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Guglielmo Pecori Giraldi 18 Mai 1856 in Borgo San Lorenzo 15 Februar 1941 in Florenz war ein italienischer Marschall und Senator Vom November 1918 bis zum Juli 1919 war er der nach der Niederlage Osterreich Ungarns im Ersten Weltkrieg der erste italienische Gouverneur in Sudtirol Guglielmo Pecori Giraldi 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Gouverneur von Sudtirol 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPecori Giraldi absolvierte an der Militarakademie in Turin eine Offiziersausbildung Im Jahr 1877 wurde er zum Unterleutnant befordert und diente dann bei verschiedenen Artillerieverbanden Er diente in Eritrea und nahm am italienisch turkischen Krieg als Divisionskommandeur teil Danach schied er aus dem aktiven Dienst aus 1 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Pecori Giraldi reaktiviert Ab Mai 1915 kommandierte er die 27 Division Brigaden Benevent und Campania und ab Herbst das VII Armeekorps am unteren Isonzo Am 8 Mai 1916 ubernahm er das Kommando uber die 1 italienische Armee im Trentino nachdem sein Vorganger Roberto Brusati seines Amtes enthoben worden war Kurz danach konnte Pecori Giraldi als neuer Armeekommandant trotz anfanglicher schwerer Verluste die osterreichische Offensive auf den Sieben Gemeinden abwehren Diese Offensive stellten den wichtigste Einsatz in seiner gesamten militarischen Laufbahn dar und machte ihn allgemein bekannt Seine Truppen hielten zwei Jahre lang die Stellungen auf den Hohen von Asiago und marschierten am 3 November 1918 in der Folge der Schlacht von Vittorio Veneto in Trient ein Erster Gouverneur von Sudtirol Bearbeiten Noch am 3 November 1918 wurde er zum militarischen und zivilen Gouverneur von Trient ernannt Mit dem Vormarsch der italienischen Truppen in Richtung Norden bis zur Waffenstillstandslinie am Brenner erstreckte sich sein Zustandigkeitsbereich in der Folge auf das gesamte Trentino Sudtirol und die ebenfalls zu Osterreich Ungarn gehorenden Gebiete um Cortina d Ampezzo 1 Bereits am 18 November 1918 wurde ein von Pecori Giraldi unterzeichnetes Manifest in Sudtirol verbreitet aus dem sich bereits seine weitere Politik als Gouverneur abzeichnete Darin hiess es Indem nun Italien auf die Behauptung des eigenen Rechtes und der eigenen Schaffenskraft in diesem Landesteile besteht legt es jeden Gedanken an Vergewaltigung seiner Untertanen anderer Rasse oder anderer Zunge ab mit denen es vielmehr gegenseitige bruderliche Beziehungen anknupfen will Guglielmo Pecori Giraldi An die Bevolkerung des Alto Adige 2 Seine Politik als Gouverneur war gepragt von der friedlichen Durchdringung der Sudtiroler Bevolkerung Er lehnte es zwar ab auf die Italianisierung vollstandig zu verzichten zugleich widersetzte er sich aber auch einer gewaltsamen Italianisierung Sudtirols Er war dabei auch vom damaligen internationalen Klima im Vorfeld der Friedensverhandlungen von Saint Germain beeinflusst Pecori Giraldi ging wie ihm aus Rom anbefohlen mit Fingerspitzengefuhl und Massigung gegenuber der deutschen Sprachgruppe vor Mit seiner Haltung konnte er sich dabei nur mit Muhen gegen den Nationalisten Ettore Tolomei durchsetzen der die deutsche Sprache und Kultur verschwinden lassen wollte und dessen Entwurf des von Pecori Giraldi unterzeichneten Manifests von letzterem in Teilen abgelehnt worden war Zugleich zeigte aber die Ernennung Tolomeis zum Kommissar fur die Sprache und Kultur Sudtirols durch die italienische Regierung welche unterschiedliche Positionen in Rom vertreten waren 3 Seine Amtszeit war vom Kleinkrieg mit Tolomei gekennzeichnet Zwar konnte er die von Tolomei auf eigene Initiative begonnene Italianisierung der deutschen Ortsnamen