tanner Nesselwang 1981 ISBN 3 9800066 3 8 Helmut v Bischoffshausen Gipfelkreuze auf Oberstdorfer Bergen In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 13 1988 S 269 Fritz Schmitt Allgauer Bergsteiger Chronik Jahrbuch des DAV 1963 S 21 a b Helmut v Bischoffshausen Gipfelkreuze auf Oberstdorfer Bergen In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 13 1988 S 267f a b Helmut v Bischoffshausen Gipfelkreuze auf Oberstdorfer Bergen In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 17 1989 S 359ff Allgauer Zeitung 22 August 2008 Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1979 S 295 Michael Munkler Bergsteiger sturzt 300 Meter in die Tiefe In Allgauer Anzeigeblatt 7 Oktober 1996 Michael Munkler Bergwachtler sturzt an Hofats in den Tod In Allgauer Anzeigeblatt 23 Juli 1999 Bergsteiger sturzt an Hofats in den Tod In Allgauer Anzeigeblatt 15 September 2005 Identitat von totem Wanderer weiter unklar In Allgauer Anzeigeblatt 20 September 2005 Auskunft der Polizei Georg Frey SOS aus den Bergen Verlag fur Heimatpflege Kempten 1960 S 120 Meinhard Kling Hinweistafeln Gedenktafeln Feldkreuze Bildstocke und Kapellen im Bereich von Oberstdorf In Unser Oberstdorf Blatter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte Heft 4 1983 S 175 Einmaliger Film uber einmaligen Berg In all in de 5 April 2007 abgerufen am 28 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofats amp oldid 234970992