www.wikidata.de-de.nina.az
Gustav Seitz 11 September 1906 in Mannheim Neckarau 26 Oktober 1969 in Hamburg war ein deutscher Bildhauer und Zeichner Das Grab von Gustav Seitz und seiner Ehefrau Luise geborene Zauleck auf dem Friedhof Blankenese in Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Nachlass Ausstellung Wurdigungen 5 Literatur Auswahl 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Kathe Kollwitz Denkmal 1960 210 cm nbsp Junge ruhende Sappho 1965 163 cm nbsp Flensburger Venus 1963 nbsp Mahnmal fur die Opfer des Faschismus in WeisswasserGustav Seitz wurde 1906 im Mannheimer Stadtteil Neckarau als Sohn eines Putzer und Stuckateurmeisters geboren Er absolvierte von 1912 bis 1921 eine Volksschulausbildung Von 1920 bis 1922 war Seitz Lehrling im Stukkateurbetrieb des Vaters Dabei kam es zu ersten Beruhrung mit bildender Kunst durch Besuche der Mannheimer Kunsthalle Von 1922 bis 1924 erhielt Seitz eine Ausbildung zum Steinmetzen und Steinbildhauer bei dem Bildhauer August Dursy in Ludwigshafen bei dem er die Gesellenprufung zum Steinmetz ablegte Zugleich nahm er Zeichenunterricht in der Gewerbeschule Mannheim Seitz studierte anschliessend von 1924 bis 1925 bei Georg Schreyogg an der Landeskunstschule Karlsruhe Von 1925 bis 1932 war er bei Ludwig Gies und Dietrich an den Vereinigten Staatsschulen fur Freie und Angewandte Kunst heute Universitat der Kunste Berlin Ab 1929 war er Meisterschuler von Wilhelm Gerstel Er unternahm Reisen nach Frankreich und Oberitalien Von 1933 bis 1938 arbeitete Seitz als Freier im Atelier von Hugo Lederer an der Preussischen Akademie der Kunste in Berlin Er reiste nach Paris und Danemark 1943 war er mit neun Werken in der Wiener Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich vertreten 1 Seitz war wahrend des Zweiten Weltkriegs von 1940 bis 1945 als Kraftfahrer und Schreiber beim Militar 1945 kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft Im selben Jahr nutzte Seitz ein eigenes Atelier in der Kantstrasse in Berlin Charlottenburg das er bis 1958 innehatte 1946 erhielt Seitz ein Lehramt fur plastisches Gestalten an der TU Berlin 1947 wurde er Professor fur Bildhauerei an der Hochschule fur Bildende Kunste Charlottenburg 1949 erhielt Seitz den Nationalpreis der DDR III Klasse fur das Mahnmal fur die Opfer des Faschismus in Weisswasser Oberlausitz Als er den Nationalpreis der DDR in der Zeit des Kalten Krieges entgegennahm und 1950 Grundungsmitglied der Akademie der Kunste zu Berlin Ost wurde suspendierte man ihn von der Lehrtatigkeit an der Hochschule fur bildende Kunste in Berlin Charlottenburg und erteilte ihm mit sofortiger Wirkung Hausverbot Dasselbe widerfuhr ihm vier Wochen spater an der Technischen Universitat Berlin Charlottenburg 2 1950 zog er in den Ostteil Berlins um 1951 leitete Seitz ein Meisteratelier fur Bildhauerei an der Deutschen Akademie der Kunste und unternahm eine Reise nach China 1952 reiste Seitz nach Paris wo er Picasso traf Im selben Jahr reiste er nach Moskau und Leningrad Eine Berufung an die Werkakademie Kassel scheiterte 1953 weil er seine Lehrtatigkeit an der Deutschen Akademie der Kunste in Berlin Ost nicht aufgeben wollte 1954 weilte Seitz in Zurich wegen des Portraits von Thomas Mann im Auftrag der Akademie der Kunste Ost 1956 gab es Ausstellungen zu seinem 50 Geburtstag in Mannheim und Bremen In der Nationalgalerie Berlin wurde ein separates Kabinett fur plastische Werke von Gustav Seitz eingerichtet 1957 wurde ihm der Cornelius Preis der Stadt Dusseldorf verliehen 1958 