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Dieser Artikel behandelt den Geologen und Palaontologen zum Orgelbauer siehe Gustav Steinmann Orgelbau Johann Heinrich Conrad Gottfried Gustav Steinmann 9 April 1856 in Braunschweig 7 Oktober 1929 in Bonn war ein deutscher Geologe und Palaontologe Er war erster Direktor der neu errichteten geologisch palaontologischen Institute an den Universitaten Freiburg im Breisgau und Bonn siehe Ehrungen und Auszeichnungen Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Steinm Als fur die damalige Zeit herausragend gelten seine regionalgeologischen Arbeiten z B uber Sudamerika und seine modernen Ansichten zur Alpengeologie 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Weiterfuhrende Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Vorfahren waren Landwirte in Woltorf bei Braunschweig sein Vater in der Militarverwaltung und danach in der des Hoftheaters Schon als Schuler interessierte er sich fur Naturwissenschaft und hatte ein eigenes kleines Gewachshaus im Garten der Familie Nach dem Studium in Braunschweig und Munchen wo er bei Karl von Zittel 1877 uber fossile Hydrozoen aus der Familie der Coryniden promoviert wurde Ein weiterer Lehrer in Munchen war Carl Wilhelm von Gumbel Petrographie bei dem er den Umgang mit Dunnschliffen lernte 1877 kam Steinmann nach Strassburg als Assistent von Ernst Wilhelm Benecke wo er im Jahre 1880 habilitierte mit einer Arbeit uber Fossilien der Jura und Kreide von Caracoles in Bolivien auf die Venia legendi verzichtete er da er sich ubergangen fuhlte 2 Unter Benecke kartierte er im damals teilweise deutschen Lothringen 1882 83 kam er selbst erstmals nach Sudamerika als Teil einer astronomischen Expedition zur Beobachtung des Venustransits in Punta Arenas unter Arthur von Auwers Dabei erkundete er auch die Geologie von Sudpatagonien und anschliessend Chile u a kreidezeitliche Ammoniten und Geologie von Quiriquina und Bolivien Nach einem Jahr 1885 1886 als ausserordentlicher Professor in Jena ging Steinmann nach Freiburg im Breisgau wo er 1899 1900 Rektor war und bis zu seinem Wechsel nach Bonn im Jahre 1906 blieb 1904 erfolgte die zweite Sudamerikareise besonders nach Bolivien Peru 1906 ging er als Nachfolger von Clemens August Schluter als Direktor des Geologischen Instituts nach Bonn wo er Mittel fur einen Neubau des Instituts vom preussischen Kultusministerium zugesagt bekommen hatte das 1911 eroffnet wurde 1908 bereiste er Peru 1924 wurde er emeritiert Er befasste sich vor allem mit der Geologie Sudamerikas und gab ab 1892 die Reihe Beitrage zur Geologie und Palaontologie von Sudamerika heraus sie erschienen bis 1927 in insgesamt 29 Banden 1892 erschien seine geologische Karte von Sudamerika in Berghaus Physikalischer Atlas Gotha 1892 und 1891 eine Skizze der Geologie Sudamerikas in The American Naturalist 1926 wurde er auf dem Internationalen Geologenkongress in Madrid in die Kommission der Internationalen Geologischen Weltkarte fur den Bereich Sudamerika gewahlt 1929 erschien sein Standardwerk zur Geologie Perus In Freiburg und spater in Bonn befasste er sich auch mit dem Pleistozan des Oberrheins und anderen Aspekten regionaler Geologie mit den Schweizer Alpen besonders Graubunden und allgemein mit Palaontologie und Abstammungslehre wobei er eine umstrittene Theorie der vielstammigen Herkunft grosserer Organismengruppen vertrat dargelegt in seinen Buchern Einfuhrung in die Palaontologie und Die geologischen Grundlagen der Abstammungslehre Neben Sudamerika bereiste er auch den Ural 3 und 1929 Ostasien Java Indonesien Japan Hongkong Zu Gustav Steinmanns archaologischen Veroffentlichungen gehort sein Beitrag zum Fundbericht uber das Doppelgrab von Oberkassel Darin hat er den Fundort beschrieben an dem die beiden menschlichen Skelette aus dem Jungpalaolithikum gefunden worden waren Gustav Steinmann war Grundungsmitglied der Geologischen Vereinigung und deren Vorsitzender von 1920 bis 1930 und zeitweise Herausgeber der Geologischen Rundschau erster Schriftfuhrer des Oberrheinischen Geologischen Vereins und Vorsitzender der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau Er war Ehrenmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft Er ist Trager der Goldenen Moreno Medaille des Museums der Universitat von La Plata 1925 Er war korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Academia Nacional de Ciencias en Cordoba in Argentinien 1886 heiratete er die Frauenrechtlerin und Politikerin Adelheid Holtzmann Aus der Ehe ging ein Sohn hervor der Lehrer in Essen wurde Zu den Enkeln gehorte Wulf Steinmann 1930 2019 Mitglied der Europaischen Akademie der Wissenschaften und Kunste und Prasident und Rektor der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1982 1994 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenNach Gustav Steinmann ist die Gustav Steinmann Medaille benannt die seit 1938 von der Geologischen Vereinigung verliehen wird Laut Satzung werden Wissenschaftler ausgezeichnet die sich in besonderer Weise um die Forderung der allgemeinen und regionalen Geowissenschaften verdient gemacht haben Ebenfalls nach Gustav Steinmann benannt ist das Steinmann Institut fur Geologie Mineralogie und Palaontologie der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Weiterhin auch die so genannte Steinmann Trinitat die fur das Penninikum der Alpen typische Vergesellschaftung von Ozeanbodenbasalten Ophiolithe Kieselgesteinen Radiolarite und Tiefseetonen Bundnerschiefer 3 April 1929 Ehrenmitglied im Oberrheinischen Geologischen Verein OGV Mitgliedschaften Bearbeiten1879 Oberrheinischer Geologischer Verein OGV Schriften Bearbeitenmit Ludwig Doderlein Elemente der Palaontologie Leipzig Engelmann 1890 Doderlein behandelte die Wirbeltiere A Sketch of the Geology of South America American Naturalist Vol 25 No 298 1891 Uber Thecospira im rhatischen Sandstein von Nurtingen In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaeontologie Jahrgang 1894 Stuttgart 1894 S 276 277 Erlauterungen zur Geologischen Specialkarte des Grossherzogtums Baden G Steinmann amp C Regelmann Heidelberg 1903 Einfuhrung in die Palaontologie Leipzig 1903 2 Auflage 1907 Die geologischen Grundlagen der Abstammungslehre Leipzig 1908 Herausgeber mit Otto Wilckens Handbuch der regionalen Geologie Heidelberg Winter 1910 1921 ff mehrbandig Diluviale Menschenfunde in Obercassel bei Bonn In Die Naturwissenschaften Nr 27 1914 zusammen mit Max Verworn und Robert Bonnet Die Eiszeit und der vorgeschichtliche Mensch Leipzig Berlin Teubner 1917 Der diluviale Menschenfund von Obercassel bei Bonn Wiesbaden 1919 zusammen mit Max Verworn und Robert Bonnet Geologie von Peru Heidelberg Carl Winter Verl 1929Weiterfuhrende Literatur BearbeitenEugen Seibold Ilse Seibold Gustav Steinmann 1856 1929 Ein deutscher Ordinarius der Kaiserzeit In International Journal of Earth Sciences Band 99 Supplement 1 2010 S 3 15 DOI 10 1007 s00531 010 0561 y Otto Wilckens Gustav Steinmann Sein Leben und sein Wirken Geologische Rundschau Band 21 1930 S 389 415 Eckhard Villinger Steinmann Gustav In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 214 216 Digitalisat Marc Krecher Gustav Steinmann und sein Einfluss auf die Erforschung von Gebirgsbildungsprozessen in Alpen und Apennin In Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg Band 105 2015 S 37 86 zobodat at PDF 2 4 MB abgerufen am 24 April 2022 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Steinmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Gustav Steinmann beim IPNI Empfanger der Gustav Steinmann Medaille seit 1938 Zum Wirken G Steinmanns in Freiburg aus Max Pfannenstiel 1957 Einzelnachweise Bearbeiten Max Pfannenstiel Zur Geschichte der Geologisch Mineralogischen Sammlungen der Universitat Freiburg i Br In E Zentgraf Hrsg Aus der Geschichte der Naturwissenschaften an der Universitat Freiburg i Br Eberhard Albert Universitatsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1957 S 77 96 Ein Kollege war Extraordinarius geworden obwohl er sich nach ihm habilitierte O Wittmann Geschichte des Oberrheinischen Geologischen Vereins 1871 1958 In Jahresberichte und Mitteilungen des oberrheinischen geologischen Vereins Neue Folge Band 40 Stuttgart 1958 S 1 76 Normdaten Person GND 117259217 lobid OGND AKS LCCN n87830354 VIAF 69187283 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinmann GustavALTERNATIVNAMEN Steinmann Johann Heinrich Conrad Gottfried Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und PalaontologeGEBURTSDATUM 9 April 1856GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 7 Oktober 1929STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Steinmann amp oldid 237383674