wieder ruckgangig machen allerdings gelang es ihm aufgrund der Widerstande in Rom nicht Tolomei aus seinem Amt zu entfernen Am Ende kam es zum Kompromiss Tolomei blieb in seinem Amt verlor aber seine Selbststandigkeit und wurde direkt der Verwaltung Pecori Giraldis unterstellt 4 Im April 1919 Pecori Giraldi war in der Zwischenzeit fur seine Verdienste zum General des Heeres italienisch Generale d esercito dem damals hochsten Rang des koniglich italienischen Heeres und am 22 Februar 1919 zum Senator des Konigreiches ernannt worden schien es als ob Tolomei im Streit mit Pecori Giraldi in Anbetracht der fortgeschrittenen Friedensverhandlungen Oberwasser bekommen konnte Mit dem Sturz der Regierung Orlando im Juni 1919 wurde aber schliesslich das Ende seiner Amtszeit als Gouverneur eingeleitet Im Juli 1919 wurde er von der Nachfolgeregierung Nitti in seinem Amt vom Zivilkommissar Luigi Credaro abgelost 5 4 1926 wurde Guglielmo Pecori Giraldi vom faschistischen Regime fur seine Verdienste im Ersten Weltkrieg zum Marschall von Italien erhoben 1930 wurde er mit dem Annunziaten Orden dem hochsten Verdienstorden des Konigreichs Italien ausgezeichnet Sein Grab befindet sich heute in dem fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichteten Beinhaus des Pasubio beim Passo Pian delle Fugazze unterhalb des Monte Pasubio wohin er 1953 uberfuhrt wurde und dessen Bau er noch selber angeregt hatte 6 1 Literatur BearbeitenMarion Dotter Stefan Wedrac Der hohe Preis des Friedens Die Geschichte der Teilung Tirols 1918 1922 Tyrolia Athesia Innsbruck Wien Bozen 2018 ISBN 978 3 7022 3711 0 Mauro Passarin Pecori Giraldi Guglielmo In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 82 Pazzi Pia Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2015 Pecori Giraldi Guglielmo conte In Enciclopedia Italiana Bd 26 Paleo Pete Rom 1935 Sudtiroler Landesregierung Agentur fur Presse und Kommunikation Hrsg 100 Jahre Friedensvertrag von Saint Germain 1919 2019 Autonome Provinz Bozen Sudtirol Bozen o J PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Guglielmo Pecori Giraldi Sammlung von Bildern Pecori Giraldi Guglielmo auf Senatori d Italia italienisch Pecori Giraldi Guglielmo conte In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 25 Mai 2022 Pecori Giraldi Guglielmo auf generals dk englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Mauro Passarin Guglielmo Pecori Giraldi In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Sudtiroler Landesregierung Agentur fur Presse und Kommunikation Hrsg 100 Jahre Friedensvertrag von Saint Germain 1919 2019 S 12 Marion Dotter Stefan Wedrac Der hohe Preis des Friedens Die Geschichte der Teilung Tirols 1918 1922 S 76 92 a b Marion Dotter Stefan Wedrac Der hohe Preis des Friedens Die Geschichte der Teilung Tirols 1918 1922 S 84 85 Sudtiroler Landesregierung Agentur fur Presse und Kommunikation Hrsg 100 Jahre Friedensvertrag von Saint Germain 1919 2019 S 24 25 Storia In ossariodelpasubio it Abgerufen am 26 Juli 2020 italienisch Marschalle von Italien Luigi Cadorna Armando Diaz Emanuel Philibert von Savoyen Aosta Pietro Badoglio Enrico Caviglia Gaetano Giardino Guglielmo Pecori Giraldi Emilio De Bono Rodolfo Graziani Ugo Cavallero Ettore Bastico Umberto II von Savoyen Giovanni MessePaolo Thaon di Revel Grossadmiral Italo Balbo Luftmarschall Normdaten Person GND 119227096 lobid OGND AKS LCCN n94115669 VIAF 20486079 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giraldi Guglielmo PecoriKURZBESCHREIBUNG italienischer Marschall und SenatorGEBURTSDATUM 18 Mai 1856GEBURTSORT Borgo San LorenzoSTERBEDATUM 15 Februar 1941STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guglielmo Pecori Giraldi amp oldid 232796636