trat Seitz aus der Akademie der Kunste der DDR aus Ab 1958 lebte er in Hamburg und wurde dort Nachfolger von Edwin Scharff 1887 1955 an der Hochschule fur bildende Kunste Hamburg als Professor und Leiter einer Bildhauerklasse 1959 reiste Seitz nach Rom Olevano und Tivoli 1960 wurde er Mitglied der Freien Akademie der Kunste in Hamburg 1962 reiste Seitz nach Belgien in die Niederlande und nach Schweden Er stellte unter anderem auf der documenta II 1959 der documenta III 1964 in Kassel und auf der Biennale di Venezia 1968 in Venedig Italien aus 1964 erhielt Seitz in Hannover den Grossen Niedersachsischen Kunstpreis 1965 den Edwin Scharff Preis in Hamburg und 1966 die Schillerplakette der Stadt Mannheim Gustav Seitz war Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes 3 sowie der Kunstlergruppe Der Kreis Er war ab 1937 mit der Architektin Luise Seitz geb Zauleck 1910 1988 verheiratet 4 Werk BearbeitenDas Werk von Seitz ist durch weiblichen Akt Portrats u a von Bertolt Brecht Ernst Bloch Thomas und Heinrich Mann und Zeichnungen gelegentlich auch Reliefs gekennzeichnet Das Motiv der hockenden Frau hat er haufig variiert Sein Bemuhen lag in der Erstellung von realistischer Plastik die teilweise Humor mit ausdruckt Er hat auch selbst Publikationen verfasst Der kunstlerische Nachlass Gustav Seitz wurde 1988 mit letztwilliger Verfugung von Luise Seitz in eine Stiftung eingebracht die seit Herbst 2017 samtliche Werke im Gustav Seitz Museum Zentrum fur Kunst und Kulturpadagogik in Trebnitz Muncheberg dauerhaft bewahrt Hockende 1927 Wascherin 1928 Eva 1947 Schreitende 1949 Bronze 165 cm Kim Ir Gu 1951 Thomas Mann 1954 40 cm Weiblicher Torso 1955 Bronze 20 cm Kathe Kollwitz 1958 215 cm Stehende Eva 1959 165 cm Asklepios Klinik Nord Ochsenzoll Hamburg Langenhorn Artistin 1959 1960 Kunsthalle Emden Kniende Negerin 1961 Bronze 54 cm Grosse Marina 1962 Bronze 148 138 cm Flensburger Venus 1963 Bronze im Mannheimer Herzogenriedpark Geschlagener Catcher 1963 1966 Bronze 198 cm Junge ruhende Sappho Bronze 1964 1965 Kathe Kollwitz 1965 Bronze 70 cm Holitzberg 89 Hamburg Langenhorn 5 Grosse Lauschende 1968 Bronze Jungfrauenbrunnlein 1969 Bronze 20 5 33 33 cmVeroffentlichungen BearbeitenEntstehung einer Plastik Berlin 1951 Studienblatter aus China Aufbau Verlag Berlin 1953 Eine Granitplastik entsteht Berlin 1954 Skulpturen und Zeichnungen Dresden 1955 Portratplastik im 20 Jahrhundert Wiesbaden 1958 Bildhauerzeichnungen Frankfurt am Main 1970 Nachlass Ausstellung Wurdigungen BearbeitenSeitz schriftlicher Nachlass liegt im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Seine Witwe uberliess das Hamburger Wohn und Atelierhaus samt Inventar zwei Kunsthistorikern zur Grundung der Gustav Seitz Stiftung die von 1989 bis 2017 in diesem Gebaude beheimatet war Wegen altersbedingter baulicher Mangel suchten die beiden Stifter geeignete neue Raumlichkeiten die sie schliesslich in Muncheberg im Schloss Trebnitz fanden Im ehemaligen Wasch und Schlachthaus des Schlosses wurde am 11 September 2017 ein Gustav Seitz Museum eroffnet das im Sinne der Stifter den Nachlass von Gustav Seitz der Offentlichkeit zuganglich macht 6 Der dort untergebrachte Teil des Nachlasses umfasst 170 Bronzeskulpturen etwa 4500 Zeichnungen und Grafiken sowie Notizen Mobel und Modelle Eine Dauerausstellung zeigt eine Auswahl 7 Die Stiftung vergibt einen Gustav Seitz Preis an Bildhauerinnen und Bildhauer die mit ihrem Schaffen die Tradition figurlicher Plastik weiterfuhren Bisher erhielten den Preis Klaus Kutemeier