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Das Gutshaus Petkus offizielle Bezeichnung in der Landesdenkmalliste Gutsanlage Petkus bestehend aus Herrenhaus Alter Saatzucht und Wirtschaftshof vier Stallgebaude Haferscheune Remise Kornspeicher und Schmiede ist ein denkmalgeschutztes Herrenhaus in Petkus einem Ortsteil der Stadt Baruth Mark im Landkreis Teltow Flaming im Land Brandenburg Gutshaus Petkus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Bundesstrasse 115 fuhrt von Sudwesten kommend in nordostlicher Richtung durch den Ort Von ihr zweigt die Mitschurinstrasse nach Osten ab Das Bauwerk steht ostlich dieser Strasse auf einem Grundstuck das durch die umgebende Wohnbebauung mit Wirtschaftsgebauden eingefriedet ist Geschichte BearbeitenPetkus ist ein alter Herrensitz an der ursprunglichen sachsisch preussischen Grenze Viele bekannte Adelsgeschlechter betrieben einst das Gut 1 unter anderem die alte brandenburgische Familie von Hake Das vormals in Sachsen gelegene Rittergut Petkus und das in Brandenburg ansassige Kaltenhausen 2 kam dann im Jahr 1816 durch Heirat in den Besitz der Familie von Lochow Erster Vertreter der Familie vor Ort war Ferdinand von Lochow Lubnitz 1786 1852 mit seiner Frau Henriette 3 geborene von Freyberg 1791 1838 4 Unter Ferdinand Heinrich Ewald von Lochow Petkus 1819 1865 5 entstand im Jahr 1858 am Rand des Angers ein Herrenhaus Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein 1777 erwahntes herrschaftliches Wohn und Wirtschaftsgebaude Hiltrud und Carsten Preuss gehen in ihren Ausfuhrungen Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming davon aus dass das Gutshaus moglicherweise unter Einbezug dieses Gebaude errichtet wurde Rittergut Petkus mit Kaltenhausen hatte 1879 laut dem erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer der Provinz Brandenburg eine Grosse von 651 und 388 ha Land Davon waren fast 600 ha Wald 6 Vor der grossen Wirtschaftskrise 1929 1930 besass Petkus Kaltenhausen einen Gesamtumfang von 1055 ha Eigentumer war Ferdinand von Lochow jun ein ausgebildeter Agrarwissenschaftler 7 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Familie enteignet und das Gut sowie die Saatzuchtgesellschaft Petkus in ein VEG umgewandelt Im Jahr 1946 kam es zu einem Brand bei dem das Gebaude schwer beschadigt und anschliessend wiederaufgebaut wurde Es wurde ab Mai 1950 als Aussenstelle einer Berufsschule in Juterbog genutzt Beim Wiederaufbau wurden die noch vorhandenen Gliederungselemente der Fassade abgeschlagen und das Gebaude erhielt ein schlichtes Ausseres Das Walmdach wurde durch ein Satteldach ersetzt Auch der Innenraum wurde auf die neuen Anforderungen umgestaltet Im Mezzanin entstanden Wohn und Schlafraume sowie Waschraume und Toiletten fur Lehrlinge Dafur wurde es aufgestockt und mit Fenstern versehen Im Obergeschoss wurden die ursprunglich rundbogigen Fenster links und rechts des Mittelrisalits durch schlichte und hochrechteckige Fenster ersetzt Am 15 September 1951 wurde die Schule eine selbststandige Betriebsberufsschule die ab Herbst 1954 vom VEG Petkus geleitet wurde Nach der Wende ubernahm die Treuhandanstalt die Verwaltung des Gutes Die Berufsschule wurde geschossen 1991 erwarb die Lochow Petkus GmbH mit Sitz in Bergen im Landkreis Celle in Niedersachsen die Zuchtstation Die Familie von Lochow erwarb das Gutshaus sowie einen Grossteil der Ackerflachen Sie sanierte das Gutshaus und nutzt einen Teil privat 2010 wurde mit einem neuen Dachgeschoss die ursprungliche Gestalt wiederhergestellt Baubeschreibung BearbeitenDas Bauwerk wurde auf einem hohen Kellergeschoss als elfachsiger Putzbau errichtet Er wird von einem kleinen Gutspark sowie einem Gutsarbeiterhaus aus dem 18 Jahrhundert umgeben das den Anger vom Vorplatz des Gutshauses abgrenzt Sudlich befinden sich weitere Wirtschaftsgebaude Nach der Erweiterung in den 1940er Jahren besitzt er zwei Geschosse sowie ein Mezzaningeschoss Die drei mittleren Achsen werden durch einen Mittelrisalit hervorgehoben Dort ist im Erdgeschoss dem Eingangsportal eine Veranda mit Saulen und Rundbogen vorgesetzt deren Brustungsfelder mit Relieffiguren verziert sind die vermutlich Themen der Landwirtschaft aufgreifen Der Veranda Vorbau wurde 1913 nach Entwurf des Berliner Architekten Otto Kohtz errichtet der auch die Patronatsloge der Dorfkirche Petkus entwarf 8 Die Fenster sind am Mittelrisalit in beiden Geschossen rundbogig sonst hochrechteckig An der schmalen Ostseite des Hauses befindet sich ein eingeschossiger ursprunglich ebenfalls als offene Veranda errichteter Anbau mit Flachdach Literatur BearbeitenJost von Lochow Geschichte des Geschlechts von Lochow 2 erweiterte Auflage Selbstverlag Worrstadt 1997 ohne ISBN Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag Berlin 2011 S 244 ISBN 978 3 86732 100 6 Gerhard Vinken Barbara Rimpel u a Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 S 764 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutsanlage Petkus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105469 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie In Genealogie Erster Band A K Verlag von Friedrich Rauh Expedition des Adelslexicons Berlin Leipzig 1855 S 304 305 uni duesseldorf de abgerufen am 15 November 2021 Carl von Eickstadt Beitrage zu einem neueren Landbuch der Marken Brandenburg Pralaten Ritter Stadte Lehnschulzen oder Rossdienst und Lehnwahr In Neuauflage Landbuch der Mark Brandenburg Reprint Klaus Becker Potsdam Auflage Juterbogk Luckenwaldscher Kreis 1828 1 Die Ritterguter in den altlandischen Districten dieses Kreises 2 Ritterguter in den ehemals sachsischen Districten Creutz sche Buchhandlung Magdeburg 1840 ISBN 978 3 88372 254 2 S 494 google de abgerufen am 15 November 2021 J C E Gretschel Hrsg Leipziger 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13 356733 Koordinaten 51 59 11 2 N 13 21 24 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Petkus amp oldid 234365167