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Roberto Giuseppe Giacomo Brusati geboren 3 Juli 1850 in Mailand gestorben 23 November 1935 in Santa Margherita Ligure war ein italienischer Generalleutnant und Senator des Konigreichs Roberto Brusati Portratfoto von Mario Nunes Vais um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoberto Brusati wuchs in der bewegten Zeit des Risorgimento und der italienischen Unabhangigkeitskriege auf Wie sein drei Jahre alterer Bruder Ugo schlug er eine militarische Karriere ein 1863 wurde er in das Militarkollegium in Florenz aufgenommen Drei Jahre spater fand er Aufnahme in der Militarakademie in Turin nachdem er zuvor vergeblich versuchte hatte als Freiwilliger am Dritten Italienischen Unabhangigkeitskrieg teilzunehmen 1 Seine Ausbildung zum Offizier schloss er in Turin 1869 als Jahrgangsbester ab Im Rang eines Sottotenente der Artillerie wurde er im gleichen Jahr dem Generalstab unterstellt Nach weiteren zwei Jahren in denen er die Kriegsschule besuchte wurde er zum Leutnant befordert und erhielt die Befahigung fur den Generalstabsdienst Zunachst diente er im 3 Artillerie Regiment und anschliessend in verschiedenen Kommandostellen 1876 wurde er dem militargeographischen Institut in Florenz unterstellt und mit militargeographischen Aufgaben betraut 1881 mittlerweile Hauptmann heiratete er die in Florenz lebende US Amerikanerin Graziella Ferguson 1 In den folgenden zwanzig Jahren leistete er Dienst bei verschiedenen Regimentern sowie beim Generalstab Zugig durchstieg Brusati die Karriereleiter 1898 wurde er zum Generalmajor und 1905 zum Generalleutnant befordert 1910 ubernahm der von Vorgesetzten und Untergebenen geschatzte Brusati das Kommando des I Armeekorps Als er im Mai 1914 unter dem ersten von Ministerprasident Antonio Salandra angefuhrten Kabinett zum designierten Kommandanten einer Armee im Falle eines Krieges ernannt wurde ausserte sich Salandras Vorganger Giovanni Giolitti in privaten Gesprachen kritisch uber die Ernennung Giolitti traute ihm allenfalls die Fuhrung eines Regiments nicht die aber einer ganzen Armee zu 2 Im Dezember 1914 schlug Fiorenzo Bava Beccaris seine Ernennung zum Senator vor 3 Seine Meinung uber einen italienischen Kriegseintritt in den Ersten Weltkrieg war zwiespaltig Politisch unterstutzte er zwar den neutralistischen Haltung Giolittis sah es aber als notwendig an die Neutralitat aufzugeben falls es der Moment erfordere 1 Mit dem italienischen Kriegseintritt am 24 Mai 1915 ubernahm er das Kommando der 1 Armee nachdem er wenige Tage zuvor als Senator des Konigreichs vereidigt worden war Generalstabschef Luigi Cadorna hatte die mit sechs Divisionen vom Stilfser Joch bis zur Valsugana an der Grenze zu Tirol stehende 1 Armee mit defensiven Aufgaben betraut Sie sollte ihm vor allem den Rucken freihalten fur den am Isonzo geplanten italienischen Hauptvorstoss dabei aber auch begrenzt offensiv vorgehen 1 Brusati hatte mit einigen territorialen Erfolgen fur die wenigen positiven Lichtblicke in der italienischen Kriegsfuhrung im ersten Kriegsjahr gesorgt Seine Erfolge waren auch durch den Umstand bedingt dass das k u k Armeeoberkommando bereits vor Kriegsausbruch beschlossen hatte sich auf leichter zu verteidigende weiter ruckwarts liegende Positionen zuruckzuziehen Da Brusati wenig von der Defensive hielt hatte er den Grossteil seiner Truppen in der vordersten Linie in Stellung gebracht um eventuell weiter vorstossen zu konnen und auf eine gestaffelte Verteidigungslinie verzichtet Auch als im Fruhjahr 1916 erste Hinweise auf eine bevorstehende osterreichisch ungarische Offensive im sudlichen Tirol die Runde machten anderte Brusati seine Taktik nicht und