Robert Metzkes Julia Schleicher Ralf Ehmann Martyna Pajak 8 In Mannheim Neuhermsheim ist eine Strasse nach ihm benannt in Hamburg Steilshoop der Gustav Seitz Weg Literatur Auswahl BearbeitenGabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Fritz Nemitz Junge Bildhauer Rembrandt Verlag Berlin 1939 Eberhard Ruhmer Gustav Seitz In Bildende Kunst Berlin 3 Jahrgang 1949 Heft 3 S 104 Emil Endres Gustav Seitz In Bildende Kunst Berlin 3 Jahrgang 1949 Heft 9 S 285 Ursel Grohn Gustav Seitz Das plastische Werk Werkverzeichnis Hauswedell Hamburg 1980 ISBN 3 7762 0198 3 Heiner Hachmeister Gustav Seitz Catcher und Idole Hachmeister Munster 1990 ISBN 3 88829 080 5 Jens Kraubig Untersuchungen zur Entwicklung der plastischen Form bei Gustav Seitz Lang Frankfurt am Main u a 1986 ISBN 3 8204 8397 7 Claus Pese Mehr als nur Kunst Das Archiv fur Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum Kulturgeschichtliche Spaziergange im Germanischen Nationalmuseum Band 2 Ostfildern Ruit 1998 S 108 111 Gustav Seitz Stiftung Hamburg Von Liebe und Schmerz Plastik und Zeichnungen Drager Wullenweber Lubeck 2006 ISBN 3 9801506 9 0 Joist Grolle Gustav Seitz Ein Bildhauer zwischen Ost und West Herausgegeben von der Gustav Seitz Stiftung Ellert amp Richter Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0401 3 Lob der Torheit Der Bildhauer Gustav Seitz hrsg von Thomas Sello Verlag St Gertrude Hamburg 2015 ISBN 978 3 935855 15 8 Roland Heinzmann Gustav Seitz zum 110 Geburtstag In Kurpfalzer Winzerfest Anzeiger 2016 S 44 45 Rot St Leon 2016 Nussbaum Medien Roland Heinzmann Gustav Seitz zum 50 Todestag Frankreich Reise 1952 Tagebuch I Briefe I Zeichnungen In Kurpfalzer Winzerfest Das Magazin zum Fest 2019 S 78 83 Rot St Leon 2019 Nussbaum Medien Roland Heinzmann Aus dem Depot geholt Zum 50sten Todestag von Gustav Seitz In kunstraumMETROPOL 4 2019 12 13 Freiburg i Br art media edition Verlag Seitz Gustav In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 257 258 Einzelnachweise Bearbeiten Junge Kunst im Deutschen Reich Veranstaltet vom Reichsstatthalter in Wien Reichsleiter Baldur von Schirach Februar Marz 1943 Kunstlerhaus Wien Wien 1943 S 67 Gerhard Gerkens u a Gustav Seitz Skulpturen und Handzeichnungen Ausstellungskatalog Kunsthalle Bremen Bremen 1976 S 29 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Seitz Gustav Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 17 Februar 2016 Gustav Seitz Museum Tabellarische Biographie In gustav seitz museum de Abgerufen am 29 Juli 2021 Objekt Nr 22 bei Langenhorn Archiv Der Nachlass des Bildhauers Gustav Seitz Neues Deutschland vom 5 September 2017 S 12 dpa bl Schloss Trebnitz erinnert an Gustav Seitz in Lausitzer Rundschau vom 12 September 2017 abgerufen am 15 Marz 2021 Internetseite des Gustav Seitz Museums abgerufen am 15 Marz 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav Seitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gustav Seitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gustav Seitz Museum in Trebnitz Brandenburg Gustav Seitz Ausstellung 1992 in der Villa Wessel in Iserlohn Materialien von und uber Gustav Seitz im documenta ArchivNormdaten Person GND 118612956 lobid OGND AKS LCCN n81020071 VIAF 10638695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seitz GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und ZeichnerGEBURTSDATUM 11 September 1906GEBURTSORT Neckarau bei MannheimSTERBEDATUM 26 Oktober 1969STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Seitz amp oldid 232392516