reihte die bei Cadorna angeforderte Verstarkung in Form von funf Divisionen erneut in die vorderste Linie ein Zwar nahm Cadorna bei einem Frontbesuch im April 1916 von der zu weit nach vorne ausgerichteten italienischen Linie Kenntnis ordnete aber nicht eine Rucknahme an da er befurchte damit das italienische Aufgebot an der Tiroler Front ins Chaos zu sturzen zumal er nicht ernsthaft an eine Offensive des Gegners in diesem Bereich glaubte 1 Als Brusati erneut um Verstarkungen bat wurde er am 8 Mai 1916 von seinem Kommando enthoben Cadorna der bereits unzufrieden war wie Brusati die vorherigen Reserven eingesetzt hatte teilte die neuen Forderungen nicht und ersetzte ihn durch Guglielmo Pecori Giraldi 1 Letzterer hatte keine Zeit um grosse Veranderungen vorzunehmen als sieben Tage spater die osterreichisch ungarische Fruhjahrsoffensive zwischen Etsch und Valsugana die italienischen Linien aufrollte Schnell war ein Sundenbock fur das Desaster gefunden Am 25 Mai wurde Brusati auf Anordnung des Ministerrates vorzeitig in den Ruhestand geschickt Auch die italienische Presse insbesondere der Corriere della Sera hatte sich auf ihn eingeschossen und Brusati als Verrater hingestellt Es wurde sogar unterstellt dass sein Sohn in den Reihen des Gegners kampfe 4 1919 wurde er infolge der zur Untersuchung der Niederlage bei Karfreit eingesetzten parlamentarischen Kommission in Teilen rehabilitiert und seine Versetzung in den Ruhestand ruckwirkend aufgehoben Da er mittlerweile die Altersgrenze erreicht hatte wurde er allerdings nicht wieder in den aktiven Dienst ubernommen Brusati war mit der Entscheidung nur in Teilen zufrieden da er sich als Opfer Cadornas sah Eine Aufarbeitung seiner Rolle im Ersten Weltkrieg blieb im Folgenden wegen fehlendem offentlichen Interesses aus In seinen letzten Lebensjahren gehorte er als Senator der Kommission des Hochgerichtshofes an 1 1932 trat er laut seiner im Archiv des Senats aufbewahrten Personalakte der Faschistischen Partei bei 3 Roberto Brusati war seit 1911 Trager des Grosskreuzes des Ordens der Krone von Italien und seit 1912 Trager des Grosskreuzes des Ritterordens der hl Mauritius und Lazarus 3 1922 wurde ihm von Armando Diaz zudem das Kriegsverdienstkreuz verliehen 1 Literatur BearbeitenManuel Galbiati Giorgio Seccia Dizionario biografico della Grande Guerra vol 1 Nordpress Brescia 2009 ISBN 978 88 95774 15 2 Paolo Gaspari Paolo Pozzato I generali italiani della Grande Guerra Atlante biografico Volume 1 A B Gaspari Udine 2011 ISBN 88 7541 215 4 Giorgio Rochat Brusati Roberto In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 14 Branchi Buffetti Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roberto Brusati Sammlung von Bildern Brusati Roberto auf Senatori d Italia italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Giorgio Rochat Roberto Brusati In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Paolo Gaspari Paolo Pozzato I generali italiani della Grande Guerra Atlante biografico Volume 1 A B S 155 a b c Brusati Roberto In Senatori d Italia Abgerufen am 21 August 2021 italienisch Paolo Gaspari Paolo Pozzato I generali italiani della Grande Guerra Atlante biografico Volume 1 A B S 155 156 Normdaten Person GND 1084804107 lobid OGND AKS VIAF 252145858204423022406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brusati RobertoALTERNATIVNAMEN Brusati Roberto Giuseppe Giacomo vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG italienischer Generalleutnant und SenatorGEBURTSDATUM 3 Juli 1850GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 23 November 1935STERBEORT Santa Margherita Ligure Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roberto Brusati amp oldid 225315392